Covermodel kommt aus Greifswald

Schon mal was von Sterni, dem original Sternburg Bier-Fanmagazin gehört? Das monatlich erscheinende, liebevoll gestaltete und editierte Fanzine spart nie mit Lob, wenn es um das beliebteste Billigbier geht.

Das Cover der aktuellen Ausgabe schmückt ein junger Mann aus Greifswald, der sich auch schon in der Vergangenheit für die Biermarke photographisch engagierte. Dort wird Kevin Neitzel portraitiert, wie er liebevoll leere Bierflaschen, Wäscheleine und Dachboden zu einem Ganzen zusammenführt. Ihm ist auch jener Teil des Zines gewidmet, der unter der Rubrik Fans firmiert. Kevin ist außerdem Gründer zweier interessanter Gruppen im sozialen Photographinnen-Netzwerk Flickr: der 31 Mitglieder starken Gruppe Sternburg Bier und der Gruppe Greifswald.

Dort haben 62 Photographinnen schon 747 Bilder zusammengetragen und darunter ist auch ein wunderschönes Bild des aktuellen Sternburg-Sternchens, das sich (ausschnittsweise) im Header des Fleischervorstadt-Blogs befindet. Mir persönlich gefallen die lässigen Sternburg-Ideen auch besser als unrasierte Mittdreißiger, die sich in die Dünen fallen lassen oder die Skipperfritzen mit den grünen Flaschen.

Bewegungsperformance in der Alten Bäckerei

Die Greifswalder Kunststudentin Sonja Grädler präsentierte gestern in der Alten Bäckerei zwischen 18 und 21 Uhr eine Bewegungsperformance. Im Vorfeld hat sich die junge Künstlerin mit dem offensichtlichen Faible für Schuhwerk an ihrem Fußbekleidungskontingent gütlich getan und einiges mitgebracht. In festgelegter Reihenfolge wurden die Schuhe gewechselt, mit denen sie den Ausstellungsraum durchschritt. Kunst im Schaufenster erregt nach wie vor Aufmerksamkeit und zieht wohlwollende Blicke auf sich. „Bewegungsperformance in der Alten Bäckerei“ weiterlesen

Unterwasserrugby in Greifswald

Viele Menschen, die zum ersten Mal von der – nennen wir es mal optimistisch – Nischensportart Unterwasserrugby hören, halten diese Leibesübung für ein Hirngespinst. Ist es aber nicht, im Gegenteil: Es gibt eine richtige Unterwasserrugby-Szene, nicht nur in Deutschland.

Das Spiel ist relativ einfach erklärt und hat weniger mit der Rasensportart Rugby zu tun, als der Name vermuten lässt. Es bedarf lediglich eines tiefen Beckens, zweier Tore (die eigentlich Körbe sind) und eines mit Salzwasser gefüllten Balls. Zwei Mannschaften versuchen dann, in Ballbesitz zu gelangen und den Ball im Korb des Gegners zu platzieren.

Die Regeln des Sports sind im entsprechenden Wikipedia-Artikel aufgeführt:

  • Nur wer den Ball hat, darf körperlich attackieren bzw. attackiert werden.
  • Der Ballbesitzer darf jeden angreifen.
  • Es darf keiner an seiner Ausrüstung angegriffen werden.
  • Der Ball darf nicht aus dem Wasser gehoben werden.
  • Das Festhalten am Tor ist nicht erlaubt.
  • Grundsätzlich gilt: rohe Gewalt ist unzulässig; Beißen, Kratzen, Schlagen, Würgen, Treten, übermäßiges Verdrehen von Gliedmaßen und absichtliches Untertauchen gelten als Foul

In Greifswald gibt es einen Tauchverein, TC Uni Gryps e.V., der ebenfalls ein Unterwasserrugby-Team unterhält. Die Mannschaft gewann vor nicht einmal einer Woche die Landesliga Mecklenburg Vorpommern, wie der Unterwasserrugby-Blog berichtete. Visuelle Eindrücke dieser skurrilen Freizeitbeschäftigung vermittelt ein Ausschnitt aus dem letzten Ligaspiel.

1.April verselbständigt sich *update*

Meine Güte, jetzt wurde der Ostsee Zeitung quasi ein Eigentor geschossen.

Heute wurde noch auf der ersten Seite des Lokalteils ein Aprilscherz publiziert und ein US-amerikanischer Unternehmer erdacht, der ein Denkmal für Caspar David Friedrich um 13 Uhr auf dem Markt aufbauen will.

Und pötzlich gibt es wirklich ein Denkmal, aber nicht für den berühmten Sohn der Stadt, sondern für Qualitätsjournalismus. Denk mal drüber nach!

Die Stadt hat sofort zugeschnappt und das Denkmal nach wenigen Stunden entfernt. So wird hier mit sowas umgegangen.

Vielen Dank für die umittelbare Einsendung der Fotos.

Denk mal! Eine Million für Caspar David Friedrich

Eigentlich sollte heute ein kleiner, dem heutigen Datum angemessener, Scherz hier veröffentlicht werden. Allerdings hat sich Reinhard Amler, Chefredakteur der OZ-Greifswald, etwas derartig Originelles einfallen lassen, dass mir die Muße dafür verlustig gegangen ist.

Angeblich meldete sich gestern ein US-amerikanischer Unternehmer, der eine Million Dollar dafür zu zahlen bereit ist, dass er ein Denkmal für Caspar David Friedrich auf dem Markt installieren darf. Um die Ente noch konstruierter in Szene zu setzen, werde der Geschäftsmann aus Arizona das fünf Meter hohe Denkmal noch heute vor der Commerz-Bank aufstellen lassen.

Ich wurde schon mit raffinierteren Aprilscherzen konfrontiert und bedauere zutiefst, dass diese alljährliche Chance verpasst wurde. Denn eigentlich bietet diese Art des Humors ein unterschätztes utopistisches Potential, denken wir nur an Aktionen wie unlängst von attac, die eine gefakte und globalisierungskritische Ausgabe der ZEIT herstellten und verbreiteten.

Um so was auf Lokalniveau herunterzubrechen, hätte man zum Beispiel die Straze zeitungsöffentlich verkaufen können oder einen Rücktritt des umstrittenen Theater-Intendanten Nekovar fingiert. Aber das wäre vermutlich sogar der — für investigativen Journalismus bekannten — Lokalredaktion zu heiß gewesen.

Bundesinnenministerium verbietet HDJ

Wie Spiegel Online und der NPD-Info-Blog berichten, wurde heute eine Verfügung von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) wirksam, die die rechtsextreme Organisation „Heimattreue Deutsche Jugend“ (HDJ) verbietet.

In Niedersachsen, Berlin, Brandenburg und Sachsen wurden Wohnungen und Geschäftsräume von HDJ-Aktivisten durchsucht. Das Vermögen der HDJ wurde ebenfalls von den Behörden beschlagnahmt. Der Organisation wird vorgeworfen, den Nationalsozialismus und die NS-Ideologie zu verherrlichen. Die Hausdurchsuchungen im Oktober 2008 haben offensichtlich die notwendigen Beweise für ein Verbot des Vereins gebracht.

Auf dem Blog der Antifaschistischen Aktion Greifswald (AAG) finden sich konkretere Informationen über die HDJ-Kader, die in Greifswald aktiv waren; namentlich Lutz Giesen, Ragnar Dam und Frank Klawitter. Wer sich noch einen kurzen extra3-Beitrag über die HDJ zu Gemüte führen möchte, guckt mal hier.

Endlich mal gute Nachrichten, vielleicht auch mit Signalwirkung für die bevorstehenden Kommunalwahlen.