Vernetzungstreffen diskutiert Willkommenskultur für Flüchtlinge in Greifswald

Heute Abend lädt die Arbeitsgruppe „Willkommen in Greifswald“ zu einem öffentlichen Vernetzungstreffen in den Bürgerschaftssaal des Rathauses ein. Zu dem Treffen, das einerseits einem besseren Kennenlernen aller an Flüchtlingspolitik interessierten Akteure dienen und andererseits eine Plattform darstellen soll, um über Willkommenskultur zu diskutieren und herauszufinden, an welchen Stellen in Greifswald noch Nachholbedarf besteht, sind neben Vereinen, Initiativen und Gruppen auch alle interessierten Bürgerinnen und Bürger eingeladen.

greifswald markplatz(Fotoausschnitt: Kevin Neitzel)

Angesichts der zu erwartenden Zahl geflüchteter Menschen, die in naher und mittlerer Zukunft auch in Greifswald aufgenommen werden, besteht höchste Dringlichkeit für ein solches Netzwerk. Die Arbeitsgruppe will, dass sich Flüchtlinge in der Hansestadt wohl fühlen. „Gerade in Zeiten von Pegida und Mvgida müsse Greifswald ein Zeichen von Weltoffenheit und Toleranz gegenüber Menschen setzen, die unter schwersten Bedingungen ihre Heimat verlassen mussten“, heißt es in der Einladung.

Die Arbeitsgruppe „Willkommen in Greifswald“ begreift sich als parteiunabhängige Initiative. Sie entstand im Oktober 2014 nach einem von der Alternativen Liste Vorpommern-Greifswald initiierten Diskussionsabend.

Fakten: 21.01. | 19 Uhr | Rathaus

EA Greifswald kritisiert Polizei nach Mvgida-Demonstration in Stralsund

Nach den Protesten gegen die zweite Mvgida-Demonstration in Stralsund, an denen sich gestern Abend auch zahlreiche Aktivistinnen aus Greifswald beteiligten, kritisiert der Ermittlungsausschuss (EA) das Vorgehen der Polizei und Schlampereien bei den Ordnungsbehörden.

Mahnwachen gegen Mvgida verboten, weil Anmeldung im Spamordner gelandet sein soll

So seien mehrere Protestmahnwachen im Versammlungsgebiet der Nazis kurzfristig und ersatzlos verboten worden, weil deren rechtzeitige und ordnungsgemäße Anmeldungen nicht zur Kenntnis genommen wurden und im Spamordner des Ordnungsamts gelandet sein sollen, wie der NDR auf Twitter meldete. „EA Greifswald kritisiert Polizei nach Mvgida-Demonstration in Stralsund“ weiterlesen

„MV tut gut“ — „Mvgida“ nicht

Ein Gastbeitrag von Rosa Gottlieb

Etwa 150 Aktivistinnen aus Greifswald reisten am 12.01. mit Bus, Bahn und Auto zu den Protesten gegen die Mvgida-Demonstration nach Stralsund. Am Treffpunkt „Neuer Markt“ versammelten sich zunächst ca. 200-300 Personen, von denen sich gegen 17.30 Uhr eine Gruppe in Begleitung von Polizeikräften mit dem Ziel in Bewegung setzte, zur ersten Mahnwache am Tribseer Damm — und damit in die Nähe des Mvgida-Versammlungsorts — zu gelangen.

Dort, in Empfang genommen worden von einigen Polizisten, wurden diese angehalten, sich zur angemeldeten Mahnwache zu begeben. Jedoch trafen zur gleichen Zeit die Unterstützerinnen vom Bahnhof ein, sodass man kurzerhand beschloss, die Straßenseite zu wechseln, um sich zusammen gegen die in etwa 100 Metern entfernten „besorgten Bürger“ zu positionieren. Kurz darauf postierte sich die Polizei vor den stehengebliebenen Leuten bei der Mahnwache — vermutlich bestand ein „Solidarisierungsrisiko“. Auch auf der anderen Straßenseite, unweit des Mvgida-Versammlungsorts, bildete sich ein Polizeispalier. Zunächst sollte somit verhindert werden, dass der unmittelbare Blockadepunkt durch weitere Leute gestärkt beziehungsweise unterstützt wird. Mit Bannern und unter Sprechchören (u.a. „Nationalismus raus aus den Köpfen“) begannen die zu diesem Zeitpunkt etwa 200 Gegendemonstranten, auf sich aufmerksam zu machen.

Der bürgerliche Mantel kippt — die geplante Demoroute auch

Allmählich trudelten nun in etwa einhundert Metern Entfernung von der Mahnwache die ersten „besorgte Bürger“ ein, die zum größten Teil aus der Bahnhofsrichtung kamen. Es sammelten sich dort 50-100 Leute und mit ihnen die erste schwarz-rot-goldenen Fahnen. In Anbetracht des Startpunktes war es für einige Mvgida-Interessierte, die aus Richtung Altstadt kamen, unumgänglich, an den Gegendemonstranten vorbeizulaufen. Hierbei kam es zu ersten Provokationen, Beschimpfungen und kleineren Handgreiflichkeiten.

Mvgida Demonstration in Stralsund mit Banner Asylflut(Foto: Endstation Rechts via Flickr)

Um 18:30 Uhr begann schließlich die Demonstration — zumindest für die ersten hundert Meter, denn schnell strömten Gegendemonstranten auf die Straße und blockierten die geplante Route. Polizisten versuchten vergebens, die Blockade zu verhindern. Die zunehmend frustrierten Wutbürger skandierten: „Wir sind das Volk!“ und machten ihrem Unmut Luft. Es kam zu direkten Konfrontationen, bei denen mehrere Ordner der Mvgida-Demonstration sehr aggressiv auftraten. „„MV tut gut“ — „Mvgida“ nicht“ weiterlesen

Theater-Stadtprojekt „Klaus“ thematisiert Obdachlosenmord in Greifswald

Das Theater Vorpommern sucht Menschen jeden Alters und aus allen sozialen Schichten, um gemeinsam und in einem ergebnisoffenen Prozess das Theater-Stadtprojekt „Klaus“ umzusetzen. Das Projekt soll sich mit der Ermordung des Greifswalder Obdachlosen Klaus Dieter Gerecke auseinandersetzen.

Gedenkstein Klaus Dieter Gerecke(Foto: Fleischervorstadt-Blog)

Der damals 47-Jährige wurde in der Nacht vom 23. zum 24. Juni 2000 in der Gützkower Straße von drei Jugendlichen so schwer verprügelt, dass er schließlich an den massiven Schädel-, Gesichts- und Rippenverletzungen, die er dabei erlitten hatte, verstarb. Heute erinnert eine Gedenkplatte, deren verblichene Inschrift kaum mehr lesbar ist, an den vor knapp 15 Jahren ermordeten Obdachlosen. „Theater-Stadtprojekt „Klaus“ thematisiert Obdachlosenmord in Greifswald“ weiterlesen

Messerattacke auf Netto-Mitarbeiter in Greifswald

Logo Polizei MVWie die Polizei mitteilt, wurde gestern Abend ein Angestellter des Netto-Discounters (ehemals Plus) in der Filiale Anklamer Straße mit einem Messer attackiert.

Ein 36-jähriger Tatverdächtiger soll gegen 19.45 Uhr im Kassenbereich mit einem Taschenmesser auf einen jungen Verkäufer eingestochen haben. Anschließend versuchte der mutmaßliche Täter, in Richtung Innenstadt zu flüchten, konnte jedoch umgehend von der alarmierten Polizei gestellt werden. Nach derzeitigem Erkenntnisstand wurde der 22-jährige Angestellte durch den Angreifer nicht lebensgefährlich verletzt. Nähere Umstände oder Hintergründe der Tat sind noch nicht bekannt. Polizei und Staatsanwaltschaft haben ihre Ermittlungen aufgenommen.

  • Messerattacke auf Mitarbeiter eines Supermarktes (PM Polizei, 05.01.15)

Die Greifswalder Sportskanonen des Jahres 2014: Baltic Mariners

Junge ostdeutsche Männer, die sich in ihrer Freizeit mit Baseballschlägern bewaffnen, um zusammengerottet ihren Gegnern vernichtende Niederlagen beizubringen, lösen hierorts nicht unbedingt rosige Assoziationen aus und erinnern eher an die rechtsextremen Gewaltexzesse der Neunziger Jahre als an einen Mannschaftssport US-amerikanischer Herkunft.

DIE REHABILITIERUNG DES BASEBALLSCHLÄGERS  „Die Greifswalder Sportskanonen des Jahres 2014: Baltic Mariners“ weiterlesen