Wir tun das Gegenteil von dem, was du dir rätst / wenn du dein eigener Arzt bist / Wenn wir nicht so verzweifelt hier sein wollen / können wir ja rausgehen, oder ins Extrem / Wenn wir dabei nicht so verzweifelt aussehen wollen bleiben wir hier / um zunächst die Wohnung zu zerstören und dann neu zu beziehen / Ich weiß es gibt Krieg mit der Normalität / Und es wird spät.

ZORNIG: DAS BESTER QUARTET
Gegründet unter dem Namen The Cracow Klezmer Band, erspielte sich das Quartet um den Akkordeonspieler Jaroslaw Bester seinen Platz in der internationalen Szene moderne jüdischer Musik. Wer sich noch mit gutem Gefühl an die grandiosen Kroke erinnert, die beim PolenmARkT vor zwei Jahren das Greifswalder Theater in ihren Bann zogen, ist beim Bester Quartet bestens aufgehoben. Hier trifft moderne Kammermusik auf improvisationsfreudigen Jazz.
Der New Yorker Jazzmusiker und Labelchef John Zorn hat die Band für sich entdeckt und bislang alle sechs Veröffentlichungen des Bester Quartets auf seinem Radical Jewish Music Label Tzadik herausgebracht.
Fakten: 25.11. | 19.30 Uhr | Theater Vorpommern | 14 / 8 EUR (erm.)
SHTETLICH: RUSSENDISKO IM ORIGINAL
Kurz nachdem das Bester Quartet auch die letzte Zugabe gespielt hat, beginnt im IKUWO die prominent besetzte Aftershowsause. Als DJ konnte hierfür niemand geringeres als Yuriy Gurzhy gewonnen werden.

Fakten: 25.11. | 22 Uhr | IKUWO | 6 / 3 EUR (mit Bester-Quartett-Ticket)
RETROFUTURISTISCH: METROPOLIS IM DOM
Am Sonnabend wird Fritz Langs Meisterwerk Metropolis (D, 1927, rest. 2010, 145 Min.) gezeigt. Der erste berühmte Science-Fiction-Film wurde 1927 der Öffentlichkeit vorgestellt, konnte dann aber über achtzig Jahre nur in gekürzter Fassung gezeigt werden. Erst vor wenigen Jahren wurde in Buenos Aires eine Kopie des Originals gefunden, mit deren Hilfe das Werk restauriert werden konnte.
Der Film führt in die zweigeteilte Zukunftsstadt Metropolis: „In der lichtlosen Unterstadt schuften Sklaven rund um die Uhr bei Wasser und Brot, die Luxusmenschen der Oberstadt dagegen vertreiben sich die Zeit mit Spiel und Sport aufs Angenehmste. Zwischen Ober- und Unterstadt dröhnen ohne Pause riesige Maschinen, deren Erfinder Rotwang ein übles Komplott ausheckt: Er schafft eine künstliche Frau, welche die Massen gegen die Bewohner der Oberstadt aufhetzen soll, um einen Vorwand für noch größere Unterdrückung zu liefern. Nur zwei Menschen durchschauen den Plan: Die schöne Maria, „Heilige der Unterdrückten“, und Freder, Sohn des Herrschers von Metropolis, der sich unsterblich in Maria verliebt hat.“
Wie zur Entstehungszeit üblich, wird die Filmvorführung live an an der Domorgel begleitet. Es spielt der Stettiner Organist Filip Presseisen. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Filmclub Casablanca e.V. statt. Hier ein Trailer:
Fakten: 26.11. | 19 Uhr | Dom | 5 / 3 EUR
FUNKY: DJ-TEAM SOUL SERVICE

„Als Kenner mit Sendungsbewusstsein brachten sie diesen hoch geschätzten polnischen Jazz-Sound der Siebziger geballt und zudem stilvoll verpackt zurück in die Pop-Warenzirkulation. Als versiertes und leidenschaftliches DJ-Team aber pumpen sie ihn vor allem dahin, wo er eigentlich hingehört: auf die Tanzfläche, in die Beine und Bäuche der Party-Crowd!“
Fakten: 26.11. | 22 Uhr | IKUWO | 5 EUR
FÜRSTLICH: LESZEK MOZDZER

Leszek Możdżer hat an über 100 Alben mitgewirkt, Musik für Theater und Film geschrieben und spielte unter anderem mit Arthur Blythe, Buster Williams, Billy Harper, Pat Metheny oder Archie Shepp auf internationalen Bühnen.
(Foto: © Przemek Krzakiewicz)
Einstimmend sei hier keine Eigenkomposition vorgestellt, sondern die Jazzinterpretation von Nirvanas Smells Like Teen Spirit im Bandverbund.
Fakten: 27.11. | 19.30 Uhr | 16 / 10 EUR (erm.)





