Naziaufmarsch in Stralsund

Mit der Losung Deutsche Täter sind keine Opfer ruft die Antifa Stralsund mit Unterstützung anderer Gruppen dazu auf, eine für morgen geplante Demonstration der NPD in Stralsund zu verhindern. Die Veranstalter rechnen mit 300 Neonazis. Interessierte und demonstrationshungrige Antifaschisten werden sich ab 9.40 Uhr am Stralsunder Bahnhof treffen.

stralsund demonstrationBemerkenswert ist die Technikaffinität, die sich inzwischen bei solchen Veranstaltungen an den Tag gelegt wird. Die Zeiten des ordinären und ständig besetzten Infotelefons sind offensichtlich vorüber, denn die Stralsunder Antifa hat einen kostenlosen SMS-Ticker eingerichtet, um hochaktuell zu informieren. Nähere Informationen dazu auf der Homepage der Gruppe.

Auf die antifaschistische Gegendemonstration weisen auch die Greifswalder Antifa und der webMoritz hin. Am gleichen Tag wird übrigens wird auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in der benachbarten Hansestadt zugegen sein.

Kultur im Schaufenster

Wie angekündigt, fand am gestrigen Abend die vorletzte KSG-Veranstaltung statt. Im Antiquariat Rose gab das schlagwerkunterstützte Akkordeon-Quartett „Die Strandtasten“ ein Konzert. Eine ungewöhnliche Formation mit ungewöhnlichen Stücken an einem ebenfalls eher unüblichen Veranstaltungsort.

Knapp 30 Gäste überfüllten das Antiquariat und sorgten für wohlige Behaglichkeit. Die Strandtasten glänzten durch trocknen Humor und eine gewisse Kauzigkeit. Gegen Ende ließ sich Gastgeber Rose sogar zu einem Tanz hinreißen.

Anschließend gab es Gelegenheit, in der Galerie Vierquadratmeter Werke des KSG-Kunstkommandos anzusehen. Die Bilder werden dort noch bis zum 28. Oktober ausgestellt sein.

Gemütlicher gestaltete sich der zweite Teil des Abends, denn Lars Templin hatte neben seiner Gitarre auch eine ganze Menge Gundermann im Gepäck. Und so wurde es heimelig und beinahe ein wenig bürgerbewegt, als er – im Schaufenster sitzend – die alten Zeilen sang.


Die Atmosphäre des gestrigen Abends war einzigartig und unterstrich ein weiteres Mal den Facettenreichtum der KSG-Veröffentlichungsfeierlichkeiten. Kultur in Ladenlokalen versprüht außerdem einen sehr eigenwilligen Charme, nicht nur bei Rose, auch in der Alten Bäckerei. Das Beispiel sollte Schule machen, denn es gibt ja noch mehr Läden in der Stadt!

GTV-Beitrag über „klein stadt GROSS“ ausgekoppelt

Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Greifswald TV haben es endlich geschafft, ihren wirklich ausführlichen und informativen ersten Beitrag über klein stadt GROSS bei youtube zu veröffentlichen.

Bisher musste man sich auf die Seite des Senders bemühen und das Video mit der gesamten Sendung dort abspielen. Der KSG-Beitrag wurde an dieser Stelle aber isoliert veröffentlicht.

Ausstellungseröffnung in der Alten Bäckerei

james ittUnter dem Titel Seelenheil. Spott. Kreatives. wird heute um 17.30 Uhr wieder eine Ausstellung in der Alten Bäckerei eröffnet werden. James Itt, der sich auch an der großen Gemeinschaftswerkschau Alle in ’ner Halle beteiligte, wird in dem kleinen Schaufensterraum, der in den vergangenen Monaten soviel Kunst beheimatete, Zeichnungen ausstellen.

Die Alte Bäckerei wird daher auch am 22. und 23. Oktober zwischen 16 und 19 Uhr für interessierte Besucher und Besucherinnen geöffnet sein. Das Haus befindet sich an der Ecke von Mehring- und Feldstraße.

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Zweite Release-Woche von „klein stadt GROSS“

Eine Woche ist seit der Veröffentlichung des lokalen Samplerprojektes klein stadt GROSS ins Land gezogen, viele CDs wurden verkauft. Greifswald wurde mit mehreren Konzerten und Ausstellungen belebt. Das Lokalfernsehen hat inzwischen einen zweiten Beitrag dem Projekt gewidmet.

Darin berichtet Greifswald TV vom Tombola-Abend mit den Hanselunken und es werden audio-visuelle Eindrücke der Vernissage zu Alle in ’ner Halle gezeigt. Unverbraucht soll es nun diese Woche weitergehen.

Free Action Music & Kurzfilme & Konservenzauber

KSG frohlockt schon auf der eigenen Seite: „am Dienstag geht es in Frank Geldschlägers hingebungsvoller Kombination aus Platten- und Veranstaltungsladen “Vinylkultur” wieder konzertant hoch her.“

Es wird die junge und politisch engagierte Punkband R!O spielen. Im Vorfeld werden gewissermaßen als geistiger Aperitif  Kurzfilme von Antje Ingber, Hannes Kleinschmidt, Enrico Pense und Christoph Eder gezeigt. Nach dem Konzert darf dann mit dem “klein stadt GROSS All- & Non-Stars DJ-Team” gefeiert werden.

Fakten: 20.10. | 20 Uhr | 2 Euro | Vinylkultur

Postrock und flotter Punk

Am Mittwoch werden Naked Neighbours on TV, Pazifika und Kein Plan im Klex auftreten. Letztere steuerten das verdammt gute und vor allem energetische enemy zum Kompilat bei. Die beiden erstgenannten wiegen sich etwas langsamer, aber keineswegs ruhiger in postrockigen Gefilden. Im Anschluss an die Konzerte verspricht das Knäcke Kollektief Furore.

Fakten: 21.10. | 21 Uhr | 4 Euro | Klex

Musik und Ausstellung im Antiquariat

Auch das Antiquariat Rose ist als Veranstaltungsort bei klein stadt GROSS beteiligt. Dort wird Lars ‚Gundermann‘ Templin an vergangene Zeiten erinnern. Etwas skurriler dürfte es mit den Strandtasten werden, die ebenfalls angekündigt wurden. Davor und danach und dabei findet natürlich eine Ausstellung in der schon erprobten Galerie Vierquadratmeter statt.

Fakten: 22.10. | 21 Uhr | Antiquariat Rose

Youniq bringt uns in die Süddeutsche Zeitung

In der Vergangenheit wurde hier mehrfach auf die Veränderungen des Greifswalder Wohnungsmarktes hingewiesen und mit dem privaten Anbieter Youniq ein potentieller Sündenbock identifiziert. Nun hat das Wintersemester begonnen und die sich jährlich wiederholenden Wohnraumkrise wurde hoffentlich von allen Zugezogenen überstanden.

Zu genau diesem Thema veröffentlicht jetzt.de, die junge Website der Süddeutschen Zeitung, ihren heutigen Aufmacher. In dem Artikel mit dem Titel Full House in Greifswald wird auf die hiesige Situation Bezug genommen und Youniq sogar direkt erwähnt:

„Der Abriss des städtischen Plattenbaubestandes verschärft die Wohnungsknappheit. Gleichzeitig verkauft die Stadt Grundstücke an private Anbieter, die dem AStA ein Dorn im Auge sind. Die Investorengruppe „Youniq“ hat im Frühjahr 2009 zwei Wohnheime fertiggestellt. Die Anbieter werben mit Lifestyle-Einrichtung, Studienberatung und Vergünstigungen bei diversen ansässigen Unternehmen. Für eine 29 Quadratmeter-Wohnung inklusive Küche und Bad zahlt man dort zwischen 365 und 405 Euro Warmmiete. Wer nichts günstigeres findet, mietet sich dort ein. „Wir versuchen, dagegen vorzugehen, indem wir auf unserer Homepage keine Angebote veröffentlichen, bei denen die Mieten mehr als 10 Euro pro Quadratmeter betragen“, erklärt Pedro Sithom.“

Sithom heißt eigentlich Sithoe und ist AStA-Referent für Wohnen. Im Artikel wird außerdem die Abteilungsleiterin studentisches Wohnen des Studentenwerks, Claudia Klasen, zitiert. Studenten können sich, so Klasen, die Mieten oft nicht leisten, darüberhinaus müssten sie sich auf einen fraglichen Mietvertrag einlassen: „Bei „Youniq“ gibt es angeblich ausschließlich Jahresverträge, sodass die Studenten erst dann kündigen können, wenn das nächste Wintersemester und damit erneuter Wohnungsmangel ansteht.“

Eine Studentin erzählt von den Erfahrungen ihrer Mitbewohnerin mit Youniq: „In den neuen youniq-Wohnheimen hat sich meine Mitbewohnerin ein Zimmer angeschaut und war erbost, wie unpraktisch und schlecht das Mobiliar ist. Es ist offensichtlich, dass die einen abziehen.“ Nun wächst in mir eine Neugierde, was die Mietverträge anbelangt. Falls also jemand hier mitliest, der bei Youniq wohnt und seinen selbstverständlich anonymisierten Mietvertrag zur Verfügung stellen würde, wäre ich dafür sehr dankbar.