Absahnen #3 Das IZFG gestalten!

Allmählich entwickelt sich der Fleischervorstadt-Blog zum Portal für Schnäppchenjäger und Gewinnhungrige. Nach der Tombola im Rahmen von klein stadt GROSS und dem Kombipaket aus trashigem Schlechtwetterschutz und lokalpatriotischer Wandgestaltung, soll an dieser Stelle auch schon der nächste Tip für den prekären Teil der Greifswalder Bevölkerung erscheinen.

Das Interdisziplinäre Zentrum für Frauen- und Geschlechterforschung (IZFG) schreibt nämlich einen mit 300€ dotierten Preis für die Gestaltung der frisch bezogenen Räumlichkeiten in der Robert-Blum-Straße aus.

Studierende oder andere genderwissenschaftlich Interessierte werden dazu aufgerufen, ihr Konzept bis zum 23. November einzureichen. Wer sich vor Beginn des Kreativprozesses ein Bild der Lage machen möchte, ist dazu eingeladen, persönlich das IZFG aufzusuchen.

Datenschutz & Überwachung im IKUWO

Am kommenden Wochenende wird im IKUWO ein Workshop zum Themenkomplex Datenschutz und Überwachung stattfinden.

Überwachung

Unter dem Titel Computersicherheit im Überwachungszeitalter wird sich drei Tage lang an der Materie abgearbeitet. Den Auftakt wird am Freitag um 20.30 Uhr der Greifswalder Thomas Reinhold mit seinem Vortrag Freiheit & Überwachung machen. Er bietet einen Einblick in den momentanen Stand der Überwachungs- und Datensammlungsmaßnahmen und die damit verbundenen Gefahren an.

Für die Veranstaltung am Sonnabend (10-17 Uhr) konnte die kompetente Gruppe senselab aus Rostock gewonnen werden. Die Computeraktivisten werden die Notwendigkeit von Datensicherheit erläutern. Die Themen der einzelnen Workshop klingen verheißungsvoll und konzentrieren sich vor allem auf das Verschlüsseln:

  • Mailverschlüsselung
  • Verschlüsselung bei instant messaging
  • Daten Verschlüsseln (truecrypt, cryptobox/NAS, privacy dongle (wie funktioniert Verschlüsselung prinzipiell?)
  • Livedemonstration Passwörter abfangen
  • Anonym Surfen (Tor)

Interessierte werden gebeten, einen eigenen Computer mitzubringen. Wem das nicht möglich ist, der wird gebeten, sich per Email zu melden.

Ab 21 Uhr wird dann zur Arcade Party geladen, auf der nur noch das Bier analog sein soll. Auf Großbildleinwand projiziert, dürfen alte Videospiele reanimiert werden. Aber der Abend ist nicht ausschließlich retro, das ebenfalls angebotene Laser-Tagging ist eine noch relativ junge Disziplin im Spannungsfeld von Streetart und Technikaffinität.  „Datenschutz & Überwachung im IKUWO“ weiterlesen

Alte Bäckerei: Landt in Sicht

Es ist Mittwoch und damit wieder Zeit für eine neue Ausstellung in der Alten Bäckerei. Diese Woche wird sich ein altes Urgestein im Ausstellungsraum in der Mehringstraße präsentieren. Unter dem Titel KUNSTTRETEN läßt Jürgen Landt gewissermaßen Kunst treten:

Ende Oktober fallen nicht nur die Blätter von den Bäumen, sondern […] auch hunderte Schreibmaschinenblätter, Kurzprosa, Lyrik, Romankapitel, Type-Arts und Zeitschriften auf den rauen Boden der Galerie Alte Bäckerei.

Kunst muß begehbar sein, nicht nur Spuren hinterlassen, sondern auch neue Fährten einfangen!

Aber natürlich können sich die Besucher auch vor der Kunst krümmen und bücken, sie aufheben, betrachten, lesen, mitnehmen, woanders erneut beschmutzen, vernichten, recyceln oder einfach nur verrotten lassen, sie aufrecht als Mensch unter sich vorüberliegend oder nachwehend spüren.

Der Autor Landt betritt mit seiner Aktion also künstlerisches Neuland, zumindest für sich selbst. Seinen eigenen Schaffenswurzeln anhängig, wird er im Laufe des Abends mit zwei oder drei kurzen Lesungen auftreten.

Auch der webMoritz hat die Veranstaltung angekündigt. Ein Beinahe-Novum, denn sonst fanden die Veranstaltungen in der Alten Bäckerei dort selten Beachtung. Witzigerweise wurde ein screenshot des hier veröffentlichen Videos von der Bewegungsperformance Sonja Grädlers als Bild vom Haus gewählt. Eine gründlichere Suche hätte hier etliche richtige Fotos zutage gefördert und vielleicht wäre dann auch mein nickname korrekt wiedergegeben worden.

Fakten: 28.10. | Alte Bäckerei | 20 Uhr | Eintritt frei

Vortrag über rechte Agrarromantiker

Heute Abend wird im IKUWO ein Vortrag über eine rechte Gruppierung, die in Mecklenburg Fuß gefasst hat, stattfinden.

In der Pressemitteilung der veranstaltenden AgriKultur-Gruppe heißt es:

agrikultur greifswald„In den 1920er Jahren hat der Bund der Artamanen eine agrar-romantische »Blut-und-Boden«-Ideologie vertreten. Der spätere Reichsführer der SS, Heinrich Himmler und der Auschwitz-Kommandant Rudolf Höß gehörten ihnen an. Seit Anfang der 1990er Jahre siedeln wieder AnhängerInnen des Artamanen-Bundes in der Mecklenburgischen Schweiz. Sie sind Teil regionaler Netzwerke von BiobauerInnen und HerstellerInnen von Öko-Produkten, engagieren sich im Widerstand gegen den Anbau von Genmais und arbeiten mit der NPD zusammen.
Der Vortrag wirft einen Blick zurück in die Geschichte der Artamanen und beleuchtet ihr heutiges Treiben in Mecklenburg-Vorpommern.“

Fakten: 27.10. | IKUWO | 19.30 Uhr | Eintritt frei

Zwei weiterführende Links mit Artikeln über die (Neo-)Artamanen offeriert daburna.

Bilder von der Internationalen Tortenakademie

Am vergangenen Wochenende fand in der Alten Bäckerei die erste Internationale Tortenakademie statt und stieß auf reges Interesse. Am Ende der Veranstaltung zählten die Initiatoren ganze vierzehn Torten. Da fiel die Auswahl schwer. Am Ende wurde Gudrun Langes Hochzeitstorte prämiert.

Meine persönlichen Favoriten waren die Propaganda-Torte und natürlich In der Falle. Geschmacklich wusste die Schokobiskuit-Bananen-Kreation Anita Klaedens zu überzeugen.

(Bilder: Stefanie Riech)

Absahnen #2: Fanartikel aus Greifswald

Es ist altbekannt, dass sich bestimmte Textilien und Accessoires in der jüngsten Vergangenheit zu Bedeutungsträgern gewandelt haben. Mit ihnen wird zum Ausdruck gebracht, wo man herkommt, was man unterstützt und wen man ablehnt.

uni greifswald beutelDas textilgewordene Bekenntnis zur Hansestadt Greifswald gestaltet sich vielfältig. Naheliegend ist ein Besuch im Uni-Laden, der ein breites Angebot klassischer Fan-Utensilien offeriert. Vom Krawattenfutter, über den Seidenschal bis zu klassischen Produkten wie Buttons, Shirts und Jacken ist alles zu haben. Wer sich mit dem umstrittenen Namenspatron Ernst-Moritz Arndt auf dem Revers zeigen will, wird hier fündig.

Murder City vs. HGWAII

Exklusiver ist dagegen das im Pit/High Voltage-Umfeld kursierende Shirt mit dem murder city-Logo. Das gibt es aber nicht ohne weiteres zu kaufen.

Über persönliches Engagement in einem Verein, Studentenklub oder einer Initiative läßt sich unter Umständen ebenfalls etwas zum Anziehen organisieren. Es wird aber dauern, bis es soweit ist.

hgwaiiDaneben gibt es noch Hgwaii. Hier kann man problemlos Shirts mit dem inzwischen einigermaßen verbreiteten Logo erstehen. Es werden sogar handgemachte Textilien angeboten und in die Werkstatt zur Beiwohnung des Arbeitsprozesses eingeladen. Ganz modern wird jener auch in einem Video erklärt. Das nenne ich Transparenz!

Eine gute Nachricht gibt es noch für diejenigen, die ganz eigenwillig einen lokalpatriotisch bedruckten Regenschirm besitzen wollen, ohne das Logo der Universität mit sich herumzutragen.

In der Greifswalder Stadtinformation wird ein ausgesprochen häßlicher Parapluie mit reichlich Trash-Appeal angeboten. Wer sich damit schmücken möchte und das exzentrische Produkt bis zum 30. Oktober erwirbt, bekommt ein Stadtplakat geschenkt. Die sind wiederum sehr ansehnlich und zeigen Backsteingebäude und historische Aufnahmen der Stadt.