Am Internationalen Frauentag findet in Greifswald eine Nachttanzdemo statt. Unter dem Motto dem Motto „Ich will keine Rosen, ich will anerkannte Rechte!“ wird eine stärkere Gleichstellung von Frauen und queeren Personen eingefordert.
„Am 8. März ist internationaler Frauen(kampf)tag. Schon seit über 100 Jahren streiken, streiten, kämpfen und tanzen wir für unsere Rechte und gegen Unterdrückungsmechanismen denen wir tagtäglich ausgesetzt sind. Gleichberechtigung und Gleichwertigkeit besteht bisher (wenn überhaupt) nur formal auf dem Papier und ist nicht die Realität von Frauen und Queers. Wenn Gleichberechtigung als selbstverständlich oder wenn bestehende Ungleichheiten durch „naturgegebene“ Unterschiede zwischen Mann und Frau erklärt werden, ist das gefährlich und verschweigt, was durch feministische Kämpfe erreicht werden konnte.
Solange Frauen und Queers in unserer patriachalen Gesellschaft unterdrückt werden und unsichtbar gemacht werden, bleiben wir laut und ungemütlich! Weltweit breitet sich eine Bewegung von streikenden Frauen und Queers aus. Auch in Greifswald streiken, streiten, kämpfen und TANZEN wir!“
Das ehemalige „Café Pariser“ ist seit eineinhalb Jahren geschlossen und steht leer. Nun wird das Haus an einen Verein verkauft, der dort einen Jugendtreff schaffen möchte.
Im Oktober 2015 wurde das „Café Pariser“ in der Kapaunenstraße zum letzten Mal geöffnet. Mit dem sperrigen Jugendwohnzimmer kam eine subkulturelle Institution Greifswalds abhanden, für die es bis heute leider keinen Ersatz gibt. Nach eineinhalb Jahren Leerstand wird das Haus nun an den Greifswalder Verein „Jugend kann Bewegen“ verkauft, der das frühere „Pari“ wieder in einen Ort der Begegnung verwandeln möchte. Der Verein ist ein Netzwerk verschiedener Gruppen aus der hiesigen Kultur-, Jugend- und Bildungsarbeitsszene.
Fotogen: das Café Pariser in der Kapaunenstraße (Foto: privat)
Rettung des Parisers mit einem bitteren Wehmutstropfen
Heute beginnen die Gender Bender Action Days 2014. Die queer-feministischen Tage finden in diesem Jahr bereits zum vierten Mal statt und bereichern die Greifswalder Pfingsttage mit einem vielseitigen Programm und vielen Workshops und Vorträgen sowie der inzwischen traditionellen Abschlussparty.
In den Workshops und Gesprächsrunden werden unterschiedliche Themen angepackt, die vom gemeinsamen Austausch über Lookismus, der emanzipatorischen Elternschaft oder der männlichen Sozialisation im Patricharchat bis hin zum Strickkurs für Männer, einem DIY-Schlagzeug-Workshop oder einem Krav Maga bewehrten Selbstbehauptungstraining reichen. Einige dieser Veranstaltungen sind an ein eingeschränktes Publikum adressiert, nähere Informationen dazu sind im Programmheft vermerkt.
Um die berühmte gläserne Decke wird es bereits heute Abend beim moderierten Podiumsgespräch zum Thema „Frauen in der Wissenschaft“ gehen, bei dem mehrere Akademikerinnen der Greifswalder Universität über Gleichstellungspolitik im Wissenschaftsbetrieb diskutieren werden. Am Sonnabend wird es etwas subkultureller, denn der partizipative Abendvortrag wird sich mit Fragen von Geschlechtskonstruktion und den damit verbundenen Herrschaftsstrukturen im Hardcore beschäftigen, ehe auf der Abschlusssause die Nacht zum Tag gemacht wird.
Am 17. Mai beginnt mit den Gender Bender Action Days (G*B*A*D) ein viertägiger Veranstaltungsmarathon mit Vorträgen, Workshops, Parties und Konzerten, der dieses Jahr in nunmehr zweiter Auflage stattfinden wird. Neun Tage sind es noch bis zur Auftakt-Party — Zeit genug, um mit den beiden Mitorganisatorinnen Piet und Charly über verbogene Rollen, Polyamorie und Selbstverteidigung zu sprechen.
Wohin zur Hölle mit den Depressionen / Ich geh in die Disco, ich will da wohnen / Ich geh in die Disco und bring den Depri mit / Na wie wär’s, Wechselschritt / trauernder Tango, flennender Fox / langes Elend, elender Trotz / Tanz den Burnout, tanz das Syndrom! / Immer was was Neues, kennt man schon.
„WENN GOTT EMMA PEEL WÄRE, DANN WÄREN DIE MOBYLETTES DIE HAUSBAND DES HIMMELS“ (ROCKO SCHAMONI)
Die Hamburger Band Mobylettes, die schon vor 20 Jahren mit einer bewegenden Mischung aus 60ies, Soul, Motown, und amerikanischer Beatmusik für Begeisterung sorgte, ist nach zehnjähriger Schaffenspause wieder da und präsentiert ihr neues Album „Immer schlimmer“ (tapete records). Anführerin des Quartetts ist Diana Diamond, die in der Vergangenheit nicht nur für Huah! sang, sondern auch den Sternen oder den Goldenen Zitronen ihre wunderbare Stimme lieh.
Nach dem Konzert wird London-Rückkehrer Marten für eine ungestüm-elegante Aftershowparty sorgen. Ein Abend auf dem Hamburger Schulhof, eine Nacht auf dem Parkett!
Wem die Mobylettes nicht technoid genug sind, der muss seine Freitagnacht in der Tschaika rumbringen.
Dort wird sich mit MC. ebenfalls ein Rückkehrer — diesmal aus Lissabon — am Mixer austoben. Davor übernimmt Patrick Bolze das “seriöse Eingrooven” mittels Rhythmus und Klang.
Adherence, das ist eine unkommerzielle Dunkeltechon-Reihe, die regelmäßig an wechselnden Greifswalder Schauplätzen und heute in nunmehr zehnter Auflage stattfindet.
Fakten: 21. 10. | 22 Uhr | Tschaika | frei
MUSCHIBALLETT & GENDERGEZWITSCHER
Wer am Sonnabend queer feiern will, kann schon nachmittags mit den Vorbereitungen beginnen, denn um 14 Uhr startet in der Nähwerkstatt Kabutze ein kostenloser Cross-dressing-queer-Klamottenbauworkshop.
Abends tritt dann im IKUWO das feministische Diskurstheater Muschiballett auf, das sich „mit vollem Körpereinsatz durch die patriarchale Kulturgeschichte“ ackert. „Gisa, Gerdrun und Gudela vereinen Kunst, Politik und Wissenschaft. Ein 53minütiger Soundtrack gibt den Rhythmus vor, nachdem sie live auf der Bühne eine Art sportliche Form feministischer Diskursanalyse betreiben.“
Danach geht das Gendergezwitscher unter der musikalischen Hoheit von Frau_Bruch + S.U.P.A.! (Herzfieber) und den HI All No Stars los. Schminktisch und Verkleidungsfundus stehen bereit, wer gleich gecrossdressed erscheint, zahlt nur 4 EUR Eintritt.
Die Veranstaltung wird von der Hedonistischen Internationale Sektion Greifswald in Zusammenarbeit mit dem “Jugend kann bewegen” e.V. und dem IKUWO organisiert und vom Studentenwerk, dem AStA, der Rosa-Luxemburg-Stiftung MV und dem IZFG gefördert. Bend your Gender!
Im Café Koeppen wird das CKKT (Café Koeppen Konzert Team) den Ausklang des Wochenendes geruhsam angehen. Eingeladen ist der deutsche Songwriter Maxim, der auch seine Band mitbringt. Daraus erwächst ein reggaeaffiner, aber vor allem popverwurzelter Gesamtsound. Mit dabei ist auch Marc Hola, der den Abend eröffnen wird.
Am Montag geht es dann noch mit dem Briten Bobby Long weiter, der auf seiner Tour 12 Konzerte in Europa spielt und hier halt macht. Long lebt inzwischen in New York. Seine Musik wurde von der LA Times mit Damien Rice und Mumford & Sons verglichen.
Eine kleine Werkeinführung bietet dieser Videotrailer an.
Gestern Nacht wurde das Jugendzentrum KLEX Opfer eines Farbanschlags. Es bleibt zu vermuten, dass die Angreifer dem rechten Spektrum zuzuordnen sind.
An das Gebäude wurden mit weißer Farbe gefüllte Einweggläser geworfen, was für eine geplante Aktion spricht und gewöhnliches Trunkenheitsrowdytum ausschließt. Die Farbgläser trafen neben dem Fenster des Infoladens Zeitraffer auch die außen hängende Fahne der Inititative Queerkompass — und damit die dezidiert politischen Gruppen des Hauses. Dramatische Sachschäden sind durch den Angriff nicht entstanden. Noch heute Vormittag wurde Anzeige bei der Polizei erstattet.