Das Quartiersbüro Schönwalde II vergibt für den Zeitraum vom 1. April bis zum 30. Juni Arbeitsstipendien an bis zu zehn bildende Künstler oder Künstlerinnen, die im Rahmen des Projekts Kunst im Block einen leerstehenden Aufgang in der Makarenkostraße bespielen sollen.
Am 3. April eröffnet die Verkehrsgesellschaft Vorpommern-Greifswald mbH (VVG) eine neue Fernbuslinie, durch die Greifswald direkt mit dem etwa 70 km entfernten Neubrandenburg verbunden werden soll. Der Anfang nimmt sich bescheiden aus, denn vorerst wird die Linie 330 nur an drei Tagen in der Woche — Donnerstag, Freitag und Sonntag — jeweils einmal von Greifswald nach Neubrandenburg und retour fahren.
Die Fernbuslinie heißt „Schnurstracks“ und dieser Name ist Programm, denn der Direktbus, der erstens zwischen den beiden Städten keine Zwischenhalte macht und zweitens auf der A20 fährt, braucht für die Strecke nur eine Stunde. Zunächst werden diese Fahrten jedoch lediglich am Donnerstag, Freitag und Sonntag angeboten. Wenn die Nachfrage groß genug ist, soll die Schnellverbindung ausgebaut werden.
(Screenshot schnur-stracks.de)
Der Bus wird um 17.30 Uhr in Greifswald abfahren; um 19 Uhr beginnt anschließend seine Rückfahrt aus Neubrandenburg. Die Fahrkarten werden im Bus bezahlt und sollen 9 Euro kosten. Zum Vergleich: Der Preis einer Mitfahrgelegenheit auf dieser Strecke beträgt etwa 5 Euro. Ein Kinderwagen kann mitgeführt werden und auch Fahrräder lassen sich — nach vorheriger telefonischer Anmeldung — mit dem Bus transportieren.
Weitere Informationen und der Fahrplan mit den drei anderen Zwischenstationen in Greifswald sind auf der Seite von Schnurstracks abrufbar.
Am 4. Mai ist es wieder soweit: Aus der Fleischervorstadt wird zum sechsten Mal ein großer Flohmarkt, der sich über das gesamte Viertel ausdehnt und zum mehrstündigen Flanieren einlädt. Im vergangenen Jahr beteiligten sich mehr als 100 Stände an diesem Spektakel und es ist nicht zu erwarten, dass die Begeisterung in diesem Jahr abflauen wird.
Alle Bewohner und Bewohnerinnen der Fleischervorstadt sind herzlich dazu eingeladen, von 13 Uhr bis 18 Uhr am Stadtteil-Flohmarkt teilzunehmen — sei es vor der Haustür, in der leergeräumten Garage oder im eigenen Garten. Damit alle Interessierten an diesem Sonntag im Mai auch den Weg zu den Ständen finden, wird wieder ein Laufplan erstellt und verteilt. Die Anmeldung ist per E-Mail (Flohmarkt[at]17vier.de), telefonisch (03834-7735-10 Literaturzentrum) oder — täglich ab 12 Uhr im Café Koeppen (Bahnhofstraße 4/5) — auch persönlich möglich. Anmeldeschluss ist der 4. April.
Der Stadtteil-Flohmarkt ist eines der etabliertesten Projekte des Quartiersbüros Fleischervorstadt, das seine Arbeit Ende Juni 2014 einstellen wird. Seit dem vergangenen Herbst bemühen sich die beiden Quartiersmanagerinnen darum, dass die angestoßenen Impulse von engagierten Anwohnern aufgenommen werden, die die Fleischervorstadt zukünftig selbstorganisiert beleben wollen. Der Flohmarkt ist das erste Projekt, das diese sogenannten „Fleischervorstadt-Gestalten“ mit Unterstützung des Quartiersbüros organisieren.
Was der Klitschko kann, das sollte auch Ex-Boxweltmeister Sebastian Sylvester gelingen — raus aus dem Ring und rein in die Politik. Und während der eine am vergangenen Wochenende in Kiew um die Zukunft der Ukraine rang und sich als politischer Zukunftsträger in Stellung brachte, stellte sich der andere auf dem CDU-Kreisparteitag in Ducherow vor und begeisterte die Parteibasis mit einem Blitz-K.o., wie man es von dem früheren Faustkämpfer kaum anders erwartet hätte.
Am Rednerpult reichten Sebastian Sylvester, der den Kampfnamen „Hurrikan“ trägt, exakt 24 Sekunden aus, um später 86 Prozent der versammelten Christkonservativen von seiner Eignung als Kandidat für die bevorstehende Kreistagswahl zu überzeugen.
„JENSEITS DES SPORTS HABE ICH NOCH NICHT SOVIEL AHNUNG“
Das ist besonders deswegen eine respektable Leistung, weil der Sportler bis dato kein Parteibuch hat und anzunehmen ist, dass viele der gut 100 Anwesenden ganz genau hinhören würden, wenn sich ein Parteiloser für einen Platz auf ihren Listen bewirbt. Doch Sylvester fand offenbar die richtigen Worte, um den Großteil der Basis auf seine Seite zu ziehen:
Ich bin halt Sebastian Sylvester, bin 33 Jahre jung. Was soll ich sagen? Ich bin zum ersten Mal hier. Ich lerne noch. Und ja, ich wurde jetzt praktisch ins kalte Wasser geschmissen hier; soll das Beste daraus machen. Ich werde immer das Beste daraus machen. Ich kämpfe und werde auch weiterhin kämpfen. Und ja, schauen wir mal, wie es weitergeht. Mehr kann ich jetzt nicht sagen.
Na, auch überzeugt? Für diese Rede erntete der frühere Boxstar die Zustimmung von nicht weniger als 92 der 107 Anwesenden — ein glänzender Start für den kommunalpolitischen Neuling und zugleich ein schlechtes Zeugnis für die Christdemokraten, denn selten gerät das Verhältnis von Popularität und Sachkompetenz eines Kandidaten in so schiefe Lage wie bei Sylvester. Wie zum Beweis räumte der Boxstar auch gegenüber der Ostsee-Zeitung ein, dass seine Frau anfänglich gegen seine Kandidatur gewesen sei, weil beide zu wenig über Kommunalpolitik wüssten. Oder um es mit den Worten des Hurrikan auf den Punkt zu bringen: „Jenseits des Sports habe ich noch nicht so viel Ahnung.“
(Sylvesters kurzweilige Rede beim Kreisparteitag der CDU wurde glücklicherweise gefilmt. Der Link zu diesem Video befindet sich bei den Leseempfehlungen am Ende des Artikels und sollte auf keinen Fall verpasst werden)
Der Nordkurier kolportiert indes aus Parteikreisen, dass der CDU inzwischen der Aufnahmeantrag des eloquenten Faustkämpfers vorliege. Die parteipolitische Rekrutierung des populären Sportlers darf sich Egbert Liskow (CDU) auf die Fahnen schreiben. Der suchte schon früher die Nähe zum Greifswalder Boxsport und seinen Aktiven.
Wenig überraschend war Sylvester dann auch beim Neujahrsempfang der CDU am 21. Februar in der Greifswalder Stadthalle mit von der Partie, wo er sich gemeinsam mit Angela Merkel und Egbert Liskow ablichten ließ. Der Mann neben der Kanzlerin ist nämlich kein Personenschützer, sondern politischer Hoffnungsträger — ganz der Klitschko eben!
Mit der parteipolitischen Verpflichtung Sylvesters scheint Liskow vor der Kreistagswahl ein kleiner Coup gelungen zu sein, denn der Boxer erfreut sich auch nach seinem Karriereende großer Beliebtheit und soll die Partei offenbar für Jüngere wählbarer machen. Ob das Konzept Popularität statt Sachkompetenz im Kreistag aufgeht wird, werden die Wähler und Wählerinnen entscheiden, die dann mit ihren Stimmen bei der Kreistagswahl am 25. Mai auch ein Zeugnis über die politische Kultur abgeben werden, zumindest in den Wahlbereichen 1 bis 3, wo der Hurrikan antritt (Greifswald, Amt Landhagen, Jarmen/Tutow und Peenetal/Loitz).
Sebastian Sylvester steigt in den Polit-Ring (OZ Video, 01.03.2014)
Sylvester kandidiert für den Kreistag (Nordkurier, 02.03.2014)
Die Serie unerfreulicher Polizeimeldungen über Verbrechen in Greifswald reißt leider nicht ab. Heute wird über einen gewalttätigen Übergriff auf dem Wall berichtet, den man in den USA wohl unter hate crime — also als aufgrund von Hass oder Vorurteilen begangenes Delikt — verbuchen würde.
Am Sonntag, 04:30 Uhr, kam es vor der Mensa und im Bereich des Mühlentores/Wallanlage zu tätlichen Auseinandersetzungen, bei der zwei Frauen (19, 22 Jahre) und zwei Männer (23, 26 Jahre) verletzt wurden. Zuvor hatten drei Männer einen auf dem Heimweg befindlichen 23-jährigen Gast der „Kostüm Party“, der sich als Frau verkleidet hatte, obszön/diskriminierend/sexistisch beschimpft und angegriffen. Dabei tat sich laut Zeugenaussagen ein 25 bis 30 Jahre und ca. 160 cm großer junger Täter hervor, der u. a. versuchte, einem zur Hilfe eilenden jungen 26-jährigen Mann mit einem Schlagring anzugreifen. Der Schlag traf jedoch eine 23-jährige Frau, die zu Boden ging und kurzzeitig bewusstlos wurde. Eine weitere 19-jährige junge Frau erlitt ebenfalls Schlagverletzungen.
Die Polizei konnte die Täter, zu denen bereits sehr gute Zeugenhinweise vorliegen, vor Ort nicht mehr stellen. Ein gerufener Rettungswagen versorgte die Geschädigte am Wall ambulant.
In Deutschland gibt es keinen eigenen Staftatbestand für Hassverbrechen. 2012 scheiterte eine Gesetzesinitiative, die eine Änderung des Strafgesetzbuchs vorsah, um Taten aus menschenverachtenden Motive härter zu bestrafen. Dem Themenfeld Hasskriminalität werden politisch motivierte Straftaten zugeordnet, die sich gegen eine Person aufgrund ihrer politischen Einstellung, Nationalität, Volkszugehörigkeit, Rasse, Hautfarbe, Religion, Weltanschauung, Herkunft, sexuellen Orientierung, Behinderung, ihres äußeren Erscheinungsbilds oder ihres gesellschaftlichen Status richten.
Polizei ermittelt nach Körperverletzungen (PM Polizei, 03.03.2014)