Jürgen Landt wurde in Loitz geboren („und dann riss ihr der damm. ich war da.“), erlebte in Vorpommern seine Jugend zwischen Schweinesuff und DDR-Strafvollzug („sich bewusstlos zu saufen und da im Dreck zu liegen; aber als junger Bengel stehst du ja sofort wieder auf“), wurde 1983 ausgebürgert und lebte anschließend in Hamburg. Nach der Wende zog er zurück nach Vorpommern und lebt seitdem in Greifswald.
Ole Schwabe, früher als Feuilletonist bei den Moritz Medien tätig, produzierte im vergangenen Jahr das Radiofeature „Oh mein Gott, wie fickt der bloß!“ — die Materie des Jürgen Landt und porträtierte in dem absolut hörenswerten Stück den als Vorpommerns Bukowski gehandelten Selbstzerstörer.
Wenn Landt spricht, ist seine Herkunft schnell zu verorten, was dieses Feature für Freunde vorpommerscher Mundart zu einem Hochgenuss macht. Neben ihm sind ein Literaturwissenschaftler, sein Verleger und eine Kulturjournalistin zu hören; außerdem wohlselektierte Musik aus den Achtziger Jahren sowie vertonte Landt-Texte.
Im Dezember 2013 erschien von Jürgen Landt Letzter Stock im Feuer (2013) im Greifswalder freiraum-verlag.
Der Südwestdeutsche Rundfunk (SWR) sendete kürzlich einen Beitrag über Neonazis an deutschen Universitäten, in dem auch das Outing des in Greifswald studierenden Rechtsextremisten Marcus G. thematisiert wird. Im November 2011 machte eine Gruppe Verkleideter während einer Vorlesung auf dessen neonazistische Aktivitäten öffentlich aufmerksam.
(Foto: Indymedia)
Braune Kommilitonen — Rechtsextremismus an Hochschulen thematisiert zuerst den Potsdamer Praktikumsstreit zwischen der dortigen Hochschule und einem immatrikulierten NPD-Anhänger, der im Interview auch über Schulungsbemühungen in der rechten Szene spricht. Bernhard Wagner vom Aussteiger-Programm Exit ergänzt dessen Ausführungen aus anderer Perspektive und berichtet von curricularischen Aufzeichnungen ehemaliger Neonazis.
An der Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg tritt eine rechte Hochschulgruppe, die ein NPD-Stadtratsmitglied gründete, bei den Gremienwahlen an. Das Thema Burschenschaften wird am Beispiel der Hochschule in Gießen behandelt, dann geht es schließlich um Greifswald.
EINSCHÜCHTERUNGSVERSUCHE GEGEN DEN WEBMORITZ: „DIE FRIST WAR IRGENDWIE ACHT MINUTEN“
In den späten Abendstunden des 17. Oktober inszenierten die noch immer nicht vom Verfassungsschutz beobachteten Situationisten H.i.G.H. (Hedonismus inna Greifswalder Hochschule) eine symbolische Umbenennungsaktion der Ernst-Moritz-Arndt-Universität. Nachdem sich der webMoritz über das Spektakel amüsierte, erzürnte sich Thorben Vierkant wenig später stellvertretend für den Greifswalder RCDS über diesen angeblich undemokratischen Akt der Entarndtung.
ASTA-REFERENT KRITISIERT MANGELNDE AUSEINANDERSETZUNG MIT ARNDT
Inzwischen sind zwar fast drei Wochen vergangen, doch das Thema Umbenennung geisterte trotzdem noch weiter vor sich hin. So wies Franz Küntzel, AStA-Referent für Hochschulpolitik, via Pressemitteilung darauf hin, „dass der Namenspatron als kritische Figur der Zeitgeschichte immer noch nicht genügend Beachtung seitens der Universitätsleitung gefunden hat“ und kritisiert, dass sich Rektor Prof. Rainer Westermann „trotz etlicher Diskussionen, Vollversammlungen und StuPa-Beschlüssen der letzten Jahre, sowie der Urabstimmung um den Namen der Universität“ weiterhin bedeckt halte, wenn es um die kritische Auseinandersetzung der Uni mit Arndt gehe.
Das „Totschweigen von Seiten der Universitätsleitung“ sei „ein Schlag ins Gesicht“ für alle Studierenden und Bürger, die an der Debatte beteiligt gewesen seien.
NORDKURIER: LIEBE, LUST UND UMBENENNUNG
Auch der Nordkurier nahm sich der Sache an. Am Freitag erschien dort ein Artikel über die eigentlich relativ unspektakuläre Aktion, in dem festgestellt wird, dass die Greifswalder Sektion „weitgehend bei Nacht“ operiere und nicht weniger fordere, als dass die Umbenennung der Universität endlich selbst in die Hand genommen werde.
Der Autor des Artikels bemüht sich redlich um eine angemessene Darstellung der hedonistischen Idee. Neben dem Text wurde auch noch ein Infokasten mit allgemeinen, der Wikipedia entnommenen Informationen über die Hedonistische Internationale platziert. Diese Ehrlichkeit in Bezug auf die Zitation der Wikipedia könnte der hiesigen Lokalzeitung glatt zum Vorbild gereichen!
Was der verantwortliche Journalist, dessen E-Mail die Hedonistinnen offenbar nicht erreichte, über besagten Eintrag in der Online-Enzyklopädie nicht wissen konnte, ist dessen Autorenschaft, die in urhedonistischen Zirkeln zu verorten ist. Solche Nebensächlichkeiten, amüsantere Zoten und Binnenperspektiven auf das, was gelebten und in einer Sektion (un)organisierten Hedonismus ausmachen kann, erfährt man in einer neuen Folge von Tim Pritloves Chaosradio Express. Die Podcastlegende war übrigens im Mai 2011 bei einer Podiumsdiskussion über Bürgerjournalismus in Greifswald zu Gast. Für die oben verlinkte, fast zweistündige Sendung blieb Pritlove allerdings in der Hauptstadt und traf sich dort mit den beiden Berliner Hedos Abdula und Karl. Hören, verstehen, verstören!
Über 600 Besucher sollen allein die Eröffnung der Insomnale besucht haben, ehe die eintreffende Polizei die Sause für beendet erklärte. Seit knapp einer Woche ist die größte Ausstellung junger Kunst Mecklenburg-Vorpommerns in Gange und mittlerweile sollen 800 Menschen in die Hallen geströmt sein, um die Nabelschau der CDFI-Studierenden zu inspizieren.
Fleischgewordenes Mikado bei der Twisterperformance
Da sich die Insomnale in einem kontinuierlichen Entwicklungsprozess befindet, verändert sie Tag für Tag ihre Gestalt und wächst immerfort. Ein Wiederholungsbesuch wird daher immer wieder Neues zu Tage fördern. Die Hallen sind täglich von 10 bis 20 Uhr geöffnet, dienstags und donnerstags gibt es öffentliche Führungen, die jeweils um 15 Uhr beginnen.
Auch für die anbrechende Woche werden Insomnale-Veranstaltungen angekündigt. So soll am heutigen Spätnachmittag ab 18 Uhr eine Twisterperformance stattfinden. Twister, das ist dieses hanebüchene Spiel mit den bunten Kreisen aus den Neunzigern, bei dem sich die mitspielenden Menschen in fleischgewordene Mikado-Stäbe verwandeln. Bei der Performance soll die Spielfläche auf gigantische Art überdehnt werden – man darf gespannt sein, wie viele Leute sich dafür begeistern lassen.
Begeisterungswürdig ist auf jeden Fall die Öffentlichkeitsarbeit der Organisationsgruppe, die allen Pannen zum Trotz kaum einen Kanal ungenutzt lässt, um auf die Kunstausstellung aufmerksam zu machen. Den neuen Medien sei dank, konnte auch das späte Eintreffen der Werbemittel die rege Publikumsnachfrage nicht bremsen.
INSOMNALE HÖREN – DER PODCAST ZUR AUSSTELLUNG
Jetzt wurde unter dem Titel Insomnale Hören sogar ein eigener Insomnale-Podcast produziert, dessen erste Folge vor zwei Tagen veröffentlicht wurde. Im Podcast-Interview reflektiert die Kunststudentin und Mitorganisatorin Nicole Krosch ihre Eindrücke der zurückliegenden Wochen.
An dieser Stelle muss auch auf einen neuen Beitrag von Greifswald TV hingewiesen werden. Hierfür wurden einige ältere Interview-Fetzen wiederverwendet und mit aktuellen Eindrücken und Wortschnipseln zusammengeschnitten. Empfehlenswert ist er vor allem für diejenigen, die es bis dato noch nicht auf das Insomnale-Gelände geschafft haben.
Die gestern angekündigte Podiumsdiskussion mit dem klangvollen Titel Bürgerjournalismus contra Qualitätsjournalismus fand heute am späten Nachmittag ihr pünktliches Ende. Ein guter Augenblick, um eine kurze Nachbetrachtung zu wagen.
Dem Lockruf der Fachschaft Kowi-Powi folgten immerhin 90 Gäste – das mit sechs Leuten üppig besetzte Podium schon eingerechnet. Eric Makswitat, selbst in der einladenden Fachschaft aktiv und überdies seit wenigen Wochen auch neuer Präsident des Studierendenparlaments, eröffnete die Veranstaltung mit einer kurzen Vorstellungsrunde und sollte auch im weiteren Verlauf der Diskussion souverän wie eloquent auftreten.
#TWITTERWALL #FUNKDISZIPLIN #JOURNALISTENMANGEL
Hinter der durchweg männlich besetzten Riege wurde via Twitterwall eine unmittelbare Feedbackmöglichkeit geschaffen. Eine gute Idee, denn wer mit seinem Smartphone angereist war, konnte unter der Verwendung des Hashtags #journalismus seine Tweets an exponierter Position projiziert sehen und sich so in die Diskussion einbringen. Dieses Angebot wurde lebhaft angenommen, wobei leider viele Tweets die nötige Ernsthaftigkeit vermissen ließen. Ob diese post-pupertären Einträge allerdings als Ausdruck mangelnder Reife oder überbordender Langeweile zu verstehen sind, sei an dieser Stelle dahingestellt. Eine moderne Konzeptionierung war es allemal!
Im Verlauf des gut neunzig Minuten andauernden Gepräches machte sich schmerzlich das Fehlen aktiver Journalisten im klassischen Sinn bemerkbar. Von der Ostsee-Zeitung war leider niemand anwesend und auf eine Ankündigung der Veranstaltung wurde ebenso verzichtet, dafür gab es wichtigere Themen. Es wird kolportiert, dass man vermeiden wollte, dem OZ-Watchblogger Meyke eine Bühne zu schaffen.
#BLOGGER #PROFESSOR #COMMUNITYMANAGER
Meyke, einst selbst bei der Ostsee-Zeitung aktiv, fokussierte sich sehr auf die Kritik an der OZ. Er bezeichnet sich selbst als Außenseiterleser, dessen Anspruch an journalistische Arbeit nicht von vielen geteilt wird, und komplettierte die neumediale Fraktion um den Blogger daburna und den Podcaster Tim Pritlove, die beide einräumten, zwar in ihrer Selbstverortung viele Berührungspunkte mit journalistischer Arbeit zu haben, sich aber gegen eine zu enge Zuschreibung mit diesem Berufsbild wehrten.
Für den Kommunikationswissenschaftler Professor Donges blieb dann angesichts dieser Konstellation nur allzu häufig die Rolle eines Gegenpols übrig. Die Ostsee-Zeitung stellt für ihn kein Angebot dar, das sich an die hiesigen Akademikerinnen richtet. Er betonte allerdings, dass mit diesem Angebot die Verdrossenen erreicht werden (könnten) – jene, die nicht im Echtzeitnachrichtenstrom schwimmen, und die, die es kaum interessiert.
Donges teilt die Ansicht, dass sich Qualitäts- und Bürgerjournalismus nicht ausschließen müssten. Er ist leider weder bei Facebook noch Twitter aktiv und beantwortete die Frage Sebastian Jabbuschs, wie unter diesen Voraussetzungen eine realitätsnahe Ausbildung zukünftiger Kommunikationswissenschaftlerinnen möglich sei, mit dem Hinweis auf die Medienkompetenz seiner Studierenden.
Netzaktivist Sebastian Jabbusch zeichnete das Bild einer neugierigen Leserschaft, die sich nicht nur über die Zeitung informiert und mit ihrer Anfrage nach anderen Medien und mehr Informationen zunehmend Blogs rezipiert. Dies wird seiner Meinung nach dazu führen, dass die medial verbreiteten Positionen zukünftig stärker polarisieren. Jabbusch unterstrich die Bedeutung der Community, die sich um ein Medium gruppiert und die gepflegt werden müsse.
Zusammenfassend darf festgehalten werden, dass die Veranstaltung sehr gut besucht war und interessante Gäste für das Podium gewonnen werden konnten. Die Kritik, ausschließlich Männer eingeladen zu haben, wird sich der Fachschaftsrat zu Herzen nehmen – auch wenn diese männliche Dominanz mehr Spiegel der realen Zustände ist, als böse Absicht. Ein deutliches Zeichen hätte an dieser Stelle trotzdem gesetzt werden können!
Als problematisch erwies sich außerdem das Fehlen eines klaren Fahrplans, was letztlich durch das sehr weitgefasste Thema determiniert wurde. Zu viele Aspekte mit zu vielen Diskutanten in zu kurzer Zeit – da konnte kaum inhaltlicher Mehrwert zustandekommen, zumindest nicht für Leute, die sich schon damit beschäftigt haben. Ein engerer Rahmen und eine konkretere Fragestellung wäre da beim nächsten Mal sicher hilfreich.
Bei aller Kritik wurde aber eine erfolgreiche Auftaktveranstaltung über die Bühne gekriegt. Beim nächsten Mal mehr Funkdisziplin am Twitteromaten und ein streitlustigeres und heterogeneres Podium, aber bitte den gleichen Moderator!
Ist das next big thing der neuen Medien ein seit Monaten auf immer mehr Webseiten integrierter, grün- und orangefarbener Button? Liegen in Diensten für das sogenannte social payment Potenziale für eine noch auszugestaltende Netzökonomie verborgen?
WELCHE REDAKTION PASST ZU MIR?
Eigentlich wollte ich mir nur ein Zeitungsabonnement kaufen und für die vielen Inhalte, die ich Tag für Tag kostenfrei online rezipiere, endlich bezahlen, um so meinen Anteil für eine mediale Vielfalt zu leisten, die auch noch in Zukunft Bestand haben soll. In einer Zeit der einbrechenden Anzeigenpreise und der schier grenzen- und vor allem kostenlosen Verfügbarkeit von Inhalten, wird die Luft der Branche allmählich dünner.
Doch ein so breites Angebot wie das der deutschen Medienlandschaft birgt auch Entscheidungsschwierigkeiten: Welches Produkt welcher Redaktion passt zu mir? Und gibt es – sofern diese Frage unbeantwortet bleibt – Alternativen zum klassischen Meienkauf oder Abonnement, um mediale Angebote unkompliziert mitzufinanzieren und zu unterstützen?
ANERKENNUNG AUF MIKRONIVEAU
Schon im Juli dieses Jahres war der schwedische social-payment-Dienst Flattr das Hauptthema des Greifswalder Medienstammtisches und der Diskussion unter den Lokalbloggern folgten kurz darauf die ersten Buttons auf den entsprechenden Seiten und Webangeboten. Seit etwa drei Wochen buhlt nun auch der Fleischervorstadt-Blog um Anerkennung auf Mikronivau. Doch was steckt hinter dem Dienst, der in zweinullscher Sperrigkeit dahergetitelt kommt?
Die Idee hinter Flattr ist so einfach wie genial: Nach der Registrierung lädt man sein individuelles Konto auf und bestimmt das monatliche Budget, welches verteilt werden soll. Der Minimaleinsatz hierfür beträgt zwei Euro. Die Zahlungen erfolgen quasi auf Knopfdruck, denn das wichtigste Werkzeug des Dienstes sind die Flattr-Buttons, die Mitglieder in ihre medialen Angebote integrieren können.
Ein Klick genügt und schon ist die Anerkennung für das rezipierte Werk, ganz gleich, ob es sich dabei um den Text eines Blogbeitrags, um einen Podcast oder ein Musikstück handelt, zum Ausdruck gebracht worden – man hat etwas beziehungsweise jemanden geflattrt.
DANKBARKEITS-ÖKONOMIE
Am Monatsende wird das im Vorfeld festgelegte Budget durch die Anzahl der getätigten Klicks geteilt und so der monetäre Wert jeder einzelnen digitalen Anerkennung beziffert und auf die Flattr-Konten der auf diese Art gelobten Produzentinnen gebucht. Werden so beispielsweise monatlich zwei Euro verteilt und fünf verschiedene Angebote geflattrt, so hat jeder Klick einen Wert von 40 Cent.
Im offiziellen Video, das den Dienst erklärt, wird dieses Budget mit einem Geburtstagskuchen verglichen, der an eine zu bestimmende Anzahl von Freunden verteilt wird.
Die Flattr-Registrierung ist blitzschnell erledigt und wird durch das erste Aufladen des Kontos abgeschlossen. Diese Startvorbereitung lässt sich dank Moneybooker.com mit einfacher Überweisung, Kreditkarte oder bequem via Paypal erledigen. Danach kann es losgehen mit den klickvermittelten Respektzollungen.
VISIONEN IN ORANGE UND GRÜN
Einer ausführlichen Auseinandersetzung mit Flattr ist die 32. Ausgabe des großartigen, von Jana Wuttke und dem Medienjournalisten Philip Banse produzierten Podcasts Medienradio.org sehr dienlich. Der bis dato übrigens 218 Mal geflattrte Audio-Beitrag nähert sich in stolzen 140 Minuten dem Thema social payment von verschiedenen Seiten.
Diese Sendung wird durch drei Gäste mit unterschiedlichem Bezug zu Flattr bereichert. Da spricht neben Philip Banse zum Beispiel der Podcaster Tim Pritlove, dem monatlich ungefähr 1000 Euro auf sein Konto flattern. Thomas Haseloff, der seine Diplomarbeit zum schwedischen Bezahldienst schreibt, präsentiert erste Ergebnisse und trifft Aussagen über das Wohlwollen der Nutzer.
Und dann ist da noch der in Greifswald aufgewachsene Leander Wattig, der sich nach einem verlagswirtschaftlichen Studium als Medienblogger profilierte, die Aktion Ich mach was mit Büchern aus der Taufe hob und inzwischen umtriebig medialen Trends und Entwicklungen auf der Spur ist, von crowdfunding bis social payment und zurück.
Im sehr inspirierenden Gespräch zwischen diesen Personen werden die Potenziale, die ein Dienst wie Flattr hervorbringen könnte, skizziert. Was passierte, wenn sich Größen wie facebook oder youtube gegenüber social payment öffnen würden? Wie könnte die Zukunft von Musikern und deren Vertriebsnetz mithilfe von Flattr revolutioniert werden und welche tragende Rolle spielt Microsoft dabei? Oder um Leander Wattig zu folgen: Wie schwimmt man im Fluß der eingangs beschriebenen und wachsenden Umsonst-Kultur mit, statt sich mit Bezahlschranken und unfunktionellen Rechteverwertungssystemen diesem Strom entgegenzustemmen?
(Der empfohlene Podcast kann auch hier direkt heruntergeladen werden)
MEIN PERSONALISIERTES ABONNEMENT
Ich habe mich entschieden und werde nicht wieder zum Abonnenten einer Zeitung oder Zeitschrift, sondern verteile dieses Geld fortan inhalts- statt redaktionsorientiert. Flattr, das ist für mich eine teilrealisierte Vision mit noch vielen unerschlossenen Potenzialen. Es macht glücklich, gute Inhalte mit einem monetären Klick zu belohnen und es ist beflügelnd, von anderen via Flattr gelobt zu werden.
Gerade in Greifswald sind die medialen Veränderungen spürbar: Die einzige Lokalzeitung schreibt sehr erfolgreich an ihren potentiellen Leserinnen vorbei, während die verbliebenen Abonnenten des Krawallblatts sukzessive und ohne Nachfolge aussterben. Für viele Greifswalder hat die Ostsee-Zeitung ihren Stellenwert als erste Informationsinstanz ohnehin eingebüßt; ihr gegenüber stehen fast 30 Blogs und eine Twitter-Gemeinde, die die Auflösung dieses Monopols bedeuten.
Flattr bringt Bewegung und im Einzelfall auch Geld in dieses Szenario und bedeutet für mich eine liebevolle Revolution in Grün-Orange, an der teilzuhaben etwas wirklich Visionäres ist.