Veranstaltungshinweis: King Automatic (FR) & Aftershow

Bonjours mes amies! Mit der einköpfigen Big Band King Automatic steht Besuch aus Frankreich ins Haus und mit ihm eine Breitwand aus rootigem Rocksteady, Schnodder-Garage sowie eine gehörige Portion Rock’n’Roll. Nur wie macht der das alleine?

Live-Sampling lautet die Antwort. Spur für Spur wächst so ein Klangteppich, der sich allerdings von den genrenahen Flächengitarren, rückwärts wiederholten Klopfgeräuschen und zartbesaiteten Einflüsterungen grundlegend durch seinen Schweiss, seine Energien unterscheidet.

King Automatic war dereinst Drummer der französischen Punkband Thundercrack, umarmte aber Anfang des Milleniums konsequent die digitalen Möglichkeiten und avancierte zu einer vielarmigen wie -beinigen Orchestervarianate, die das Erbe digital-dialektisch aufbereitet, ohne an physischem Druck und Durchschlagskraft zu verlieren.

Er spielt mit der Gitarre Schlagzeug, bedient seine Orgel im Rausch der geloopten Rock’n’Roll-Riffs und verwandelt sich in einen samplergewordenen Derwisch. Wie die Umsetzung dieses Konzeptes live aussieht, vermag das folgende Video zu vermitteln. Bon Voyage!

Den anschließenden Tanz danach wird Mr. Burns von den Plattentellern aus dirigieren, der elektronische Klangkost und so manche Absurdität verspricht. 

Fakten: 30.10. | 22 Uhr | IKUWO | 5 Euro

Butterfahrt ins Wendland

Herbst 2010 und alle Zeichen stehen auf Schwarz-Gelb, Castor geht wieder um. Das Epizentrum des Widerstands gegen die Atomindustrie ist das Wendland und genau dort wird am 6. November eine Großkundgebung stattfinden, zu der ein breites Bündnis aus Umweltorganisationen, Bürgerinitiativen, Parteien, Gewerkschaften und Kirchen einlädt, um dem Protest massenhaft und lautstark Ausdruck zu verleihen.

CASTOR STOPP, ATOMAUSSTIEG SOFORT!

Aus Greifswald wird morgens ein eigens gecharterter Reisebus nach Dannenberg fahren, so ist die Wahrnehmung des Demonstrationsrechts kostengünstig und erlebnisreich. Gemeinsamkeit bereitet eben doch mehr Vergnügen.

Die Tickets für die Busreise sind so günstig wie nie: Hin- und Rückfahrt kosten 16 Euro, Kinder zahlen nur 12 Euro. Besondere Anerkennung sammeln natürlich alle Aktivistinnen, die gleich vor Ort bleiben, um aktiv zu werden. Diese zahlen 12 Euro für die Hinfahrt. Der Bus wird morgens um 7 Uhr losfahren und nach der Kundgebung zurückkehren, um schließlich gegen 22 Uhr wieder in Greifswald zu sein.

Die Tickets gibt es in der Aktivismusinformation ihres Vertrauens oder in folgenden Dependancen:

  • IKUWO (am Tresen)
  • Antiquariat & Buchhandlung Rose
  • Weltladen Greifswald (im St. Spiritus)
  • Kabutze
  • HKB (Stralsunder Str.46)
  • am Telefon (03834-7721072)

Für alle, die vor Ort bleiben, gibt es noch ein Mobilisierungsvideo mit Robin-Hood-Appeal!

Diasporische Lebenszeichen vom Balkan

Das in Veranstaltungsankündigungen fallende Schlagwort ‚Balkan‘ löst allzuoft Assoziationen mit nahexotischem Ufta-Ufta-Gehupe, weißhemdiger Dreitagebärtigkeit und wild durchtanzten, wodkaschwangeren Nächten aus und betrachtet man die Ex-Jugoslawen Trovači genauer, dann ist das gar nicht so verkehrt.

Sicher, die Band kommt ohne  Blasinstrumentenzirkus daher und vermengt den traditionellen Sound mit einer gehörigen Portion Ska, singt vereinzelt sogar auf deutsch, aber Balkan bleibt Balkan. Das lässt sich auch im Exil nicht abschütteln und bleibt immer die Grundzutat für das Düsseldorfer Quartett um den Sänger Danko Rabrenovič.

DER BALKANIZER

Rabrenovič, dessen Bruder Boris ebenfalls bei Trovači mitmischt, kommt allerdings nicht nur als Musiker nach Greifswald, sondern auch als Radiomoderator (Balkanizer bei Funkhaus Europa/WDR5) und Buchautor. In letztgenannter Funktion wird er den Abend mit einer Lesung aus seinem Balkanizer. Ein Jugo in Deutschland einläuten.

Er hat so gut wie alle bürokratischen Stationen der deutschen Einwanderungsbehörden kennengelernt, von Studenten- und Touristenvisum über die Duldung bis zu Ausreisepflicht und Aufenthaltserlaubnis.

„In seinem Buch gibt er pointiert und mit selbstironischem Witz einen unterhaltsamen wie erhellenden Bericht aus Deutschlands zweitgrößter Einwanderer- Community, der Deutschen und Jugos schonungslos, aber mit einer guten Portion Humor den Spiegel vorhält.“

Im Anschluss an die Lesung werden Trovači die Bühne betreten und mit ihrem Mix aus Balkan, Reggae, Punk und Ska hoffentlich ein musikalisches Feuerwerk loslassen. Die „sympathisch-schlitzohrigen Texte“ in deutsch-serbischer Sprachmelange nehmen den deutschen Alltag, Herzschmerz-Themen und Gastarbeiterklischees in den Blick.

Video (02:55)
[youtube hlkxlfq4UUE]

JUGO-PUNK & SINTI ‚N‘ ROMA-RAVE!

Nach dem Konzert ist die Balkanisierung des IKUWOs keinesfalls vorbei, denn dann wird der Exil-Greifswalder und musikalische Osteuropa-Experte Alexander Pehlemann aka Selecta PEhLE (ZONIC), der es sich mittlerweile in der Leipziger Greifswald-Diaspora gemütlich gemacht hat, das Kommando über die Aftershow-Party übernehmen. Bis das Morgengrauen naht, heißt es dann: von Jugo-Punk bis Sinti´n´Roma-Rave!

Fakten: 16.10. | 21 Uhr | IKUWO | 5 EUR

„Die Katze wäre eher ein Vogel…“

Morgen Abend wird im IKUWO Melanie Jilgs Dokumentarfilm Die Katze wäre eher ein Vogel… gezeigt und im Anschluss daran zu einer Diskussion zum Thema Intersexualität eingeladen.

Die Filmemacherin Jilg vermeidet ganz bewusst eine medizinisch-biologische Herangegehensweise an das Thema, um den Pathologisierungen und Kategorisierungen dieser Wissenschaften zu entgehen. Sie lässt stattdessen vier intersexuelle Menschen über ihre Erfahrungen, von Fremdheit im eigenen Körper und von Fremdheit in der Gesellschaft sprechen.

Sie berichten von der damit einhergehenden Tabuisieung und der zwanghaften Anpassung an die heterosexuelle Norm durch schwerwiegende Eingriffe in die (körperliche) Integrität. Das Geschlecht stellt eine der wichtigsten Identitätsgrundlagen dar, doch was bedeutet dessen Infragestellung?

Die Veranstaltung ist eine Kooperation zwischen dem IZFG, der Greifswalder Ladyfestgruppe und dem IKUWO.

Fakten: 14.10. | 21 Uhr | IKUWO (Goethestr.1) | Eintritt frei

Alternativer Stadtrundgang wird nachgeholt

Letzte Woche sollte ein alternativer Stadtrundgang einen kompakten Überblick über Konsum-, Bildungs- und Zerstreuungsangebote abseits des Mainstreams bieten.

Aufgrund organisatorischer Unpässlichkeiten konnte dieser Gang durch die Stadt leider nicht stattfinden und wurde verschoben. Morgen soll diese Möglichkeit, ein anderes Greifswald kennenzulernen, nachgeholt werden.

Von der Europakreuzung ausgehend, wird man zum Umsonstladen, zum IKUWO, zum Koeppenhaus, vorbei am St.Spiritus zum Café Pariser und erstmal zum Klex flanieren. Von dort ist es nicht mehr weit zum vakanten Büro von GrIStuF und schlussendlich in die Grimmer.

Fakten: 13.10. | 16 Uhr | Europakreuzung

Das IKUWO startet in die Herbstsaison

Die Sommerpause ist vorüber und für das Internationale Kultur- und Wohnprojekt (IKUWO) steht die Herbstsaison ins Haus. Der besten Jahreszeit zum Scheitern wird dort heute Abend entschlossen und erhobenen Hauptes entgegengetreten.

The Beautiful Fall

Unter dem musikalischen Kommando von Lofi Deluxe, dem Kirschberger, HaNNaH und The Basstion geht es quer durch die verschiedenen Genres und Musikdekaden – einmal Rock ’n‘ Roll, Disco, Funk, House, Elektro, Drum ’n‘ Bass und zurück bitte und das Ganze ausschließlich auf Vinyl abgespielt, wenn es geht.

Die erste Sause nach der Pause und dann auch noch eintrittsfrei – da ist rechtzeitiges Erscheinen anzuraten,  wenn der Abend nicht in einer Warteschleife vor der Tür vergeudet werden soll. Wir sind wieder da!

Fakten: 08.10. | 22 Uhr | IKUWO (Goethe-Str.1) | Eintritt frei