Alles kann, nichts muss — die „Nacht der Möglichkeiten“ im IKUWO

Nachdem vor gut einer Woche der vom AStA organisierte Markt der Möglichkeiten stattgefunden hat, auf dem sich die unterschiedlichsten studentischen Initiativen vorstellten, läuft heute Abend im IKUWO dazu ein Pendant, auf dem sich linke, soziale, grüne, emanzipatorische und andere alternative Gruppen präsentieren werden.

nacht der mgölichkeiten

Die Nacht der Möglichkeiten war schon im letzten Semester ein voller Erfolg — viele Neuankömmlinge konnten dort schnell und direkt Anschluss finden und Kontakte knüpfen. Damit es dabei nicht nur bierernst zugeht, wird diese Art der Ehrenamtsbörse von einem rauschenden Fest flankiert, was schlussendlich auch für jene Gäste interessant sein wird, die schon länger in Greifswald leben. Musikalisch geht die wilde Hatz dabei von Afrobeat und Funk über Balkan Beats, Rock und Nu Metal weiter zu Elektro und Breakbeats, Reggae, Funk, Disco und Schlager.

Vor Ort werden unter anderem folgende Gruppen sein: Arbeitskreis Kritischer Juristinnen (AKJ), Antira Greifswald, Attac, Gewerkschaftliche Hochschulgruppe Greifswald, Greifswalder Sektion der Hedonistischen Internationale, Greifswald International Students Festival (GrIStuF), Nordsorbischer Kulturverein, Unicef, Viva con Agua und Greenpeace.

„Kommt zahlreich, lernt euch kennen, nehmt euch in den Arm, danced den Dancefloor kaputt und werdet aktiv!“

Fakten: 19.10. | 22 Uhr | IKUWO | 3 EUR (Erstis frei)

Sommertragödie im Mensaclub: Baadantog oder Tittbüdel?

Eine Szene, wie sie sich fast jeden Tag in Greifswald abspielen könnte: Ein mehr oder weniger frisch immatrikulierter Student — nennen wir ihn einfachheitshalber Markus Kraushaar (MK) — will sich zerstreuen und erkundigt sich bei einem der zahlreichen hilfsbereiten und stets freundlichen Vorpommern — verständigen wir uns bei diesem hier auf einen Hans Dampf (HD) — nach den Möglichkeiten, auszugehen.

BEER FÖR’N APPEL UN EI UN AM ENN‘ KRIEGT NOCH EENER WAT VOER’T GATT 

MK: Hallo, du kennst dich doch in Greifswald aus. Was läuft hier eigentlich dieses Wochenende?

HD: Tach. Am Sünnabend is een gooden Sommergelaag.

MK: Sommerparty klingt hervorragend! Wo steigt die denn, im Strandbad Eldena?

HD: Mien Soeten, vonwägen, klor is dee binnen vör, kiek doch rut!

mensaclub sommerparty(Foto: mit freundlicher Genehmigung von Tobias Dahms)

MK: Ach herje, du meinst doch bitte nicht die Sommerparty vom Mensaclub? Wurden die nicht vor Jahren mit den Worten „anspruchslose Party für anspruchslose Leute“ oder so ähnlich sogar im UNISPIEGEL zitiert ?

HD:  Wieso, gift dor doch alls, wat du brukst: Beer för‘ n Appel un Ei, döstige Frünn‘ und Deern mit ordentlich Holt vör de Döör. Un am Enn‘ kriegt noch eener wat voer´t Gatt!

EN LÜTTEN TICK DÖÖSBATTELIG 

MK: Auf dem Flyer steht, dass Frauen, die da im Badeanzug antanzen, freien Eintritt kriegen. Was soll der Scheiß denn?

HD:  Nee, im Baadantog sallen dee nich intrudeln, um dee Tittbüdel geiht dat, dormit dee breidbeenigen Bengels marken, dat Sommer is.

MK: Das ist so platt wie dein Dialekt und außerdem ganz schön sexistisch. Dabei sind das doch alles Studierende, wieso denken die sich denn bloß so einen Unfug aus?

mensaclub greifswald logoHD: Mak di nich inne Büx. Dat deit nix, of Hoochschoeler or nich, en lütten Tick döösbattelig sünd dee uk mit ’n Afsluss anne Universität. Kannst froh sien, dat du dee Beerbuuken der Dussels nich ook noch ankieken möötst!

MK: Meine Party wird das ganz bestimmt nicht und ich überlege mir was Vernünftigeres. Am Sonnabend ist doch die Soliparty für den Slutwalk in Berlin, mit dem gegen Vergewaltigungsmythen demonstriert wird, Stichwort: „Was trägt sie auch so ein kurzes Kleid“.

HD:  Dat kümmt so hen. Un da sien auch Sünndag in dee Fröh um Klock söben die beeden Griepswolder Luusbengels von Verschnibbt & Zugenäht und maken dee Danz op de Deel in dee Schankstuuv ://about blank.

MK: Na denn man tau!

Schwung im Haus: „The Movement (DK)

the movementDänemark ist Indieland und das Trio The Movement passt ganz und gar nicht unter die landestypische Schablone. Die drei Kopenhagender verschmelzen Ska, Mod und Soul, vor allem aber Punkrock, zu einem dichten wie flotten Gesamtsound.

Die Band tritt dabei in der klassischen Dreier-Instrumentierung Schlagzeug, Bass und Gitarre auf.

Video (03:12)
[youtube kkXjp4Jv2Qg]

Wem das auf einen sommerlichen Sonntagabend nicht genug ist, der sollte sich auf dem anschließenden Soulnighter austoben, wo ein Bastard aus Reggae, Ska und Soul aus den Lautsprechern gehupt wird.

Fakten: 15.07. | 20 Uhr | IKUWO | 5 EUR

Antira-Gruppe zeigt Dokumentarfilm „Residenzpflicht“

Die Antirassistische Initiative Greifswald zeigt den Dokumentarfilm Residenzpflicht der brasilianischen Regisseurin Denise Garcia Bergt, die auch während der Vorführung und auch beim anschließenden Filmgespräch zugegen sein wird.

flucht ist kein verbrechen pro asyl

Residenzpflicht (2011, 70min) porträtiert die Widrigkeiten, mit denen Flüchtlinge in Deutschland konfrontiert werden, und lässt Anwälte, Aktivistinnen von Flüchtlingsorganisationen und Asylsuchende in Interviews zu Wort kommen.

Dabei geht es unter anderem um den „Einfluss der Agentur Frontex und ihren ausgeklügelten Kontrollapparat an den Außengrenzen Europas, die deutsche Sortierung und Verteilung von Flüchtlingen in Asylbewerberunterkünften, das koloniale Erbe und [den] in Deutschland herrschende[n] Alltagsrassismus.“

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Zu diesem Film existiert auch ein Trailer:

Video  (02:00)
[youtube Idfm4AvgDe0]

Fakten: 26.06. | 21 Uhr | IKUWO | frei

Kritisches Kino: „Der große Ausverkauf“

Die Greifswalder Viva con Agua-Gruppe lädt am Dienstagabend zum Kritischen Kino in die Brasserie Hermann, wo der Dokumentarfilm Der große Ausverkauf (2006, D, 94min) gezeigt wird.

der große ausverkaufDer Film ist eine Auseinandersetzung mit dem Thema Privatisierung und beinhaltet vier Beispiele aus verschiedenen Teilen der Welt: das britische Eisenbahnsystem, das Stromnetz in einem südafrikanischen Township, das Gesundheitssystem in den Philippinen und die Wasserversorgung in einer bolivianischen Stadt.

Der Filmvorführung schließt sich ein Vortrag über Wasserprivatisierung von Dr. Lena Partzsch (GETIDOS) und Marcel (Viva con Agua Berlin) an, in dem es um vergleichbare Tendenzen in Deutschland geht.

Video (01:43)
[youtube 00KYPsQSG10]

Fakten: 29.05. | 20 Uhr | Brasserie Hermann
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Reif fürs Kloster: Krach feiern Jubiläum

Die Greifswalder Band Krach feiert am Wochenende ihr fünfzehnjähriges Bestehen. Gewohnt heiter präsentieren sich die sieben Musiker seit einigen Wochen von ihren Konzertplakaten und postulieren Glückseligkeit ohne Anlass und Grund. Man ist zwar erwachsen geworden, von bierernsten Alten jedoch noch immer keine Spur.

Zum Jubiläum wollte es die Band nochmal wissen und hat sich für die Klosterruine als Austragungsort ihres Spektakels entschieden. Auf dieser Bühne wird die Band nicht nur den durchaus beobachtbaren Vorläufer vorpommerscher Großväterlichkeit präsentieren, sondern sicher auch den einen oder anderen längst nicht mehr gespielten Song aus dem Archiv kramen.

Krach Greifswald Band

Die neuen Stücke sind bereits  aufgenommen und sind auf der neuen CD 15 Jahre – Grundlos Glücklich natürlich mit drauf — sonst wäre es ja auch eine merkwürdige Release Party.

KRACH wollen sich selbst ein kleines Denkmal setzen

Krach wollen sich mit diesem Abend selbst ein Denkmal setzen und sie geben sich auch alle Mühe, dieses Ziel zu erreichen. Neben aufwendiger Licht- und Videoshow wird man sich in erster Linie auf ein besonderes Konzert dieser Band freuen dürfen, die bei früheren Release Partys nie allein auf der Bühne standen, sondern interessante Kollaborationen mit befreundeten Musikerinnen in die Wege leitete.

Krach Klosterruine

Ihr Jubiläum hat die Band auf eigene Faust organisiert und dabei an vieles gedacht: Wer eine Vorverkaufskarte erwirbt, kann zum Beispiel die persönliche An- und Abfahrt mit dem kostenlosen Shuttle-Service erledigen, der in Kooperation mit den Stadtwerken erfolgt, um die verkehrsregelgerechte An- und Abfahrt zu ermöglichen. Außerdem gibt es mit diesem Vorabticket ein kostenloses Exemplar von 15 Jahre — Grundlos Glücklich.

Der Abend wird um 20 Uhr von der Hamburger Rockabilly-Band Pfeffer eröffnet. Vorverkaufskarten erhält man mit etwas Glück noch heute Abend im IKUWO oder am Sonnabend in der Stadtinformation oder der Brasserie Hermann. Die Veranstaltung wird bis 23 Uhr andauern, eine halbe Stunde später fährt der letzte Shuttle-Bus zurück in die Innenstadt. Ausgehempfehlung nicht nur für Lokalheroen!

Fakten: 19.05. | 19 Uhr | Klosterruine Eldena | 7 / 9 EUR