Verkloppen und Zuschlagen heißt heute Abend die Devise beim Stadtimpuls-Festival: Es ist Nachtflohmarkt im Zirkuszelt. Angesagt wird dieses Spektakel vom IKUWO und den Stadtgestalten Fleischervorstadt, die die bewährten Konzepte Nacht- und. Stadtteilflohmarkt zusammenbringen und unter einem gemeinsamen Zeltdach präsentieren.
Das Zirkuszelt wird in einen großen Basar verwandelt, der ab 20 Uhr zu einer abendlichen Schnäppchenjagd einlädt. An etwa 30 Ständen warten schrullige Skurrilitäten, Nützliches für Nichtsnutze und traumhafter Trödel bei bester Kaufhausmusik auf neue Besitzer. Wurst, Bier, Musik — das ganze Programm eben, das man sich an einem hochsommerlichen Freitagabend auf keinen Fall entgehen lassen sollte!
Am Freitag beginnt das Ehrenamtsfestival Stadtimpuls. Ehrenamtsfestival? Was zunächst nach einem ziemlich drögen Keks klingt, verheißt einen wunderbaren Sommerbeginn in Greifswald, wie ein Blick in das Programmheft und hinter die Kulissen des Spektakels zeigt, das die nächsten vier Wochen auf dem Straze-Grundstück stattfinden wird.
Ein Zirkuszelt im Hinterland der Straze, das einen Monat lang von einem breiten Zusammenschluss aus der Greifswalder Vereins- und Initiativenlandschaft mit Konzerten, Lesungen, Filmen, Workshops, Familienprogrammen und sehr viel Theater bespielt wird. Stadtimpuls, dieser mehrdeutige Titel weckt bei manchen vielleicht noch leise Erinnerungen an ein gleichnamiges Festival, das 2005 in ähnlicher Mission von Greifswalder Vereinen am Museumshafen auf die Beine gestellt wurde, um auf ihr gesellschaftliches Engagement und auch auf die damit verbundenen Probleme aufmerksam zu machen.
Jan Holten (StuThe), seit jeher ein Wunderwutzi des Greifswalder Kulturbetriebs, gehörte schon damals vor zehn Jahren zu den Auslösern des ersten Stadtimpuls. Dessen diesjährige Neuauflage initiierte der Theaterenthusiast nun maßgeblich. Heute stellt Holten fest, dass zwar ein Generationswechsel in der Stadt stattgefunden habe, die Probleme aber die gleichen geblieben seien: „Stellen und Fördergelder werden bei fortschreitendem Sparkurs gestrichen und nicht selten sind gerade geschaffenen sozialen Räume — insbesondere für Jugendliche — von eklatant hohen Mietkosten oder sogar Kündigungen bedroht“. „Stadtimpuls zelebriert vier Wochen lang die Energie des Ehrenamts“ weiterlesen →
Es ist wieder soweit. Am Sonntag findet der Fleischervorstadt-Flohmarkt statt. Was 2009 auf Initiative des Quartiersmanagements mit acht angemeldeten Teilnehmenden begann, wuchs in den vergangenen Jahren zu einer flächendeckenden Veranstaltung heran, die alsbald nicht nur vom ganzen Viertel Besitz ergriff, sondern darüber hinaus auch unzählige Neugierige aus anderen Stadtteilen in die Fleischervorstadt zog.
(Ausschnitt des Laufplans)
Fleischervorstadt-Flohmarkt 2015 mit neuer Rekordbeteiligung
In diesem Jahr wurden mehr als 130 Stände an 112 Standorten in der Fleischervorstadt und an deren Rändern angemeldet. Eingedenk der etwa zwanzig verspäteten Anmeldungen, die es aus zeitlichen Gründen nicht mehr auf den Laufplan geschafft haben, ist beim diesjährigen Fleischervorstadt-Flohmarkt mit mindestens 150 Ständen zu rechnen — eine Rekordbeteiligung, die auch den bislang stärksten Zuspruch des vergangenen Jahres lässig in den Schatten stellt!
Wie gewohnt sind die angemeldeten Standorte auf einem Laufplan verzeichnet, der seit der vergangenen Woche in Greifswald verteilt wird. Wer in der Fleischervorstadt wohnt und über einen frei zugänglichen Briefkasten verfügt, sollte darin bis Sonnabend ein Exemplar dieser Karte finden. Die Pläne liegen außerdem unter anderem in der Stadtbibliothek, der Stadtinfo, dem Café Koeppen, der Brasserie Hermann oder dem IKUWO aus.
Ein Gutteil des Flohmarkttreibens konzentriert in sich in diesem Jahr wieder in der Steinstraße — dort wurden mehr als 25 Stände angemeldet. Auch in der Wiesenstraße, der Gützkower Straße und der Erich-Böhmke-Straße wird wieder eine Menge los sein. Orte wie das Falladahaus, das IKUWO oder Polly Faber — wo sich Kurzentschlossene noch anmelden und einreihen können — beherbergen mehrere Gaststände und verdichten die Schnäppchenjagd. Im Koeppenhaus findet der traditionelle Bücherflohmarkt statt.
(Spendendose der Fleischervorstadt-Gestalten, Foto: Maria-Friederike Schulze, 2014)
Der Fleischervorstadt-Flohmarkt wurde zuerst 2009 vom Quartiersbüro Fleischervorstadt initiiert, das bis zum vergangenen Sommer in dem Viertel arbeitete. Seit 2013 bemühen sich engagierte Anwohnerinnen als „Fleischervorstadt-Gestalten“ darum, die gesetzten Impulse aufzunehmen und ihren Stadtteil eigenständig zu beleben. Wie bereits im vergangenen Jahr organisierte die Initiative auch den diesjährigen Fleischervorstadt-Flohmarkt. Aufgrund erheblicher Kostensteigerungen bei behördlicher Anmeldung und Versicherung des Flohmarkts in diesem Jahr, sind die Fleischervorstadt-Gestalten auf Spenden der Teilnehmenden angewiesen, für die an mehreren Ständen die oben abgebildeten Spendengläser aufgestellt werden.
Mit einem Vortrag über die Situation von Homosexuellen und Transgender in Russland und Kurzfilmen des St. Petersburger Side by Side – LGBT International Film Festival beginnen morgen die Gender Bender Action Days 2015.
Die queer-feministische Veranstaltungsreihe aus Greifswald findet in diesem Jahr zum fünften Mal statt. Vom 28. bis zum 30. Mai werden im IKUWO Vorträge, Workshops und Gesprächsrunden über Geschlechterthemen angeboten, abends stehen Riot Grrrl Punk und die traditionelle Abschlussparty auf dem Programm. „Gender Bender Action Days 2015: Vulven, Tools und Riot Grrrls“ weiterlesen →
Eine Rubrik aus dem Tiefschlaf reißen, abbilden, was noch so läuft. Kleinstadtsuffis den Weg zur nächsten Schänke weisen, sich über Gentechnik mokieren. Unter repressiven Verstimmungen leiden. In die Oper mit Einführung gehen und was Greifswald an diesem Wochenende noch so hergibt.
Der Monat November ist gewiss kein Zeitraum, in dem sich Greifswald von seiner gastlichen Seite zeigt — die Stadt fühlt sich in dieser Zeit schlicht zu kalt, zu dunkel und zu ungemütlich an. Eine kurze Aufhellung der Tristesse dieses schlimmsten aller Monate wird durch den alljährlich stattfindenden Polenmarkt besorgt, der morgen Abend beginnen wird.
Das deutsch-polnische Kulturfestival findet seit 1997 jedes Jahr in Greifswald statt und hat sich seitdem von einer studentischen Initiative zu einem festen Bestandteil des Greifswalder Kulturlebens etabliert. Der diesjährige Polenmarkt wird morgen Abend um 18 Uhr mit einer Lesung von Jacek Dehnel aus Gdańsk, „dem“ jungen Star der polnischen Literaturszene, offiziell im Krupp-Kolleg eröffnet. Wer sich für das östliche Nachbarland interessiert, sollte sich auf ein zwölf Tage andauerndes und abwechslungsreiches Programm mit Kostproben aus der polnischen Musikszene, literarischen und künstlerischen Ausstellungen, Lesungen für Kinder und Erwachsene, Filmvorführungen, Theaterinszenierungen und wissenschaftlichen Vorträgen einstellen. Doch noch bevor es richtig losgeht, finden bereits schon heute Abend finden zwei Vorveranstaltungen im Theater Vorpommern und in der Kulturbar statt! „Zwei Wochen Schlafmangel: Deutsch-polnisches Kulturfestival „PolenmARkT“ beginnt“ weiterlesen →