Bewegungsperformance in der Alten Bäckerei

Die Greifswalder Kunststudentin Sonja Grädler präsentierte gestern in der Alten Bäckerei zwischen 18 und 21 Uhr eine Bewegungsperformance. Im Vorfeld hat sich die junge Künstlerin mit dem offensichtlichen Faible für Schuhwerk an ihrem Fußbekleidungskontingent gütlich getan und einiges mitgebracht. In festgelegter Reihenfolge wurden die Schuhe gewechselt, mit denen sie den Ausstellungsraum durchschritt. Kunst im Schaufenster erregt nach wie vor Aufmerksamkeit und zieht wohlwollende Blicke auf sich. „Bewegungsperformance in der Alten Bäckerei“ weiterlesen

webMoritz-Lesung in der alten Bäckerei

Gestern Abend fand in der alten Bäckerei die szenische Lesung einzelner Diskussionen in den Kommentaren zu verschiedenen Texten Eric Wallies‘ statt. In den kleinen Ausstellungsraum wurde mächtig viel Ambiente produziert.

baeckereiEtwa 25 überwiegend junge Leute gönnten sich das gelungene Vergnügen der quasi quadrophonen Lesung. Vier Menschen, vier Ecken und die überraschende Erkenntnis, dass sich die schriftsprachlichen Kommentare tatsächlich zur Lesung eignen. Leider litt die Qualität der Veranstaltung unter dem heterogenen Niveau der Lesenden. Souverän, überzeugend und mit der entsprechenden Ernsthaftigkeit glänzte allein der überragende Jan Philip Stender. Genug des Lobes und Augen auf, wann mal wieder was los ist in der alten Bäckerei. Hier ist noch eine mobiltelephonische Hörprobe des gestrigen Abends, ein Klick auf den Link sollte einen kleinen Flash-Player öffnen.

Hörprobe Alte Bäckerei

Die alte Bäckerei

Seit einigen Wochen, ja Monaten, wird in der alten Bäckerei gebaut und an einem neuen kulturellen Kleinod für Greifswald gewerkelt. Die Räumlichkeiten sollen für diverse Performances, Ausstellungen und Verwirrungen jeder Art zur Verfügung stehen.

Das Haus steht in der Mehringstraße, kurz vor der Ecke zur Feldstraße. Unter der kreativ-aktionistischen Federführung von Stefanie Riech und Stefan Matschuk ist der Ausstellungsraum inzwischen fertiggestellt und auch schon eingeweiht worden.

Inzwischen laufen dort tagsüber und unangekündigt verschiedene Aktionen unter dem Titel Bewegungen. Außerdem ist die nächtliche Vorführung von Kurzfilmen aus dem Schaufenster geplant, die im repeat mode in die Dunkelheit leuchten sollen und natürlich Ausstellungen aller Art.

Mehr Informationen zur alten Bäckerei werden in Kürze folgen. In der Ostsee Zeitung wurde zum gleichen Thema heute ein lesenswerter Artikel veröffentlicht.

Veranstaltungshinweis: Kiezfest

Morgen findet im IKuWo ein Stadtteilfest statt. Ab 14:00 Uhr sind die Pforten geöffnet und es wird ein familienkomaptibles Programm geboten: Trödelmarkt, Infothek, Gaukler, Künstler, Feuershow, die Ausstellung „Kiez mal anders“ und für die Kinderhände Töpferscheibe, Holztischlerei, Kunstwerkstätten. „Veranstaltungshinweis: Kiezfest“ weiterlesen

Kartographie des Wandels

Im April veröffentlichte ich hier ein Bild von der Kreuzung Gützkower-Neunmorgen-Straße. Der Photograph war damals leider unbekannt, bis er sich vorgestern per Email meldete und auf sein Profil bei der Online-Gemeinschaft Flickr verwies. Was sich dort auftat, war eine unglaublich große Sammlung mit Photographien Greifswalds.

Mittlerweile stehen dort 197 Bilder zur Ansicht bereit, wobei das spannendste daran mit Sicherheit das langfristig beobachtende Moment ist. Wer schon immer mal in das Stadtarchiv wollte, um alte Photographien Greifswalds zu sehen, kann sich diesen Gang sparen und das bequem vor dem Computer erledigen. Frank-2.0 hat hier in den vergangenen Jahren eine regelrechte Kartographie des (baulichen) Wandels in der Hansestadt erstellt.

„Kartographie des Wandels“ weiterlesen

Wir wiecheln uns vorwärts!

Cornelia Meerkatz lobte in der vorgestern erschienenen Ostsee-Zeitung das Verschwinden eines weiteren „Schandfleckens“. In ihrem Artikel prophezeihte sie den Umbau des „maroden Gebäudes in ein Schmuckstück“.

Die Grundstücksgesellschaft Wiechel & Partner bR hat die Immobilie in der Lange Reihe 67 erworben und plant, sie bis zum November zu sanieren. Das Haus ist inzwischen eingerüstet, aber hier ist noch ein Bild vor Beginn der Sanierungsarbeiten.

(Foto: Fleischervorstadt-Blog)

Ulf-Thorsten Wiechel frohlockt zurecht, zeichnet doch sein Unternehmen für die systematische Verschandelung des Bereiches Lange Reihe, Bleichstraße und Brinkstraße verantwortlich. Alte Bausubstanz wird weggerissen, Stahl-Glas-Beton-Ungetüme hochgezogen.

Das Phänomen ist nicht neu, sondern an vielen Standorten in der Stadt zu begutachten. Anstoß erregen dabei gar nicht primär steigende Mieten, sondern die völlige Abwesenheit ästhetischen Empfindens – wir bauen nicht mehr schön.

Wiechel hat es geschafft, eines der interessantesten Wohnquartiere der Stadt zu verbauen, wie auf dem folgenden Bild zu erkennen ist. Ärzten entzieht man bei schlimmen Missgriffen die Approbation, gegen Investoren wie Wiechel scheint dagegen kein Kraut gewachsen zu sein.