Impfen – Verantwortung und Solidarität!

Ein Aufruf des Bündnis „Greifswald für alle“

Mit großer Sorge beobachten wir die mit stetig zunehmender Teilnehmerzahl wöchentlich stattfindenden Montagsversammlungen in Greifswald. In der Mehrheit sind diese Teilnehmer*innen Corona-Leugner und Querdenker. Es versammeln sich dort nur einige wenige Menschen, die vielleicht teils berechtigterweise einer Impfung kritisch gegenüberstehen.

Eine klare Abgrenzung vom rechten Rand ist nicht zu erkennen. „Wir brauchen eine neue Regierung!“ lautete z.B. ein Aufruf am 20.12. Am 27.12. wurde der Corona-Virus mit der Grippe verglichen, Impfungen wären Gen-Experimente der Regierung und eine Rednerin ist stolz auf ihren Ungeimpft-Status, denn Corona sei mit Hausmitteln heilbar. Sich impfende Menschen sind arrogant, wenn sie denken, ein Pieks würde Corona aufhalten. Die 2G-Regel ist überflüssig – Essen, Sauna und Spaziergänge würden das Immunsystem stärken. Es fielen Aussagen wie „Ab jetzt gilt ziviler Ungehorsam!“ und „Wir werden alles tun, was in unserer Macht steht!“.

Wir als Bündnis „Greifswald für Alle“ haben beschlossen, mit solidarischen Greifswalderinnen und Greifswaldern ein deutliches Zeichen für Demokratie zu setzen und zu zeigen, dass die Mehrheit der Bevölkerung die geltenden Maßnahmen der Regierung zur Eindämmung der Corona-Pandemie für nötig hält. Mit einer Kundgebung wollen wir aktiv aufklären und für die Impfung werben. Wissenschaftler*innen sollen in Redebeiträgen über bewiesene Erkenntnisse zum Virus sprechen, Menschen aus der Kulturbranche können über ihre Erfahrungen berichten und auch Politiker*innen dürfen zu Wort kommen.

Unter dem Titel Impfen – Verantwortung und Solidarität! laden wir zu einer Veranstaltung am 3. Januar ab 19 Uhr auf dem Greifswalder Marktplatz ein.

Wir hoffen, mit Abstand, dem korrekten (!) Tragen von Masken (möglichst FFP2) und dem Aufruf zu einem Corona-Schnelltest vor Teilnahme an der Veranstaltung ein Infektionsrisiko möglichst ausschließen zu können.

Vorläufige Redner*innen-Liste:

  • Stefan Fassbinder, OB
  • Theaterintendant Ralf Dörnen
  • Eva-Lotta Brakemeier (Direktorin des Zentrums für Psychologische Psychotherapie (ZPP), Initiatorin „Gemeinsam für psychische Gesundheit“, Impfberatung)
  • Prof. Barbara Bröker (Abteilungsleiterin Immunologie UMG)
  • Murat Demirkaya (Club Rosa)
  • Hennis Herbst (AStA Vorsitz)
  • Michael Mahlburg (Pastor der Ev. Kirchengemeinde St. Jacobi Greifswald)
  • Hannes Damm (Bündnis90/Die Grünen)
  • Anna Kassautzki, MdB (SPD)
  • Walter Noack (CDU)
  • Daniel Seiffert (Die Linke)

Die CDU und die Toleranz

Ein Gastbeitrag von Anne Wolf für das Bündnis „Greifswald für alle

„Wo ist eigentlich die CDU?“ Diese Frage stellten Freunde mir am 1. Mai auf dem 4. Greifswalder Kulturfest, das unter dem Motto „Vielfalt, Solidarität, Gerechtigkeit“ stand. Unser Oberbürgermeister Dr. Stefan Fassbinder als Schirmherr der Veranstaltung hatte soeben in seiner Rede die Neugierde als notwendige Tugend bezeichnet und keinen Zweifel daran gelassen, dass Greifswald eine Stadt ist, die Vielfalt zu schätzen weiß. Auf der Bühne spielten gerade die Peach Nuts, rund um den Marktplatz präsentierten sich die verschiedensten Organisationen und Initiativen, Hunderte Gäste flanierten von Stand zu Stand, vertieften sich in Gespräche, genossen Waffeln oder Couscous, probierten Musikinstrumente aus…

CDU und Toleranz

Der Marktplatz bot an diesem Feiertag ein schönes Spiegelbild der Greifswalder Bevölkerung. Ja, aber… „Wo ist eigentlich die CDU?“ Als Mitglied des Bündnisses „Greifswald für alle“ und Moderatorin der Veranstaltung konnte ich nur sagen: „Ich weiß auch nicht, warum sie nicht kommen wollte. Eingeladen war sie, wie alle anderen wahrhaft demokratischen Parteien auch.“ Jedoch hatte die CDU uns auf unser Schreiben vom 8. Februar noch nicht einmal geantwortet – sehr bedauerlich, wie wir finden. Einer der Freunde sinnierte weiter: „Damit macht die CDU dann ja schon eine Aussage, wenn sie bei einem solchen Fest nicht dabei sein will.“ Ihm schien das Schweigen und die Nicht-Teilnahme einer der größten deutschen Parteien offenbar ihrer Rolle nicht angemessen; schließlich heißt es schon in Artikel 21 des Grundgesetzes: „Die Parteien wirken bei der politischen Willensbildung des Volkes mit […].“ „Die CDU und die Toleranz“ weiterlesen

Greifswalder Kulturfest am 1. Mai für Solidarität und Weltoffenheit

Das Bündnis „Greifswald für alle“ und der DGB laden am Tag der Arbeit zum Kulturfest auf dem Markt ein, um dort mit einem vielseitigen Programm Solidarität und Weltoffenheit zu feiern. 

Am 1. Mai veranstaltet das Bündnis „Greifswald für alle“ in enger Kooperation mit dem DGB und mit der Beteiligung zahlreicher lokaler und regionaler Initiativen und Institutionen ein Greifswalder Kulturfest für Solidarität und Weltoffenheit. Mit der zweiten Auflage dieser Veranstaltung soll zusammen mit allen daran beteiligten, demokratischen Kräften Greifswalds und mit Hilfe der lokalen Kunst- und Musikszene ein Zeichen für Toleranz und Respekt und gegen Hass und rechte Hetze gesetzt werden. Damit soll sichtbar gemacht werden, dass fremdenfeindliche, diskriminierende und rassistische Gruppierungen und Parteien nicht für die Mehrheit der Greifswalderinnen und Greifswalder sprechen.

Kulturfest Greifswald

(Plakatausschnitt)

Kulturfest auf dem Markt für Toleranz und Vielfalt

„Greifswalder Kulturfest am 1. Mai für Solidarität und Weltoffenheit“ weiterlesen

Bündnis „Greifswald für alle“ verlangt Entschuldigung von Axel Hochschild

Eine Pressemitteilung des Bündnisses Greifswald für alle

Am 4. März spielte sich während der Demonstration der Bürgerinitiative „Ernst Moritz Arndt bleibt“ folgende Szene ab: Axel Hochschild, Fraktionsvorsitzender der CDU-Bürgerschaftsfraktion, verliest einzeln die Namen all derjenigen Abgeordneten, die gegen ein Einwirken der Bürgerschaft auf die Hochschule stimmten. Nach der Einleitung: „Das sind diejenigen, die gegen Greifswald gestimmt haben…“ lässt Hochschild nach jedem Namen eine kurze Pause, um seinem Publikum von knapp 400 Personen die Möglichkeit zu geben, die Betroffenen auszubuhen und auszupfeifen; eine Möglichkeit, die das sichtlich erregte Publikum gern ergreift.

„Wer nicht für uns ist, ist gegen uns“

Axel Hochschild posiert vor ArndtEin solches Verhalten ist unter den demokratischen Parteien in Greifswald wohl bisher beispiellos. Was ist das Ziel einer solchen Aktion, bei der konkrete Einzelpersonen dem Zorn einer aufgebrachten Menge ausgesetzt werden? Schaut man beispielsweise an den rechten Rand, so wird mit der Denunziation antifaschistisch engagierter Menschen in sozialen Netzwerken oder auf öffentlichen Veranstaltungen eine Drohkulisse aufgebaut. Eine Drohkulisse, die dafür sorgen soll, dass sich diese Personen nicht mehr trauen sich zu engagieren. Will sich die CDU Greifswald wirklich auf dieselbe Stufe begeben?

Dazu kommt, dass die Position zum Verhalten der Universität für Hochschild offensichtlich untrennbar mit der Zustimmung oder Ablehnung der Stadt Greifswald selbst ist. Nur wer gegen die Umbenennung der Universität ist, scheint für ihn „für Greifswald“ zu sein. Alle anderen sind daher offensichtlich „gegen Greifswald“. Was die Benennung der Universität mit der Identifizierung mit Greifswald zu tun hat, ist allerdings nicht klar. So wird jegliche widersprechende Meinung delegitimiert, da diese schließlich „gegen Greifswald“ gerichtet sein müsste. So werden Menschen, die kein Problem mit der Umbenennung haben, automatisch als politischer Gegner ausgemacht, offensichtlich gilt: Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Will die CDU mittragen, dass Konflikte wirklich auf diese Art vereinfacht und polarisiert werden?

Ist es angebracht, dass ein hochrangiges Parteimitglied die Regeln des demokratischen Umgangs miteinander so verletzt und seine Kollegen aus der Bürgerschaft so respektlos behandelt? Das Bündnis „Greifswald für Alle“ fordert Axel Hochschild zu einer öffentlichen Entschuldigung bei allen Betroffenen auf.

(Foto: CDU Greifswald, Bearbeitung: Fleischervorstadt-Blog)

Offener Brief: „Greifswald für alle“ irritiert über FFDG-Beteiligung in Wolgast

Das Bündnis „Greifswald für alle“ veröffentlichte am 15.11.2016 einen offenen Brief an die im Land und im Kreis Vorpommern-Greifswald vertretenen Parteien sowie die im Kreistag VG sitzenden Fraktionen und Einzelmitglieder. Darin zeigt sich das Bündnis über die Veranstaltungen in Wolgast gegen die Teilschließung des Kreiskrankenhauses der letzten Zeit „mehr als irritiert“.

Wer die Demonstrationen und die Kundgebungen beobachtete, musste feststellen, dass diese unter maßgeblicher Beteiligung der Gruppierung „Frieden, Freiheit, Demokratie und Gerechtigkeit“ (FFDG) aus Greifswald, einem örtlichen Pegida-Ableger, stattfanden. Das Bündnis befürchtet, dass durch solche gemeinsamen Veranstaltungen Fremdenfeindlichkeit und offener Rassismus in die Mitte der Gesellschaft gelangen. 

greifswald für alle logo

Sehr geehrte Damen und Herren,
wir, das Bündnis „Greifswald für alle„, sind über die Veranstaltung in Wolgast gegen die Teilschließung des KKH am 03.11.16 mehr als irritiert. Wer die Demonstration und die Kundgebung beobachtete, musste feststellen, dass diese unter maßgeblicher Beteiligung der Gruppierung „Frieden, Freiheit, Demokratie und Gerechtigkeit“, kurz FFDG, aus Greifswald stattfand. Einer der Hauptprotagonisten der FFDG und Hauptredner derselben bei Veranstaltungen in Greifswald, Norbert Kühl, leitete die Demo, moderierte und kommentierte sie. Der Kundgebungsort war augenscheinlich seitens der FFDG gestaltet, ihr Transparent, verziert mit Deutschlandfahnen, schmückte diesen. „Offener Brief: „Greifswald für alle“ irritiert über FFDG-Beteiligung in Wolgast“ weiterlesen

Sachbeschädigungen gegen die AfD in Greifswald

Am Wochenende wurden in Greifswald zwei gegen die AfD und ihre Vertreter gerichtete Sachbeschädigungen verübt. Die Taten sind Ausweis politischer Naivität und eine humanistische Bankrotterklärung.

Der Klosterschenke in Eldena wurde in der vergangenen Nacht vier Fensterscheiben eingeworfen und das Mauerwerk der Gaststätte mit einer eindeutigen Losung markiert: „Smash AfD“ und „No AfD“. Die Sachbeschädigung richtet sich offenbar gegen eine für Montag geplante Veranstaltung mit dem ehemaligen AfD-Bundesvorsitzenden Konrad Adam.

klosterschenke eldena (Foto: Paul Zimansky, webMoritz)

Gaststättenbetreiber Wolfgang Jochens, selbst Mitglied der CDU, hatte sein Lokal an die Rechtspopulisten vermietet und dafür in den letzten Tagen öffentliche Kritik einstecken müssen, die sich einerseits grundsätzlich auf die Vermietung an die AfD bezog, andererseits auf frühere Aussagen Adams verwies, der beispielsweise die Einschränkung des Wahlrechts für von ihm als Nichtleistungsträger bezeichnete Personen wie z.B. Arbeitslose, Rentner und Beamte anregte. Eine weitere Sachbeschädigung traf den privaten Wohnsitz des Kreistagsmitglieds Dr. Gunter Jess (AfD) in der Innenstadt. Ihm wurde in der Nacht von Sonnabend auf Sonntag um 01.25 Uhr ein Küchenfenster eingeworfen. „Sachbeschädigungen gegen die AfD in Greifswald“ weiterlesen