Mehr Protest gegen Corona-Proteste!

Die Proteste gegen die Corona-Maßnahmen haben in den letzten Wochen in vielen Städten Zulauf erfahren und sich kontinuierlich radikalisiert. Diese gefährliche Entwicklung findet leicht verzögert auch in Greifswald statt. Es ist an der Zeit für mehr Protest gegen Proteste.

Am Montag findet auf dem Marktplatz eine große Kundgebung statt. Das Bündnis „Greifswald für Alle“ ruft dazu auf, unter dem Motto „Impfen – Verantwortung und Solidarität!“ zu zeigen, dass die hiesige Bevölkerungsmehrheit die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie für notwendig erachtet. Auf der Kundgebung werden der Oberbürgermeister Stefan Fassbinder sowie mehrere Ärztinnen, Wissenschaftlerinnen, Politiker und Kulturschaffende sprechen.

Das Bündnis beobachtet mit großer Sorge die stetig zunehmenden Teilnehmerzahlen wöchentlich stattfindender Montagsversammlungen in Greifswald und kritisiert deren fehlende Abgrenzung zum rechten Rand und die Verbreitung von verschwörungsideologischen Falschinformationen.

Coronademo Greifswald
Redner Martin (Insel Usedom) vor Angehörigen der AFD und FFDG-Aktivisten fragt, wo es Rechtsextremisten in der Demonstration gäbe (Foto: Filmstill)

Das ist nicht Leipzig 1989, sondern Dresden 2015

Diese Sorge ist angeraten. Denn die von den Initiatoren bewusst als „Spaziergänge“ verharmlosten Demonstrationen haben, wo wir schon beim Thema Framing sind, nichts mit der friedlichen Revolution der DDR zu tun. Das ist nicht Leipzig 1989, sondern Dresden 2015.

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Solidaritätsdemo nach mehreren Angriffen und einem versuchten Brandanschlag auf das Klex

Am vergangenen Wochenende war das Jugendzentrum Klex in der Langen Straße Ziel mehrerer Angriffe. Dabei wurden auch Brandsätze auf das Haus geworfen. Deswegen findet am kommenden Sonnabend eine Solidaritätsdemonstration auf dem Greifswalder Marktplatz statt.

In den letzten Tagen gab es gleich mehrere Angriffe auf das Jugendzentrum Klex. In der Nacht von Freitag auf Samstag wurden mehrere Vereinsmitglieder von einer Gruppe bedroht, aus der heraus rechtsextreme Parolen gerufen und schließlich ein Fahrrad gegen die Eingangstür geworfen wurde. In der darauffolgenden Nacht von Sonnabend auf Sonntag sollen Besucher des Jugendzentrums mit Pyrotechnik beschossen worden sein.

Am Sonntagabend wiederum warfen bislang unbekannte Täter gegen 19:50 Uhr Molotowcocktails in den Eingangsbereich des Hauses, die sich aber nicht entzündeten. Aufmerksame Zeugen verständigten umgehend Polizei und Feuerwehr. Glücklicherweise ist dabei niemand zu schaden gekommen. Zum Zeitpunkt des Angriffs befanden sich mehrere Jugendliche in dem Haus. Der Staatsschutz ermittelt wegen versuchter schwerer Brandstiftung. „Solidaritätsdemo nach mehreren Angriffen und einem versuchten Brandanschlag auf das Klex“ weiterlesen

Nachttanzdemo zum Internationalen Frauentag

Am Internationalen Frauentag findet in Greifswald eine Nachttanzdemo statt. Unter dem Motto dem Motto „Ich will keine Rosen, ich will anerkannte Rechte!“ wird eine stärkere Gleichstellung von Frauen und queeren Personen eingefordert.

„Am 8. März ist internationaler Frauen(kampf)tag. Schon seit über 100 Jahren streiken, streiten, kämpfen und tanzen wir für unsere Rechte und gegen Unterdrückungsmechanismen denen wir tagtäglich ausgesetzt sind. Gleichberechtigung und Gleichwertigkeit besteht bisher (wenn überhaupt) nur formal auf dem Papier und ist nicht die Realität von Frauen und Queers. Wenn Gleichberechtigung als selbstverständlich oder wenn bestehende Ungleichheiten durch „naturgegebene“ Unterschiede zwischen Mann und Frau erklärt werden, ist das gefährlich und verschweigt, was durch feministische Kämpfe erreicht werden konnte.

Nachttanzdemo Internationaler Frauentag Greifswald

Solange Frauen und Queers in unserer patriachalen Gesellschaft unterdrückt werden und unsichtbar gemacht werden, bleiben wir laut und ungemütlich! Weltweit breitet sich eine Bewegung von streikenden Frauen und Queers aus. Auch in Greifswald streiken, streiten, kämpfen und TANZEN wir!“

Fakten: 08.03. | 17.30 | Hauptbahnhof

Aufruf zu vielfältigen Protesten gegen die AfD-Demo am 10.11.2018 in Greifswald

Für den 10. November 2018 planen die AfD und deren Sympathisanten in Greifswald eine Kundgebung und Demonstration unter dem Titel „Nein zum globalen Migrationspakt“. Beginn soll um 16 Uhr am Nexö-Platz sein. Wir rufen alle auf, denen Solidarität und Nächstenliebe mit den Schwachen, den Benachteiligten, den Geflüchteten wichtig sind; alle, die miteinander friedlich und ohne rassistische Hetze, Verleumdungen und Bedrohungen leben möchten

Zeigt, dass der Tag, an dessen Morgen vor 80 Jahren der Schrecken der Reichspogromnacht sichtbar wurde, erst recht kein Tag für die Verbreitung von altem und neuem Hass gegen Menschen ist. Wir rufen auf zum vielfältigen, friedlichen Protest gegen die AfD-Veranstaltung in unserer Stadt. Zeigen wir, dass Greifswalds Straßen nicht dem Hass und der Hetze gehören. Lasst uns Rostock mit einem breiten Bündnis aus allen Teilen der Gesellschaft und einer Vielzahl von Gegendemonstranten als gutes Vorbild nehmen. 

In der Zeit von 14 Uhr bis 16 Uhr ist eine Demonstration in der Innenstadt geplant, um der AfD die Straßen nicht allein zu überlassen. Während der AfD-Demo sind eine zentrale Kundgebung auf dem Markt und mehrere Mahnwachen angemeldet (ab 16:00 Uhr). Nähere Informationen hierzu folgen. Alle, die für ein weltoffenes und solidarisches Greifswald einstehen, sind aufgerufen, sich zu beteiligen.

Gegendemo gegen AfD in Greifswald


Erstunterzeichner*innen: Bündnis ‚Greifswald für alle‘, DGB Vorpommern, Theater Vorpommern, Pommerscher Evangelischer Kirchenkreis, Evangelische Kirchengemeinde St. Jacobi Greifswald, Christine Deutscher,, Flüchtlingsbeauftragte (Pommerscher Evangelischer Kirchenkreis), Evangelische Kirchengemeinde St. Nikolai Greifswald, Evangelische Christus-Kirchengemeinde Greifswald, Imam-Jonas Dogesch, Sprecher des Sprecherrates der MIGRANET MV, DIE LINKE. Greifswald, Linksjugend [’sds] Greifswald, Linksjugend [’solid] M-V, Bürgerschaftsfraktion Bündnis’90/Die Grünen – Forum 17.4, BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN Vorpommern-Greifswald, SPD Greifswald, Jusos MV, Alternative Liste Vorpommern-Greifswald, Greifswald hilft e.V., Seebrücke-MV, Pro-Bleiberecht MV e.V., GrIStuF e.V., Aktionsbündnis 8.Mai Demmin, Rostock nazifrei, Lüneburger Netzwerk gegen Rechts, Anne Wolf (Greifswald), Dr. Ulrich Rose (Greifswald), Gregor Kochhan (Greifswald), Ernst-Ludwig Iskenius, Arzt (Rostock), Felix Willer (Greifswald), Dr. Mignon Schwenke (Greifswald, 2. Vizepräsidentin des Landtages M-V), Marion Heinrich (Greifswald, Stellv. Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE. in Greifswald), Nadine Voigt (Greifswald), Wilhelm Vagt (Rostock)

250 Personen demonstrierten gegen Kriminalisierung linker Räume

Auf der wohl heißesten Demonstration der jüngeren Stadtgeschichte protestierten gestern zahlreiche Greifswalder gegen rechte Meinungsmache und die Kriminalisierung linker Politik.

Sonntag, 14 Uhr, Marktplatz. Die Sonne brennt. Erst auf den zweiten Blick nimmt man die Personen wahr, die sich auf der Suche nach Schatten an die Rathauswand schmiegen und darauf warten, dass ihre Versammlung beginnt. Anlass der Demonstration ist die Hausdurchsuchung im IKUWO vor gut einer Woche sowie die anschließende Berichterstattung von Polizei und Presse über den Raub eines Verbindungsbandes in der Nähe des alternativen Kulturzentrums.

Trotz Ferienzeit und tropischen Temperaturen haben sich etwa 250 Personen auf dem Markt versammelt. Auf Bannern und Pappen drücken die Teilnehmenden ihre Solidarität mit dem IKUWO aus und wehren sich gegen die rechte Kampagne, mit der zuletzt CDU und AfD versuchten, aus dem Vorfall politisch Kapital zu schlagen. „250 Personen demonstrierten gegen Kriminalisierung linker Räume“ weiterlesen

Demonstration für selbstbestimmte Freiräume und gegen Kriminalisierung linker Politik

Sechs Wochen nach dem Angriff auf einen Verbindungsstudenten vor dem IKUWO rückten am vergangenen Donnerstag fast 100 zum Teil behelmte Polizisten zur Durchsuchung des Kulturzentrums an, um in dem Gebäude das geraubte Verbindungsband oder Hinweise auf dessen Verbleib zu sichern. Gegen den Einsatz findet am Sonntag eine Demonstration statt.

Sechs Wochen nach dem Angriff konnten die Polizisten im IKUWO weder den mutmaßlichen Täter, noch das gestohlene Verbindungsband oder andere gefährliche beziehungsweise verdächtige Gegenstände feststellen. Der martialische Einsatz im IKUWO war also nicht nur unglaublich teuer, sondern endete auch wie zu erwarten war ohne verwertbare Ergebnisse, sieht man von der Kriminalisierung des Projekts und der durch die Hausdurchsuchung verursachten Rufschädigung ab.

Demonstration nach Hausdurchsuchung im IKUWO

„Demonstration für selbstbestimmte Freiräume und gegen Kriminalisierung linker Politik“ weiterlesen