Seit der Nacht vom 16. zum 17. Dezember wird der 36-jährige Mathias Hagen aus Kräpelin bei Greifswald vermisst. Angehörige und Bekannte haben vorgestern damit begonnen, mit Aushängen und via Facebook nach dem Vermissten zu suchen, der das letzte Mal am 17.12. gegen 1 Uhr dabei gesehen wurde, wie er in betrunkenem Zustand die Cocktailbar Comix (Steinbeckerstraße) mit unbekanntem Ziel verließ.
Der Gesuchte ist 1,89m groß, von kräftiger Gestalt und hat dunkles kurzgeschnittenes Haar. Er trug einen beigen Anorak (REPLAY) mit Fellkapuze, blaue Jeans, braune Schuhe und ein grün-weiß gestreiftes Hemd. Die Polizei ermittelt nach eigener Aussage in alle Richtungen und geht auch Hinweisen nach, wonach die vermisste Person am Sonntagvormittag in der Innenstadt gesehen worden sei. Nach polizeilichen Erkenntnissen gäbe es keine Anhaltspunkte auf suizidale Absichten.
Personen, die Angaben zum Aufenthaltsort des Vermissten machen können, werden gebeten, sich bei der Familie beziehungsweise bei der Greifswalder Polizei unter der Nummer 03834-5400 zu melden.
„Aus alt macht anders“, könnte die Devise lauten, der sich das Berliner Kulturlabor Trial & Error verschrieben hat, als es im September das Buch UPCYCLE IT – A tool kit for creative recycling publizierte und eine Handlungsanleitung für die Umnutzung und Dekontextualisierung allgegenwärtiger Materialien ablieferte.
Hier sind Anleitungen und Kniffe verschiedener Künstler und Designer versammelt, die dafür Anregungen geben. Das Buch ist nach dem Ausgangsmaterial sortiert, also zum Beispiel Papier, Holz, Textilien oder Tetrapacks, und liefert außerdem einen Beitrag für neue Recyclingideen. Großartigerweise wurde UPCYCLE IT unter Creative Commons veröffentlicht, so dass diese Informationen theoretisch für alle nutzbar sind und weiterverbreitet werden können. Hier kann auch schon mal reingelesen werden:
Der Abend beginnt mit der Vorstellung von Buch und Projekt, ehe um 21 Uhr der Upcycling-Workshop beginnt und die Teilnehmenden sich selbst als Wiederverwerter ausprobieren können. Musik und Getränke sollen den Workshop zu einer vergnüglichen Veranstaltung machen.
Seit heute informiert die Universität Greifswald über ihre Rolle während des Nationalsozialismus. Die Aufarbeitungspläne wurden zu Jahresbeginn in Absprache mit den Dekanen vom Rektorat beschlossen und sehr zügig umgesetzt.
Herausgekommen ist eine Darstellung des aktuellen Forschungsstands zur Greifswalder Universitätsgeschichte zwischen 1933 und 1945 und eine Konkretisierung der Aufarbeitungslücken.
(Screenshot ns-zeit.uni-greifswald.de)
WIE STARK WAREN UNI-ANGEHÖRIGE IN DAS NATIONALSOZIALISTISCHE HERRSCHAFTSSYSTEM INTEGRIERT?
Die bislang versammelten Informationen und viele digitalisierte Quellen werden, sowohl thematisch als auch chronologisch sortiert, auf einem übersichtlichen Online-Portal angeboten. Ergänzt wird die Darstellung um eine Mediathek, in der Publikationen wie zum Beispiel Vorlesungsverzeichnisse oder Universitätstaschenbücher abgerufen werden können, zahlreiche Fotos illustrieren die Texte.
Entsprechend dreier zeitlich-inhaltlicher Phasen, Gleichgeschaltete Universität (1933-1935), Mobilisierte Universität (1936-1939) sowie Universität im Krieg (1939-1945), kann sich der Nutzer darüber informieren, wie sich nationalsozialistische Machtpolitik und Ideologie auf das universitäre Leben auswirkten und auf welche Art Professoren, Dozenten, Universitätsmitarbeiter und Studierende in das nationalsozialistische Herrschaftssystem integriert und verstrickt waren.
Über Verweise wird dabei immer wieder auf vorhandene Forschungspublikationen und Quellen verwiesen.
RASSENHYGIENE UND WEHRMACHTSFORSCHUNG
An der Universität Greifswald waren etwa elf Prozent des Lehrkörpers von den „personellen Säuberungen“ betroffen, die nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten durchgeführt wurden. Kurz vor Augang des Jahres 1933 wurde das Institut für menschliche Erblehre und Eugenik gegründet und die sogenannte „Rassenhygiene“ auch in Greifswald als wissenschaftliche Disziplin etabliert.
Geforscht wurde aber auch direkt für die Wehrmacht: 1942 waren an nicht weniger als 14 Einrichtungen der Hochschule Aufträge vergeben: „Das Physikalische Institut war mit nahezu allen Mitarbeitern in derartige Forschungen einbezogen.
(Screenshot ns-zeit.uni-greifswald.de)
Sie betreuten Arbeiten für Marine, Luftwaffe, Nachrichtentruppe etc.. Die Physik galt wie das Chemische Institut als Wehrmachtsbetrieb und unterstand dem Rüstungskommando.“ Werbung
Unter der wissenschaftlichen Leitung des Historikers Dr. Dirk Alvermann soll in den kommenden drei Jahren systematisch weitergeforscht werden. Auch das Archiv wird sich noch verändern und in den nächsten Monaten um weitere Dokumente erweitert.
Die Digitalisierung der Quellen, ihre strukturierte Verknüpfung und ihr offener Zugang auf dem Web-Portal sind die großen Stärken bei der Umsetzung dieses längst überfälligen Projekts, das einen facettenreichen Eindruck vom Hochschulwesen unter der nationalsozialistischen Herrschaft vermittelt.
Nun also doch noch! Das Medienkollektiv Manfred begleitete die Antifa-Demonstration vom letzten Wochenende und produzierte einen kurzen sehenwerten Beitrag, in dem unter anderem Aufnahmen von den kleineren Eskalationen an der Europakreuzung und vom Entrollen des Transparents von einem Schönwalder Hausdach für die Nachwelt bewahrt wurden.
POLIZEI UND ANMELDER ZUFRIEDEN
Dem Aufruf zur Demonstration folgten am 10.12.2011 über 900 Teilnehmer. Polizei und Anmelder zogen positive Bilanz und zeigten sich mit dem Ablauf der Veranstaltung zufrieden.
Ein ausführlicheres Resümee ist in einer auf dem Fleischervorstadt-Blog veröffentlichten Nachbetrachtung abrufbar.
Nachdem die junge Künstlerin Anita Klaeden 10 Jahre in Greifswald verweilte, bricht sie nun ihre Zelte ab und schickt sich an, die Hansestadt zu verlassen. Ihre Werke lässt sie hier. Wer auf der Suche nach einem originalen Klaeden ist, wird in der Alten Bäckerei fündig, wo ihre Arbeiten heute zum letzten Mal gezeigt werden.
Seit Sonntag gastiert im IKUWO die Fotoausstellung Geschlossene Gesellschaft, die aus einem Projekt von Jugendliche ohne Grenzen heraus entstand. Jugendlichen und Kindern aus Asylbewerberinnenheimen gab man Einwegkameras in die Hand und ließ sie ihre eigenen Eindrücke und Blickwinkel auf ihr Leben als Flüchtlinge bildlich festhalten.
Ein Ziel dieses Projekts sei es gewesen, „Außenstehenden einen Eindruck vom Leben als Flüchtling in Mecklenburg-Vorpommern“ zu ermöglichen. Heute besteht zwischen 15 und 18 Uhr zum vorerst letzten Mal die Möglichkeit, sich die Fotografien anzusehen. Um 18 Uhr wird die Antirassistische Initiative Greifswald den Kurzfilm 6 qm zeigen, dessen Titel von der Fläche abgeleitet ist, die jedem neu ankommenden Flüchtling in einer Unterkunft zum Wohnen zur Verfügung gestellt werden muss.
(Foto: Veranstalterinnen)
Der Kurzfilm über die Gemeinschaftsunterkünfte für Flüchtlinge wurde vom Flüchtlingsrat MV e.V. in Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung erstellt. In Mecklenburg-Vorpommern gibt es derzeit zehn solcher Flüchtlingsheime, zum Beispiel in Jürgenstorf bei Stavenhagen.
Fakten: 13.12. | 15-18 Uhr | IKUWO
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