Ausstellung: „Weisse Wölfe – eine grafische Reportage über rechten Terror“

In der grafischen Reportage WEISSE WÖLFE zeigen Autor David Schraven und Zeichner Jan Feindt die Ideologie und Gefahr regionaler Neonazi-Gruppen am Beispiel der Ruhrpottstadt Dortmund. Die Ausstellung wird heute Abend mit einer gut besetzten Podiumsdiskussion eröffnet.

In der Stadt Dortmund existiert eine der vitalsten Neonazi-Szenen Deutschlands, die auch für regionale Gruppen wie den Nationalen Sozialisten Greifswald Vorbildcharakter hat und deren Agieren von den Neonazis vor Ort auf mehreren Ebenen nachgeahmt wird. Rechte Gewalttäter haben im Ruhrpott Familien aus ihren Häusern vertrieben und im Laufe der Jahre mehrere Menschen umgebracht. Heute versammeln sich Rechte mit Fackeln vor Flüchtlingsheimen und schicken Journalisten Todesanzeigen.

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(Bild: CORRECT!V)

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IZfG-Ringvorlesung „Konsum und Geschlecht“

Mit einem Vortrag von Christina von Braun beginnt heute Abend die interdisziplinäre Ringvorlesung „Konsum und Geschlecht“. Die Vortragsreihe thematisiert sowohl Agenten und Akteure, als auch Konsumgüter und -räume hinsichtlich ihrer geschlechtlichen Markierungen.

Im beginnenden Wintersemester 2015/16 veranstaltet das Interdisziplinäre Zentrum für Geschlechterforschung wieder eine Ringvorlesung, in deren Fokus in diesem Jahr zwei gegenläufige Perspektivierungen von Gender und Konsum stehen: Zum einen die Frage nach dem Gendering von Konsumkultur und Warenästhetik, zum anderen die Analyse von Gender als einem Konsumgut, das in den verschiedenen Konjunkturen der Geschlechtertheoriebildung auf den Markt geworfen, verbraucht und recycled wird.

ringvorlesung konsum und geschlecht

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Besorgte Bürger demonstrieren heute in Schönwalde

Mvgida konnte in Greifswald bislang nicht Fuß fassen, doch hat sich in den letzten zwei Wochen mit FFDG eine neue Gruppierung gegründet, um Versammlungen für besorgte Bürger, Rassisten und Neonazis zu organisieren. Heute wird in Schönwalde demonstriert.

„Für Frieden, Freiheit, Demokratie und Gerechtigkeit“ ist der Leitspruch der unlängst gegründeten, gleichnamigen Gruppierung FFDG, die für den heutigen Abend eine Versammlung in Schönwalde angemeldet hat und von nun an jeden Montag an wechselnden Standorten für Unruhe sorgen will.

ffgd-greifswald600FFDG-Versammlung vor einer Woche: „Gott schütze unser Land vor Hunger, Pest und Brand, vor Irren, die mit Bomben schmeißen und Parteien, die Die Grünen heißen!“ (Foto: Fleischervorstadt-Blog 10/2015)

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Abschlusspräsentationen des CDFI #11

Die Absolventinnen des Caspar-David-Friedrich-Instituts in Greifswald präsentieren ab heute ihre ingesamt sechszehn Examenssaustellungen. Ein Tipp für Kunstinteressierte!

Wie in jedem Jahr fällt der Beginn des Wintersemesters mit den Examensausstellungen des Caspar-David-Friedrich-Instituts an der Universität Greifswald zusammen. Sechzehn Absolventinnen laden in den kommenden zwei Wochen zu ihren Abschlusspräsentationen ein, bei denen sie jeweils Arbeiten aus fünf verschiedenen künstlerischen Bereichen, also beispielsweise Zeichnung, Malerei oder Videoinstallation zeigen müssen.

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(Sarah Leinkauf)

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Ménage-à-trois: Am Montag wird wieder auf dem Greifswalder Markt demonstriert

Auch am Montagabend wird in Greifswald wieder demonstriert, die Zahl angemeldeter Versammlungen hat sich in dieser Woche auf drei erhöht. „Ménage-à-trois: Am Montag wird wieder auf dem Greifswalder Markt demonstriert“ weiterlesen

Asylgegner und Neonazis gehen in antirassistischen Sprechchören unter

Nach der Überraschungsdemo vor einer Woche mussten Asylgegner und Neonazis heute in Greifswald eine empfindliche Schlappe hinnehmen. Nur drei Dutzend Personen folgten dem Aufruf und wurden auf dem Markt von einer lautstarken Menge übertönt.

Vielleicht war das Motto der Versammlung dann doch zu subtil, um die wutbürgerliche Klientel in Greifswald auf den Marktplatz zu bewegen, jedenfalls folgte so gut wie niemand dem Aufruf der Facebook-Seite „Greifswald wehrt sich“, um gemeinsam “gegen Atomwaffen auf DEUTSCHEN BODEN!” (sic!] zu demonstrieren. Das einzige Banner auf Seiten der Rechten ging leider am offiziellen Thema der Demonstration vorbei.

Neonazi Demo Greifswald

Auch nach einer Stunde kaum Zulauf bei den Rechten (Foto: Fleischervorstadt-Blog)

Zu der Versammlung, die von einer ortsfremden Person aus dem Mvgida-/ MV.Patrioten-Umfeld angemeldet wurde, fanden sich um 19 Uhr nur etwa dreißig Personen ein. Später wuchs die Gruppe auf 35 Personen an. Wurde die rassistische Demonstration vor einer Woche noch von vielen Auswärtigen unterstützt, zeigten sich am Montagabend erste Ermüdungserscheinungen: In den vergangenen Tagen demonstrierten Asylkritiker, Rassisten und Neonazis gemeinsam in Boizenburg, Greifswald, Stralsund, Wismar, Ueckermünde und Demmin. Nicht wenige sind hierfür auch in andere Städte gereist, doch heute war wohl bei vielen Demonstrationstouristen die Luft raus.

greifswald wehrt sich atomwaffen

Vielleicht war das verklausulierte Motto nicht eindeutig genug (Screenshot: Greifswald wehrt sich, FB)

Die rechte Versammlung, an der unter anderem ein Mitglied der Burschenschaft Rugia sowie Maik Spiegelmacher, ein Greifswalder Neonazi der ersten Stunde, teilgenommen haben, ertrank zwischenzeitlich in den Sprechchören der etwa 250 Gegendemonstranten, so dass selbst das noch nach mehreren Bier umsetzbare „Wer Deutschland nicht liebt, soll Deutschland verlassen“ in einer antirassistischen Geräuschkulisse unterging.

Gegen 19.50 Uhr bewegten sich die Gegendemonstranten geschlossen in die Marktmitte, wo sich kurz zuvor vier Personen aus dem Umfeld der Montagsmahnwachen mit einem Friedensbanner zwischen beiden Gruppierungen postiert haben. Daraufhin bewegten sich mehrere Beamte der mit relativ vielen Kräften angerückten Polizei zwischen beide Demonstrationen und sicherte den friedlichen Verlauf der Veranstaltung ab. Zu einer Eskalation kam es auch dann nicht, als Antifaschisten plötzlich das Banner der Rechten entwendeten und unter dem johlenden Applaus der Masse damit verschwanden.

Antifaschistische Demo Greifswald

250 Gegendemonstranten versammelten sich friedlich am Rathaus (Foto: Fleischervorstadt-Blog)

Wenige Minuten nach 20 Uhr löste sich die rechte Versammlung auf und zog über die Lange Straße in Richtung Europakreuzung ab. Kurz darauf zerstreuten sich auch die Teilnehmenden der Gegendemonstration, die den Verlauf des heutigen Abends als Erfolg bewerten können. Bei den Asylkritikern, Rassisten und Neonazis dürfte das Resümee dagegen zerknirscht ausfallen, denn in Greifswald wurde heute sichtbar, dass die Zivilgesellschaft glücklicherweise in der Überzahl ist und rassistische Umzüge nicht unwidersprochen hinnimmt.