Einsturzgefährdeter Speicher im Museumshafen wird abgerissen

Die Tage des historischen Speichergebäudes in der Hafenstraße 33 sind nach dem Einsturz einer Dachgaube in der vergangenen Woche gezählt.

Am Dienstag begutachtete die Untere Bauordnungsbehörde das 1902 gebaute Gebäude und bewertete den Bau als einsturzgefährdet. Zur Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit müsse das Gebäude nun „unverzüglich beseitigt“ werden. Die Besichtigung des seit der Wende leerstehenden Kornspeichers offenbarte seinen maroden Zustand: große Bereiche des Daches und der Decken sollen bereits eingestürzt sein, die noch sichtbaren tragenden Deckenbalken seien zum großen Teil von starkem Pilzbefall betroffen. „Einsturzgefährdeter Speicher im Museumshafen wird abgerissen“ weiterlesen

Verkauf oder Sanierung? Sanierungsausschuss nahm Klex und Pariser in Augenschein

Gestern Nachmittag besuchten die Mitglieder des kürzlich gegründeten, zeitweiligen Ausschusses für Investitions- und Sanierungsvorhaben die beiden Jugendhäuser Klex und Café Pariser, um sich vor Ort einen Eindruck vom baulichen Zustand und der Nutzung beider Häuser zu verschaffen.

Greifswald Jugendzentrum KLEX

Hintergrund ist ein Beschluss der Bürgerschaft (pdf, 0,1 MB), der die Erstellung einer Prioritätenliste für die städtische Bauförderung vorsieht. Beide Häuser stehen auf dieser Liste und weisen zum Teil einen erheblichen Sanierungsbedarf auf. Vor einem halben Jahr soll zudem durch einen interessierten Investor die weitere Nutzung des Jugendzentrums Klex in Frage gestellt worden sein. Das Immobilienverwaltungsamt hat im Fall des Klex vorgeschlagen, das Haus entweder zu sanieren oder zu verkaufen. Doch für eine Sanierung dürfte nicht erst seit der Kreisgebietsreform — die den finanziellen Gestaltungsraum der Stadt weiter einschränkte — das Geld fehlen.

Schlechte Aussichten also, die sich so neu leider gar nicht anfühlen — schon seit zehn Jahren gibt es Diskussionen über die Zukunft des Klex, fanden Baubegehungen statt und standen Alternativobjekte im Raum. Geschehen ist seitdem wenig und die Luft wird allmählich dünner. Steht also bald ein weiterer Freiraum vor dem Aus? Für die Greifswalder Vereins- und Kulturlandschaft wäre das eine Katastrophe! Das Studierendenfernsehen Moritz TV war gestern bei den Begehungen dabei und heftete sich an die Fersen der Mitglieder des Sanierungsausschusses. Im Klex sprachen sie auch mit Leuten, die sich in dem Jugendhaus engagieren.

Video (04:11)
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Die Entscheidung über die Prioritätenliste und die städtischen Sanierungsprogramme 2014 hat noch einen längeren Weg vor sich. Bis zum 16. September wird jetzt im Senat, im Finanz-, Wirtschafts- und Liegenschaftsausschuss, im Ausschuss für Bauwesen und Umwelt, im Hauptausschuss und schließlich in der Bürgerschaft noch darüber verhandelt. Das Klex beheimatet derzeit etwa zehn Vereine, zum Beispiel den ADFC und die angeschlossene Fahrradselbsthilfewerkstatt, den Stadtjugendring, Jugendmedien Greifswald, den QueerKompass, den Pfadfinderstamm „Enontekiö“, den Infoladen Analog, den Arbeitskreis Kritischer JuristInnen (AKJ) oder das Veranstaltungskollektiv Proton.

(Foto: SJR Greifswald)

Wallsanierung weckt Unmut — Naturschützer wollen gegen Baumfällungen demonstrieren

Vor drei Jahren wurde die Krone der Greifswalder Wallanlagen saniert, jetzt sind die Hänge, Wege und Grünflächen an der Reihe. Doch die am vergangenen Montag begonnene Umgestaltung sorgt für Ärger und hat die ersten Kritiker auf den Plan gerufen — heute findet die erste Demonstration gegen das Vorhaben, die vom Naturschutzbund (NABU) organisiert wird, statt.

Naturschutz versus Denkmalpflege

Die Naturschützer kritisieren die Rodung junger Bäume und die umfangreiche Entnahme von Büschen und Hecken. Sie fordern eine Unterbrechung der Fällungen bis zum 30. September. Der NABU bezieht sich in seiner Argumentation auf das Bundesnaturschutzgesetz, das zwischen März und Oktober ein Fällverbot für Büsche und Hecken regelt, und betont den ökologischen Wert des Bewuchses als Lebensraum für Tiere und als Teil der grünen Lunge in der Stadt. „Wallsanierung weckt Unmut — Naturschützer wollen gegen Baumfällungen demonstrieren“ weiterlesen

Stadt investiert fast 150.000 Euro in Rad- und Fußwege

Die Stadt nimmt endlich zwei Bauprojekte in Angriff, die das Leben von Fußgängern und Radfahrenden in Greifswald zukünftig angenehmer und sicherer machen sollen. Fast 150.000 Euro werden in die Erneuerung des Radwegs in der Anklamer Straße und in die Verbreiterung der Fußgängerfurten an der Europakreuzung investiert. Das Geld kommt  aus dem städtischen Haushalt.

Auf einer Länge von 320 Metern entsteht seit vergangenem Mittwoch auf dem Abschnitt zwischen Beimlerstraße und Karl-Liebknecht-Ring ein getrennter Geh- und Radweg, der die unbefriedigenden Straßenverhältnisse auf dieser von vielen Radfahrenden benutzten Strecke Vergangenheit werden lassen soll. Dieser Abschnitt soll noch im August fertiggestellt werden, anschließend gehen die Bauarbeiten auf der gegenüberliegenden Straßenseite des Klinikums weiter. Dort werden die alten unebenen Betonplatten entfernt und einem neuen, insgesamt 450 Meter langen Weg weichen. Während der Bauarbeiten, deren Kosten auf insgesamt 137.000 Euro beziffert werden, werden Passanten und Radfahrende auf die jeweils andere Straßenseite geleitet.

Auch an der Europakreuzung, wo sich in Ermangelung einer legalen Diagonalquerung zu Stoßzeiten viele Radfahrende an der Ampel stauen und mitunter den Fußgängern ins Gehege kommen, wird ab Montag gewerkelt. Geplant ist die Verbreiterung der Querungshilfen für Fußgängerinnen und Radfahrer. Auf dem Stück über die Anklamer Straße soll diese um einen Meter, auf dem Abschnitt zwischen Lange Reihe und Goethestraße sogar um zwei Meter ausgedehnt werden. So sollen Radfahrer zukünftig mehr Platz haben und nicht auf den Fußgängerbereich ausweichen müssen.

(Foto: Fleischervorstadt-Blog)

Diese Umgestaltungsmaßnahme beinhaltet die Absenkung der Bordsteine und die Neumarkierung der Überwege. Sie soll binnen einer Woche abgeschlossen sein. Während der Bauarbeiten werden Radfahrer und Fußgänger an der Baustelle vorbeigeleitet. Die Kosten dieser Maßnahme belaufen sich laut einer Pressemitteilung der Stadtverwaltung auf knapp 8000 Euro, die ebenfalls aus dem städtischen Haushalt gezahlt werden.

Sowohl die Anklamer Straße als auch die Europakreuzung werden von sehr vielen Radfahrenden frequentiert. Die Stadt sorgt mit den beiden Baumaßnahmen für eine deutliche Verbesserung dieser stark genutzten Verkehrswege und motiviertzum Umstieg aufs Fahrrad. Angesichts des einer „Fahrradhauptstadt“ unwürdigen Radwegnetzes sollte man sich allerdings nicht auf diesen beiden Umbaumaßnahmen ausruhen — der nächste große Handlungsbedarf besteht gleich hinter der Kreuzung in der Robert-Blum-Straße, wo das Kopfsteinpflaster genügend Schlaglöcher aufweist, um die Nutzer der ausgeschilderten Fahrradstraße auf den Gehweg vor das Theater zu treiben.

Greifswald führt abgeschaffte Umzugsbeihilfe wieder ein

Die Bürgerschaft beschloss am vergangenen Montag auf Antrag der SPD, dass die Ende 2011 abgeschaffte Umzugsbeihilfe in Zukunft wieder ausgeschüttet werden soll. Ab dem 1. Oktober werden Studierende und Auszubildende, die ihren Hauptwohnsitz nach Greifswald verlegen, wieder mit einer einmaligen Zahlung prämiert. Die Umzugsbeihilfe fällt jetzt allerdings etwas knapper als früher aus: sie wird nur noch 100 Euro statt 150 Euro betragen.

Geld

Zur Ausschüttung an die neuen Wahlhansestädter werden in diesem Jahr 200.000 Euro bereitgestellt. Diese Prämie ist jedoch keine finanzielle Einbahnstraße, denn mehr Hauptwohnsitzler bedeuten auch mehr Mittelzuweisungen des Landes an die Kommune sowie eine höhere Kreisumlage. Laut einer Pressemitteilung der Stadtverwaltung würde der Landkreis Vorpommern-Greifswald auf diese Weise einen Profit von etwa 700 Euro je zusätzlichem Neugreifswalder einstreichen. Die Stadtverwaltung erhielte im übernächsten Haushalt bis zu 320 Euro pro neuem Hauptwohnsitz, denn die Erhöhungen der Schlüsselzuweisungen schlagen erst mit zweijähriger Latenz im Haushalt zu Buche. Auch die Universität kann für Studierende, die sich aus einem anderen Bundesland nach Greifswald oder in eine der umliegenden Gemeinden ummelden, eine sogenannte Wohnsitzprämie erhalten. Unter der Voraussetzung, dass mehr als die Hälfte der neuen Studierenden sich hier anmelden, erhält die Universität jährlich 1000 Euro pro Studierende über dieser 50-Prozent-Marke — Geld, das in die Verbesserung der Lehre investiert werden muss.

Im vergangenen Jahr soll die Zahl der Studierenden, die ihren Hauptwohnsitz nach Greifswald verlegten, um 30 Prozent gesunken sein. Damals wurde die Umzugsbeihilfe unter anderem wegen der Kreisgebietsreform ausgesetzt. Ihre Wiedereinführung wird hoffentlich dazu führen, dass dieser negative Trend wieder umgekehrt wird. Die Umzugsbeihilfe kann bei der Ummeldung im Einwohnermeldeamt beantragt werden.

 (Foto: lichtkunst.73 / pixelio.de)

Urbanisierungsoffensive: hansemetro Greifswald will die Stadt verbinden

Es weht ein neuer Wind in der festgefahrenen Verkehrsdebatte der Hansestadt Greifswald. Bislang drehte diese sich vornehmlich um die Rivalität zwischen motorisiertem und nichtmotorisiertem Individualverkehr, um einen Busbahnhof, der nicht nur zu teuer, sondern auch viel zu spät fertiggestellt wurde, oder um einen Brückenpoller, der die Stadtkasse mittlerweile einen sechsstelligen Betrag kostete.

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