AStA organisiert Spendenaktion für Flüchtlingskinder

Der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) der Universität Greifswald organisiert alljährlich eine Spendenaktion. In diesem Jahr werden die Kinder im Greifswalder Flüchtlingsheim unterstützt. Ihnen sollen im Rahmen einer kleinen Weihnachtsfeier Kartons mit im Vorfeld gesammelten und gespendeten Geschenken überreicht werden.

weihnachten für flüchtlingskinder(Flyer)

Wer sich an der Aktion beteiligen möchte, wird dazu aufgerufen, seine Präsente bis spätestens zum 14. Dezember in einem kleinen Karton zu verstauen und diese unverschlossen im AStA-Büro abzugeben. Gefragt sind besonders nützliche Geschenke, zum Beispiel Stifte, Anspitzer, Radiergummis, Notizblöcke, Papier, Mal- und Bilderbücher, Bücher zum Lesenlernen, Fingermalfarben, Wasserfarben, Pinsel, Spiele, Kuscheltiere, Mützen und Schals. Die Organisatorinnen bitten explizit darum, keine batteriebetriebenen Spielzeuge zu verschenken. Weitere Informationen zur Spendenaktion sind auf der AStA-Seite zu finden.

Keine kindgerechten Lebensumstände

Einen Eindruck von den teilweise lebensunwürdigen Zuständen in Flüchtlingsheimen vermittelt die am 13. September ausgestrahlte Reportage Vier Wochen Asyl – Ein Selbstversuch mit Rückkehrrecht, in der eine Journalistin für einen begrenzten Zeitraum in eine Gemeinschaftsunterkunft einzieht. Sie erlebt dort die  völlige Abwesenheit von Privatsphäre, die lähmende Ungewissheit ob der schwebenden Asylverfahren und die Schwierigkeiten, die sich ergeben, wenn zu viele Menschen auf zu wenig Raum leben müssen.

Das Leben in einem Flüchtlingsheim ist alles andere als kindgerecht, daran kann natürlich auch die singuläre Spendenaktion des AStA wenig ändern. Doch eine Freude werden sie den Flüchtlingen damit auf jeden Fall machen und verdienen deswegen auch eure Unterstützung beim Sammeln!

Vortrag: Studentenverbindungen

Heute Abend wird die Gruppe Gegenstrom aus Göttingen im IKUWO einen Vortrag über Studentenverbindungen in Deutschland halten und die Korporationen einer kritischen Betrachtung unterziehen.

Nach Angaben der Veranstalter existieren in Deutschland gegenwärtig etwa 1.000 Studentenverbindungen mit insgesamt circa 22.000 studierenden Mitgliedern und 135.000 sogenannten „Alten Herren“. Das Feld der Verbindungen ist weitläufig und reicht von Turnerschaften über Corps bis hin zu Burschenschaften. Bei allen Unterschieden zwischen diesen Gruppierungen sind allerdings auch Gemeinsamkeiten feststellbar.

Burschenschafter Greifswald

(Foto: Burschenschafter der Markomannia 2011, Scan Anzeigen-Kurier, ©Gabriel Kords)

Die Gruppe Gegenstrom wird vor allem Geschichte und Gegenwart der Studentenverbindungen in Deutschland und Österreich, ihre reaktionären Traditionen, Ideologien und Strukturen thematisieren und in den Fokus nehmen.

Fakten: 22.11. | 20 Uhr | IKUWO

Feine Sahne Fischfilet bedanken sich beim Verfassungsschutz

Und da sage mal noch jemand, dass das nicht artige Jungs wären! Heute früh guckte eine Delegation von Feine Sahne Fischfilet und ihrem Label Audiolith im Innenministerium vorbei, um sich für die vorbildliche Öffentlichkeitsarbeit zu bedanken, die der Verfassungsschutz Mecklenburg-Vorpommern mit Bravour für sie erledigte.

Dank des ministerialen Beistands lief die Promotion für das am 9. November veröffentlichte Album Scheitern und Verstehen wie geschmiert.

feine sahne fischfilet verfassungsschutz(Foto: Audiolith)

Ob bei Spiegel Online, der Süddeutschen oder der taz — den bandrezensistischen Seitenhieb auf die Verfassungsschutzbehörde, die  der Punkband in ihrem Bericht mehr Platz einräumte als dem NSU, ließen sich viele nicht entgehen. Die amtlich geprüfte „gefährlichste Band Vorpommerns“ wußte sich bei ihrem Besuch in Schwerin heute zu bedanken und überreichte dem Pressereferenten des Innenministeriums einen reichlich gefüllten Präsentkorb, garniert mit der aktuellen Ausgabe des Antifaschistischen Infoblattes (Titel: „V-Leute und Aktenvernichter“), einer Dankeskarte und dem neuen Album.

  • Präsentkorb für den Verfassungsschutz (PM Audiolith, 13.11.12)

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Das ging unter die Haut — Swinx beendet P365

Am 30. Oktober war Schluss. Die dauercollagierende Künstlerin Swinx hat ihr Ziel erreicht, nachdem sie mit einem Selbstportrait ihr Projekt P365 beendete. Das Foto zeigt sie in einem Zustand sichtlicher Ermattung. Die könnte unter anderem daher rühren, dass sie genau ein Jahr vorher mit so etwas wie einem Art-Blog begann, den sie mit der täglichen Veröffentlichung einer künstlerischen Arbeit vorantrieb.

„Am Anfang steht die Idee. Ist sie nicht da, muss man suchen. Und dann kommt der nächste Tag.“

Die dabei entstandenen Werke sind Kleinode des Alltäglichen, in denen sich Humor und Feinsinn die Hand reichen. Den größten Teil der Arbeiten stellen Collagen dar, die der inwischen verstetigten Bildsprache der Künstlerin treu bleiben. Dazu kommen Fotografien mit dem Blick auf’s Große im Kleinen, Musikstücke und kurze Videos. In ihrer Gesamtheit lesen sich viele dieser Kleinode wie ein Katalog an Fragen nach der eigenen Rolle in dieser absurden Welt.

Wenn einen das Vorhaben umtreibt, jeden Tag etwas zu schaffen und diese Ergebnisse zu veröffentlichen, dann stellt sich früher oder später eine Art Publikationsdruck ein, der fortwährend Kreativität und Energie einfordert. Swinx drückt das in einem Text, den sie zum Abschluss des Projekts schrieb, folgendermaßen aus:

Swinx Tatoo

„Zeitweise hatte ich das Gefühl, wieder und wieder auf den Zehnmeterturm zu steigen, obwohl ich mich eigentlich vor dem Sprung fürchtete. Dann stand ich doch dort oben und sprang einfach – den Rausch des Fluges genießend, ohne darüber nachzudenken, ob und wie ich landen würde: elegant ins Wasser eintauchend, um dann loszuschwimmen – oder mit einem Bauchklatscher. Wenn es ein Bauchklatscher wurde, versuchte ich es noch einmal und noch einmal – bis ich endlich wusste, dass ich einen ansehnlichen Sprung hingelegt hatte. Dann kam der nächste Tag.“

Dreihundertfünfundsechzigmal Selbstüberwindung 

Das ging ein Jahr lang in diesem Takt, dann schloss Swinx mit P365 ab — zumindest vorerst. Doch in Vergessenheit geraten wird das Projekt damit sicher nicht. Der Künstlerin bleibt es nun als mahnende Erinnerung an ihrem Ringfinger. Als Souvenir an „Dreihundertfünfundsechzigmal Selbstüberwindung, Suche und Realisierung“.

Alle im Rahmen von P365 entstandenen Arbeiten können auf der Website von Swinx abgerufen werden und liegen dort — nach Monaten sortiert — vor.

(alle Fotos: Swinx, keine CC-Lizenz)

Diagonalquerung: Verkehrsversuch endet mit positivem Fazit

Der Verkehrsversuch an der Europakreuzung, mit dem die Auswirkungen einer möglichen Diagonalquerung getestet werden sollten, ist nun ausgewertet — das Fazit ist positiv, zumindest für die Befürworter des innovativen Verkehrsprojekts, das seit Jahren für erhitzte Gemüter in Greifswald sorgt.

VERKEHRSABLAUF KANN AUCH MIT EINER SPUR GEWÄHRLEISTET WERDEN 

Vom 2. Juli bis zum 31. August wurde für den Versuch eine der beiden Linksabbiegerspuren vom Hansering in die Wolgaster Straße gesperrt. Dieser Raum würde im Falle einer Umgestaltung der Kreuzung den diagonal abkürzenden Radfahrerinnen als Spur dienen. Kritiker des Projekts befürchteten durch den Wegfall der zweiten Fahrbahn einen Rückstau. Dieses Argument wurde jetzt widerlegt:

Alle Beteiligten konnten auf der Grundlage ihrer Aufzeichnungen nachweisen, dass (abgesehen von singulären Ereignissen wie Unfall im Bereich der Kreuzung, extrem langsam fahrende Lkw- hier die Schausteller zum Fischerfest), alle Kfz, die mit Beginn der Grünphase in der Linksabbiegespur standen, spätestens in der nächsten Grünphase die Kreuzung passieren konnten. In der Beurteilung dieses Ergebnisses bezüglich der Qualität des Verkehrsablaufes am Platz der Freiheit ist festzustellen, dass auch mit einer Linksabbiegespur ein qualitativ guter Verkehrsablauf für den Kfz-Verkehr gewährleistet werden kann.

PROBLEME FÜR GERADEAUSFAHRER 

Der Verkehrsversuch hat aber nicht nur gezeigt, dass für die aus dem Hansering kommenden Linksabbieger eine Spur ausreichend ist, sondern auch ein anderes Problem zu Tage gefördert: bei besonders starkem Verkehrsaufkommen gestaltet sich der Verkehrsfluss geradeaus in Richtung Anklamer Straße als problematisch. Die Untere Verkehrsbehörde beschied deswegen nicht nur den Wegfall der Linksabbiegerspur positiv, sondern empfiehlt außerdem, die Grünphase für Geradeausfahrer bei der künftigen Ampelregelung des Knotenpunktes zu verlängern.

diagonalquerung greifswald

Die Europakreuzung ist einer der meistfrequentierten Verkehrsknotenpunkte in Greifswald, der täglich von mehr als 32.000 Fahrzeugen, 14.000 Radfahrerinnen und tausenden Fußgängern passiert wird.

  • Verkehrsversuch an Europakreuzung zeigt: Umbau der Kreuzung möglich (PM Stadtverwaltung, 13.11.12)
  • Bericht Verkehrsversuch (pdf-Dokument, 23,1 Kb, 13.11.12)

Entwendete Stolpersteine: Polizei ermittelt und der Schwarm sammelt Geld für schnelle Wiederherstellung

In der Nacht zum 9. November wurden alle in Greifswald verlegten Stolpersteine, mit denen seit 2008 an das Schicksal der im Dritten Reich deportierten und ermordeten Juden erinnert wurde, entwendet.

Nachdem ZeitOnline über diesen pietätlosen Akt am historisch schwer belasteteten Gedenktag berichtete, brach sich gestern im Netz die Empörung darüber Bahn. Über Facebook und Twitter wurde eine rasch gegründete Crowdfunding-Intitiative verbreitet, deren Geburtshelfer diesen Angriff nicht akzeptieren wollen und Geld für die Verlegung neuer Stolpersteine in Greifswald sammeln.

Über die Schwarmfinanzierungsplattform Pledgebank wurden binnen eines Tages unter dem Arbeitsversprechen „Ich werde 12 Euro für Stolpersteine in Greifswald spenden, wenn 100 andere Menschen aus dem gleichen Ort das Gleiche tun“ 117 Spendenzusagen gesammelt. Damit wurde die anvisierte Unterstützerinnenzahl übertroffen.

2500 Belohnung für Hinweise auf Täter

Auch die Polizei geht von einem rechtsextremistischen Hintergrund der Täter aus und vermutet einen Zusammenhang zur NPD-Demonstration in Wolgast. Sie bittet die Bevölkerung „eindringlich“ um Mithilfe und hat die Ermittlungen aufgenommen. Für Hinweise, die zur Ergreifung der Täter führen, wurde eine  Belohnung in Höhe von 2.500 Euro ausgesetzt.

  • Pledge „Stolperstein“ (pledgebank, 09.11.12)
  • Unbekannte reißen in Greifswald sämtliche Stolpersteine aus (ZeitOnline, 09.11.12)
  • Polizeipräsident verurteilt hinterhältigen Anschlag auf Stolpersteine – 2.500 Euro als Belohnung ausgelobt (PM Polzei MV, 09.11.12)
  • Unbekannte entfernen Stolpersteine in Greifswald (webMoritz, 09.11.12)