Die Einschläge kommen dichter — angetrunkener Luftgewehrschütze in der Fleischervorstadt aufgegriffen

Nachdem am 23. September zwei Personen in Torgelow von zwei Jugendlichen mit einem Luftgewehr getroffen und verletzt wurden, kommen die Einschläge allmählich dichter. Gestern Abend wurde der Polizei gemeldet, dass in der Franz-Mehring-Straße eine männliche Person mit einem Luftgewehr herumlaufe.

Im Rahmen einer Nahbereichsfahndung konnte die Person schließlich in der Erich-Böhmke-Straße gestellt werden. Der 24-jährige Greifswalder hatte vergleichsweise moderate 1,57 Promille im Atem und gab an, sein Luftgewehr und die dazugehörige Munition (Diabolos) am selben Tag in Polen gekauft zu haben. Auf seinem Nachhauseweg in Greifswald habe er dann seinen Neuerwerb — für den er nicht extra ins böse, böse Polen hätte fahren müssen, weil der auch zuhauf im bösen, bösen Internet angeboten wird — ausprobieren wollen und deswegen auf Verkehrsschilder geschossen. 

Schießstand mit zwei Männern, die ein Luftgewehr bedienen(Foto: Wilfried Wittkowsky, Schützenbund Wesermarsch, 2005)

Die Polizei konnte zunächst keine beschädigten Verkehrszeichen feststellen, nahm aber die Ermittlungen auf und beschlagnahmte Luftgewehr und Munition. Endlich mal was los!

  • Schüsse in Torgelow aufgeklärt – Täter minderjährig (Nordkurier, 04.10.2013)
  • Verstoß gegen das Waffengesetz (PM Polizei, 05.10.2013)

Brisantes Video dokumentiert NPD-Übergriff auf dem Greifswalder Markt

Auf ihrer „Asyltour“ hält die NPD in Greifswald. Nachdem aus den Reihen einer spontanen Gegendemo vereinzelt Lebensmittel geworfen werden, stürmen die um den Marktplatz verteilten Neonazis auf die Protestierenden zu und werden gewalttätig. Ein nun aufgetauchtes Video dokumentiert den Tumult und nährt Zweifel an den Darstellungen des Neonazis Marcus G. „Brisantes Video dokumentiert NPD-Übergriff auf dem Greifswalder Markt“ weiterlesen

Vermummter Neonazi-Mob: NPD-Landtagsmitglied auf Wahlkampftour in der Grimmer Straße

Tino Müller NPDVor einer Woche, in der Nacht vom 14. zum 15. August, erreichte die Polizei um 01.30 Uhr ein Notruf aus der Grimmer Straße. Vor dem Haus hatten sich 15 bis 20 Personen versammelt und die Bewohner dazu aufgefordert, herauszukommen. Die Aggressoren, die der rechten Szene zugeordnet werden konnten, waren teilweise vermummt und mit Stöcken bewaffnet. Nachdem sie eine Scheibe des Hauseingangs zerstört hatten, entfernten sie sich in drei Kleintransportern, die später während einer weiträumigen Polizeifahndung kontrolliert wurden.

Wie der Nordkurier heute berichtet, bestätigten die Sicherheitsbehörden, dass sich unter den rechtsextremen Insassen der Kleintransporter mehrere NPD-Politiker befanden. So waren neben Tino Müller (stellvertretender Vorsitzender der NPD-Landtagsfraktion) auch dessen Bruder Marko (NPD-Landesvorstand), Norman Runge (Mitglied des Kreistags Mecklenburgische Seenplatte) sowie Daniel Ohm (NPD-Stadtvertreter der Stadt Usedom) unter den Verdächtigen, gegen die nun die Staatsanwaltschaft Stralsund wegen Landfriedensbruch und Sachbeschädigung ermittelt.

  • Mit dem Knüppel in den Wahlkampf? (Nordkurier, 23.08.2013)

(Foto: Kombinat Fortschritt)

Zerstörte Wahlplakate: Grüne erstatten Anzeige

Wegen der Zerstörung ihrer Wahlplakate hat nach der LINKEN nun auch die Partei Bündnis90/Die Grünen Anzeige gegen Unbekannt erstattet.

Der Kreisverband Vorpommern-Greifswald vermeldete heute in einer Pressemitteilung, dass in der Hansestadt seit dem 18. August mindestens 70 Plakate der Partei beschädigt oder gestohlen worden seien. Ähnlich erging es auch den übrigen demokratischen Parteien, als in der Nacht von Sonntag auf Montag zahlreiche Wahlplakate zerstört, beschmiert oder heruntergerissen wurden — allein die Werbemittel der NPD blieben von diesen Angriffen unberührt. Die Täter konnten während ihres Treibens beobachtet und erkannt werden — sie sind als Teil der  rechtsextremen Szene bekannt und in der Vergangenheit wiederholt aufgefallen.

Plakate zerstört

(Foto: Bündnis Greifswald Nazifrei)

Die Landesvorsitzende der Grünen, Claudia Müller, betont, dass es bei der Anzeige nicht vorrangig um den entstandenen Sachschaden gehe. Vielmehr wolle man demonstrieren, dass die Grünen „eine solche Verletzung des Rechts auf Meinungs- und Wahlfreiheit in unserem Land nicht hinnehmen“ würden. „Sollte sich unsere Vermutung bestätigen, dass es sich um einen gezielten Angriff auf die Wahlwerbung demokratischer Parteien in unserem Bundesland gehandelt hat, dann zeigt dies einmal mehr ganz deutlich, dass die Anhänger der NPD keinen Respekt vor der Vielfalt der Meinungen und Weltanschauungen in unserem Land haben.“

Risse im Paradies: Entführungsfall schockiert Hausbesitzer

Bislang war die Einfamilienhaussiedlung zwischen der Koitenhäger Landstraße und dem Einkaufsland Elisenpark eine ruhige Gegend. Die Straßen tragen Namen wie Hasenwinkel, An der Heuwiese, oder Holunderweg; nach einem erfrischenden Sommerregen riecht es hier bestimmt überall nach Rosendünger. Doch das Paradies der Häuslebauer wurde kürzlich Schauplatz eines grausamen Verbrechens und bekam Risse.

Was geschah in der vergangenen Woche am Stadtrand wirklich? Sicher ist, dass eine oder mehrere bis jetzt noch unbekannte Personen sich Zugang zu einem Vorgarten im Kornblumenweg verschafften und dort fünf Koi-Karpfen entführten. Was dann folgte, kann noch nicht mit Gewissheit rekonstruiert werden.

(Péronne vd Ham / pixelio.de)

Vermutlich aber wurden die Entführer von den vier Terrakottakriegern überrascht, die für die Sicherheit im Vorgarten verantwortlich waren und sich den Eindringlingen entschlossen in den Weg stellten. Mit ihrer überschaubaren Körpergröße von nur 50 cm hatten die bewegungsscheuen Keramikwachen den Kriminellen jedoch wenig entgegenzusetzen, so dass davon ausgegangen werden muss, dass sie schließlich überrumpelt und ebenfalls verschleppt wurden.

Die Entführungsopfer sollen einen Wert von insgesamt ungefähr 1000 Euro haben. Die Polizei fahndet seit Mittwoch fieberhaft, konnte aber bislang noch keinen Fahnungserfolg vermelden. Endlich mal was los!

Stolpersteine: Polizei stellt Ermittlungen ein, Neuverlegung am Tag des Grundgesetzes

Die Staatsanwaltschaft Stralsund hat ihre Ermittlungen zum Verschwinden der Greifswalder Stolpersteine ohne nennenswerte Ergebnisse eingestellt. Die im Sommer 2008 von Gunter Demnig verlegten Steine erinnerten an das Schicksal der deportierten und ermordeten Juden im Dritten Reich, ehe sie in der Nacht vom 8. zum 9. November aus dem Boden gerissen und entfernt wurden. „Stolpersteine: Polizei stellt Ermittlungen ein, Neuverlegung am Tag des Grundgesetzes“ weiterlesen