Greifswald regendered – ambitionierte Vorlesungsreihe beginnt

Unter dem Titel Greifswald regendered – Perspektiven der Geschlechterforschung beginnt an diese Woche eine Ringvorlesung, die den interdisziplinären Ansatz und Anspruch der Organisatorinnen unterstreicht.

Dreizehn Veranstaltungen wird es im gerade begonnen Semester geben und es konnte eine illustre Schar kompetenter Referenten gewonnen werden, unter ihnnen zum Beispiel Anette Brauer aus der Anglistik, die sich akademisch und außeruniversitär mit Star Trek auseinandersetzt, eine Ringvorlesung zum Thema initiierte und gemeinsam mit Stundierenden dieses Jahr einen Fanfilm veröffentlichte. Sie wird am 28. Oktober auf den aktuellen Star Trek Film unter dem Vorlesungstitel Männerwelten! Frauenstudien? A Feminist Trekker’s View on Star Trek XI (USA, 2009) Bezug nehmen.

Greifswald regendered

Auch der gerade nach Greifswald gekommene Lehrstuhlinhaber für Neuere Deutsche Literatur, Prof. Dr. Eckhard Schumacher, wird sich an der Ringvorlesung beteiligen. Remake / Remodel. Geschlechterrollen im Pop-Diskurs lautet der Titel seiner Vorlesung. Die neue Fachkraft in Sachen Popkultur wurde bereits im Juni auf dem Fleischervorstadt-Blog frenetisch begrüßt und vorfreudig vorgestellt.

Die Ringvorlesung wird vom Interdisziplinären Zentrum für Frauen- und Geschlechterforschung (IZFG) organisiert und wird wöchentlich stattfinden. Die Veranstalterinnen freuen sich ausdrücklich über rege Teilnahme an den Vorlesungen. Das Faltblatt mit dem kompletten Programm findet ihr hier als pdf-Dokument.

Fakten: jeden Mittwoch | 16 – 18 Uhr | HS Germanistik (Rubenow-Str.3)

Sperrung des Walls

Am 16. Oktober wurde auf dem webMoritz die Sperrung des Walls zwischen Fleischerstraße und Mühlentor angekündigt, die ab der kommenden Woche wirksam sein soll.

Voraussichtlich bis Mai wird man auf den Weg am Fuße des Walls ausweichen müssen. Die geplanten Umgestaltungsarbeiten werden 240.000 Euro kosten und zu 85% aus dem zweiten Konjunkturpaket des Bundes bezahlt.

Um den Wurzeln der Kastanien mehr Raum zu geben, wird der Wallweg in Zukunft zwei Meter schmaler und damit nur noch sechs Meter breit sein. Außerdem sollen beide Hänge asphaltiert werden. Dem Baumbestand sollen 33 Exemplare hinzugefügt werden, eine ungenannte Zahl kranker Kastanien wird gefällt.

WAS IST MIT DER PLAKATWAND LOS?

Wem bei aufmerksamen Spaziergängen aufgefallen ist, dass die Plakatwand auf Höhe der Fleischerstraße verschwunden ist, darf sich in Bestürzung üben. Die beliebte Werbefläche wurde auf Wunsch der dortigen Rechtsanwälte entfernt. In einer internen Mail des Präventionsrates heißt es:

Guten Tag ! Die Rechtsanwälte in der Fleischerstraße drängen auf eine Beseitigung der Plakatierwand. Bitte holen Sie die dringend noch dieses Wochenende ab, da ich sonst nicht verhindern kann, dass die Wand von den Eigentümern entsorgt wird.

Vielen Dank liebe Advokaten!

Da auch der Bretterzaun in der Steinbeckerstraße verschwunden ist, spitzt sich die Situation für alle Veranstalter zu, denn faktisch existieren jetzt nur noch drei offizielle Flächen: in der Baderstraße, in der Rubenowstraße und in der Langen Straße, gegenüber vom Klex.

Abgesehen davon, dass drei Flächen die Menge an Plakaten, die Woche für Woche an die Wände gebracht werden,  nicht aufnehmen kann und der Platzmangel bestimmte Rivalitäten provoziert, können die Veranstaltungshinweise keine Präsenz mehr im Stadtbild erobern, im Gegenteil, sie führen ein klägliches Schattendasein.

Eindrücke von Alle in ’ner Halle

Am Sonnabend wurde mit einer Vernissage die Ausstellung Alle in ’ner Halle eröffnet. Die organisierende Gruppe darf stolz auf das geschaffene kumulierende Moment der bildenden Künstler und Künstlerinnen im Rahmen des Veröffentlichungsreigens von KSG sein.

Es wurden unheimlich viele Werke — darunter sehr gute — ausgestellt und das anwesende DJ-Team bemühte sich redlich, für Bewegung auf dem Parkett zu sorgen. Der Mut zur Party war den Veranstaltern leider verlustig gegangen, daher wurde mit beunruhigender Helligkeit der Wille zum wilden Amusement erstickt. Aber vordergründig sollte es ja auch um die Ausstellung gehen. Und der Abend versprühte eine sehr urbane Energie.

Die Miete für die Halle in der Bahnhofstraße wurde übrigens vom Quartiersbüro Fleischervorstadt getragen, das damit ein weiteres erfolgreiches Projekt in den eigenen Referenzkatalog eintragen darf. Alle in ’ner Halle wird noch bis zum 28. Oktober täglich von 15 bis 18 Uhr geöffnet sein und einen Besuch möchte ich in aller Dringlichkeit anraten.

Greifswald versus Münster

Unverschämtes Ossi-Volk! Alle Münsteraner sollten sofort die Soli-Zahlungen in den Osten einstellen!

waren die wütenden Worte eines Lesers zu einem heute in der Westfälischen Allgemeinen erschienenen Artikel über einen neuen Wettbewerb zweier Zweiradkapitalen.

Anstoß für den Artikel war eine Einladung zur Pressekonferenz der Greifswalder Stadtverwaltung am kommenden Dienstag. Dort soll Greifswald zur „Fahrradhauptstadt Deutschlands“ ausgerufen werden, denn in der Hansestadt würde viel mehr Rad gefahren werden als bei den Westfalen.

Man beruft sich dabei auf noch nicht vollständig veröffentlichte Ergebnisse der Greifswalder Verkehrsumfrage (Mai 2009), die inhaltlich an die Verkehrszählung vom 10. Juli 2008 anknüpft und nach der 44% der Hanseaten ihr Rad nutzten, in Münster seien es lediglich 38%. Der Autor hält andere Daten dagegen:

Ein Vergleich lässt Greifswald blass aussehen. Gerade mal 14 Kilometer eigenständige Radwege hat die vorpommersche Stadt, in Münster sind es 293. Außerdem gibt es hier 22 Fahrradstraßen, in Greifswald nur eine.

Wenige Zeilen weiter wird es dann richtig giftig:

„Greifswald versus Münster“ weiterlesen

Alle in ’ner Halle

Dieser Tage ließ es sich sehr günstig in Greifswald leben.Die erste Etappe des Vernissage-Marathons sorgte nicht allein für kulturelle Sättigung, auch kulinarisch ging einiges.

Obwohl die Beköstigung der Besucher nicht Teil der Abschlussprüfungen ist, wurde sich im Regelfall in Großzügigkeit geübt und so stieg der Rotweinkonsum an den vergangenen Abenden ins Unermessliche. Bald wird sich das Kulturinteresse vor Ort sprichwörtlich an der Nase ablesen lassen.

Anne Zilch Vernissage

Lukullische Siegerin Anne Zilch

Kulinarischer Spitzenreiter ist seit Mittwoch Anne Zilch (Pastasalat mit getrockneten Tomaten, Basilikum, gerösteten Pinienkernen und einer Spur Parmesan, außerdem frisches Schmalz (ohne Grieben) auf Zwiebelbrot und mundgerechte Pastetchen mit Hackfleischfüllung) mit ihrer Restauration Ausstellung Aufbruch im IBZ (Bahnhofstr. 2-3).

Die Exponate stehen dort noch am Freitag von 12-14 & 16-19 Uhr, sowie am Sonnabend von 14-17 Uhr zur Begutachtung offen.

Spektakuläre Gemeinschaftsausstellung

Unter dem Titel Alle in ’ner Halle wird mit einer Vernissage am 17. Oktober eine spektakuläre Gemeinschaftsausstellung – sie treibt ebenfalls im Fahrwasser von klein stadt GROSS – eröffnet werden:

Gezeigt werden Malereien von Antje Ingber, Christin Schalko, Julia Hoffmann, Susanne Möhring, Anne Ortmann und Katja Anke in Kombination mit Illustrationen Enrico Penses und Zeichnungen von Stefanie Riech und James Itt. Fotografien sind durch Nanne Springer, Filme durch Hannes Kleinschmidt vertreten.

Alle in ner Halle Greifswald

Die Veranstaltung wird um 20 Uhr beginnen. Man munkelt bereits von einer Noise-Performance der KSG-Formation constructive crisis und von tanzbewegten Exzessen im Anschluss daran.bDie Ausstellung wird bis zum 28. Oktober in der Halle bleiben und täglich von 15 bis 18 Uhr offen sein.

Alle inna Halle

Absahnen: Kneipenchansons und große Tombola im Café Ravic

Die Veröffentlichungsfeierlichkeiten des Kultur- und Vernetzungsprojektes klein stadt GROSS dauern an. Morgen Abend wird es im Café Ravic gemütlich werden, denn es wird zum Konzert der Hanselunken eingeladen.

Auf der Kompilation ist das Duo mit dem wunderschönen Popsong Spell, dessen Atmosphäre ein wenig an die Band Maritime erinnert, vertreten. Die KSG-Gruppe weist als besonderes Spezial der Veröffentlichungswoche auf eine große Tombola hin, die an Ort und Stelle stattfinden wird.

Musiker und Künstler stifteten insgesamt 45 Preise, die es an diesem Abend gerecht und vor allem kurzweilig zuzuteilen gilt.

Fakten: 16.10. | 22 Uhr | Café Ravic | Eintritt frei