Nordmagazin über Grauzonen-Konzert im KLEX *update*

Im heutigen Nordmagazin, das um 19.30 Uhr beginnen wird, geht es um das Greifswalder Jugendzentrum KLEX. Das Umfeld des Clubs wurde hier schon vor etwa vier Wochen für die Organisation eines Konzertes mit der Grauzonen-Band Gerbenok kritisiert. Nun scheint der Fall größere Kreise zu ziehen.

NDR ÜBER RECHTSOFFENES BOOKING IN GREIFSWALD

Der Ankündigungstext des NDR ist reißerisch und schießt an der Realität vorbei:

In einem Greifswalder Jugendzentrum haben – wie erst jetzt bekannt wurde – Rechtsextremisten ein Konzert veranstaltet. nordmagazinNach Recherchen von NDR 1 Radio MV spielten im Jugendhaus Klex zwei Neonazi Bands aus Vorpommern. Das Jugendzentrum hatte die Räume an einen dem Jugendzentrum gut bekannten Mann privat vermietet. Der Betreiber des Hauses, der Stadtjugendring, hat inzwischen alle privaten Veranstaltungen im Jugendzentrum untersagt. (NDR)

Tatsächlich haben nicht Rechtsextremisten ein Konzert veranstaltet, sondern wurden vielmehr rechtsoffene Bands gebucht. Dieses Detail läßt zwar alle Beteiligten in einem anderen Licht stehen, ändert aber trotzdem nichts daran, wer die Bühnen des Jugendhauses bespielen durfte. Man darf gespannt sein, ob der Beitrag mehr zu bieten hat als müde Dementis und mit Hintergrundinformationen zum hochaktuellen Thema aufwarten kann.

Vielleicht kann die plötzliche und wenig schmeichelhafte Öffentlichkeit auch ein Impuls für die Verantwortlichen im KLEX sein, kritisch die eigenen Positionen im Haus zu reflektieren.

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Grausame Botschaft an das IKUWO

Entsetzen lag in der Luft, als mehrere Personen am Abend des 30. Vorjahres-Dezembers im IKUWO eine grausige Entdeckung machen mussten. Unmittelbar vor der Eingangstür des Kulturzentrums wurde ein Plastiksack mit einer toten Katze abgelegt.

Botschaften wie im Mafiafilm

Es ist die in Gangsterfilmen tausendfach kolportierte Methode, jemanden zu warnen oder ihn einzuschüchtern. Man platziert übel zugerichtete Körperteile oder eben tote Tiere im möglichst privaten Umfeld desjenigen, dem man etwas ausrichten möchte.

Im Falle der vor dem IKUWO abgelegten Katze wurde dabei besonders grausam vorgegangen. Dem Tier – steif vor Kälte oder Totenstarre – wurde ein Nagel in den Kopf geschlagen und mit ihm ein Aufkleber, dessen Popularität sich an vielen Laternen der Innenstadt ablesen lässt.

Katze IKUWO

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Konzert mit rechtsoffener Band Gerbenok fällt aus

Am zweiten Weihnachtstag sollte im Greifswalder Bunker das Festival If the kids are united stattfinden. Im Vorfeld des Konzertabends ist Kritik über das Booking laut geworden. So wiesen sowohl die Greifswalder Antifa als auch das Portal Oire Szene darauf hin, dass sich die angekündigten Bands Schusterjungs, Gerbenok und Mum­mys Darlings im rechtsoffenen Spektrum bewegen würden.

Hier mal ein Textauszug aus dem Stück Die neuen Hippies der Band Gerbenok:

„Das soll jetzt nicht rassistisch klingen, doch es ist nun einmal so
Irgendwelche Asylanten dealen auf dem Bahnhofsklo
Mit langem Haar und schöner Bräune stehn sie an der Litfaßsäule
Schicken Kinder auf den Strich, doch das interessiert euch nicht“

Andere, krass homophobe Textbeispiele erspare ich Euch an dieser Stelle und verweise nochmal auf die Seite der Greifswalder Antifa, wo die Zeilen veröffentlicht sind, die hier nicht stehen sollen.

Gerbenok

Dort wird gerade gemeldet, dass das geplante If the kids are united inzwischen abgesagt worden sei. Die Veranstalter entschuldigen sich: „leider müßen wir das Fest absagen, Da es Probleme mit der Lokation giebt ;( wir bedauern das sehr. würden es aber gern auf mite März verschieben.Wir wissen das es sehr kurtzfristig ist.“ Etwas mysteriös ist außerdem, dass drei verschiedene Flyer mit unterschiedlichen Line-ups kursierten. Vielleicht haben ja Bands auf ein gemeinsames Konzert mit Gerbenok verzichten wollen und zwischenzeitlich abgesagt?

Ist Greifswald jetzt nach der Absage seitens der Veranstalter ein sogenanntes Rechtsrock-Konzert erspart geblieben?

Die Organisatoren verneinen sehr eindeutig jede politische Ambition ihres Festivals und bewegen sich damit in einem OI-politischen Trend, den ich für sehr gefährlich halte und dem die Öffnung nach rechts unterstellt wird und der im fatalen Booking der Band Gerbenok seine Bestätigung erhalten hätte: „Das Fest „If The Kids Are United“ ist rein UNPOLITISCH, wir wollen keine Rechten Nazis, sowie keine Linksextremisten, Das ITKAU sieht sich verbunden mit der OI! und Punk Bewegung. Was zählt ist der Zusammenhalt gegen all den Politischen Dreck! Bleibt euch selber Treu, und geht euren eignen Weg!“

Burschenschafter attackierten IKUWO

Am vergangenen Sonnabend fand im IKUWO eine Arcade Party statt. Auf Großleinwand wurde die Möglichkeit zum live tagging offeriert und alte Spielkonsolen zum Leben wiedererweckt. Leider fand die ausgelassene Stimmung ein jähes Ende, als das Haus mit mehreren Gegenständen beworfen wurde.

Die drei Angreifer flüchteten, ihnen konnte aber gefolgt werden und die Polizei wurde sofort verständigt. Die Angreifer wurden eindeutig als Mitglieder der rechten Burschenschaft Rugia identifiziert. 

Den rechten Arm zum Gruß erhoben, den Schlagring in der Tasche

Noch vor dem Eintreffen der Beamten hob einer der Angreifer an der Kreuzung Gützkower Str./Bahnhofstr. den rechten Arm und salutierte althergebracht auf deutsche Art. Man braucht nicht viel Phantasie, um sich vorzustellen, was auf dem Haus der Rugia in interner Runde für Gedankengut geteilt werden mag. „Burschenschafter attackierten IKUWO“ weiterlesen

Vortrag über rechte Agrarromantiker

Heute Abend wird im IKUWO ein Vortrag über eine rechte Gruppierung, die in Mecklenburg Fuß gefasst hat, stattfinden.

In der Pressemitteilung der veranstaltenden AgriKultur-Gruppe heißt es:

agrikultur greifswald„In den 1920er Jahren hat der Bund der Artamanen eine agrar-romantische »Blut-und-Boden«-Ideologie vertreten. Der spätere Reichsführer der SS, Heinrich Himmler und der Auschwitz-Kommandant Rudolf Höß gehörten ihnen an. Seit Anfang der 1990er Jahre siedeln wieder AnhängerInnen des Artamanen-Bundes in der Mecklenburgischen Schweiz. Sie sind Teil regionaler Netzwerke von BiobauerInnen und HerstellerInnen von Öko-Produkten, engagieren sich im Widerstand gegen den Anbau von Genmais und arbeiten mit der NPD zusammen.
Der Vortrag wirft einen Blick zurück in die Geschichte der Artamanen und beleuchtet ihr heutiges Treiben in Mecklenburg-Vorpommern.“

Fakten: 27.10. | IKUWO | 19.30 Uhr | Eintritt frei

Zwei weiterführende Links mit Artikeln über die (Neo-)Artamanen offeriert daburna.

Naziaufmarsch in Stralsund

Mit der Losung Deutsche Täter sind keine Opfer ruft die Antifa Stralsund mit Unterstützung anderer Gruppen dazu auf, eine für morgen geplante Demonstration der NPD in Stralsund zu verhindern. Die Veranstalter rechnen mit 300 Neonazis. Interessierte und demonstrationshungrige Antifaschisten werden sich ab 9.40 Uhr am Stralsunder Bahnhof treffen.

stralsund demonstrationBemerkenswert ist die Technikaffinität, die sich inzwischen bei solchen Veranstaltungen an den Tag gelegt wird. Die Zeiten des ordinären und ständig besetzten Infotelefons sind offensichtlich vorüber, denn die Stralsunder Antifa hat einen kostenlosen SMS-Ticker eingerichtet, um hochaktuell zu informieren. Nähere Informationen dazu auf der Homepage der Gruppe.

Auf die antifaschistische Gegendemonstration weisen auch die Greifswalder Antifa und der webMoritz hin. Am gleichen Tag wird übrigens wird auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in der benachbarten Hansestadt zugegen sein.