Letzte Gelegenheiten: Examensausstellungen kurz vor dem Ende

In der zurückliegenden Woche fanden die ersten sieben der neun angekündigten Examensausstellungen der Lehramtsstudierenden des Caspar-David-Friedrich-Instituts statt.

Heute stehen noch zwei Termine im Café Caspar und in der Kulturbar auf dem Programm, außerdem werden in den Abendstunden nochmals die drei Ausstellungen in der Burgstraße geöffnet sein.

Vom Baum an die Wand — Camera Obscura Installation in der Burgstraße

Dort präsentierte neben Karoline Stade und Mirjam Ruckick-Thies auch David Reichenbach Teile seiner Arbeiten. Seine Camera-Obscura-Installation blieb vielen im Gewusel der Vernissage verborgen und läuft Gefahr, als verdunkelter Raum in Vergessenheit zu geraten.

Was im Dunkel nicht sichtbar war, schleicht sich bei Tageslicht durch die haselnussgroße Öffnung im Fenster. Anfangs kaum wahrnehmbar, ergreifen nach wenigen Augenblicken die ersten Silhouetten Besitz vom schwarzen Zimmer. Feinverästelte Zweige scheinen die Wand zu durchdringen und erobern den Raum, draußen im Hof hängt ein Spiegel im Baum. Eine ganz hervorragende Idee!

Bleibt es so hell, dann kann diesem Schauspiel heute nochmal ab 18 Uhr beigewohnt werden. Von Ruckick-Thies‘ Ausstellung, die sich zwei Etagen darüber befindet, wurde bereits ein kurzes Video veröffentlicht, das während der Vernissage entstand.

Alle Orte und Zeiten der Abschlusspräsentationen sind in diesem Beitrag aufgelistet.

Kurzstipendien zur Teilnahme am Greifswalder Ukrainicum 2011

Das Greifswalder Ukrainicum hat Schule gemacht, denn seit dem Wintersemester 10/11 bietet die Universität die hinter diesem Titel stehende,  zweisemestrige, studienbegleitende Zusatzausbildung in Sprache und Kultur nicht mehr nur mit ukrainischem Fokus an, sondern offeriert mit dem Polonicum auch ein auf Polen zugeschnittenes Pendant.

ukrainicum greifswald

Das Ukrainicum startete bereits ein Jahr zuvor im Wintersemester 09/10 mit dem Ziel

des Erwerbs einer fakultativen Zusatzqualifikation zum Fachstudium. Die Zusatzausbildung versteht sich einerseits als ergänzendes und begleitendes Studienelement zu einem anderen Studiengang, andererseits aber auch als selbständiges Studienelement. Zweck der Ausbildung ist es, Kenntnisse der ukrainischen Sprache sowie im Bereich der Landes- und Kulturstudien der Ukraine zur Anwendung im späteren Beruf zu vermitteln. Durch die Abschlussprüfung der Zusatzausbildung wird nachgewiesen, dass der Studierende die Sprach- und Sachkenntnisse besitzt, die für eine Zusammenarbeit mit Partnern in der Ukraine in seinem jeweiligen Berufsfeld erforderlich sind„.

Die angebotenen Lehrveranstaltungen werden durch eine zweiwöchige Summer School ergänzt, deren Sprach- und Kommunikationskurse von einem kulturellen und wissenschaftlichen Programm flankiert werden. Im letzten Jahr beliefen sich die Teilnahmegebühren hierfür auf 100 bis 150 Euro – ausgenommen davon sind Angehörige der Universität Greifswald. Hinzu kamen für alle auswärtigen Gäste Übernachtungskosten.

JETZT UM EIN STIPENDIUM BEWERBEN UND MIT 200 EURO UNTERSTÜTZT WERDEN

Für die Teilnahme an der Ukrainicum Summer School 2011, die vom 12. bis zum 24. August stattfinden wird, hat das Krupp Wissenschaftskolleg nun 25 Kurzstipendien für Studierende und Doktoranden aller Fachrichtungen ausgeschrieben, für die man sich bis zum 30. April 2011 bewerben kann. Davon sind 10 Stipendien für Bewerberinnen aus Deutschland vorgesehen, die mit jeweils 200 Euro unterstützt werden.

ukrainicum organisation

Voraussetzungen für eine erfolgreiche Bewerbung sind Kenntnisse der deutschen oder englischen Sprache, ein ausgeprägtes Interesse an der Ukraine und der Status als Student oder Doktorandin. Die Bewerbung erfolgt via E-Mail, notwendig sind neben einer Übersicht zum bisherigen Studium ein tabellarischer Lebenslauf und eine kurze Darstellung der Teilnahmemotivation und des Interesses am Ukrainicum.

An der Organisation und Durchführung des Ukrainicums sind Prof. Dr. Alexander Wöll, Prof. Dr. Manfred Niemeyer, Prof. Dr. Dr. h.c. Harry Walter, Dr. phil. habil. Cornelia Mannewitz, Roman Dubasevych (M.A.), Vira Makovska (M.A.) und Marcus Hoffmann beteiligt.

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Neonazi beim Bündnistreffen – Infiltrierungsversuch vereitelt

Gestern Nachmittag fand im Greifswalder Rathaus unter dem Titel Greifswald ist bunt – kein Ort für Neonazis das zweite Treffen zivilgesellschaftlicher Gruppen statt, die der Einladung von Bürgerschaft und Oberbürgermeister folgten, um gemeinsam Strategien gegen die von der NPD angemeldete Demonstration am 1. Mai zu entwickeln.

Bereits nach dem ersten Treffen wurden Stimmen laut, die Zweifel an der Integrität dieser Runde äußerten und konstatierten, dass ein Greifswalder Neonazi diese Gruppe zu infiltrieren versuchte. Beim gestrigen Treffen war diese Person, Marcus G., wieder zugegen, wurde dieses Mal allerdings enttarnt und des Saales verwiesen.

BÜNDNIS BROWN UNDER

Die Greifswalder Antifa (AAG) bewertet diesen Rausschmiss positiv: „Dass Neonazis selbst auf Veranstaltungen des städtischen Protestbündnisses zum 1. Mai auftauchen, zeigt, wie selbstbewusst und sicher sie sich bei ihren Ausspähversuchen fühlen. „Dieser Tendenz muss Einhalt geboten werden. Der heutige Tag war ein wichtiges Zeichen dafür.““

In einer schriftlichen Stellungnahme erklärt die Gruppe, dass es zur Strategie von Neonazis gehöre, auf zivilgesellschaftlichen Veranstaltungen aufzutauchen, um über antifaschistische Aktivisten Informationen zu sammeln.

(Foto: AAG)

Marcus G. sei bereits auf vielen, vornehmlich von Studierenden organisierten, politischen Veranstaltungen unterwegs gewesen, wie zum Beispiel beim studentenverbindungskritischen Vortrag Saufen, Schlagen, Seilschaften im Geokeller oder der von den Moritz Medien organisierten Podiumsdiskussion Rechtsextremismus – nur ein Phänomen?, die während der letzten 24-Stunden-Vorlesung stattgefunden hat.

„VIELLEICHT STEHEN WIR DAS NÄCHSTE MAL GENAU HINTER DIR“

Im Fall der Podiumsveranstaltung wurde wenig später auf einem Greifswalder Nazi-Blog ein Text veröffentlicht, den einige der anwesenden Studierenden kommentierten und daraufhin die altbekannten anonymen Drohszenarien ernteten:

„Natürlich wissen wir einiges über dich und deine Genossen. Ist ja auch nicht schlimm…aber der Zeitpunkt ist einfach noch nicht reif, dass ihr uns seht…vielleicht stehen wir das nächste Mal genau hinter dir an der Kasse oder bei der Bank…:)“

Im Fall des vom Bündnistreffen verwiesenen Neonazis Marcus G. muss noch erwähnt werden, dass dieser kein lokales Eigengewächs ist, sondern bereits vor seinem Umzug nach Greifswald in der seit 2005 verbotenen Kameradschaft Tor (Berlin/Lichtenberg) im Anti-Antifa-Bereich aktiv gewesen sein soll und im Dunstkreis der hiesigen Kader Ragnar Dam und Lutz Giesen herzlich aufgenommen worden sein soll.

GREIFSWALD NAZIFREI: INFORMIEREN, MOBILISIEREN & DIE NPD BLOCKIEREN!

Die Greifswalder Naziszene bereitet sich also augenscheinlich auf die bevorstehende Demonstration vor und wird mit Sicherheit noch mehr Anstrengungen in die Waagschale werfen. Aktuelle Informationen über den geplanten NPD-Aufmarsch am 1.Mai und den Protest beziehungsweise die Massenblockade der Nazis bietet das informelle Bündnis Greifswald Nazifrei auf einem Blog, einer Facebook-Seite und via Twitter an.

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Protest gegen geplante NPD-Demo formiert sich

Wie bereits am 22. März angekündigt, beabsichtigt die NPD, am 1. Mai in Greifswald eine Demonstration unter dem Motto Unsere Heimat – unsere Arbeit. Fremdarbeiterinvasion stoppen durchzuführen.

In den vergangenen Wochen fanden mehrere Treffen verschiedener Gruppen statt, die mit unterschiedlichen Aktionen ihren Protest dagegen zum Ausdruck bringen wollen  beziehungsweise gewillt sind, den Aufmarsch der Nazis zu blockieren.

GREIFSWALD IST BUNT – KEIN ORT FÜR NEONAZIS

Die Greifswalder Stadtverwaltung teilte vor wenigen Tagen via Pressemitteilung mit, dass sich rund 70 Vertreterinnen von unterschiedlichen Initiativen, Verbänden, Vereinen, Einrichtungen und Unternehmen im Rathaus zu einer „ersten großen Abstimmungsrunde“ trafen und sich darüber verständigten, wie man den Nazis entgegentreten könnte.

Oberbürgermeister Arthur König (CDU), der bei früheren Protesten gegen NPD-Stände in Greifswald darauf verzichtete, Gesicht gegen Nazis zu zeigen, und stattdessen amtshelfend der Polizei ermöglichte, aus dem Rathaus heraus die spontan initiierte Gegendemonstration zu fotografieren oder sich in unmittelbarer Nähe von Journalisten als Oberhaupt der Fahrradstadt Greifswald ablichten ließ, resümierte das Treffen wie folgt:

Die Runde hat gezeigt, dass diese Ereignisse bei vielen noch gegenwärtig sind. So ist beispielsweise geplant, das schon lange vorbereitete Fest der Demokratie mit anderen Aktionen zu verbinden und die Stadtteile Schönwalde I und II mit einzubeziehen. Dort wird die angemeldete Route der NPD entlangführen. Alle sind sich einig, dass die Aktionen friedlich ablaufen sollen. Gemeinsam rufen wir alle Greifswalder auf, sich einzubringen.

Die Ideen reichen, so die Pressemitteilung weiter, „von einem Bündnis der Schulen, über Plakataktionen und Konzerten hin zu Stadteilfesten, Menschenketten und einer Gegendemo“. Ursprünglich war angedacht, ein Demokratiefest auf dem Marktplatz zu veranstalten.

npd demo greifswald route

(Foto Arthur-König-Plakat: daburna)

AUFRUF ZUR BLOCKADE: BITTE SETZEN SIE SICH…

Neben diesem Reaktivierungsversuch der zwischenzeitlich ruhenden Freitagsrunde hat sich außerdem unter dem Namen Greifswald Nazifrei ein Bündnis alternativer und zivilgesellschaftlicher Initiativen, Vereine und Einzelpersonen gegründet, das das Ziel verfolgt, den Naziaufmarsch am 1. Mai zu verhindern. Es will deutlich machen, dass Nazis und ihre Ideen „weder in Greifswald noch anderswo erwünscht sind oder geduldet werden“ und kündigt an, mit „friedlichen, aber entschlossenen & massenhaften Menschenblockaden den Naziaufmarsch in Schönwalde“ zu verhindern.

Unter dem Motto Nazis blockieren! … bitte setzen ruft dieses Bündnis dazu auf, sich an den Blockadeaktionen zu beteiligen. Der Aktionskonsens dieser Gruppe wird in vier Punkten zusammengefasst:

  • Wir leisten zivilen Ungehorsam gegen den Naziaufmarsch
  • Von uns geht dabei keine Eskalation aus
  • Unsere Massenblockaden sind Menschenblockaden
  • Wir sind solidarisch mit allen, die mit uns das Ziel teilen, den Naziaufmarsch zu verhindern.
nazis blocken!

Das Bündnis mobilisiert inzwischen für eine möglichst massenhafte Beteiligung an der Blockade und funkt dabei auf allen Kanälen. So wurde inzwischen zum Beispiel ein eigener Account beim Microblogging-Dienst Twitter eingerichtet, dem insbesondere am 1. Mai eine wichtige Rolle zuteil werden wird – hoffentlich unter dem Hashtag #nazishgw. Die Devise auf dieser Plattform heißt follow and retweet!

Auch beim größten sozialen Netzwerk Facebook ist das Bündnis zugange und hat eine eigene Seite für die Blockade des Naziaufmarsches eingerichtet. Hier werden die aktuellsten Informationen zum Protest gegen die NPD-Demonstration geteilt und vor allem wird breit für den Widerstand mobilisiert. Like and share sind die Zauberwörter dieser Plattform und zur genannten Facebook-Seite geht es hier.

GREIFSWALD IST KEIN PLATZ FÜR NAZIS!

Dieses Bündnis wurde gegründet, um sich dem Naziaufmarsch entgegenzustellen, beziehungsweise entgegenzusetzen. Um dieses Ziel in einer Gegend umzusetzen, in der die Straßen breit und die Umleitungsmöglichkeiten vielgestaltig sind, braucht es vor allem viele Aktivistinnen, die sich an diesem Protest beteiligen und die Bratwurst aus der Hand geben.

In diesem Sinne sind alle – ob jung oder alt – dazu aufgerufen, sich an den Blockaden zu beteiligen, für sie zu werben und zu mobilisieren, um zu zeigen, dass in Greifswald kein Platz für Nazis ist. Tragt es weiter, teilt und retweetet, bis die Drähte glühen! Bringt eure Klassenkameraden, die Oma, ja, den ganzen Sportverein mit! Lasst uns gemeinsam auf die Straße gehen und zeigen, dass Greifswald kein ruhiges Pflaster für die NPD ist!

Greifswald goes Grimme-Preis: DDR ahoi! #1

Aller Vernetzung zum Trotz gehen formidable Nachrichten manchmal einfach unter, als wäre nichts geschehen – so zum Beispiel vor gut zwei Wochen, als der Grimme-Preis 2011 vergeben und eine Greifswalder Produktion mit der begehrten Auszeichnung geadelt wurde. Diese Prämierung soll an dieser Stelle beglückwünscht und gleichzeitig in Kurzform vorgestellt werden.

grimme preis

Mit dem Grimme-Preis werden seit 1964 „Fernsehsendungen und -leistungen ausgezeichnet, die für die Programmpraxis vorbildlich und modellhaft sind. Leitziel der im Grimme-Preis institutionalisierten Fernsehkritik ist eine umfassende Auseinandersetzung mit dem Fernsehen, das als zentrales und bedeutsames Medium mit vielfachen gesellschaftlichen Bezügen und Wirkungen verstanden wird. In diese kritische Auseinandersetzung sind alle Themen und Formen des Fernsehens einbezogen“ (Grimme-Institut).

KLEINES LAND AUF GROSSER FAHRT, UNTERWEGS AUF ALLEN MEEREN

Im Wettbewerb “Information und Kultur” wurde Lutz Pehnert (Buch, Regie) stellvertretend für sein Team mit dem renommierten Preis für die zweiteilige Dokumentation DDR ahoi! – Kleines Land auf großer Fahrt und DDR ahoi! – Unterwegs auf allen Meeren geehrt.  Hierbei handelte es sich um eine Gemeinschaftsproduktion der in Greifswald, Berlin und Leipzig ansässigen Firma Hoferichter & Jacobs, des MDR und des NDR-Funkhauses Mecklenburg-Vorpommern.

Im Zweiteiler wird der Aufstieg der DDR zur Seefahrernation erzählt. Verfügt der junge Staat am Ende des Zweiten Weltkriegs zwar über eine Küste, jedoch kaum über ein fahrtüchtiges Schiff, so wird der Beschluss, den Ostseezugang wirtschaftlich zu nutzen, dahingehend umgesetzt, dass aus dem Nichts eine Fischerei- und Handelsflotte aufgebaut wird. Absurderweise nimmt man später den 1. Platz in der Reihe der europäischen Seefahrernationen ein.

(Bild: ddr-ahoi.de)

„DIE JAHRE, DIE ICH ZUR SEE GEFAHREN BIN, HABE ICH NICHT IN DER DDR GELEBT“ (HORST SCHURE, WACHINGENIEUR)

In der Begründung der Grimme-Preis-Jury heißt es über DDR ahoi!:

„Mit Hilfe einnehmender Zeitzeugen – allesamt vormalige Seeleute und Seefrauen – und ihrem unprätentiösen und reflektierten Schnack und einer facettenreichen, mehrschichtigen Kompilation aus dokumentarischem und nichtdokumentarischem zeitgenössischen Bildmaterial, zeichnet der Autor [Lutz Pehnert] die historische Entwicklung nach und geht dabei nicht selten aufschlussreiche Ab- und interessante Nebenwege. Aufbauwille und Parteiauftrag, Überwachung oder späte Abwicklung finden ebenso Platz wie Eheprobleme, Frauen an Bord, Sturm oder Tod auf hoher See. Jenseits von DDR-Nostalgie kann er sich so einige Anflüge von Seefahrersehnsucht und Seefahrerromantik leisten. Am Ende macht der Film deutlich: Über die Weltmeere fuhren lauter kleine DDR-Gebilde. Die gesellschaftlichen Normen, Möglichkeiten und Grenzen, die es daheim und im Großen gab, wurden auf jedem Schiff mit auf große Fahrt genommen. Und dennoch existierte jenseits davon für die Menschen an Bord die Perspektive, das Land und seine bedrückende Enge zumindest temporär verlassen zu können. Blendet man den DDR-Hintergrund aus, ist das ein seit Jahrhunderten bestehendes zentrales und damit universelles Motiv für die Seefahrt.“

Die zweiteilige, wärmstens empfohlene Dokumentation wurde das erste Mal im Mai 2010 ausgestrahlt. Nach dem Klick erscheint der erste, bei youtube veröffentlichte Teil, DDR ahoi! – Kleines Land auf großer Fahrt. „Greifswald goes Grimme-Preis: DDR ahoi! #1“ weiterlesen

Bekennerschreiben aufgetaucht: „Wo Unmögliches wahr wird, wird Widerstand zur Pflicht!“

Gestern Abend erreichte ein Bekennerschreiben der Gruppe Kommando Lachs mit Kaviar mehrere Greifswalder Online-Medien. Die bis dato unbekannte Organisation versuchte gestern Nachmittag, den vom AStA in der Mensa veranstalteten „Markt der Möglichkeiten“ für sich zu vereinahmen, um den „massiven Linksruck an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald einzudämmen“ und „etliche Erstsemester davor zu bewahren, sich ihre Karrieren zu versauen“.

Ziel der Aktion sei es gewesen, „einen Fortschritt bei der Wahrung brauchbaren Humankapitals für die freie Wirtschaft“ zu erlangen.

Glücklicherweise kam es nicht dazu, denn die „Gutmenschen der studentischen Selbstverwaltung (insbesondere des linksradikalen AStAs)“ waren aufmerksam genug, diesem Treiben schnell ein Ende zu setzen. Die AStA-Vertreter standen dabei unter selbstgeneriertem Erfolgsdruck, denn schon beim letzten Markt der Möglichkeiten im Oktober 2010, kam es zu Zwischenfällen, als Vertreterinnen einzelner studentischer Initiativen versuchten, die quietschvergnügte Selbstvorstellung Greifswalder Vereine und überregionaler Firmen mit kreidefarbener Gehweg-Agitation aufzubrechen.

Damals gelang es in letzter Minute, die Propaganda-Aktion abzubrechen und Schaden von der Studierendenschaft abzuwenden. Das Werk der Agitatoren blieb unvollständig („GrIStu“).

Gestern traten die Schwarzhemden des AStA ge- und entschlossen gegen die Störenfriede auf, kollaborierten dabei sogar mit Mitgliedern des Studentenklubs Kiste und konnten so dem Spuk auf souveräne Art und Weise ein schnelles Ende bereiten. Studierende bekamen eindrucksvoll vorgeführt, wieso sie wählen gehen und dass eine starke Führung in schweren Zeiten unabdingbar ist.

markt der möglichkeiten 2010/11

(Foto: webMoritz, 2010)

Mittlerweile ist dem Fleischervorstadt-Blog auch ein Video zugespielt worden, das zeigt, wie die Vertreter des AStA vor dem Eintreffen ihrer drohkulissenhaften Verstärkung mit den Wirtschaftsfanatikern diskutieren und sie des Platzes verweisen wollen.

Abschließend sei an dieser Stelle noch auf das vollständige Bekennerinnenschreiben verwiesen: „Bekennerschreiben aufgetaucht: „Wo Unmögliches wahr wird, wird Widerstand zur Pflicht!““ weiterlesen