Museumswerft: Die Wiederbelebungspläne für den Heineschuppen

Eine Selbsthilfewerkstatt für alte Schiffe, ein maritimes Baudenkmal, ein Technisches Museum im Dauerbetriebszustand — die Museumswerft am nördlichen Ryck-Ufer hält den traditionellen Bootsbau im gegenwärtigen und erlebbaren Jetzt und ist dadurch zum unverzichtbaren Bestandteil des Greifswalder Museumshafens geworden.

museumswerft greifswald

Hier lässt sich erleben, dass die Hansestadt nicht nur am Wasser liegt, sondern auch eine eigene Schiffbaugeschichte hinter sich hat.

Offenkundiger Sanierungsbedarf: „Es ist Eile geboten“   

Der Förderverein Greifswalder Museumswerft e.V. kümmert sich seit 11 Jahren um das Wohl des denkmalgeschützten Areals, das 2005 fast vollständig erworben werden konnte. Dem Verein gelang es schließlich vor zwei Jahren, das gesamte Ensemble in seinen Besitz zu bringen und der Stadt den bis dahin gepachteten Heineschuppen abzukaufen. Das Gebäude steht auf dem ursprünglichen Teil der früheren Buchholz-Werft und bedarf dringend einer Generalüberholung.

„Es ist Eile geboten“, bestätigt Sophia Maria Garitz, die in dem Verein aktiv ist und sich die Wiederbelebung des verfallenden Gebäudes auf ihre Fahne geschrieben hat. Gemeinsam mit anderen Mitstreiterinnen wurde der schon lange gehegte Plan, den Heineschuppen zum tatsächlich öffentlichen Bereich der Museumswerft zu entwickeln, in ein Konzept übersetzt, das so schlüssig gewesen sein muss, dass inzwischen ungefähr 90% der für die Sanierung notwendigen Fördermittel in „halbtrockenen Tüchern“ seien.

Der Traun von der Terrasse an der Pier

Der Heineschuppen soll vollständig saniert werden, seine historischen Mauern bleiben dabei erhalten und werden gerettet. Geplant ist, ihn in einen Ort zu verwandeln, an dem sich Schiffbau und Kultur begegnen. „Museumswerft: Die Wiederbelebungspläne für den Heineschuppen“ weiterlesen

Wechsel bei der Ostsee-Zeitung: Greifswald hat eine neue Redaktionsleiterin

Jetzt ist es offiziell: Katharina Degrassi ist ab sofort Leiterin der Greifswalder OZ-Redaktion. Sie löst damit ihren Vorgänger Benjamin Fischer ab, der seit dem 1. Februar als geschäftsführender Redakteur in der Rostocker Hauptzentrale arbeitet.

Degrassi hat nach Fischers Beförderung die kommissarische Leitung der Redaktion übernommen. Die geborene Neubrandenburgerin studierte Journalistik und Europäische Arbeitsmarktpolitik in Bremen und begann ihre redaktionelle Laufbahn als Volontärin bei der Ostsee-Zeitung in Greifswalder, ehe sie die Rügener Ausgabe als Leiterin der Redaktion in Bergen verantwortete. 2011 kehrte die jetzt 32jährige wieder nach Greifswald zurück und arbeitete seitdem als feste Redakteurin. Insider gingen nach dem Weggang Benjamin Fischers davon aus, dass Degrassi die Leitung fest übernehmen wird.

katharina degrassi oz
 (Foto: webMoritz)

Wer ungern enttäuscht wird, sollte sich besser keine Gedanken über eine spürbare Veränderung der Arbeitsweisen in der Bachstraße machen. Trotzdem und gerade weil die Hoffnung zuletzt stirbt, sei der einstigen OZ-Society-Reporterin Degrassi an dieser Stelle natürlich viel Erfolg für die zukünftige Gestaltung der Ostsee-Zeitung Greifswald gewünscht.

NDR über Anti-ACTA-Demonstration in Greifswald

Am vergangenen Sonnabend wurde europaweit gegen das geplante ACTA-Abkommen protestiert. Erstmals fand zu diesem Thema auch in Greifswald eine Demonstration statt, an der nach Angaben des NDR ca. 250 Personen teilnahmen.

Der ACTA-Widerstand vor Ort wird von einem Bündnis verschiedener Organisationen unterstützt – darunter die Piratenpartei, das globalisierungskritische Netzwerk Attac, die Grüne Jugend und der Arbeitskreis kritischer Jurist_innen.

stopp acta greifswald

Weitere Informationen über ACTA sind auf dem inzwischen eingerichteten Greifswalder Stopp-ACTA-Blog zu finden. Hier wird auch für künftige Aktionen mobilisiert werden.

Auch das Studierendenfernsehen Moritz TV hat einen Beitrag über die Demonstration veröffentlicht. Angereichert mit Interviews und Hintergründen ist dieser Beitrag deutlich interessanter als der Bericht des NDR.

Panoptismus auf Zeit: Freester Fischer überwacht sich selbst

Der Fischer Lange aus Freest beginnt sein Tagewerk und legt ab. Auf seinem Schiff ist seit kurzem ein Kamerasystem installiert, das seine Arbeit filmt, das Bordgeschehen aufzeichnet und diese Daten auf einer Festplatte speichert. Lange hofft, auf diese Weise negativen Medienberichten über Fischfang in Deutschland begegnen zu können, seine Fangmethoden transparent zu machen und schließlich als ökologisch nachhaltiger Fischereibetrieb zertifiziert zu werden.

freest fischer(Foto: Filmstill)

Das Kameraprojekt erfolgt in Zusammenarbeit mit der Tierschutzorganisation WWF.

ÜBERWACHUNG FÜR DEN ARTENSCHUTZ? 

Lange findet den Zustand des Überwachtseins als belastend und hat eine Weile gebraucht, um „damit fertig zu werden“. Aber er ist diese Kooperation freiwillig eingegangen, nachdem ihn der WWF diesbezüglich angefragt und ihm eine Zusammenarbeit vorgeschlagen hatte. Insgesamt drei Heringskutter stattete die Naturschutzorganisation mit Kamerasystemen aus, um den Beifang von Seevögeln in der Stellnetzfischerei zu vermeiden.

Was genau mit den Aufzeichnungen passieren wird, weiß der Fischer jedoch nicht. Eine verpflichtende Einführung von Kameras auf Fischerbooten lehnt Lange ab. Er freut sich schon auf die Zeit, wenn sein Überwachungssystem endlich wieder demontiert sein wird. Ein sehenswertes Portrait von NordostTV.

Greifswalder Haushaltswunder: Bürgerschaft wehrt Geldverschwendung vorerst ab

Das ist ja gerade nochmal gut gegangen: die Pläne zum innovativen Verkehrsprojekt Diagonalquerung sind bis auf weiteres abgeschmettert! Gut, damit kommt zwar erstmal auch keine neue Lichtsignalanlage an die Europakreuzung (ca. 25.000 EUR), aber dafür haben wir unterstrichen, wer hier der Kuchen und wer die Krümel sind.

SCHLUSS MIT DEM GEZAUDER, JETZT ÜBERNEHMEN WIR!

Ein wenig ins Straucheln kamen wir schon, als das Meinungsbild der OZ-Umfrage nicht mehr so klar gegen das Projekt ausfiel wie noch im Juni 2010, sondern stattdessen die Mehrheit für die Diagonalquerung votierte. Doch wir konnten alle Zauderer, die schon in Gedanken versunken mit der Idee der Fahrradhauptstadt flirteten, wieder auf den Boden der Tatsachen zurückbringen.

Dafür mussten wir nicht mehr tun, als bei jeder Möglichkeit auf die exorbitant hohen Kosten des Projekts hinzuweisen, ohne dabei die Zuhörer mit Details zu übersättigen, wofür dieses Geld ausgegeben wird und welche Verkehrsteilnehmerinnen davon profitieren werden.

Am erfolgreichsten waren wir aber mit der Strategie, die verschiedenen Interessen gegeneinander in Stellung zu bringen: Autofahrer gegen Radfahrer, Fußgänger gegen Radfahrer, Kindergarten- und Schulkinder gegen Radfahrer und schließlich sogar Radfahrer selbst gegen Radfahrer, echt clever, oder? Und bei einem Haushaltsdefizit von sechs Millionen Euro muss sich auch niemand rechtfertigen, wenn kleinere Investitionen zurückgestellt werden.

HIER WERDEN SIE VERHOHNEPIPELT 

Zugegeben, wir sind mächtig stolz auf unseren Coup — und den muss uns erstmal jemand nachmachen! Erst reden wir der Öffentlichkeit ein, dass die Diagonalquerung mit kalkulierten Kosten von 185.000 Euro zu teuer sei, und wenige Wochen später schlagen wir vor, in der Rathenaustraße einen Radfahrerübergang zu bauen, für den 100.000 Euro bereitgestellt werden — freilich erst, nachdem ein seit Monaten vorliegendes Konzept jetzt nochmal geplant wird und die Bürgerschaft zu überzeugen weiß. Kostenpunkt für diese Planung: 12.000 Euro.

Wenn die Planung des bereits geplanten Verkehrsprojekts abgeschlossen ist und dieser Fahrradübergang zur Abstimmung kommt, haben wir sicher wieder einen guten Einfall, diesen Mumpitz zu verhindern. Verlassen sie sich da mal auf uns!

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  • Greifswald wirft 12.000 Euro im Radverkehr zum Fenster raus (daburna, 22.02.12)
  • Haushaltsrede Oberbürgermeister Arthur König (pdf-Dokument (39KB), 20.02.12)
  • Haushaltssatzung Greifswalds für 2012 beschlossen (webMoritz, 21.02.12)

Einwohnerinnenversammlung zur Umgestaltung der Wiesenstraße

Die Umgestaltungspläne der Fleischervorstadt betreffen nicht nur die Gützkower Straße — auch in der Wiesenstraße soll es ebenfalls bald anders aussehen. Auch hierfür lädt die Stadtverwaltung alle interessierten Bürger zu einer Versammlung ins Rathaus ein, wo sie mit Hinweisen und Ideen auf die geplante Sanierung Einfluss nehmen können.

wiesenstrasse greifswaldÄhnlich wie bei der Versammlung zur Sanierung der Gützkower Straße werden wieder Stadtbauamtsleiter Thilo Kaiser und Vertreter des beauftragten Planungsbüros Merkel Ingenieur Consult das Gesamtprojekt vorstellen und dabei über die Erneuerung der Fahrbahn, die Errichtung eines beidseitigen Gehweges, neue Parkplätze und eine neue Begrünung, sowie Regen- und Schmutzwasserleitungen informieren.

Die Baumaßnahmen in der Wiesenstraße sollen noch 2012 umgesetzt werden. Die Arbeiten werden hierfür in drei Bauabschnitte strukturiert. Die Arbeiten sollen zeitgleich an den Abschnitten Gützkower Straße/Wachsmannstraße und Lange Reihe/Bleichstraße stattfinden. Nachdem diese Arbeiten fertiggestellt sind, soll es mit dem Abschnitt Lange Reihe-Gützkower Straße weitergehen.

(Foto: JuliaL49 via Flickr, CC-Lizenz)

Fakten: 23. 02. | 18 Uhr | Rathaus