Stuthe vergibt noch freie Plätze für die Teilnahme an einem Theatertreffen im partnerstädtischen Goleniów. Dort finden vom 26. bis zum 30. Juni Workshops statt, ehe am 1. Juli das Festiwal Hanzeatycki beginnen wird.
Das Hanse-Festival findet alle zwei Jahre statt und verspricht drei kulturell aufgeladene Tage. Das Theaterprojekt wird vom renommierten Teatr Brama organisiert und die Ergebnisse der Workshops können auf dem Festival in einem deutsch-polnischen Straßentheater gezeigt werden. Sieben Tage lang werden sich junge Leute aus Deutschland und Polen begegnen, kennenlernen und zusammen Theater spielen.
Für die Teilnahme an diesem Projekt werden noch deutsche Teilnehmende gesucht, die entweder gemeinsam mit der ersten Gruppe am 26. Juni oder mit der zweiten am 1. Juli gen Goleniów fahren. Die Anreisekosten werden rückerstattet, für Verpflegung und Unterkunft wird ebenso gesorgt werden. Theatervorkenntnisse sind nicht vonnöten, die Interessenten sollten aber zwischen 16 und 26 Jahre alt sein.
Mehr Informationen und Details zur Anmeldung erhält man von Ulrike Kurdewan (Stuthe) entweder per E-Mail (ulrike[at]stuthe.de) oder telefonisch (0176-64288368).
Mit dem Grillen an den Ruinen protestierten Greifswalder Studierende in den vergangenen Wochen gegen die zum Teil katastrophalen Raumprobleme an der hiesigen Universität und entdeckten dabei eine andere Art von Demonstrationskultur für sich, die zwar noch immer auf den eigenen Saft schwört, sich aber trotzdem zielgruppenorientierter präsentiert, als es in der Vergangenheit häufig der Fall war.
HÖRSAALBESETZER ZU GRILLZANGENKÖNIGEN!
Aus den Mahnwachen des Winters wurden frühsommerliche Barbecue-Events und Uni brennt – das Leitmotto der zaghaften Proteste deutscher und österreichischer Studenten im Herbst 2009 – fand endlich seine kulinarische Entsprechung, wie Carsten Schönebeck treffend auf dem webMoritz feststellte.
Dicht am Grill stand auch Moritz TV. Das Studierendenfernsehen hat inzwischen eine sehenswerte Zusammenfassung der Protestaktionen veröffentlicht, in der AStA-Referent Franz Küntzel Rektor Rainer Westermann („dünnhäutige Person„) für dessen Haltung gegenüber den Studierenden kritisiert, der ehemalige StuPa-Präsident Eric Makswitat eine energische Rede hält und schlussendlich auch ein Profiteur des Sanierungsnotstands vor laufenden Kameras den Abflug macht.
Mehr zum Thema:
Studierende mahnen vor einstürzendem Institut (webMoritz, 26.02.2011)
Anglistik – Märchenschloss im Dornröschenschlaf (webMoritz, 29.05.2011)
Grillen an Ruinen ist Geschichte (webMoritz, 13.06.2011)
Es sind nur noch knapp zwei Wochen, ehe mit der Fusion das größte und wunderbarste Festival Mecklenburg-Vorpommerns beginnen wird. Gerade noch genug Zeit, um sich vorab mit einigen dort auftretenden Künstlerinnen zu beschäftigen und das persönliche Fusion-Programm zu sortieren.
MOGWAI, NOMEANSNO UND SLAGSMÅLSKLUBBEN
Obwohl das endgültige Line-Up des Festivals erst unmittelbar vor Ort mitgeteilt und beworben wird, sind schon etliche Bands und Projekte bekannt, die in Lärz für Furore sorgen werden. Zu ihnen zählen zum Beispiel Screaming Females, Trans Am, Atmosphere, Dark Dark Dark, Secret Chiefs 3 oder Future Islands (alle USA), Jazzsteppa, Shitmat und The Levellers (UK), die schwedischen Bands Slagsmålsklubben und Looptroop Rockers, NoMeansNo aus Kanada, die französischen Projekte Dub Incorporation und Les Ogres de Barback, Bandista aus der Türkei, die schottischen Noiserocker Mogwai, Bauchklang (AT), Farben Lehre aus Polen und Los de Abajo aus Mexiko.
Zu den interessanteren Bookings aus Deutschland, die bislang bekannt wurden, gehören Station 17, Steve Bug, Berlin Boom Orchestra, Guru Guru, das Krause Duo, Angelika Express, Animal Cops, Herr von Grau, Sebastian Sturm und Shir Khan.
SOOKEE, SUPERSHIRT UND BODI BILL
Im Line-Up der diesjährigen Fusion tummeln sich außerdem viele Bands, die in den vergangenen Jahren auch schon in Greifswald zu erleben waren. Wer regelmäßig ins IKUWO geht, hat dort vielleicht auch Skinnerbox (ISR/D), Analogik (DK), Apparatschik, Bulldogs, Digger Barnes, Fanfara Kalashnikov (RUS), I’m Not A Band, Les Fils de Teuhpu (FR), Olsen and the Hurley Sea, Supershirt oder Die Reise gehört und gesehen.
Auch Sookee, die hier erst vor zwei Wochen bei den Gender Bender Action Days auftrat, wird auf der Fusion zugegen sein. Andere Projekte, die in Greifswald spielten, sind Bodi Bill, Herbst in Peking, Dunkelbunt (AUT), die Ohrbooten und Smith&Smart. Kurz nach der Fusion wird auch Alle Farben in die Hansestadt kommen, der dann nochmal vor Ort abgefeiert werden darf.
AL-HACA UND FEINE SAHNE FISCHFILET
Besonders groß ist aber natürlich die Freude über Bands, die in Greifswalder mehr oder weniger verwurzelt sind oder deren Geschichte hier begann. Zu dieser Sorte zählen zweifelsohne die Propagandhis von Feine Sahne Fischfilet. Die Trompeten-Polit-Punkband ist in höchstem Maße umtriebig und hat einen prall gefüllten Tourkalender. Neben der Fusion 2011 sind sie auch wieder für das Force Attack gesetzt, wenig überraschend irgendwie.
Das zweite Projekt Greifswalder Coleur ist das geteilte und umformiert wiedervereinte Duo Al-Haca um ZONIC-Herausgeber Alexander Pehlemann, das sich nach erfolgreicher Reanimation wieder auf den eigenen Ursprung als Soundsystem besinnt. Die beiden Plattendreher werden es sich in der Dub Station gemütlich machen und für tieffrequenten Wohlklang sorgen. Remember the dubby rootz!
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Die Fusion ist restlos ausverkauft. Wer sich keine Eintrittskarte mehr besorgen kann, hat aber noch die Chance, am letzten Festivaltag auf das Gelände zu kommen. Ab Sonntag früh (10 Uhr) sollen die sogenannten Sonntagstickets (20 EUR + 10 EUR Müllpfand) am Einlass verkauft werden: Wer also die Anfahrt nicht scheut, kann am Sonntag noch andocken und gepflegt die letzte Runde mitfeiern!
Die Koeppentage werden eröffnet, im Landesmuseum diskutiert Norbert Lammert mit Günter Grass, die Insomnale bleibt schlaflos und wer HipHop mag, darf sich auf einen Affenzirkus freuen. Die wichtigen Akzente des anstehenden Wochenendes.
GEOKELLER: CAPTAIN PLANET & MAD GUYVER
Im Geographenkeller steigt am Freitag eine HipHop-Party unter der musikalischen Schirmherrschaft von Captain Planet und Mad Gyver.
Dazu gesellt sich noch ein weiterer DJ, der normalerweise im Dienste eines anderen Kollektivs agiert, aber heute Abend den Genreschalter umlegt und die Tech-House-Hi-Hat gegen Oldschool-Beats eintauscht.
Angekündigt werden eSwing, Hip Hop und Global Beats. Zwischen 22 und 23 Uhr ist der Eintritt frei.
Im Koeppenhaus beginnen indes die Koeppentage 2011, die mit einer Vernissage zur Ausstellung Treibhausatmosphäre im “Münchener Zimmer” feierlich eröffnet werden. Dem um 19 Uhr stattfindenden Empfang schließt sich um 20 Uhr eine Einführung in Koeppens Treibhaus an. Es referiert Martin Hielscher, der am gleichen Abend auch an einem Autorengespräch mit Michael Kumpfmüller teilnehmen wird. Kumpfmüller wird nach Hielschers Einführung aus seinem eigenen Roman Nachricht an alle (2008) lesen.
Fakten: 17.06. | 20 Uhr | Koeppen | 3/5 EUR
Am Sonnabend werden dann zwei weitere Podiumsveranstaltungen präsentiert. Bereits ab 17 Uhr wird Thomas Leif, Vorsitzender von netzwerk recherche und Mitautor der Veröffentlichung Die fünfte Gewalt. Lobbyismus in Deutschland., mit Robert Ardelt (APCO Worldwide), Volker Heck (RWE), Jens Rocksien (Hochtief), Dr. Eva Högl (MdB, SPD), Petra Pau (Vizepräsidentin des Bundestages, DIE LINKE) und Sven Giegold (MdEP, DIE GRÜNEN und Attac) über Lobbyismus diskutieren.
Um 20 Uhr geht es dann im Pommerschen Landesmuseum weiter, wo Literaturnobelpreisträger Günter Grass aus zuerst aus Grimms Wörter. Eine Liebeserklärung lesen wird, ehe er sich gemeinsam mit Bundestagspräsident Norbert Lammert das Podium teilt. Moderiert wird das Gespräch vom Journalisten Mathias Greffrath.
Seit zehn Tagen ist die Insomnale in den Hallen am Bahnhof eröffnet und zieht fortwährend Kunstinteressierte und solche, die es werden sollen, an.
Dieser Magnetismus soll auch am Wochenende wirken und die Insomnalen rufen die neue Schlaflosigkeit aus. Am späten Nachmittag soll mit den Philosophen gegrillt werden. Danach, um 21 Uhr, spielen Naked Neighbours on TV, ehe die Insomnale DJ Allstars schließlich tatsächlich die Nacht in den Tag verwandeln.
Schade, dass die Funky-Monkey-Party kurzfristig ihre Location verloren hat und nun nicht wie im Vorjahr den Ruderclub Hilda unsicher machen wird, sondern in die Tschaika verlegt werden musste.
Dort geht es bereits um 18 Uhr mit Aurora Bopa los, die vorerst noch draußen den Abend elektronisch einleitet.
Später wird das Spektakel dann in dem geliebt-gehassten Keller fortgeführt, wo schließlich die Lübecker Funk‘ Not Dead für oldschooligen HipHop-Funk-Mash sorgen werden.
Wer mit Affenmaske kommt muss übrigens keinen Eintritt zahlen. Go Ape!
Wolfgang Koeppen geht wieder um und zum einhundertfünften Geburtstag des vor fünfzehn Jahren in München verstorbenen Schriftstellers werden Ausschnitte aus seinem Leben und Werk gezeigt. Dicht gebündelt und mit renommierten Gästen auf dem Plan, präsentieren die Greifswalder Koeppentage 2011 ein vielseitiges Programm, das dem Leitthema Lobbyismus verschrieben wurde.
GÜNTER GRASS VS. NORBERT LAMMERT, THOMAS LEIF UND CHRISTIAN „DIE STIMME“ BRÜCKNER
Insgesamt sieben Veranstaltungen werden zwischen dem 17. und dem 27. Juni stattfinden, fast alle davon im Koeppenhaus, wo der Schriftsteller 1906 geboren wurde. Einen Höhepunkt der literaturschwangeren Tage stellt sicher der Besuch von Nobelpreisträger Günter Grass dar, der sich nach einer Lesung im Pommerschen Landesmuseum ins Podiumsgespräch mit dem Bundestagspräsidenten Dr. Norbert Lammert begeben wird.
Eine erste Podiumsdiskussion findet bereits kurz davor statt, wenn Thomas Leif (Die fünfte Gewalt) im Koeppenhaus mit seinen Gästen über Lobbyismus debattieren wird. Eine Woche später wird Grimme-Preisträger Christian Brückner aus dem Treibhaus lesen. Name und Gesicht dieses Schauspielers sind bei weitem nicht so bekannt wie seine Stimme, mit der er sich in unsere Vorstellungen von manchen Kinostars eingeschrieben hat. So ist er aufgrund seines festen Engagements als Synchronsprecher Robert De Niros eigentlich in aller Ohren.
TREIBHAUSATMOSPHÄRE IM „MÜNCHENER ZIMMER“
Die Koeppentage 2011 werden mit einer Vernissage zur Treibhausatmosphäre im „Münchener Zimmer“ eröffnet. Die Ausstellung ist dem Roman Das Treibhaus gewidmet, das von den politischen Verhältnissen im Bonn der Adenauer-Ära erzählt. Für den Eröffnungsabend werden zu Lesung und Gespräch Dr. Martin Hielscher, der unter anderem Das Autorenbuch über Koeppen schrieb, sowie der Schriftsteller und Literaturjournalisten Michael Kumpfmüller angekündigt.
Die Ausstellung — Ergebnis einer Kooperation von Koeppenhaus und der Philosophischen Fakultät der Universität Greifswald — ist bis zum 10. September geöffnet. Werbung
NICHTS VERPASSEN: DAS KOEPPEN FUNKT AUF ALLEN KANÄLEN
Das komplette Programm ist auf der Webseite des Literaturzentrums Vorpommern zu finden Dort wurde sogar Flattr eingebunden, so dass man problemlos seine individuelle Kultursteuer entrichten kann. Für aktuelle Erinnerungen und Empfehlungen wird auch bei Twitter ein Koeppenhaus-Account betreut und eine Fanpage bei Facebook gibt es auch.
Über 600 Besucher sollen allein die Eröffnung der Insomnale besucht haben, ehe die eintreffende Polizei die Sause für beendet erklärte. Seit knapp einer Woche ist die größte Ausstellung junger Kunst Mecklenburg-Vorpommerns in Gange und mittlerweile sollen 800 Menschen in die Hallen geströmt sein, um die Nabelschau der CDFI-Studierenden zu inspizieren.
Fleischgewordenes Mikado bei der Twisterperformance
Da sich die Insomnale in einem kontinuierlichen Entwicklungsprozess befindet, verändert sie Tag für Tag ihre Gestalt und wächst immerfort. Ein Wiederholungsbesuch wird daher immer wieder Neues zu Tage fördern. Die Hallen sind täglich von 10 bis 20 Uhr geöffnet, dienstags und donnerstags gibt es öffentliche Führungen, die jeweils um 15 Uhr beginnen.
Auch für die anbrechende Woche werden Insomnale-Veranstaltungen angekündigt. So soll am heutigen Spätnachmittag ab 18 Uhr eine Twisterperformance stattfinden. Twister, das ist dieses hanebüchene Spiel mit den bunten Kreisen aus den Neunzigern, bei dem sich die mitspielenden Menschen in fleischgewordene Mikado-Stäbe verwandeln. Bei der Performance soll die Spielfläche auf gigantische Art überdehnt werden – man darf gespannt sein, wie viele Leute sich dafür begeistern lassen.
Begeisterungswürdig ist auf jeden Fall die Öffentlichkeitsarbeit der Organisationsgruppe, die allen Pannen zum Trotz kaum einen Kanal ungenutzt lässt, um auf die Kunstausstellung aufmerksam zu machen. Den neuen Medien sei dank, konnte auch das späte Eintreffen der Werbemittel die rege Publikumsnachfrage nicht bremsen.
INSOMNALE HÖREN – DER PODCAST ZUR AUSSTELLUNG
Jetzt wurde unter dem Titel Insomnale Hören sogar ein eigener Insomnale-Podcast produziert, dessen erste Folge vor zwei Tagen veröffentlicht wurde. Im Podcast-Interview reflektiert die Kunststudentin und Mitorganisatorin Nicole Krosch ihre Eindrücke der zurückliegenden Wochen.
An dieser Stelle muss auch auf einen neuen Beitrag von Greifswald TV hingewiesen werden. Hierfür wurden einige ältere Interview-Fetzen wiederverwendet und mit aktuellen Eindrücken und Wortschnipseln zusammengeschnitten. Empfehlenswert ist er vor allem für diejenigen, die es bis dato noch nicht auf das Insomnale-Gelände geschafft haben.