NPD-Politiker Daniel Ohm wegen Angriff auf Greifswalder Wohnhaus verurteilt

Am Montag endete der vierte Verhandlungstag im Prozess um den Angriff auf ein Wohnhaus in der Grimmer Straße mit einem vergleichsweise milden Urteil: Wegen Sachbeschädigung und versuchter Nötigung wurde Daniel Ohm (NPD), der seine Partei zuletzt in der Stadtvertretung von Usedom vertrat, zu einer Geldstrafe von 40 Tagessätzen à 30 Euro verurteilt. „NPD-Politiker Daniel Ohm wegen Angriff auf Greifswalder Wohnhaus verurteilt“ weiterlesen

Hinterhältiger Hackerangriff auf das Theater Vorpommern verursacht PR-Missverständnis

Das Problem dürfte den meisten Leuten, die eine Fanpage bei Facebook betreiben und über einen langen Zeitraum im größten sozialen Netzwerk die Präsenz einer Organisation pflegen, bekannt sein: Irgendwann kommt ein böser Hacker, loggt sich illegal in das Facebook-Konto ein und übernimmt den Account, um zweifelhafte Links zu Viagra zu posten, unseriöse Investitionsmöglichkeiten zu bewerben oder sich zur Personalpolitik des Aufsichtsrates vom Theater Vorpommern zu äußern — was Hacker eben so machen, wenn der Tag lang und der Mate-Kasten nicht leer wird! „Hinterhältiger Hackerangriff auf das Theater Vorpommern verursacht PR-Missverständnis“ weiterlesen

Baustelle rückt vor — Gützkower Straße bald komplett dicht

Die seit April laufenden Arbeiten an der Regenentwässerung in der Gützkower Straße kommen in die nächste Bauphase. So wurden gestern früh die Absperrungen im Bereich Bahnhofstraße/Wiesenstraße auf den zweiten Bauabschnitt Wiesenstraße/Burgstraße bis zur Höhe des An- und Verkaufsgeschäftes ausgedehnt.

Autofahrer, die sich vor drei Wochen noch über die Öffnung der Wiesenstraße freuen durften, werden jetzt mit neuerlichen Komplikationen konfrontiert, denn durch die ausgedehnte Baustelle ist diese Straße nun in zwei Teile geteilt und die Zufahrt zur Gützkower Straße wieder gesperrt.

Es bleibt abzuwarten, auf welchem Weg die aus Richtung Bahnhof kommenden Fahrzeughalter aus der südlichen Fleischervorstadt in den nächsten Wochen ihr Zuhause erreichen werden — über die kopfsteingepflasterte Baustraße oder auf dem ampelbeschwerten Umweg über die Lange Reihe? Als Fahrradfahrerin sollte man schon aus Zeitgründen die abgesperrte Straße meiden und beispielsweise auf die Arndt- oder die Burgstraße ausweichen. Die Fußwege bleiben beidseitig begehbar.

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Critical Mass erinnnert Greifswalder Autofahrer an Staugefahr

Trotz des Regens, der heute Nachmittag wie auf Bestellung den Versammlungsbeginn einläutete, folgten etwa 50 Personen einem Aufruf der Bürgerinitiative Rettet die Innenstadt und die Fleischervorstadt, um sich am Karl-Marx-Platz zu einer Kundgebung zu treffen.

Sorgte der anhaltende Regen unter den Teilnehmenden anfänglich noch für Konfusion, so konnte wenig später fast wie geplant im Schutz der Baumkronen die Veranstaltung zur vieldiskutierten Zukunft der ehemaligen KAW-Hallen stattfinden.

Nach Redebeiträgen des StuPa-Präsidenten Philipp Schulz (Die Partei), und der beiden Bürgerschaftsmitglieder Erik von Malottki (SPD) und Milos Rodatos (Piratenpartei) wurde die Versammlung aufgelöst. Anschließend schwang sich der Großteil des verbliebenen Publikums, das vom radelnden Kleinkind und der tanzfreudigen Studentin über den mittelständischen Einzelhändler bis zum Uni-Dozenten reichte, auf die Räder und formierte sich zu einer Critical Mass, die alsbald die Bahnhofstraße hinauffuhr. Und wieder hinunter. Und wieder hinauf. Und wieder hinunter. Ein bizarres Bild, wie sie dort gemeinsam demonstrierten.

Nach fünf Minuten war zumindest eine Sache klar: Es sind nicht einmal 50 Fahrradfahrende, die zur Hauptverkehrszeit die Bahnhofstraße befahren, nötig, um den Abschnitt zwischen der Ampel vor dem Kreisverkehr und der Kreuzung Gützkower Straße/Fleischerstraße in Stillstand zu versetzen. Die meisten Autofahrer reagierten entspannt und harrten einfach aus, vielleicht nicht zuletzt deswegen, weil vielen klar war, dass die Fahrradfahrerinnen irgendwann wieder von der Straße verschwinden würden.

Der Verkehrsfluss hat an dieser Stelle und zu dieser Tageszeit höchst empfindlich auf diese kleine Störung reagiert — schwer vorstellbar, dass diese Fragilität mit dem zunehmenden Verkehrsaufkommen, das mit dem Bau eines großen Einkaufszentrum einherginge, vereinbar sein sollte und nicht stattdessen zum Dauerstau während des Berufs- und Feierabendverkehrs führen würde.

KAW-Hallen: Bürgerinitiative will mögliche Verkehrsbelastung aufzeigen

Die Bürgerinitiative Rettet die Innenstadt und die Fleischervorstadt, also jener — in fast jeder Hinsicht heterogene — Verbund von Gegnerinnen eines großen Einkaufszentrums auf dem Gelände der ehemaligen KAW-Hallen, wird heute Nachmittag eine Kundgebung am Karl-Marx-Platz abhalten.

VERKEHRSBEUNRUHIGUNG DURCH TÄGLICH MEHR ALS 1800 AUTOS 

Mit der Versammlung soll einerseits ein Zeichen für den Erhalt der RoSa WG — einem Elektro-Club, dem das seit Anfang des Jahres bestehende Zwischennutzungsmietverhältnis vor wenigen Wochen überraschend zum heutigen Tag gekündigt wurde — gesetzt werden.

(Screenshot Greifswald TV, Entwurf des EKZ KAW)

Andererseits möchte die BI die Greifswalder Bevölkerung auf die zunehmende Verkehrsbelastung in der Bahnhofstraße, die ein Einkaufszentrum dieser Größe verursachen würde, aufmerksam machen. Die Teilnehmenden der Kundgebung werden deswegen um die Mitnahme eines Fahrrads gebeten.

In einer Studie wurde eine Verkehrszunahme von täglich mehr als 1800 Fahrzeugen ohne Lieferverkehr prognostiziert, die durch ein Einkaufszentrum der projektierten Größe entstehen könnte. Wenn diese Zahl stimmt, so klingt sie erstmal dramatischer, als sie wirklich ist. Denn je nachdem, wie sich dieser Verkehr auf den Tag verteilt, werden auf der Bahnhofstraße wohl kaum mehr als zehn Fahrzeuge pro Minute zusätzlich fahren. Nichtsdestotrotz stellt sich natürlich die Frage nach dem verkehrsberuhigenden Sinn der 2010 fertiggestellten Bahnparallele, die insgesamt 35 Millionen Euro gekostet hat.

NEUE VERMITTLUNGSVERSUCHE MIT POLITISCHER UNTERSTÜTZUNG

In Sachen RoSa WG gibt es ebenfalls Neuigkeiten: Neben den in der BI aktiven Bürgerschaftsmitgliedern Milos Rodatos (Piratenpartei), Erik von Malottki (SPD) und Ulrich Rose (Alternative Liste) möchte nun auch noch Landtagsmitglied Patrick Dahlemann (SPD) zwischen Clubbetreiber Murat Demirkaya und Vermieter Dieter Rex vermitteln und sich für eine konstruktive Lösung stark machen.

Man darf gespannt sein — wie es heißt, ist bereits ein Gesprächstermin anberaumt. Die Online-Petition Kultur darf nicht sterben – Rettet die RoSa WG! wurde unterdessen von mehr als 1000 Personen mitgezeichnet. Das Ziel der Petition, deren Kommentarfunktion bislang sehr lebendig genutzt wurde und auch so manchen Troll anzuziehen vermochte, sind 5000 Unterstützende — da muss also noch einiges passieren!

Fakten: 30.06. | 16.30 Uhr | Karl-Marx-Platz

Hotels und Hochbeete — bei Polly Faber entsteht ein urbaner Gemeinschaftsgarten

Urban Gardening nun auch in Greifswald? Im Rahmen des International Students Festival findet heute Nachmittag auf dem Gelände von Polly Faber ein Workshop zur gärtnerischen Nutzung urbaner Flächen statt, bei dem alle Teilnehmenden dazu eingeladen sind, sich dem betonierten Areal hinter Haus I zu widmen und ein Ensemble aus Hochbeeten sowie mehreren Insektenhotels zu errichten.

Workshop Urban Gardening GreifswaldDas interkulturelle Projekt soll durch einen in englischer Sprache verfassten Blog begleitet werden, der alle Mitwirkenden auch nach der Beendigung des Workshops auf dem Laufenden halten soll. Später könne der Garten als Begegnungsraum genutzt werden und zeigen, wieviel Potential in der zum Teil verlassenen Industriebrache steckt. Für die Aufrechterhaltung des Gartenbetriebs werden Partnerschaften mit Menschen angestrebt, die dabei helfen, das Projekt zu betreuen und die vor allem Freude an der gemeinsamen Gartenarbeit haben.

Fakten: 25.06. | 13-17 Uhr | Polly Faber (Bahnhofstr. 44)