Viel zu sehen: Kunst Offen 2010

Seit nunmehr fünfzehn Jahren findet während der Pfingstfeiertage Kunst Offen statt. Dann öffnen Künsterinnen und Kunsthandwerker ihre Werkstatt- und Ateliertüren und laden zu einem Besuch ein. Wer vor Ort ist, sollte die Gelegenheit nutzen und einen Ausflug unternehmen.

KUNST, HANDWERK UND KITSCH

fahne kunst offenIm Gespräch mit bildenden Künstlern wird man der Abgrenzungsversuche gegenüber dem – häufig in kitischigem Gewand daherkommenden – Kunsthandwerk gewahr. Diese alljährlich wiederholte Kritik ist auch nicht aus der Luft gegriffen, aber ein so negatives Pauschalurteil für die Gesamtveranstaltung Kunst Offen zu fällen, verfehlt die Realität und lässt die seltene Atmosphäre unbeachtet.

karte kunst offenAuf der Website von Kunst Offen sind zwei pdf-Dokumente abrufbar, die zusammen als gute Orientierungsgrundlage für die anstehenden freien Tage dienen können. Eine Karte zeigt all jene Orte, an denen Galerien und Werkstätten geöffnet sind, ein ergänzendes Adressverzeichnis bietet in Kurzform weitere Informationen.

AUCH DIE FLEISCHERVORSTADT IST DABEI

Besonders hingewiesen sei an dieser Stelle auf zwei Orte in der Fleischervorstadt beziehungsweise in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft, in denen Kunst gezeigt wird und einiges passiert. In der Alten Bäckerei kann man sich am 23. und 24. Mai von 10 bis 18 Uhr zum gemeinsamen Open-Air-Zeichnen einfinden. Es soll gekritzelt werden, was das Zeug hält. Musiker sind herzlich eingeladen.

swinxgrafixÄhnlich verhält es sich bei swinxgrafix in der Gützkower Straße. Künstlerin Cindy Schmidt öffnet die Pforten und damit den Zugang zu ihrem Garten. Sie zeigt dort schon seit heute Collagen, Fotos und digitale Kunst.

Am Sonnabend und Sonntag wird ab 18 Uhr die Private Cash Group im Garten spielen, anschließend steht die Bühne für alle offen. Instrumente für die Open Stage sind mitzubringen. Das leicht erkennbare – Kennern des Viertels als Efeuhaus bekannte – Haus ist bis Sonntag täglich ab 10 Uhr geöffnet und auch Kinder sind ausdrücklich eingeladen.

KUNSTKURORT KLEIN KARRENDORF

anfahrt-karrendorfEbenfalls wärmstens an Herz gelegt sei ein Ausflug zum Atelier Raabe nach Klein Karrendorf. Gemeinsam mit Jörg Rajchowski wird in dem kleinen wunderschönen Anwesen ausgestellt; neben Holzarbeiten und Keramik auch akribische Feinarbeiten mit Zeitungen und was davon übrig gelassen wurde. Es gibt täglich ab 10 Uhr Kaffee, Kuchen, Wein und Oliven. Am Sonntag Abend (18 Uhr) wird obendrein auch eine Lesung angeboten.

Alle teilnehmenden Künstler und Kunsthandwerkerinnen machen mit den oben abgebildeten blau-weißen Fahnen auf sich aufmerksam. So sind die Kunsträume faktisch kaum zu verfehlen.

Fahräder raus, der Frühsommer ist endlich da!

Galerie Schwarz zieht um

Wer in den vergangenen Wochen aufmerksam durch die Fleischerstraße flanierte, wird bemerkt haben, dass die Galerie Schwarz dem dortigen Gewerbefluchttrend folgte und die in den letzten Jahren bewohnten Räumlichkeiten aufgab.

galerie-schwarzUmzug liegt in der Luft und hier und da wurde gemunkelt, wo es hingehen würde. Galerist Hubert Schwarz residierte in der Vergangenheit immer in der Nähe des Marktplatzes, doch damit es ist nun vorbei.

Die neue Galerie wird im Greifswalder West End angesiedelt, also dem Teil der Langen Straße, in den sich nicht mehr übermäßig viel Laufkundschaft verirrt. Bleibt zu hoffen, dass der Plan aufgeht und ein Impuls in die Gegend gesendet wird.

schwarzDie neue Galerie wird am 8. Mai mit einer Ausstellung von neuen Arbeiten der Künstler Ralph Fleck, Manfred Hamm, Thomas Hartmann, Vanessa Henn, Martin Kasper, Kai Klahre, Bernd Koberling, Julia Körner, Oskar Manigk, Stefan Rohner, Peter Rühle, Torsten Ruehle, Uwe Meier-Weitmar, Max Neumann und Michael Wirkner eröffnet werden.

Fakten: 08.05. | 17 Uhr | Galerie Schwarz (Lange Str.21)

Ausstellung über Sexismus in Werbung

Gestern Abend wurde im IKUWO die Ausstellung Sexismus in der Werbung eröffnet, die gemeinsam von der Greifswalder Ladyfestgruppe und Potsdamer Aktivistinnen zusammengetragen, organisiert und aufgebaut wurde.

Es wird eine Fülle von Reklame für die verschiedensten Produkte zur Einsichtnahme angeboten. Den lokalpolitischen Höhepunkt bildet dabei eine ausschnitthafte Sammlung von Flyern, die in Greifswald auf die Tische kamen und deren Aufmachungen sich im Bewertungsfeld zwischen Fragwürdigkeit und offenem Sexismus bewegen.

Neben diesen Veranstaltungshinweisen werden auch Teile der Werbung von Männermoden Krafczyk präsentiert.

Die Ausstellungseröffnung wurde von einem kleinen Konzert im blauen Salon flankiert und sie ist noch bis Sonnabend geöffnet.

Öffnungszeiten: Mi, Fr, Sa 21 – 24 Uhr | Do 18 – 24 Uhr | IKUWO

Abschlusspräsentationen des CDFI #3

In der kommenden Woche werden 19 Examenskandidaten des Caspar-David-Friedrich-Instituts ihre Abschlussarbeiten präsentieren. Wie jedes Jahr bedeutet dieses Spektakel für Interessierte Kunst und Kulinaria satt.

„210 SEMESTER KUNST“ VERTEILT ÜBER DIE STADT

plakat-cdfiDieses Jahr präsentiert man sich ungewohnt geschlossen und lädt gemeinsam zu 210 Semester Kunst ein. Eigens für diese Woche wurde eine Art Collage der einzelnen Flyer erstellt und als Plakat veröffentlicht. Ab Dienstag werden Vernissagen zu Einzel- und Gruppenausstellungen in den unterschiedlichsten Räumen stattfinden.
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Für Bewohner der Fleischervorstadt dürften die Ausstellungen von Eva Lange, Nora Steglich und Hauke Theuert von besonderem Interesse sein, werden sie doch in einer leeren Wohnung in unmittelbarer Nachbarschaft stattfinden.

Am 15. April endet die Ausstellungsreihe mit einer großen Auktion in der Dompassage, auf der ausgesuchte Kunstwerke versteigert werden. Hier noch eine Übersicht der Ausstellungsorte, Künstler und Vernissagen:

06.04.

  • 16:30 Uhr: Susanne Möhring / Malsaal CDFI
  • 18:00 Uhr: Stefanie Thim / NDR Vorpommernstudio

Comics über die DDR in der Stadtbibliothek

Seit gestern gastiert die Comicausstellung Da war mal was… in der Greifswalder Stadtbibliothek Hans Fallada. Die Comic-Serie erschien im Berliner Tagesspiegel, und ging ab dem Sommer 2009 als Ausstellung auf Reisen.

Zeichner Felix „Flix“ Görmann verarbeitet in den bisher 40 erschienenen Episoden „Erinnerungen an hier und drüben, an DDR und Bundesrepublik, an Demokratie und Diktatur“ und offeriert einen etwas anderen Zugang zu deutsch-deutscher Geschichte.

DDR-Comic

Die zwanzig ausgestellten Comics wurden durch die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur aufgelegt und werden im A1-Format präsentiert.

Auch die Deutsche Welle hat einen Beitrag über den Comic-Zeichner veröffentlicht:

Fernsehbeitrag über die Alte Bäckerei

Vor einer knappen Woche fand in der Alten Bäckerei eine Gemeinschaftsausstellung unter einer ungewöhnlichen Maßgabe statt. Dabei hatten die beteiligten Künstler und Künstlerinnen ein denkbar kleines Zeitfenster von nur acht Stunden zur Verfügung, um ein ausstellfähiges Werk herzustellen. Das thematische Fundament wurde den Schaffenden in Form eines Zitat von François de La Rochefoucauld via SMS nahegelegt:

Hinsicht
Weder Sonne noch Tod lassen
Sich festen Blickes betrachten.
(La Rochefoucauld)

Sieh nur hin, La Rochefoucauld!
Die Dämmerung hält an.

(Michael Astroh)

greifswald alte bäckereiNach der Vernissage entwickelte sich in den Kommentaren unter dem Ankündigungsbeitrag ein diskursiver Schlagabtausch zwischen den Nutzern Fabian Farblos und Bruno Bunt, in dessen Verlauf über Kunstbegriffe, Blockbustermentalitäten und die späte Pupertät debattiert wurde. Lesen und mitdiskutieren!

Der Regionalfernsehsender Greifswald TV hat die Aktion von der Produktion der Exponate bis zur Vernissage begleitet.

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