PolenmARkT: „Beats of Freedom“

Nach einem veranstaltungsreichen Auftakt-Wochenende verliert der PolenmARkT nicht an Fahrt und lädt mit dem Film Beats of Freedom (PL 2010, 72 min, OmeU) zu einer kulturhistorischen Irrfahrt in den polnischen Underground der Achtziger.

polenmarkt greifswaldRock, Rastas, Rebellion — Polens Sounds der Achtziger zwischen Kontext und kontroverser Popkultur dient heute in Polen zumeist der Unterhaltung, wie überall auf der Welt. Doch das war nicht immer so. Es gab Zeiten, da war sie nahezu überlebenswichtig.

Die Klangattacken von Punk, New Wave oder Reggae waren viel mehr als laute Musik – hier artikulierte sich ein Lebensgefühl, offenbarte sich ein Kanal in die große weite Welt, ein Fluchtweg und wurde ein Stück Unberechenbarkeit in einem überregulierten System zelebriert.

Nach der Filmvorführung schließt sich eine genreverwandte DJ-Lounge mit Selecta PEhLE an, in der die gezeigten Popkontexte musikalisch ergänzt und vertieft werden. Der Trailer gibt bereits einen ersten Vorgeschmack:

Das vollständige Programm der polnischen Kulturtage gibt es auf der Seite des PolenmARkT.

Fakten: 22.11. | 21 Uhr | IKUWO | 3 EUR
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Moritz TV: Umfrage zu Burschenschaften und Studentenverbindungen

Das Studierendenfernsehen Moritz TV hat der Befindlichkeit des Campus‘ nachgespürt und vor der Mensa eine Umfrage zum Thema Burschenschaften und Studentenverbindungen aufgezeichnet. Dabei wird nicht nur das relativ schlechte Ansehen deutlich, das Korporierte bei der Mehrheit der Befragten genießen, sondern auch, wie vielschichtig die mitunter zu Tage getretenen Wissenslücken sind.

Gefragt wurde nach dem Unterschied zwischen Studentenverbindung und Burschenschaft, der Zahl der in Greifswald anzutreffenden Burschenschaften, dem geplanten Aussteigertelefon und ob diese Organisationen gefährlich wären oder eine schützenswerte Tradition verkörperten. Alkoholkonsum und der Lebensbund waren weitere Aspekte der Umfrage.

Die rechte Burschenschaft Markomannia machte zuletzt wieder von sich Reden, als mehrere Mitglieder am Volkstrauertag mit Fackeln und Ehrenkranz („Und ewig lebt der Toten Tatenruhm — Markomannia Aachen Greifswald“) der deutschen Opfer des Ersten Weltkriegs gedachten.

Haushaltsprobleme: Stadtverwaltung will Begrüßungsgeld streichen

Sparen, sparen, sparen. Das ist die Quintessenz der städtischen Haushaltsplanung für das kommende Jahr, durch das wir allein im Finanzhaushalt ein Defizit von über 2 Millionen Euro schleifen. Die Steuereinnahmen Greifswalds sind zwar gestiegen, jedoch gingen mit dem Verlust der Kreisfreiheit auch städtische Aufgaben und die damit verbundenen Zuweisungen verloren.

hgw haeuser(Foto: grenzfrequenz via Flickr)

Von den angeratenen Sparplänen wird auch das Begrüßungsgeld betroffen sein, mit dem bislang versucht wurde, neue Einwohner zur Verlegung ihres Hauptwohnsitzes in die Hansestadt zu bewegen. Die einmalige Umzugsbeihilfe beträgt 150 Euro und kann noch unkompliziert im Einwohnermeldeamt beantragt und in Empfang genommen werden. Sie steht nicht nur Erstsemestern zu, sondern jedem Studierenden oder Azubi, der sich hauptwohnsitzlich nach Greifswald ummeldet und versichert, bis zum Jahresende zu bleiben.

Es ist abzusehen, dass diese Prämie zukünftig nicht mehr gezahlt wird. Wer sich der 150 Euro also noch bemächtigen will, hat voraussichtlich nur noch fünf Wochen Zeit, um endlich im Einwohnermeldeamt (Spiegelsdorfer Wende Haus 1) aufzukreuzen. Mitzubringen sind dabei ein gültiges Personaldokument und eine Studienbescheinigung oder ein Ausbildungsvertrag. Das Geld gibt es als Scheck unmittelbar vor Ort.

Öffnungszeiten:

dienstags: 9-12 Uhr & 14-18 Uhr
donnerstags: 9-12 Uhr & 14-16 Uhr
mittwochs und freitags: 9-12 Uhr

Mehr zu den Haushaltsplanungen:

  • Greifswald steht vor schwierigem Haushaltsjahr (Pressemitteilung Stadtverwaltung, 10.11.11)
  • Unterm Strich rote Zahlen: Greifswalder Haushaltsplan für 2012 (webMoritz, 09.11.11)

Stellenausschreibung: PR-Volontariat am Pommerschen Landesmuseum

Das Pommersches Landesmuseum besetzt ab 1. April 2012 eine auf zwei Jahre befristete Volontärsstelle im Bereich  Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Marketing und Ausstellung.

landesmuseum greifswald (Fotomontage: Kevin Neitzel via Flickr)

Von den Bewerberinnen wird ein Hochschulabschluss in einem aufgabenrelevanten Studiengang wie (Kunst-)Geschichte, Ethnologie, Kulturwissenschaften oder Kommunikations- und Medienwissenschaften erwartet. Vorteilhaft sind weiterhin praktische Erfahrungen in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Fähigkeiten im Umgang mit professionellen Grafik- und MS-Office-Programmen sowie englische Sprachkenntnisse und Erfahrungen im Museumsbetrieb.

Das Volontariat wird durch die Teilnahme an Weiterbildungen und Dienstreisen ergänzt, die Bezahlung ist an die Anwärterbezüge für Beamte auf Widerruf im Vorbereitungsdienst des höheren Dienstes angelehnt. Die Arbeitszeit beträgt 39 Stunden in der Woche.

jobs arbeitDie Bewerbungsfrist endet am 12. Dezember. Bis dahin müssen alle entsprechenden Unterlagen im Pommerschen Landesmuseum eingegangen sein. Weitere Informationen zur Ausschreibung und die vollständige Adresse des Museums sind hier zu finden.

In Greifswald wird gebildungsstreikt

Der Greifswalder Arbeitskreis Bildungsstreik ruft alle Schülerinnen, Studierenden, Azubis, Lehrer und Dozentinnen dazu auf, sich an der morgigen Großdemonstration in der Innenstadt zu beteiligen.

Das Protestbündnis fordert die Landesregierung respektive das neu besetzte Bildungsministerium dazu auf, „massive Verbesserungen der Bildungspolitik anzustoßen“. Werde die Unterfinanzierung des Bildungsbereiches weiterhin fortgeführt, sei die Bildungsqualität und somit auch die Zukunft kommender Generationen ernsthaft gefährdet.

bildungsstreik greifswald

DIE ZENTRALEN FORDERUNGEN DES BÜNDNISSES

  • Abschaffung aller Bildungsgebühren – Kostenfreie Bildung für alle
  • Geld für Bildung statt für Banken und Konzerne
  • Weg mit dem mehrgliedrigen Schulsystem – Eine Schule für alle
  • Studien- und Ausbildungsplätze für alle
  • Alle Zulassungs- und Zugangsbeschränkungen, auch für Masterstudiengänge, abschaffen
  • Die Übernahme nach der Ausbildung
  • Eine gesetzliche Umlagefinanzierung – Wer nicht ausbildet muss zahlen
  • Kleinere Klassen und Kurse mit max. 20 SchülerInnen – mehr LehrerInnen in allen Bildungseinrichtungen
  • Weg mit dem Turbo-Abitur (G8)
  • Kostenlose Mahlzeiten und kostenlose Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs an allen und für alle Schulen, KiTas und Hochschulen
  • Demokratie statt Repression – Demokratisierung aller Bildungseinrichtungen und Lebensbereiche
  • Gegen die Militarisierung von Bildungseinrichtungen – Für die Zivilklausel, Kooperationsvereinbarungen kippen

MITZUBRINGEN: FREUNDE, NACHBARINNEN UND DAS RADL

Der Blog des Bündnisses wurde rasch mit Inhalten gefüllt. Hier findet sich auch eine etwas tiefer gehende Auseinandersetzung mit den Problemen, die in den obenstehenden Forderungen zugespitzt wurden. Für die große Demonstration wurde eine Veranstaltung bei Facebook erstellt, die zu Mobilisierungszwecken geteilt werden kann und schon jetzt über 400 Teilnehmende aufweist.

Es wird empfohlen, nicht nur Freunde, Nachbarinnen und Oma Hans zur Demo mitzubringen, sondern auch ein Fahrrad, um flexibel auf mögliche Folgeaktionen reagieren zu können.

Fakten: 17.11. | 12 Uhr | Rubenowplatz

Aktionstage für Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung

Greifswald ist derzeit ganz auf  Nachhaltigkeit und Klimaschutz gebürstet. Seit Wochenbeginn finden die Aktionstage für Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung statt, die gemeinsam vom städtischen Klimaschutzbündnis, dem Krupp-Kolleg und der Akademie für Nachhaltige Entwicklung Mecklenburg-Vorpommern organisiert werden. Entsprechend vielseitig sind die Veranstaltungen konzipiert.

klimaschutz greifswald

Neben einigen wissenschaftlichen Podiumsgesprächen und Vorträgen wird es aber auch um dezidiert kommunalpolitische Belange gehen, zum Beispiel, wenn die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie zur geplanten Radstation am Bahnhof präsentiert werden. Eine Klimamesse in der Stadthalle wird Industrie und Wirtschaft ins Programm miteinbeziehen.

An den Klimaaktionstagen beteiligen sich aber auch noch andere Strukturen, zum Beispiel die Grüne Hochschulgruppe, die ihrerseits eine Nachhaltigkeitswoche ausruft. Bis Freitag informiert sie täglich in der Mensa über Ökostrom, politisch korrekte Banken, bewussten Konsum, über die Umwelt AG der Uni und die Bio Mensa AG. Außerdem erweitert sie das Angebot der Aktionstage um mehrere Filmvorführungen und Workshops, die unter anderem in der Kabutze stattfinden.

Bis zum Wochenende finden noch über 20 Veranstaltungen im Rahmen der Aktionstage statt, deren Einzelauflistung hier den Rahmen sprengen würde. Die Vielseitigkeit des Programms deckt viele Themen und Formate zwischen umweltaffiner Familienbespaßung, DIY-Workshop und Fachvortrag  ab. Wer aufmerksam ist, wird sich eines Programmhefts bemächtigen, das natürlich auf Recycling-Papier gedruckt wurde. In mühevoller Kleinarbeit lässt sich aber auch aus dem Netz ein Überblick herausschälen: