KAW-Hallen: Bürgerinitiative will mögliche Verkehrsbelastung aufzeigen

Die Bürgerinitiative Rettet die Innenstadt und die Fleischervorstadt, also jener — in fast jeder Hinsicht heterogene — Verbund von Gegnerinnen eines großen Einkaufszentrums auf dem Gelände der ehemaligen KAW-Hallen, wird heute Nachmittag eine Kundgebung am Karl-Marx-Platz abhalten.

VERKEHRSBEUNRUHIGUNG DURCH TÄGLICH MEHR ALS 1800 AUTOS 

Mit der Versammlung soll einerseits ein Zeichen für den Erhalt der RoSa WG — einem Elektro-Club, dem das seit Anfang des Jahres bestehende Zwischennutzungsmietverhältnis vor wenigen Wochen überraschend zum heutigen Tag gekündigt wurde — gesetzt werden.

(Screenshot Greifswald TV, Entwurf des EKZ KAW)

Andererseits möchte die BI die Greifswalder Bevölkerung auf die zunehmende Verkehrsbelastung in der Bahnhofstraße, die ein Einkaufszentrum dieser Größe verursachen würde, aufmerksam machen. Die Teilnehmenden der Kundgebung werden deswegen um die Mitnahme eines Fahrrads gebeten.

In einer Studie wurde eine Verkehrszunahme von täglich mehr als 1800 Fahrzeugen ohne Lieferverkehr prognostiziert, die durch ein Einkaufszentrum der projektierten Größe entstehen könnte. Wenn diese Zahl stimmt, so klingt sie erstmal dramatischer, als sie wirklich ist. Denn je nachdem, wie sich dieser Verkehr auf den Tag verteilt, werden auf der Bahnhofstraße wohl kaum mehr als zehn Fahrzeuge pro Minute zusätzlich fahren. Nichtsdestotrotz stellt sich natürlich die Frage nach dem verkehrsberuhigenden Sinn der 2010 fertiggestellten Bahnparallele, die insgesamt 35 Millionen Euro gekostet hat.

NEUE VERMITTLUNGSVERSUCHE MIT POLITISCHER UNTERSTÜTZUNG

In Sachen RoSa WG gibt es ebenfalls Neuigkeiten: Neben den in der BI aktiven Bürgerschaftsmitgliedern Milos Rodatos (Piratenpartei), Erik von Malottki (SPD) und Ulrich Rose (Alternative Liste) möchte nun auch noch Landtagsmitglied Patrick Dahlemann (SPD) zwischen Clubbetreiber Murat Demirkaya und Vermieter Dieter Rex vermitteln und sich für eine konstruktive Lösung stark machen.

Man darf gespannt sein — wie es heißt, ist bereits ein Gesprächstermin anberaumt. Die Online-Petition Kultur darf nicht sterben – Rettet die RoSa WG! wurde unterdessen von mehr als 1000 Personen mitgezeichnet. Das Ziel der Petition, deren Kommentarfunktion bislang sehr lebendig genutzt wurde und auch so manchen Troll anzuziehen vermochte, sind 5000 Unterstützende — da muss also noch einiges passieren!

Fakten: 30.06. | 16.30 Uhr | Karl-Marx-Platz

Hotels und Hochbeete — bei Polly Faber entsteht ein urbaner Gemeinschaftsgarten

Urban Gardening nun auch in Greifswald? Im Rahmen des International Students Festival findet heute Nachmittag auf dem Gelände von Polly Faber ein Workshop zur gärtnerischen Nutzung urbaner Flächen statt, bei dem alle Teilnehmenden dazu eingeladen sind, sich dem betonierten Areal hinter Haus I zu widmen und ein Ensemble aus Hochbeeten sowie mehreren Insektenhotels zu errichten.

Workshop Urban Gardening GreifswaldDas interkulturelle Projekt soll durch einen in englischer Sprache verfassten Blog begleitet werden, der alle Mitwirkenden auch nach der Beendigung des Workshops auf dem Laufenden halten soll. Später könne der Garten als Begegnungsraum genutzt werden und zeigen, wieviel Potential in der zum Teil verlassenen Industriebrache steckt. Für die Aufrechterhaltung des Gartenbetriebs werden Partnerschaften mit Menschen angestrebt, die dabei helfen, das Projekt zu betreuen und die vor allem Freude an der gemeinsamen Gartenarbeit haben.

Fakten: 25.06. | 13-17 Uhr | Polly Faber (Bahnhofstr. 44)

Jetzt kommt der Sommer! Das Programm der Fête de la Musique 2014

Fête de la Musique

Mit der Fête de la Musique wird morgen der Sommer eingeläutet. Die Veranstaltung, die sich seit den Achtziger Jahren von einer Pariser Feierlichkeit zu einem globalen Festakt entwickelte, wird dann in Greifswald zum sechsten Mal stattfinden. Sorge dafür trägt GrIStuF, der Verein, der auch hinter dem gleichnamigen Festival steht und der einiges bewegt. Die Eröffnung des Festivals, die sogenannte Welcome-Party, geht in diesem Jahr Hand in Hand mit der Fête und beginnt gewissermaßen als fêtte Aftershow um 23 Uhr in den ehemaligen KAW-Hallen am Bahnhof.

Der Sonnabend wird also von freier Kultur ganz im Sinne des Umsonst-und-draußen-Prinzips bestimmt. Auf insgesamt neun Bühnen werden ab 12 Uhr an verschiedenen Orten der Stadt Bands spielen und Künstlerinnen auftreten, zum Beispiel im St. Spiritus, auf dem Fischmarkt, im Schuhhagen, im Innenhof der Universität, in der Brinkstraße und in der Knopfstraße. Auf dem Hof des Klex beginnt um 17 Uhr die Kinder-Fête, während sich die große GrIStuF-Bühne, auf der ab 18 Uhr unter anderem Auf jeden Derbe spielen werden, in diesem Jahr auf dem Hof der Stralsunder Straße 10 (Straze) befindet. Hier kann man einen Vorgeschmack auf eine goldene Straze-Zukunft gewinnen!

Das Programm der Fête de la Musique 2014 in Greifswald 

GrIStuF-Hauptbühne im StraZe-Garten (GrIStuF) „Jetzt kommt der Sommer! Das Programm der Fête de la Musique 2014“ weiterlesen

Weckruf an Rex

Ein Gastbeitrag von Mounir Zahran

Dieter Rex, der Besitzer der KAW Hallen, hat einen Wunsch: Ein Einkaufcenter in den Gemäuern der Bahnhofshallen. Wenn alles klappen sollte, wird es 2016 eröffnet werden. Bei manchen Bürgern und Politikern der Stadt fand dieser Gedanke nur wenig Anklang. Offenbar so wenig, dass sich eine Bürgerinitiative gegründet hat, die gegen das Bauvorhaben protestiert. Die Initiative sieht durch das Shoppingcenter die Innenstadt und die Fleischervorstadt gefährdet.

RoSa WG im ehemaligen Witt-Call-Gebäude in Greifswald(Foto: Fleischervorstadt-Blog)

Rex fühlt sich nun bedrängt, anders kann sein Verhalten nicht gedeutet werden. Der RoSa WG wurde vor wenigen Wochen kurzerhand der Mietvertrag im ehemaligen Witt-Call-Gebäude grundlos gekündigt — trotz einer Absprache, die Räume bis zum Anfang der Bauarbeiten nutzen zu dürfen. „Weckruf an Rex“ weiterlesen

Internationales Studentenfestival GrIStuF braucht dein Sofa und dich!

Nur noch eine Woche, bis das internationale Studentenfestival GrIStuF beginnt und etwa 150 Studierende aus unterschiedlichen Ländern Europas nach Greifswald reisen werden, um sich in Workshops und Vorträgen dem konsumkritischen Festivalthema, Lost in Consumption – Rethinking Economy, anzunähern und gemeinsam eine gute Zeit zu verbringen.

GrIStuF 2014

GRISTUF FEHLEN NOCH 100 BETTEN 

Im Gegensatz zu den früheren Festivals des Vereins orientiert sich die diesjährige Auflage am 2006 organisierten U-Rope-Festival — zumindest was die teilnehmenden Studierenden angeht, die in diesem Jahr ausschließlich aus europäischen Ländern stammen werden. Das ist zwar einerseits schade um den internationalen Charme, den das Festival dadurch ein wenig einbüßt, andererseits deckelt diese Entscheidung auch das Elitenproblem, das sich bei Teilnehmenden mit sehr kostspieligen Anreisewegen fast zwangsläufig ergab.

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Vernissage: Kunst im Block

Seit April bespielen Kunstschaffende insgesamt zehn Wohnungen in einem leergezogenen Aufgang in der Makarenkostraße und bringen im Rahmen eines vom Quartiersbüro Schönwalde II initiierten Zwischennutzungsprojektes bis Ende Juni eine für diesen Ort ungewohnte Dosis Kultur in das Plattenbauviertel. Ende Juni endet Kunst im Block, doch bis dahin werden noch mehr als zehn Veranstaltungen in der Makarenkostraße stattfinden.

Kunst im Block FlyerHeute Abend wird zunächst zur großen Vernissage eingeladen, bei der ab 18 Uhr in Augenschein genommen werden kann, was die beteiligten Künstler und Künstlerinnen (Anne Amelang, Christoph Both-Asmus, Astrid Brünner, Urs Bumke, Martin Holz, Felix Lies, Eugen Kunkel, Emma Meyer, Jay Neumann, Johanna Nikulski-Dirks, Lena Lapschina, Enrico Pense, Marc Oliver Rühle, Cindy Schmid, Franziska Stolzenau, Pauline Stopp, Iris Vitzthum und Studierenden der Medien- und Informatikschule) in ihren Ateliers geschaffen haben.

Die Ausstellungseröffnung wird von einer Performance zu den Achtziger Jahren begleitet, die das Greifswalder Studententheater und das polnische Teatr Brama unter der Regie von Katja Klemt und Daniel Jacewicz erarbeitet haben. Weiterhin darf mit einem Auftritt der SynthiBros und zwei Vorträgen von Tilman Meynig und Christoph Both-Asmus (Wildnis & menschliche Entwicklung, Treewalker) gerechnet werden. Das komplette Juni-Programm ist auf dem Projektblog von Kunst im Block abrufbar.

Einen oberflächlichen Eindruck von Kunst im Block gewinnt man im folgenden Fernsehbeitrag von Greifswald TV.

Fakten: 13.06. | ab 18 Uhr | Makarenkostr. 43