Wissenschaftliche Hilfskraft am IZFG gesucht

Derzeit läuft am IZfG (Interdisziplinäres Zentrum für Frauen- und Geschlechterstudien) eine Stellenausschreibung.

blumstrasse greifswald

Gesucht wird eine wissenschaftliche Hilfskraft für ein Arbeitsvolumen von 50 Monatsstunden. Von den Bewerbern werden ein abgeschlossenes Hochschulstudium, Grundkenntnisse im Bereich der Gender Studies/Feministische Theorie und MS-Office-/HTML-Kenntnisse erwartet.

Daneben sind Selbstständigkeit, kommunikative und soziale Kompetenzen sowie Fremdsprachenkenntnisse erwünscht.

Das Aufgabenfeld der Stelle wird wie folgt charakterisiert:

  • Unterstützung in der Organisation und Durchführung von Veranstaltungen
  • Betreuung der Fachbibliothek Gender Studies
  • Verwaltung und Abrechnung von Drittmitteln
  • Pflege der Homepage
  • Unterstützung bei der Herausgabe eines Sammelbandes

Details zur Bewerbung findet ihr in der vollständigen Stellenausschreibung, die bis zum 31. März läuft.

Kulturelle Ausblicke aufs Wochenende

Die Semesterferien dauern an, aber das ist kein Grund, sich in die Wohnzimmer zu verkriechen. Eine kurze Vorstellung der heutigen Optionen des Amüsierbetriebes zwischen Synthie-Pop-Wave, Eventschiff und gediegenem Jazz aus Skandinavien.

Welle: Erdball in der Mensa

Schon seit beinahe 20 Jahre existiert die (New)Wave-Elektro-Formation Welle: Erdball, die mit einer tüchtigen Portion NDW-Feeling ins Haus bricht. Die Band ist für ihre eigenwillige und requisitenreiche Bühnenshow, für die ein Haufen Retro-Maschinen angefahren wird, berühmt. Ihr Sound verdient über alle Maße hinaus das Prädikat old-school.

welle: erdballAls Klangerzeuger tritt, neben vielen analogen Synthesizern, der Commodore 64 als vollwertiges Bandmitglied auf. Wo Künstler wie Kraftwerk, D.A.F., Grauzone oder Ideal in den 80er Jahren starteten, setzt Welle: Erdball wieder an und führt diese glorreiche Ära der deutschen Musikgeschichte weiter fort. In der Independent-Szene schon lange eine Kultband, zeigt Welle: Erdball auch auf Konzerten in ganz Europa, dass Elektronikmusik mit sehr viel Dynamik umgesetzt werden kann.

Auf dem webMoritz ist der Trailer zum Film Operation Zeitsturm verlinkt, an dem Welle: Erdball ebenfalls beteiligt sind und der in wenigen Wochen veröffentlicht wird. Hier das Video zum Stück 1000 weiße Lilien:

Nach dem Konzert laden die beiden Veranstalter (Mensaclub und Kiste) zu einer Aftershow-Party mit vier DJs auf zwei Floors. Zu erwarten sind dort dann neben Synthie Pop und Minimal Wave auch EBM, Industrial, Electro und Goth-Rock.

Augenfällig ist der grenzensprengende und exorbitant hohe Eintrittspreis. Der ist zwar nicht unbedingt sozial, aber vielleicht lernt man so hierzulande, dass Kultur ihren Preis hat. „Kulturelle Ausblicke aufs Wochenende“ weiterlesen

Es wurde entschieden: Arndt bleibt uns erhalten!

Ach, hätte Katharina Winkler ihren Leserbrief schon ein Jahr früher an die Ostsee-Zeitung geschickt und ihre Erkenntnis mit uns geteilt — die langwierigste Greifswalder Debatte der letzten Dekade wäre uns erspart geblieben:

„Bereits in den 90er Jahren fand im Rahmen einer Konferenz der Arndt-Gesellschaft eine wissenschaftliche Untersuchung statt, in der ein Bielefelder Wissenschaftler nachwies, dass Arndt kein Antisemit war.“

Gestern hat sich nun der Senat mit einer Zweidrittelmehrheit für die Nichtablegung des kontrovers diskutierten Namenspatrons entschieden. Vor dem Hauptgebäude fand die Neuigkeit ein geteiltes Echo.

Dort waren — unterstützt von den Greifswalder Hedonisten, die mit dem kleinen Rabauken für gute Laune sorgten — die Arndt-Gegner versammelt. Die Musik aus dem Kinderwagen störte allerdings schnell die vor Andacht strotzende Mahnwache auf der gegenüberliegenden Seite.

Namensbefürworter mahnen gemeinsam mit Rechtsextremisten

Abhilfe schuf Sebastian Ratjen, der sich und seinen BMW als mobiles Soundsystem bei den Hedonisten empfahl und alsbald beide Lager mit Verdi beschallte. „Es wurde entschieden: Arndt bleibt uns erhalten!“ weiterlesen

Vortrag: Berufliche Chancen für jugendliche MigrantInnen in M-V

Morgen veranstaltet das Psychosoziale Zentrum für Migranten in Vorpommern (PSZ) den Fachtag Chancen beruflicher Integration jugendlicher MigrantInnen in Mecklenburg-Vorpommern und lädt alle Interessierten herzlich zur Teilnahme daran ein.

psz greifswald Eine Attraktivitätssteigerung Mecklenburg-Vorpommerns für Migranten und Migrantinnen stelle nach Aussagen Katriona Dannenbergs (PSZ) eine demographische Notwendigkeit dar, um den durch Abwanderung und sinkende Geburtenrate bedingten Bevölkerungsverlust im nordöstlichsten Bundesland zu kompensieren, „doch auch MigrantInnen bleiben nur hier, wenn sich ihnen eine berufliche Perspektive bietet„.
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Gerade junge Migranten aus bildungsfernen Schichten haben Schwierigkeiten, auf dem ohnehin schon engen Arbeitsmarkt Mecklenburg-Vorpommerns Fuß zu fassen. Die eingeladene Referentin Frau Dr. Margit Maronde-Heyl von der RAA M-V wird

psz-hgwaufzeigen, wie durch verbesserte Sprachförderung schon in der Schulzeit entscheidende Weichen gestellt werden können.
Frau Ulrike Seemann-Katz vom Flüchtlingsrat M-V wird darstellen vor welchen Problemen jugendliche Flüchtlinge bei ihrer Suche nach Arbeit stehen„.

Nach den beiden Vorträgen wird eine Podiumsdiskussion mit einem leitenden Vertreter der Arge Greifswald, einem Arbeitgeber der Region und Mitarbeitern der Migrationsarbeit stattfinden.

Fakten: 17.03. | 15-19 Uhr | Lutherhof | kein Eintritt

Die Grenze des guten Geschmacks

In wenigen Minuten startet der Auftakt des relativ einhellig diskutierten „packenden Event- Zweiteilers Die Grenze„.

die grenze rostockDie Zutaten für das schnöde Spektakel sind relativ einfach zusammengemischt: Wirtschaftskrise, explodierende Benzinpreise, ein superreicher Rechtsextremist, Ein Prise Terrorismus mit Anschlägen und allem Pipapo, Verfassungsschutz, eine Lovestory, ein schmucker Benjamin Fürmann und eine Partei, die im Laufe des Films die sozialistische Republik Mecklenburg-Vorpommern ausruft und die neue nationale Volksarmee gründet.

Die neue Linkspartei weist frappierende Ähnlichkeiten mit der bekannten Linkspartei auf und man singt beide Filmteile lang das Wiegenlied der Extremismusbekämpfung. Damit ist eigentlich schon alles gesagt und wer nicht auf deutsche Spielfilme in blassen Farben mit triefigem Happyend steht, kann sich den Film eigentlich schenken.

„FREUEN TUE ICH MICH, WENN HANSA DEUTSCHER MEISTER WIRD“

Für alle, die regelmäßig in Rostock sind oder dort sogar wohnen, ist das mäßig unterhaltsame Machwerk natürlich ein Muss, denn Die Grenze spielt in der norddeutschen Hansestadt. Das Wirtschaftsministerium MV bezuschusste die Produktion mit insgesamt 160.000 Euro und wird derzeit heftig dafür kritisiert: „Die Mittel für wirtschaftliche Filmförderung seien dazu gedacht, die wirtschaftliche Entwicklung im Land zu unterstützen. Bereits im Januar dieses Jahres war über die wirtschaftliche Filmförderung bei einer Anhörung im Bildungsausschuss des Landtags gestritten worden. Vertreter der heimischen Filmbranche hatten kritisiert, dass Millionen-Produktionen wie der „Ghostwriter“ von Roman Polanski vom Land gefördert werden, lokale Akteure dagegen kaum profitieren.“

Fakten: 15./16.03. | 20:15 | Sat1

INTELLIGENTE SATIRE ÜBER DIE WIEDERERRICHTUNG DER MAUER

martin sonnebornWer seine Zeit nicht mit der Grenze verschwenden will, sich aber trotzdem über neuerliche Ambitionen, die Mauer wiederzuerrichten, amüsieren kann, sollte sich den Film Die Partei vom ehemaligen TITANIC-Chefredakteur Martin Sonneborn zu Gemüte führen. Der kongeniale Satiriker wusste schon 2008 mit seinem dokumentarischen Film Heimatkunde zu überzeugen. Damals unternahm er eine dreiwöchige Wanderung und umkreiste Berlin. Dabei entstand eine wunderbare mentalitäre Bestandsaufnahme.
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Im Film Die Partei versuchen Sonneborn und sein Team, eine populistische Partei aus dem Boden zu stampfen, die sich anschickt, die Mauer wieder aufzubauen um die neuen Bundesländer auszusperren. Die größte Freizeitbaddichte der Welt hätte ihren Preis und die alten Bundesländer darbten dahin. Geschlossene Schwimmbäder und kaputte Straßen zeugen davon. Wärmstens zu empfehlen!

Gastbeitrag: Der kernlose Mythos Ernst Moritz Arndt

Ein Gastbeitrag von Alexander Köcher

Am 17. März wird der Senat der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald über die Ablegung ihres Namenspatrons abstimmen. Viel ist in den vergangenen Monaten darüber debattiert worden und es ist damit ein Diskurs entstanden, der in diesem Zusammenhang höchst überfällig war. Ernst Moritz Arndt war ein antisemitischer Hetzer, Franzosenhasser und völkischer Nationalist, sagen die einen. Ernst Moritz Arndt war ein standhafter Vorkämpfer gegen Unterdrückung und für Demokratie und Freiheit, sagen die anderen.

Der Austausch der Argumente für diese divergierenden Positionen ist nicht immer sachlich verlaufen – so wie das bei politischen Debatten oft der Fall ist, weil das Politische auch von Befindlichkeiten lebt und eben häufig agonistisch statt konsensual funktioniert. Deshalb ist die vielfach angebrachte Kritik an der Debattenkultur, wie sie sich hier vollzogen hat, unberechtigt.

Verdichtungssymbol kultureller Identität

Für die hiesige Bevölkerung ist der Name eine Herzensangelegenheit; der gebürtige Rüganer Arndt ist in der Region ein Verdichtungssymbol kultureller Identität. Nicht nur die Universität, sondern auch Straßen und Schulen tragen seinen Namen. In Leserbriefen der Greifswalder Lokalausgabe der Ostseezeitung sind deshalb zugezogene Studierende und Professoren, die sich gegen den zweifelhaften Patron ausgesprochen haben, mit Hass und Häme überzogen worden.

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