Eigentlich sollte heute ein kleiner, dem heutigen Datum angemessener, Scherz hier veröffentlicht werden. Allerdings hat sich Reinhard Amler, Chefredakteur der OZ-Greifswald, etwas derartig Originelles einfallen lassen, dass mir die Muße dafür verlustig gegangen ist.
Angeblich meldete sich gestern ein US-amerikanischer Unternehmer, der eine Million Dollar dafür zu zahlen bereit ist, dass er ein Denkmal für Caspar David Friedrich auf dem Markt installieren darf. Um die Ente noch konstruierter in Szene zu setzen, werde der Geschäftsmann aus Arizona das fünf Meter hohe Denkmal noch heute vor der Commerz-Bank aufstellen lassen.
Ich wurde schon mit raffinierteren Aprilscherzen konfrontiert und bedauere zutiefst, dass diese alljährliche Chance verpasst wurde. Denn eigentlich bietet diese Art des Humors ein unterschätztes utopistisches Potential, denken wir nur an Aktionen wie unlängst von attac, die eine gefakte und globalisierungskritische Ausgabe der ZEIT herstellten und verbreiteten.
Um so was auf Lokalniveau herunterzubrechen, hätte man zum Beispiel die Straze zeitungsöffentlich verkaufen können oder einen Rücktritt des umstrittenen Theater-Intendanten Nekovar fingiert. Aber das wäre vermutlich sogar der — für investigativen Journalismus bekannten — Lokalredaktion zu heiß gewesen.