Kunst Offen 2015 im Großraum Greifswald

Zum bereits 21. Mal findet während der Pfingsttage das kunsthandwerkliche Spektakel Kunst Offen statt. An der größten Vernissage Vorpommerns beteiligen sich in diesem Jahr 249 professionelle und nichtprofessionelle Künstler und Künstlerinnen, die die Feiertage nutzen, um ihre Ateliers und Werkstätten zu öffnen und interessierte Gäste zu begrüßen.

Erfahrungsgemäß ist Kunst Offen eine sehr vergnügliche Angelegenheit, die unbedingt dazu einlädt, den einen oder anderen Ausflug in die Region zu unternehmen. Dabei kann man den Kunsthandwerkerinnen über die Schulter gucken, sich an Kaffee und Kuchen laben und regionale Kunst konsumieren. Die Eröffnungsveranstaltung findet am Freitagabend in Wolgast statt; anschließend haben bis auf wenige Ausnahmen die meisten Ateliers und Werkstätten vom 23. bis zum 25. Mai geöffnet.

Kunst Offen 2015(Foto: Fleischervorstadt-Blog, 2010)

Auf der Übersichtskarte von Kunst Offen sind allein im Großraum Greifswald mehr als 30 Anlaufpunkte verzeichnet, die sich bequem und nachhaltig mit dem Fahrrad erreichen lassen. Wer mobiler ist, sollte auch die Ausstellungsorte auf Rügen, Usedom sowie Fischland-Darss-Zingst ins Auge fassen.

Kunst Offen in Greifswald

In der Hansestadt Greifswald beteiligen sich die folgenden Orte und Kunstschaffenden an Kunst Offen: „Kunst Offen 2015 im Großraum Greifswald“ weiterlesen

Kurze Wege, lange Nächte – das Greifswalder Wochenende im Überblick #43

Das Wochenende lässt sich gut an und hält eine mannigfaltige Mischung kultureller Angebote bereit. Wer sein erstes DIY-Festival in diesem Jahr erleben will, fährt bis Sonntag zum Wagenplatz Alt Ungnade. Allen anderen seien die Workshops, Lesungen, Theatervorstellungen, Ausstellungen, Konzerte und Partys empfohlen, die an diesem Wochenende in Greifswald stattfinden werden. Eine Übersicht.

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WORKSHOP: BOOM SEXUELLER AUSBEUTUNG IN MV

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Kurze Wege, lange Nächte – das Greifswalder Wochenende im Überblick #23

Heute Nacht brechen wir aus / die Isolationshaft bleibt zu Haus / welche Raffgier und was ich meine / versteht ihr, wo ich steh? / Ich nehm den Dackel von der Leine / und den Beutel aus dem Tee / Wochenendrevolution / einen Standpunkt beziehen mit Blick auf die Stadt / die Pose als Position / das Surfbrett für die neue Welle der Kraft. 

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Das Wochenende wird — zumindest konzeptionell — vom erwarteten Frühling dominiert. Wem das zu schnell geht, sollte sich bei Kristofer Åström eine Portion Herbst abholen. Landeskundliche Spezialitäten präsentieren die rüden Rüganer der Hardcore-Punk-Band Cor mit der ersten plattdeutschen Platte des Genres, ehe am Sonntag endlich die Blumenkinder von der Leine gelassen werden, deren Herzen erst bei Polly Faber und später in Alt Ungnade aufgehen sollten.  „Kurze Wege, lange Nächte – das Greifswalder Wochenende im Überblick #23“ weiterlesen

Kurze Wege, lange Nächte – das Greifswalder Wochenende im Überblick #9

„Ich mag den Weg / ich mag das Ziel / den Exzess, das Selbstexil / Ich mag erschaudern / und nicht zu knapp / ich gebe jedem etwas ab /… / Ich mag die Spiegelung der Luft / und wenn die Sehnsucht nie verpufft / den Glanz des Lebens in einem Tag / Ich mag den Zweifel, der an mir nagt / wenn meine Angst mich schnell verlässt / Ich mag den Tanz, das Idiotenfest / Wenn wir irren nachts im Kreis / eine Bewegung gegen den Fleiß!“

kurze wege lange nächte

Der Hochsommer bleibt dieses Jahr aus und verdrossen oktobert sich das Wetter durch die Mitte des Kalenders. Ein Gutes hat es ja: die gemächliche Sommerpausenruhe wird geschwänzt — wer keine Sonne abgekriegt hat, braucht bekanntlich auch nicht früh ins Bett. Wo man sich stattdessen herumtreiben kann, wird hier in Kurzform empfohlen und notiert. „Kurze Wege, lange Nächte – das Greifswalder Wochenende im Überblick #9“ weiterlesen

Brandanschlag auf das IKUWO

In der Nacht zum 27. April wurde zum wiederholten Mal das IKUWO angegriffen. Gegen 04:20 Uhr verschafften sich die derzeit noch unbekannten Täter Zugang zum Hof des Internationalen Kultur- und Wohnprojekts und steckten einen PKW in Brand. Das Feuer wurde mit Hilfe eines Benzin-Brandsatzes gelegt, dessen Reste die Polizei heute früh sicherstellte.

„Es wurde in Kauf genommen, dass Menschenleben gefährdet werden“

In unmittelbarer Nähe des Tatorts befinden sich einschließlich des IKUWO gleich drei Wohnhäuser. Dort ansässige Mieter bemerkten das Feuer, verständigten sofort die Polizei und alarmierten die Feuerwehr. Beide trafen ein, nachdem der Brand durch die geistesgegenwärtige Reaktion eines Anwohners bereits gelöscht war. Durch die starke Rauchentwicklung erlitt eine Person eine Rauchvergiftung und musste im Krankenhaus behandelt werden. Die Kriminalpolizei ermittelt.

Nadja Tegtmeyer, Sprecherin des IKUWO, sieht in diesem Angriff „eine neue Qualität organisierter rechter Gewalt. Bei dem Anschlag wurde in Kauf genommen, dass Menschenleben gefährdet werden.“ Im IKUWO geht man von einem gezielten Anschlag aus und vermutet einen Zusammenhang mit dem bevorstehenden Nazi-Aufmarsch am 1. Mai und dem Engagement des IKUWO beim Bündnis Greifswald Nazifrei.

Brandanschlag IKUWO

Unrühmliche Traditionslinie von politisch motivierten Angriffen auf das IKUWO

Dieser Brandanschlag ist nicht der erste Angriff auf das Internationale Kultur- und Wohnprojekt, sondern reiht sich ein in eine unrühmliche Traditionslinie, die bei Stein- und Flaschenwürfen bewaffneter Burschenschafter und rechten Sprühereien gegen das Haus begann und einen ihrer Höhepunkte erlebte, als eine mit einem Antifa-Aufkleber präparierte tote Katze als Warnung vor der Eingangstür des Hauses platziert wurde.

Aber nicht nur das IKUWO wurde zum Ziel mehrerer Angriffe. Im Zuge des Widerstands gegen den Castor-Transport wurden mehrere Fahrzeuge von Nazis beschädigt und Plakate abgerissen. Die Demonstrationen und Mahnwachen wurden regelmäßig von den Greifswalder Neonazis fotografiert .

Nazischmierereien in Greifswald

Seit Wochen marodieren die verirrten Aktivisten der sogenannten Nationalen Sozialisten Greifswald mit der Sprühdose in der Hand durch die Stadt, und bringen Hakenkreuze, Naziparolen und Drohungen an die Wände. Zu dieser Gruppe gehört auch Marcus G.

Der aus Berlin stammende Anti-Antifa-Aktivist – vormals im Dienste der inzwischen verbotenen Kameradschaft Tor – studiert an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Greifswald und versuchte am 5. April sogar, ein Treffen des zivilgesellschaftlichen Bündnisses, das sich anlässlich einer zu befürchtenden NPD-Demonstration gründete, zu infiltrieren (mehr dazu hier).

Nazis legten auch in Alt Ungnade Feuer

Von einem Angriff in der vergangenen Nacht war allerdings nicht nur das IKUWO betroffen, sondern auch das alternative Bauwagenprojekt Alt Ungnade. Dort vermeldete man, dass in der gestrigen Nacht in der Scheune des Wagenplatzes ein Feuer gelegt und die Wände mit Hakenkreuzen beschmiert wurden. Der Brand konnte gelöscht werden, die Täter entkamen. Über ihren politischen Hintergrund besteht kein Zweifel.

Offenbar befindet sich die Greifswalder Neonazi-Szene, nachdem erst vor einer Woche am Museumshafen plakatierende Antifaschistinnen angegriffen wurden, auf einem aktionistischen Endspurt vor der angemeldeten, aber in erster Instanz verbotenen NPD-Demonstration am 1. Mai. Die Frage, ob diese Menschen eine Gefahr für die öffentliche Ordnung darstellen, haben die Neonazis in den vergangenen Tagen und Wochen selbst beantwortet.

Mischkultur in Alt Ungnade

Die Bauwagenwohngemeinschaft Alt Ungnade, organisiert als freirAUm e.V., veranstaltet am Sonnabend ihr zweites Hoffest.

Unter dem Titel Mischkultur werden ab 14:00 Uhr verschiedene Möglichkeiten zur persönlichen Zerstreuung angeboten. Kurzfilme, Kinderbespaßung, Kuchenbasar & Softeis, Mitternachtssauna und nächtliche Tanzveranstaltung mit DJ Oberfussmeister werden offeriert.

alt ungnade

Also wartet eure Fahrräder und macht Sonnabend einen Ausflug!