Bereits gestern wurde darauf hingewiesen, dass die Sympathisanten der NPD das Schlachtschiff genannte Wahlkampfmobil auf ihren Fotos etwas größer gemacht haben, als es eigentlich ist.
Stammleser Kapitulist hat sich die Mühe gemacht und seinem Kommentar noch eine bildliche Ergänzung nachgereicht:
Gleich um ein ganzes Drittel wurde das gesamte Bild in die Breite gezerrt, um das richtige “Schlachtschiff” zu bekommen! Hab’s zurückgerechnet – ist wirklich so. Mhhh, denken die echt man, merkt die Lüge nicht?
Erinnert mich irgendwie an … 9 cm + 1/3 sind 12 cm 12 cm + 1/3 sind 16 cm 15cm + 1/3 sind 20 cm.
Krass, Danke, endlich kapiert, wer Urheber dieser blöden Penislüge ist, die ehrlichen Männern irgendwie automatisch unterstellt wird.
Nachdem als Reaktion auf eine hier veröffentlichte Stellenausschreibung vor wenigen Tagen genörgelt wurde, dass der Fleischervorstadt-Blog zur Jobbörse verkäme, soll diese Kritik zum Anlass genommen werden, die Beweggründe für die nun regelmäßigen Hinweise auf Jobangebote zu erklären.
DAMIT SICH FRUSTRATION NICHT BAHN BRICHT
Zum grundsätzlichen Verständnis sei vorangestellt, dass die wesentlichste Antriebskraft für die zeitintensive Arbeit an dieser Seite in dem Verlangen besteht, aufzuzeigen, dass hier in Greifswald etwas mehr geht als der erste Eindruck vermuten lässt. Stadtfremdheit und wochenendlicher Exodus in die urbanen Ballungsräume oder Muttis Vierwandparadies bilden insbesondere bei Neuankömmlingen eine unheilvolle Allianz, die zu Enttäuschungen führen kann, den Blick für die subkulturelle Vielfalt trübt und schlussendlich in Frustration und Zynismus zu münden droht.
Spätestens nach Beendigung des Studiums zieht es viele wieder weg. Die Rückzugsabsichten werden allzu oft mit dem Verweis auf die mangelnden Perspektiven als Lohnarbeitende gerechtfertigt. Aber nicht selten finden sich diese Pioniere der Erwerbsarbeit wenig später in unsicheren Beschäftigungsverhältnissen als Praktikantin oder Nebenjobber wieder. Greifswald verlassen ist nicht schwer, aber dem Prekariat entweicht niemand mit einem Umzugstransporter und einem WG-Zimmer in einer anderen, in einer größeren Stadt. Wieso also nicht erstmal hierbleiben und vor Ort „krebsen, wurschteln, durchschlagen“?
ZANKAPFEL STELLENAUSSCHREIBUNG
Die Integration von Stellenausschreibungen und Jobangeboten ist insofern nicht die Aufnahme von Fremdkörpern in den thematischen Kanon dieses Blogs, sondern ist vielmehr als eine trotzig formulierte Absage an die nörgelnden Legionen zu verstehen. Sicher wissen viele, dass verschiedene zankäpflige Arbeitsverhältnisse zum Beispiel im Uni-Forum verzeichnet sind. Diese Plattform ist aber einerseits nicht die einzige dieser Art und wird andererseits auch nicht unbedingt von jedem Menschen regelmäßig frequentiert.
Bisher war das Feedback auf diese Inhalte sehr positiv und von den Ausschreibungsverlinkungen wird sehr häufig Gebrauch gemacht. So wurden zum Beispiel allein die unlängst veröffentlichten pdf-Dokumente mit den Stellenbeschreibungen des IZFG über 250 mal aufgerufen.
Um zukünftig sofort und unmissverständlich deutlich zu machen, dass in entsprechenden Beiträgen auf Jobangebote hingewiesen wird, werde ich dieses ab jetzt schon in der Überschrift als Stellenausschreibung kennzeichnen. So kann jede für sich entscheiden, wie lohnenswert das Weiterlesen ist.
Für Kritik, Mäkeleien und anderes vergrätztes Feedback bin ich natürlich immer offen und dankbar. Diese Stellungsnahme ist eine Reaktion auf einen Kommentar des Nutzers ’nörgler‘ zu den sich in letzter Zeit häufenden Stellenausschreibungen auf dem Fleischervorstadt-Blog.
Vor einer knappen Woche fand in der Alten Bäckerei eine Gemeinschaftsausstellung unter einer ungewöhnlichen Maßgabe statt. Dabei hatten die beteiligten Künstler und Künstlerinnen ein denkbar kleines Zeitfenster von nur acht Stunden zur Verfügung, um ein ausstellfähiges Werk herzustellen. Das thematische Fundament wurde den Schaffenden in Form eines Zitat von François de La Rochefoucauld via SMS nahegelegt:
Hinsicht
Weder Sonne noch Tod lassen
Sich festen Blickes betrachten. (La Rochefoucauld)
Sieh nur hin, La Rochefoucauld!
Die Dämmerung hält an. (Michael Astroh)
Nach der Vernissage entwickelte sich in den Kommentaren unter dem Ankündigungsbeitrag ein diskursiver Schlagabtausch zwischen den Nutzern Fabian Farblos und Bruno Bunt, in dessen Verlauf über Kunstbegriffe, Blockbustermentalitäten und die späte Pupertät debattiert wurde. Lesen und mitdiskutieren!
Der Regionalfernsehsender Greifswald TV hat die Aktion von der Produktion der Exponate bis zur Vernissage begleitet.
Es weihnachtet gerade sehr und wir alle sind mehr oder weniger starken Zwängen, Weihnachtsgeschenke zu organisieren, ausgesetzt. Vielleicht hilft dieser Beitrag bei diesem Problem weiter. Im Oktober rief das Quartiersbüro der Fleischervorstadt einen Fotowettbewerb aus, dessen zwölf besten Einsendungen in Kalenderform veröffentlicht werden sollten.
Diese Kalender sind jetzt fertig und ich verlose an dieser Stelle zwei Exemplare. Was ihr tun müsst, um das weihnachtliche Komsumproblem zu lösen, ist, bis zum 22. Dezember um 12 Uhr einen Kommentar unter diesem Beitrag abzugeben und dabei eine reale Email-Adresse zu verwenden. Diese Adresse wird anderen natürlich nicht angezeigt und dient einzig dazu, euch nach der Verlosung zu kontaktieren. Ich schicke Euch die Kalender auch gerne mit der Post, wenn ihr nicht rechtzeitig in Greifswald sein könnt.
Der Kalender ist natürlich ein Muss für Lokalpatrioten und Exil-Greifswalderinnen. Über die Qualität einzelner Fotos läßt sich streiten, aber in jedem Fall liegt eine Momentaufnahme des Viertels vor, die irgendwann auch historischen Wert haben wird.
An dieser Stelle sei auch nochmal ausdrücklich die noch bis zum 23. Januar laufende AusstellungRückblende: Greifswald in der Wende-Zeit im Koeppenhaus empfohlen. Die Bilder sind wirklich beeindruckend und man kriegt eindrucksvoll zu spüren, wie schnell vergangene Wahrnehmungen aus dem Bewußtsein verschwinden.