Zweimal jährlich finden die Abschlusspräsentationen am Caspar-David-Friedrich-Institut statt, bei denen die Ausstellungen der Absolventinnen zuerst benotet und anschließend von der Öffentlichkeit in Augenschein genommen werden.
Dabei müssen die Studierenden ausgewählte Arbeiten aus jeweils fünf verschiedenen Disziplinen präsentieren. In diesem Herbst werden insgesamt zehn Ausstellungen geprüft — für Kunstinteressierte gibt es also binnen einer Woche viel zu entdecken!
Die meisten Ausstellungen werden mit einer Vernissage eröffnet. Die Termine sind nach diesen Eröffnungstagen sortiert und im folgenden Abschnitt aufgelistet. „Abschlusspräsentationen des CDFI #7“ weiterlesen →
Am vergangenen Sonnabend wurden die Arbeiten präsentiert, die im Rahmen der Schaufensterschau entstanden sind. Künstlerinnen lungerten vor ihren Ausstellungsorten herum und spendierten Sekt, man schlurfte im Dunkel des frühen Abends ums Eck und trudelte schlussendlich bei Polly Faber ein, wo Huey Walker und Bassbees bereits mit einer Klangperformance im Anschlag auf die Besucher warteten. Dufte!
Die Werke verweilen zum Teil noch mehrere Wochen in den Schaufenstern und sollten unbedingt in Augenschein genommen werden.
Gestern begann das Schaufensterschau-Projekt, das gemeinsam vom Quartiersbüro Fleischervorstadt und dem Kunstverein Polly Faber organisiert wurde. Im Vorfeld wurden hierfür sechs Aufenthaltsstipendien für Künstlerinnen aus den Bereichen Grafik, Malerei, Skulptur, Video und Installation ausgeschrieben.
Die gekürten Stipendiaten sind Stefanie Schroeder, Matthias Geisler, Cindy Schmid, Lydia Wahrig, Kristina Jurotschkin und Diego Vivanco. Sie sollen nun in einem möglichst öffentlichen Prozess bis zum 6. Oktober sechs leerstehende Schaufenster bespielen. Dann wird ab 18 Uhr an allen beteiligten Orten eine gemeinsame Besichtigung stattfinden.
(Karte: Quartiersbüro)
Am 3. Oktober findet von 10-13 Uhr ein öffentlicher Brunch bei Polly Faber statt, zu dem alle Interessierte eingeladen sind. Dort wird man dann unter anderem die beteiligten Künstlerinnen sowie die Organisatoren des Projekts treffen und kennenlernen können. Das gemeinsame Frühstück wird von der Jazz-Band K-Kubik musikalisch begleitet.
Parallel zu den sechs bildenden Künstlern, die diese Woche in den Schaufenstern malochen werden, erstellt Wunderwutzi Huey Walker ein loses Musikkonzept, dessen Entstehung dokumentiert und al Mini-CD-Edition festgehalten werden soll. Das Ergebnis präsentiert der DJ, Radiomoderator und Musiker dann ebenfalls am 6. Oktober im Rahmen einer Klangperformance bei Polly Faber.
Die Entwicklung dieses Seitenprojekts kann in Walkers Mitleseangebot, einem für die Schaufensterschau eingerichteten Tumblr-Blog, nachvollzogen werden. Neugierige erfahren dann hier den aktuellesten Schwank, vom Drone-Kollegen Stephan bis zur Druckertintenallergie.
Die Standorte der Schaufenster befinden sich in der Gützkower Straße, der Wiesenstraße, in der Langen Reihe und bei Polly Faber (Bahnhofstraße); sie sind auf der eingebundenen Karte verzeichnet.
Nicht weniger als 18 Jahre mussten vergehen, bis der Greifenbrunnen im Vorgarten des Theatercafés aufgestellt werden konnte. Die Idee dafür soll zurück bis in die 1980er Jahre reichen, doch der Auftrag wurde erst 1994 erteilt.
TRITT FÜR TRITT!
Beauftragter wurde damals der diplomierte Bildhauer Heinrich Zenichowski, der seit 1972 in Greifswald lebt. Er entwarf den Greifenbrunnen und fertigte die Krone an. Danach folgte eine jahrelange Odyssee der Standortsuche, denn der Brunnen passte nicht mehr in den ursprünglich vorgesehenen Platz vor der Stadtbibliothek und die ins Spiel gebrachten Standortalternativen überzeugten nicht. Schlussendlich einigten sich vor etwa vier Jahren Künstler, Verwaltung und die Greifswalder AG Kunst im öffentlichen Raum — es handelt sich dabei um keine Streetart-Gruppe — auf den Theatervorplatz als zukünftigen Standort.
Seit dem 24. August ist das Kunstwerk nun im Vollbetrieb, denn zum Brunnen gehören auch eine Brunnenschale mit einem Durchmesser von 2 Metern und eine Stele aus rotem Granit, der aus Schweden importiert wurde und die bronzene Greifenkrone trägt. Aber das ist noch nicht genug des Guten: um den Brunnen herum sind mehrere Trittplatten in das Pflaster eingelassen, die ebenfalls von Zenichowski gestaltet wurden und mit einem Sensor ausgestattet sind, der bei Betätigung den Wasserfluss auslöst.
Es ist der absolute Wahnsinn: Tritt — Platsch! Tritt — Platsch!
EINE LOKALPOSSE FINDET IHR ENDE
Axel Hochschild, seines Zeichens Anführer der CDU Greifswald mit Hang zum Populismus, hat sich schon vor Jahren den Kampf für den Greifenbrunnen auf seine Fahne geschrieben. Das ging so weit, dass er 2009 die Öffentlichkeit per Pressemitteilung darüber in Kenntnis setzte, manchmal sogar vom Greifenbrunnen zu träumen. Pragmatische Lösungen mussten gefunden werden und mit der städtischen Projektgesellschaft (PGS) als Grundstückseigentümerin wurde schließlich eine Vereinbarung geschlossen: die Stadt kümmert sich von nun an um den Brunnen.
Bei allem Jubel über die neueste Attraktion an repräsentativer Stelle soll allerdings nicht verschwiegen werden, dass sich die Kosten für den Brunnen inklusive Wasseranschluss und ausgeklügelter Steuerung auf schlappe 91.000 Euro beliefen. Die Greifenkrone, also das eigentliche Kunstwerk, ist davon wohlgemerkt ausgenommen, denn die wurde bereits nach Fertigstellung bezahlt.
Damit findet eine Lokalposse zwischen der Verwaltung, der Bürgerschaft und einem Künstler, dessen Arbeit nicht öffentlich ausgestellt und der darüber irgendwann gnatzig wurde, ein Ende. Das ist zwar nicht besonders günstig gewesen, steht aber dafür als steinerner Zeuge einer womöglich traumgelenkten Investitionsfreude fast genau an der Stelle, wo die — mit Verweis auf ihre vermeintlich hohen Kosten bislang verhinderte — Diagonalquerung münden würde.
Nach dem tierisch gelungenen Auftakt vor einem Monat finden sich morgen wieder die Westendactionheroes in der Arena des art-cube, einem Greifswalder Verein für zeitgenössische Kunst, ein, um dort gemeinsam beziehungsweise in der gemeinsamen Auseinandersetzung — die Grenzen des Künstlerischen auszuloten.
Die vermutlich eine knappe Stunde andauernde kombattante Performance wird auch über Facebook beworben. Ihr Besuch sei hiermit dringend ans Herz gelegt.
In Kunsträume verwandelte Schaufenster erfreuen sich in Greifswald reger Beliebtheit. Zwar ist es um die Reihe In Bewegung, die einst einen performativen Aktionsrahmen in der Alten Bäckerei bot, in letzter Zeit ruhig geworden, doch kündigte sich zuletzt mit den Westendactionheroes eine neue performative Serie im art-cube in der Langen Straße an.
(Foto: art cube)
Auf diesen rollenden Zug springt jetzt das Quartiersbüro Fleischervorstadt auf, das gemeinsam mit Polly Faber die Schaufenster von sieben leerstehenden Läden bis Februar 2013 mit Kunst füllen will. Hierfür werden vom 30.09. bis zum 07.10.2012 Aufenthaltsstipendien an sieben junge Künstler vergeben.
Sie sollen die werbetragende Funktion des Schaufensters auflösen und es in einen nicht-kommerziellen, öffentlichen Ort verwandeln. Die Künstlerinnen kriegen eine Unterkunft gestellt und können in den Räumlichkeiten von Polly Faber arbeiten. Ihr Aufenthalt soll von einem Rahmenprogramm mit Konzerten, Kino und Brunch flankiert werden. Am 6. Oktober sollen dann schließlich an den verschiedenen Ausstellungsorten Vernissagen stattfinden.
Die Stipendien sind mit jeweils 300 Euro dotiert, jede Künstlerin erhält außerdem einen Materialkostenzuschuss von 70 Euro. Bewerben können sich alle jungen Kunstschaffenden aus den Bereichen Grafik, Malerei, Skulptur, Video und/oder Installation.
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Mehr über das Projekt und Details zur Bewerbung sind auf dem eigens eingerichteten Blog Schaufensterschau abrufbar. Bewerbungsschluss ist der 31. August, anschließend befindet eine Jury über die Vergabe der Stipendien.