Absahnen: Kneipenchansons und große Tombola im Café Ravic

Die Veröffentlichungsfeierlichkeiten des Kultur- und Vernetzungsprojektes klein stadt GROSS dauern an. Morgen Abend wird es im Café Ravic gemütlich werden, denn es wird zum Konzert der Hanselunken eingeladen.

Auf der Kompilation ist das Duo mit dem wunderschönen Popsong Spell, dessen Atmosphäre ein wenig an die Band Maritime erinnert, vertreten. Die KSG-Gruppe weist als besonderes Spezial der Veröffentlichungswoche auf eine große Tombola hin, die an Ort und Stelle stattfinden wird.

Musiker und Künstler stifteten insgesamt 45 Preise, die es an diesem Abend gerecht und vor allem kurzweilig zuzuteilen gilt.

Fakten: 16.10. | 22 Uhr | Café Ravic | Eintritt frei

Hochwasser in Greifswald

Der webMoritz berichtet kurz und knapp via Twitter von der Situation am Hafen, wo sich heute ein selten zu erlebendes Schauspiel ereignete. Demnach befindet sich der Pegel schon mehr als einen Meter über dem normalen Wasserstand.

Die Stadt wendet sich mit einer Pressemitteilung an ihre Bürgerinnen und Bürger und erklärt, dass die Stadt bereits nach dem Alarmplan für Hochwasser handle. So sei bereits das Technische Hilfswerk informiert, das im Hochwasserfall die Deichwehr übernimmt und die Pegelstände erfasst.

Auch der Hafenmeister sei vorgewarnt. Er müsste im Notfall die Abschaltung der Stromversorgung für die Segler durch die Stadtwerke veranlassen.

Hochwasser Greifswald

Darüber hinaus sei die Polizei einbezogen, die die Lautsprecherdurchsagen für Wieck-Ladebow und den Bereich um den Museumshafen übernehmen würde. Auch die Gewerbetreibenden im Gefährdungsgebiet seien über die Situation informiert worden.

Wie Matthias Werner weiter sagte, müsste ab einem Stand von 6 Meter 20 der verkürzte Katastrophenstab zusammengerufen werden, um Abwehrmaßnahmen zu koordinieren.

Hochwasser in Greifswald

Das Wasser hat schon fast die Unterkante der Brücke erreicht, für einen Teil der Ryckterrassen heisst es bereits „Land unter“.

Vernissagen im Rahmen von klein stadt GROSS #2

Im Zuge der Veröffentlichung des Greifswalder Samplers klein stadt GROSS finden neben Konzerten auch einige Vernissagen statt. Eine andere Aktion des lokalen Kunstvereins art cube endet zufällig während des Veranstaltungsmarathons.

Geschenkt ist geschenkt, aber wiederholen ist auch ok

Die public art-Aktion Wohnzimmerkubus begann am 4. Juli auf dem Greifswalder Marktplatz.art-cube

125 Würfelobjekte wurden hierfür zu einer Skulptur zusammengesetzt und anschließend an Interessierte verteilt. Dieses Geschenk wurde mit der Bitte verknüpft, den mitgenommenen Würfel in die eigene Lebenswirklichkeit zu integrieren, ihn zu benutzen oder zu gestalten und ihn anschließend zu fotografieren.

Die Aktion lief über drei Monate und die Würfelobjekte sollen am 15. Oktober in einer Abschlussausstellung wieder zusammengebracht werden, begleitet von den gesammelten Fotografien.

Fakten: 15.10. | 19 Uhr | Bahnhofstr. 44 (ehemaliges KAW/ hinter der Dresdner Bank)

Alte Hasen, lange Glieder

Am gleichen Abend wird auch der Fleischervorstädter Enrico Pense seine Ausstellung 90 x 90 eröffnen.

Der Grafiker hat nicht nur einen Großteil des Artworks für klein stadt GROSS gestaltet, er zeichnet auch für die meisten IKUWO-Flyer verantwortlich.

Enrico Pense Vernissage Greifswald

Die Vernissage wird um 20 Uhr im Fallada-Haus stattfinden.

Fakten: 15.10. | 20 Uhr | Fallada-Haus (Steinstr. 59)

Die erste Sause in der Kiste

Wem das alles nichts ist, der kann auch ab 19 Uhr dem ersten offiziellen Konzertereignis von klein stadt GROSS beiwohnen.

Gleich drei Bands werden dort spielen: die indierockenden Morning Rain, die politisch fragwürdigen Strike The Balance (auf KSG mit dem sehr schnellen und druckvollen era of chaos vertreten) und schließlich die Band des ehemaligen Greifswalders und Solokünstlers Alexander Stöckicht aka Leonard Las Vegas.

Letzterer hat einen sehr emotionalen Tourtrailer veröffentlicht, der natürlich niemandem vorenthalten werden soll:

Anschließend gibt es Unterhaltung vom Plattenteller unter den Fittichen von DJ Norman.

Fakten: 15.10. | 19 Uhr | Kiste | 4€

Künstlerische Nacht- und Nebelaktion *update*

In der Nacht von Dienstag zu Mittwoch folgten etliche Greifswalder Künstler und Künstlerinnen dem Aufruf zu Kunst am Wall, um das an dieser Stelle schon vielgepriesene Samplerprojekt klein stadt GROSS zu unterstützen.

Doch nicht nur sind auf dem form- und hörschönen Stück 18 Greifswalder Bands der verschiedensten musikalischen Sparten zu belauschen, nein, der ab Oktober käuflich erwerbbare Tonträger umfasst außerdem ein 28-seitiges Booklet, in dem sich neun Greifswalder Künstler, u.a. Abkömmlinge des CDFI, mit Werkbeispielen vorstellen.

Dem revolutionären und jeder Widrigkeit trotzenden Gedanken, der hinter diesem Produkt steht, soll mit unserer, womöglich beispiellosen, Auftakt-Aktion Rechnung getragen werden. Stellt euch nur vor: Ein gerahmtes Kunstwerk pro Baum!

Kunst am Wall Greifswald

Was euch klar sein muss:

1. Die Beschädigung der Rahmen und Bilder durch Witterungsumstände ist nichts was wir verhindern können oder wollen.

2. Dass Bilder von Passanten mitgenommen und vielleicht in deren Wohnzimmer Asyl finden werden, betrachten wir als interessanten Nebeneffekt (ganz im Sinne einer weitreichenden Wirkung).

Wir rufen EUCH hiermit dazu auf, Teil eines aufsehenerregenden, gerne auch augenbrauenhebenden oder eben stirnrunzelnden Unterfangens zu werden.

Und es wurde nicht zuviel versprochen. Gegen 24 Uhr waren schon mehr als 14 Werke gewissermaßen an den Baum gebracht, der Wall zwischen Mensa und Fleischerstraße in eine begehbare Freiluftgalerie verwandelt. Im Morgengrauen wird das Ergebnis in seiner vollen Größe erkennbar sein. Man darf gespannt sein, wie das ankommen wird.

Lumieres Claires Greifswald

An dieser Stelle sollen die ersten Fotos vom Geschehen zur Einsicht vorgelegt werden. Neben den Fotos der öffentlichen Kunstaktion gibt es auch Bilder vom ersten (inoffiziellen) Release-Konzert von KSG.

Wie angekündigt, gaben die beiden Bands Lumières Claires und Mexicola ein Akustikkonzert während des Open-Mic-Abends im St.Spiritus.

*update*

Inzwischen wurden mir Fotos vom heutigen Morgen geschickt. Danke dafür, sehr schick!

Vernissagen im Rahmen von klein stadt GROSS #1 *update*

Morgen werden die ersten offiziellen Veranstaltungen im Rahmen der Release-Woche von klein stadt GROSS stattfinden.

lofideluxe Ab 17.30 Uhr werden in der Alten Bäckerei „left-handed and childish works“ von der ehemaligen Greifswalderin Christin Schalko unter dem Titel i am not a sad and lonely boy zu sehen sein. Dazu steuert Lofi Deluxe „klanggeräuschskulminationen aus 4 radiorekordern, im ultrafettcool-sprech heissen die ghettoblaster“ bei. Die Ausstellung soll mit einer Finissage am 18. Oktober enden und bis dahin täglich von 14 bis 18 Uhr geöffnet sein.

Klangbastler Lofi Deluxe wird auch bei der zweiten Vernissage des Abends zugegen sein, wenn er gemeinsam mit Stephan Rethfeld im Café Koeppen „einlullende splitterlyrik-soundsscapes“ zusammensetzt. Ab 21 Uhr wird dort nämlich Nanne Springer Fotografien ausstellen. Sie fertigte Schwarz-Weiße Fotos nach Rethfelds Texten an.

Der Kreis schließt sich und die Bilder werden bis zum 16. November ausgestellt bleiben.

*update* vom 15.10.09

Beide angekündigten Veranstaltungen waren ein Erfolg. Im – bis zum letzten Winkel gefüllten – Café Koeppen wurde das interessierte Publikum vollkommen in den Bann der Poetry-Performance von Stephan Rethfeld und Lofi Deluxe gezogen. Rethfelds Texte wandelten auf den Pfaden der Morbidität und die dazu live erzeugten Klangflächen machten mit ihren eigenwilligen Selbstbestimmungsavancen ihrem Schöpfer alle Ehre; eben Lofi Deluxe und nicht Hifi für Arme!

Anbei noch schöne Bilder von mfs beider Veranstaltungen.

Moritz TV veröffentlicht neue Sendung und beleidigt sein Publikum

Moritz TV hat seine neueste Sendung veröffentlicht. Das im Netz abrufbare Ergebnis fordert von seinen Betrachtern Nachsehen und eine gehörige Portion Duldsamkeit. Um ehrlich zu sein, ich kann mich an keine vergleichbar schwache Produktion des lokalen Studentenfernsehens erinnern.

Den Anfang macht eine lieblos gemachte Stadtrundfahrt, die auf das einstimmt, was einen in den folgenden dreißig Minuten der Sendung erwartet: Fernsehen auf dem Niveau eines Wahlpflichtkurses zu Schulzeiten.

Dabei kranken die Beiträgen nicht an Ideenmangel: mit Pedro Sithoe und Solvejg Janssen werden zwei Angehörige des ASta interviewt. Es wird nicht viel geredet und noch weniger dabei gesagt, zum Beispiel über das Thema Wohnraum.

VERPASSTER BRENNPUNKT 1: WOHNUNGSMANGEL

Dabei geht es insgesamt eher kuschelig zu. Ganz vorsichtig ist von privaten – den Mangel in Profit übersetzenden – Akteuren auf dem Greifswalder Wohnungsmarkt die Rede, aber kritisch und vor allem präzise werden die Problembären der Coleur YOUNIQ nicht untersucht. Sithoe darf stattdessen über Angebot und Nachfrage und die Aufgaben jener WVG, die erst vor Kurzem erklärte, ihr Angebot auf Senioren ausrichten zu wollen, dozieren.

Unterdessen frohlockte Oberbürgermeister König Arthur König (CDU) zeitungsöffentlich, dass jeder Dritte Hauptwohnsitzler der Hansestadt „…unter 30 Jahre alt…“ sei. Gerade heute wird in der Ostsee Zeitung eine Pressemitteilung von Immobilienscout zitiert, nach der in Greifswald 2009 für einen unbeheizten Quardatmeter Wohnraum durchschnittlich 6,70€ zu entrichten seien; im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung von über 10%.

Damit erreicht das Thema eine neue Dringlichkeit, doch scheinbar anscheinend nicht für Moritz TV.

VERPASSTER BRENNPUNKT 2: PROBLEME DER STUDENTENCLUBS

Auch die Idee, mit einem Beitrag die Studentenclubs und das dortige Nachtleben vorzustellen, war gut. Bis es zur Umsetzung kommen musste. Als Pierre vom Mensaclub auf den durch einen Rechtsstreit eingeschränkten Betrieb zu sprechen kommt, wird nicht nachgehakt, wird ein weiterer Brennpunkt übersprungen. Wieso wurde an dieser Stelle nicht darauf hingewiesen, dass die hiesige Studentenklublandschaft mit existentiellen Problemen und Abbau konfrontiert ist, wie zum Beispiel der C9?

WITZE OHNE LÄSSIGKEIT

Die neue Reihe Greifswald Secret Information (G.S.I.) versucht es mit lockerem Witz. Zumindet die Investigationen des Duos „Eis Jay“ sind interessant. Sie erstellen eine kleine Historie jüngerer Greifswalder Flashmobs.

Aber in Sachen subversiven und schrägen Videotrashs können es die beiden Anzugträger mit früheren Greifswalder Medienguerillos nicht aufnehmen. Erinnern wir uns kurz an die Reihe Blinder Aktionismus mit Leutnant Deutschland in der Hauptrolle. Jackass auf hanseatisch:

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