Unter dem Motto „Wir sagen Moin und Merhaba“ findet am 1. Mai ein großes Kulturfest auf dem Greifswalder Marktplatz statt.
Am Sonntagnachmittag lädt das Bündnis Greifswald für alle zum Kulturfest auf dem Marktplatz ein. Die Veranstaltung, die unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Stefan Fassbinder (Die Grünen) stattfindet, trägt den Titel „Wir sagen Moin und Merhaba“ und bietet ein abwechslungsreiches Programm.
Am Freitag beginnt das Ehrenamtsfestival Stadtimpuls. Ehrenamtsfestival? Was zunächst nach einem ziemlich drögen Keks klingt, verheißt einen wunderbaren Sommerbeginn in Greifswald, wie ein Blick in das Programmheft und hinter die Kulissen des Spektakels zeigt, das die nächsten vier Wochen auf dem Straze-Grundstück stattfinden wird.
Ein Zirkuszelt im Hinterland der Straze, das einen Monat lang von einem breiten Zusammenschluss aus der Greifswalder Vereins- und Initiativenlandschaft mit Konzerten, Lesungen, Filmen, Workshops, Familienprogrammen und sehr viel Theater bespielt wird. Stadtimpuls, dieser mehrdeutige Titel weckt bei manchen vielleicht noch leise Erinnerungen an ein gleichnamiges Festival, das 2005 in ähnlicher Mission von Greifswalder Vereinen am Museumshafen auf die Beine gestellt wurde, um auf ihr gesellschaftliches Engagement und auch auf die damit verbundenen Probleme aufmerksam zu machen.
Jan Holten (StuThe), seit jeher ein Wunderwutzi des Greifswalder Kulturbetriebs, gehörte schon damals vor zehn Jahren zu den Auslösern des ersten Stadtimpuls. Dessen diesjährige Neuauflage initiierte der Theaterenthusiast nun maßgeblich. Heute stellt Holten fest, dass zwar ein Generationswechsel in der Stadt stattgefunden habe, die Probleme aber die gleichen geblieben seien: „Stellen und Fördergelder werden bei fortschreitendem Sparkurs gestrichen und nicht selten sind gerade geschaffenen sozialen Räume — insbesondere für Jugendliche — von eklatant hohen Mietkosten oder sogar Kündigungen bedroht“. „Stadtimpuls zelebriert vier Wochen lang die Energie des Ehrenamts“ weiterlesen →
Feine Sahne Fischfilet haben den Schritt vom Loitzer Humpapunk zu Lieberbergs Rock am Ring geschafft. Beim 30-jährigen Jubiläum des Rockfestivals lieferte die Band gestern vor tausenden Zuschauern geil ab.
“Das, was wir machen, ist keine Kunst! Das, was wir machen, ist nicht für die Galerie, nicht für die Glasvitrine. Das, was wir machen, soll eine Art Werkzeug sein, um unserer Wut gegenüber Rassisten, Sexisten, Homophobie und Staat eine Stimme zu geben! Wir wollen für unsere Träume, unsere Utopien weiter kämpfen.“ Mit dieser vielzitierten Aussage beschrieben Feine Sahne Fischfilet einmal ihre musikalische Mission. „Pop am Wochenende: Feine Sahne Fischfilet agitieren Rock am Ring“ weiterlesen →
Nur noch eine Woche, bis das internationale Studentenfestival GrIStuF beginnt und etwa 150 Studierende aus unterschiedlichen Ländern Europas nach Greifswald reisen werden, um sich in Workshops und Vorträgen dem konsumkritischen Festivalthema, Lost in Consumption – Rethinking Economy, anzunähern und gemeinsam eine gute Zeit zu verbringen.
GRISTUF FEHLEN NOCH 100 BETTEN
Im Gegensatz zu den früheren Festivals des Vereins orientiert sich die diesjährige Auflage am 2006 organisierten U-Rope-Festival — zumindest was die teilnehmenden Studierenden angeht, die in diesem Jahr ausschließlich aus europäischen Ländern stammen werden. Das ist zwar einerseits schade um den internationalen Charme, den das Festival dadurch ein wenig einbüßt, andererseits deckelt diese Entscheidung auch das Elitenproblem, das sich bei Teilnehmenden mit sehr kostspieligen Anreisewegen fast zwangsläufig ergab.
Heute beginnen die Gender Bender Action Days 2014. Die queer-feministischen Tage finden in diesem Jahr bereits zum vierten Mal statt und bereichern die Greifswalder Pfingsttage mit einem vielseitigen Programm und vielen Workshops und Vorträgen sowie der inzwischen traditionellen Abschlussparty.
In den Workshops und Gesprächsrunden werden unterschiedliche Themen angepackt, die vom gemeinsamen Austausch über Lookismus, der emanzipatorischen Elternschaft oder der männlichen Sozialisation im Patricharchat bis hin zum Strickkurs für Männer, einem DIY-Schlagzeug-Workshop oder einem Krav Maga bewehrten Selbstbehauptungstraining reichen. Einige dieser Veranstaltungen sind an ein eingeschränktes Publikum adressiert, nähere Informationen dazu sind im Programmheft vermerkt.
Um die berühmte gläserne Decke wird es bereits heute Abend beim moderierten Podiumsgespräch zum Thema „Frauen in der Wissenschaft“ gehen, bei dem mehrere Akademikerinnen der Greifswalder Universität über Gleichstellungspolitik im Wissenschaftsbetrieb diskutieren werden. Am Sonnabend wird es etwas subkultureller, denn der partizipative Abendvortrag wird sich mit Fragen von Geschlechtskonstruktion und den damit verbundenen Herrschaftsstrukturen im Hardcore beschäftigen, ehe auf der Abschlusssause die Nacht zum Tag gemacht wird.
Stadtteilfrühstück, Flohmarkt und natürlich in erster Linie zwei Abende mit Livemusik hiesiger Bands — das erste Fleischervorstadt-Festival wird am Wochenende seinen Einstand feiern und mit einem breiten Wohlfühlprogramm über die kulturelle Durststrecke des Sommers hinweghelfen.
Los geht es am Freitag um 19 Uhr — wahlweise gediegen in der Josephkirche mit dem dort ansässigen Chor und Claudia Otto an der Flöte oder eine Spur zackiger mit Skylla’s Curs. Die 2010 gegründete Formation spielt melodiösen Post Hardcore der älteren Schule und ist eine der drei Bands, die am ersten Abend auf dem Gelände von Polly Faber auftreten werden. Nach ihnen spielen Bro:m (Postrock), ehe der Tag mit der Ambientapparatur The Splendid Ghetto Pipers ausklingt.
Sonnabend geht es schon früher los: ab 10 Uhr wird zum Stöbern auf dem Flohmarkt eingeladen. Wer dort selbst einen Stand betreiben will, kann einfach und ohne Anmeldung mitmachen — Tische dafür sind vorhanden. Nachmittags gibt es Unplugged-Konzerte von Radost und Franklyn Ahedo sowie eine Kunstauktion. Den ganz Bewegungsfreudigen offeriert das Ballhaus Goldfisch außerdem Schnupperstunden. Um 19 Uhr geht es dann auf der Bühne mit der Rockband Hustigkittler weiter. Danach spielen The Spirit of Frau Schulz, eine Coverband, die deutsch- und englischsprachige Evergreens von Sara Barailles bis Silly reproduziert. Der zweite Abend endet sportlich mit der Offbeat-Punk-Soul-Band Krach, die ab 21 Uhr die müden Glieder in Bewegung bringen soll. „Fleischervorstadt-Festival sorgt für Leben im Quartier“ weiterlesen →