Filmfestival Ueber Mut #3: “Budrus”

Ortswechsel beim Filmfestival Ueber Mut: Von den rauhen Tanten aus Südafrika geht es heute in den Nahen Osten. Im Film Budrus (USA, 2010, 97 Min.) wird portraitiert, wie ein ganzes Dorf friedlich gegen seine Zerstörung durch israelische Soldaten Widerstand leistet.

Gewaltfreier Widerstand in Palästina – in den Nachrichten über den Nahost-Konflikt geht dieser Teil der Geschichte meist unter. „Wir haben keine Zeit für Krieg, wir wollen unsere Kinder großziehen“, sagt der Palästinenser Ayed Morrar, Anführer eines friedlichen Protests.

budrusAls Israels Regierung 2003 einen Schutzwall zum Westjordanland errichtet, soll dieser auch auf palästinensischem Boden gebaut werden. Dadurch würden einige Dörfer große Teile ihrer Felder verlieren. Die Bewohner von Budrus begehren auf. 55 Mal werden sich Männer und Frauen aus dem Dorf unbewaffnet der israelischen Grenzpolizei entgegenstellen. 

Politisch ausgewogen verfolgt der Film „Budrus“ das Geschehen, zeigt die Wut der Demonstranten ebenso wie das Dilemma der israelischen Soldaten.

Nach dem Film steht mit Bernd Asbach, dem Leiter des Referats Naher und Mittlerer Osten der Heinrich Böll Stiftung, ein Experte zur Diskussion bereit.

(Bilder: justvision)

Einen ersten Eindruck des Dokumentarfilms ermöglicht bereits der folgende Trailer.

Video (02:50)
[youtube ih1b7vR-YKA]

Fakten: 27.09. | 20 Uhr | IKUWO | 3,50 EUR (Arbeitslose & Flüchtlinge kostenlos)
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Einen Toast auf die Courage: Beginn des Filmfestivals „Ueber Mut“

Am Sonnabend wurde im Haus der Begegnung das Filmfestival Ueber Mut eröffnet, das unter der Federführung der Aktion Mensch durch Deutschland tourt und für die nächsten zwei Wochen in Greifswald Station macht. Bis zum 7. Oktober werden noch 14 Filmabende stattfinden, die gemeinsam vom Behindertenforum und dem IKUWO organisiert werden.

ueber mut aktion menschDas Filmfestival findet mittlerweile zum vierten Mal statt und nimmt die Mutigen und Couragierten ins Blickfeld, nachdem es bei den drei vergangenen Festivals um Zukunft, Macht und Arbeiten ging. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf einer möglichst barrierefreien Umsetzung der Filmabende. So können bei Bedarf in den Spielstätten Funkkopfhörer ausgeliehen werden, mit denen sich eine Audiodeskription des Gesehenen empfangen lässt.

Alle Filme werden im Haus der Begegnung oder im IKUWO vorgeführt und werden von einem Rahmenprogramm begleitet. Weitere Informationen sind bei der Aktion Mensch zu finden. Außerdem wird in den kommenden zwei Wochen hier auf dem Fleischervorstadt-Blog auf jede Einzelveranstaltung des Festivals hingewiesen.

Kurze Wege, lange Nächte – das Greifswalder Wochenende im Überblick #10

„Farewell und mach’s gut / Dir ist die Wut im Bauch gegeben / Die es braucht / um hier nicht nur zu überleben / Und die Stimme aus dem Lautsprecher / Sie lässt mir keine Ruhe / Es gibt nur Weg zu gehen / Und gute, gute Schuhe / Und gute, gute Schuhe / Zwischen 2 und 4 / Ist die Stadt in meiner Hand / Und ich schrei, schrei, schrei / Ich schrei so laut ich kann / Nein, nein, nein, nein, nein, nein, nein / In zwölf verschiedenen Sprachen“

kurze wege lange nächte

Die kommenden Abende beglücken vor allem die Offbeat-Fraktion, die sich  mit dem Lübecker Skartell und der ukrainischen Band Perkalaba durchs Wochenende skanken darf. Außerdem wird  das Konzert der Hanselunken nachgeholt,  das Arboretum erleuchtet und beim Verein Polly Faber mit Puppen gespielt.

IKUWO: KARPARTENSKA UND HUMPA-POWER ZUM UKRAINICUM

Perkalaba UkraineDie aus dem Westen der Ukraine stammende Band Perkalaba — benannt nach einem Hutzul-Bergdorf – verwandelt die musikalischen Wurzeln ihrer Heimat in einen ungestümen Mix aus schweißtreibender Humpa-Power und sehnsuchtsvollem Karpaten-Ska.

Berühmt für schräge Bühnenshows und niemals versiegende Spielfreude, werden Perkalaba das derzeit in Greifswald stattfindende Ukrainicum 2011 begleiten und alle Tanzwütigen in die Nacht führen: karpatisch, kraftvoll, kongenial! „Kurze Wege, lange Nächte – das Greifswalder Wochenende im Überblick #10“ weiterlesen

Gastbeitrag: Vom Schweigen

Ein Gastbeitrag von Klagefall

Ich bin jetzt auch bei Googleplus. Ich probiere alles aus. Googleplus ist der neueste Schrei. Zuerst gab es Twitter. Zwischendurch hatte ich den Twitteraccount mal gelöscht, dann aber doch wieder angelegt. Bei Twitter geht alles ganz schnell. Wenn irgendwo irgendwas passiert, sieht du es sofort in deiner Timeline. In Echtzeit (so, als ob es unechte Zeit gäbe).

DAS FACEBOOKPRINZIP: ALLE SIND DORT ANGEMELDET, ABER KEINER SCHREIBT ETWAS

Danach kam Facebook (Identi.ca und die ganz kleinen Sachen lasse ich jetzt mal weg, sonst wird es zu unübersichtlich). Bei Facebook sind alle deine Freunde: deine Freunde, deine Nachbarn, Leute aus der Schule, aus dem Verein, die ganzen Politniks, was weiß ich. Alle sind dort angemeldet, aber keiner schreibt etwas. Das ist das Facebookprinzip. Die Empfänger sind einfach zu verschieden, als dass man allen denselben Text schicken wollte. Da kannst du auch im Bus aufstehen und eine Rede halten. „Gastbeitrag: Vom Schweigen“ weiterlesen

Kurze Wege, lange Nächte – das Greifswalder Wochenende im Überblick #9

„Ich mag den Weg / ich mag das Ziel / den Exzess, das Selbstexil / Ich mag erschaudern / und nicht zu knapp / ich gebe jedem etwas ab /… / Ich mag die Spiegelung der Luft / und wenn die Sehnsucht nie verpufft / den Glanz des Lebens in einem Tag / Ich mag den Zweifel, der an mir nagt / wenn meine Angst mich schnell verlässt / Ich mag den Tanz, das Idiotenfest / Wenn wir irren nachts im Kreis / eine Bewegung gegen den Fleiß!“

kurze wege lange nächte

Der Hochsommer bleibt dieses Jahr aus und verdrossen oktobert sich das Wetter durch die Mitte des Kalenders. Ein Gutes hat es ja: die gemächliche Sommerpausenruhe wird geschwänzt — wer keine Sonne abgekriegt hat, braucht bekanntlich auch nicht früh ins Bett. Wo man sich stattdessen herumtreiben kann, wird hier in Kurzform empfohlen und notiert. „Kurze Wege, lange Nächte – das Greifswalder Wochenende im Überblick #9“ weiterlesen

Hortus conclusus: Verschrobene Schattenwelten im kardinalen Hofstaat

Die Greifswalder Künstlerin M. Kardinal funzelt wieder und verlässt ihre Gemächer, um im angrenzenden Garten an  ihre Schatteninstallation SHIMA anzuknüpfen und zu einer „phantastischen Reise voller Irritationen und Absonderlichkeiten“ einzuladen.

Im Hinterhof des Wohnhauses in der Böhmke-Straße werden am Wochenende utopistische Bildwelten zwischen Buschwerk und Blätterwald entstehen. Da treffen Vertreter der afrikanischen Tierwelt auf wagemutige Astronauten, werden Proportionen ganz im Sinne eines Jonathan Swift verschoben, während im Hintergrund ein Akkordeon über den Knisterbeat hustet. Moon Safari galore!

hortes conclusus

Begleitet wird die visuelle – von einer Soundcollage flankierte – Performance, vom Videokünstler Christian Sonntag (visual berlin), der gleichsam dem am zweiten Abend auflegenden DJ Mr. Burns ein ehemaliger Bewohner des Hauses inmitten der Fleischervorstadt ist.

„Entstanden ist bei diesem Zusammenspiel der Sinne eine Hommage an den Garten als Stätte von Schöpfung, Wahrheit und Lüge. Als Inszenierung einer geträumten Welt wird dieser Garten dargestellt: er ist ein hortus conclusus.

Einen ersten Eindruck der Performance vermittelt der eigens produzierte Videotrailer.

Video (02:11)
[vimeo 26778860]

Fakten: 23./24.7. | 21.30 Uhr | Böhmke