Mit einem Vortrag über die Situation von Homosexuellen und Transgender in Russland und Kurzfilmen des St. Petersburger Side by Side – LGBT International Film Festival beginnen morgen die Gender Bender Action Days 2015.
Die queer-feministische Veranstaltungsreihe aus Greifswald findet in diesem Jahr zum fünften Mal statt. Vom 28. bis zum 30. Mai werden im IKUWO Vorträge, Workshops und Gesprächsrunden über Geschlechterthemen angeboten, abends stehen Riot Grrrl Punk und die traditionelle Abschlussparty auf dem Programm. „Gender Bender Action Days 2015: Vulven, Tools und Riot Grrrls“ weiterlesen →
Heute beginnen die Gender Bender Action Days 2014. Die queer-feministischen Tage finden in diesem Jahr bereits zum vierten Mal statt und bereichern die Greifswalder Pfingsttage mit einem vielseitigen Programm und vielen Workshops und Vorträgen sowie der inzwischen traditionellen Abschlussparty.
In den Workshops und Gesprächsrunden werden unterschiedliche Themen angepackt, die vom gemeinsamen Austausch über Lookismus, der emanzipatorischen Elternschaft oder der männlichen Sozialisation im Patricharchat bis hin zum Strickkurs für Männer, einem DIY-Schlagzeug-Workshop oder einem Krav Maga bewehrten Selbstbehauptungstraining reichen. Einige dieser Veranstaltungen sind an ein eingeschränktes Publikum adressiert, nähere Informationen dazu sind im Programmheft vermerkt.
Um die berühmte gläserne Decke wird es bereits heute Abend beim moderierten Podiumsgespräch zum Thema „Frauen in der Wissenschaft“ gehen, bei dem mehrere Akademikerinnen der Greifswalder Universität über Gleichstellungspolitik im Wissenschaftsbetrieb diskutieren werden. Am Sonnabend wird es etwas subkultureller, denn der partizipative Abendvortrag wird sich mit Fragen von Geschlechtskonstruktion und den damit verbundenen Herrschaftsstrukturen im Hardcore beschäftigen, ehe auf der Abschlusssause die Nacht zum Tag gemacht wird.
Die Gender Bender Action Days gehen morgen in die dritte Runde und auch in diesem Jahr finden in Greifswald im Zuge dieses queer-feministischen Wochenendes zahlreiche Veranstaltungen statt, zum Beispiel zwei Vorträge über das Verhältnis von Feminismus und Islam und über Frauenbewegung und die Dekonstruktion von Geschlecht.
Praktisch wird es dann in den Workshops, in denen es zum Beispiel um Selbstbehauptung, Upcycling, Autopannenhilfe oder das Reparieren von Fahrrädern geht. Der wohlverdiente Feierabend wird dann ausgelassen gefeiert: am Freitag bei einem Chansonabend mit anschließender DJane-Lounge, am Tag darauf mit einer Party unter dem Slogan Love Techno Hate Lookism!
Über weitere Highlights wie den Gender Bender Art Contest oder die B-Party und eventuelle Zugangseinschränkungen gibt das offizielle Programm Auskunft:
Am 17. Mai beginnt mit den Gender Bender Action Days (G*B*A*D) ein viertägiger Veranstaltungsmarathon mit Vorträgen, Workshops, Parties und Konzerten, der dieses Jahr in nunmehr zweiter Auflage stattfinden wird. Neun Tage sind es noch bis zur Auftakt-Party — Zeit genug, um mit den beiden Mitorganisatorinnen Piet und Charly über verbogene Rollen, Polyamorie und Selbstverteidigung zu sprechen.
Es sind nur noch knapp zwei Wochen, ehe mit der Fusion das größte und wunderbarste Festival Mecklenburg-Vorpommerns beginnen wird. Gerade noch genug Zeit, um sich vorab mit einigen dort auftretenden Künstlerinnen zu beschäftigen und das persönliche Fusion-Programm zu sortieren.
MOGWAI, NOMEANSNO UND SLAGSMÅLSKLUBBEN
Obwohl das endgültige Line-Up des Festivals erst unmittelbar vor Ort mitgeteilt und beworben wird, sind schon etliche Bands und Projekte bekannt, die in Lärz für Furore sorgen werden. Zu ihnen zählen zum Beispiel Screaming Females, Trans Am, Atmosphere, Dark Dark Dark, Secret Chiefs 3 oder Future Islands (alle USA), Jazzsteppa, Shitmat und The Levellers (UK), die schwedischen Bands Slagsmålsklubben und Looptroop Rockers, NoMeansNo aus Kanada, die französischen Projekte Dub Incorporation und Les Ogres de Barback, Bandista aus der Türkei, die schottischen Noiserocker Mogwai, Bauchklang (AT), Farben Lehre aus Polen und Los de Abajo aus Mexiko.
Zu den interessanteren Bookings aus Deutschland, die bislang bekannt wurden, gehören Station 17, Steve Bug, Berlin Boom Orchestra, Guru Guru, das Krause Duo, Angelika Express, Animal Cops, Herr von Grau, Sebastian Sturm und Shir Khan.
SOOKEE, SUPERSHIRT UND BODI BILL
Im Line-Up der diesjährigen Fusion tummeln sich außerdem viele Bands, die in den vergangenen Jahren auch schon in Greifswald zu erleben waren. Wer regelmäßig ins IKUWO geht, hat dort vielleicht auch Skinnerbox (ISR/D), Analogik (DK), Apparatschik, Bulldogs, Digger Barnes, Fanfara Kalashnikov (RUS), I’m Not A Band, Les Fils de Teuhpu (FR), Olsen and the Hurley Sea, Supershirt oder Die Reise gehört und gesehen.
Auch Sookee, die hier erst vor zwei Wochen bei den Gender Bender Action Days auftrat, wird auf der Fusion zugegen sein. Andere Projekte, die in Greifswald spielten, sind Bodi Bill, Herbst in Peking, Dunkelbunt (AUT), die Ohrbooten und Smith&Smart. Kurz nach der Fusion wird auch Alle Farben in die Hansestadt kommen, der dann nochmal vor Ort abgefeiert werden darf.
AL-HACA UND FEINE SAHNE FISCHFILET
Besonders groß ist aber natürlich die Freude über Bands, die in Greifswalder mehr oder weniger verwurzelt sind oder deren Geschichte hier begann. Zu dieser Sorte zählen zweifelsohne die Propagandhis von Feine Sahne Fischfilet. Die Trompeten-Polit-Punkband ist in höchstem Maße umtriebig und hat einen prall gefüllten Tourkalender. Neben der Fusion 2011 sind sie auch wieder für das Force Attack gesetzt, wenig überraschend irgendwie.
Das zweite Projekt Greifswalder Coleur ist das geteilte und umformiert wiedervereinte Duo Al-Haca um ZONIC-Herausgeber Alexander Pehlemann, das sich nach erfolgreicher Reanimation wieder auf den eigenen Ursprung als Soundsystem besinnt. Die beiden Plattendreher werden es sich in der Dub Station gemütlich machen und für tieffrequenten Wohlklang sorgen. Remember the dubby rootz!
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Die Fusion ist restlos ausverkauft. Wer sich keine Eintrittskarte mehr besorgen kann, hat aber noch die Chance, am letzten Festivaltag auf das Gelände zu kommen. Ab Sonntag früh (10 Uhr) sollen die sogenannten Sonntagstickets (20 EUR + 10 EUR Müllpfand) am Einlass verkauft werden: Wer also die Anfahrt nicht scheut, kann am Sonntag noch andocken und gepflegt die letzte Runde mitfeiern!
Dieses Wochenende ist verlängert, weswegen die Empfehlung der wichtigsten stattfindenden Veranstaltungen vorgezogen wird.
SOOKEE „PRO HOMO!“
Die Eröffnungsparty der Gender Bender Action Days wird passenderweise mit der Rapperin Sookee begangen. Das passt gut, denn die Wahlberlinerin mit Mecklenburger Wurzelwerk führt in der männlich dominierten HipHop-Szene ein geschlechterminoritäres Nischendasein. Sie tritt gemeinsam mit Refpolk von der HipHop-Formation (Schlagzeiln) auf. Anschließend werden TAPETE & Crying Wölf spielen.
„Sookee aka Quing of Berlin versteht Rap als Mittel der Kommunikation und nicht als selbstdarstellerisches Rumgepose.
Ihre Texte setzen sich kritisch mit aktuellen Herrschaftsverhältnissen und Geschlechterrollenvorstellungen auseinander. Ihre Botschaft: Jede_r kann Quing sein!“
Mehr Informationen zu den Gender Bender Action Days im vorgestern veröffentlichten Überblick. Als Videoempfehlung sei die extended version ihres Stücks Pro Homo empfohlen.
Nach den Konzerten heißt die Devise: Party statt Rumgemacker!
Fakten: 02.06. | 21 Uhr | IKUWO | 5 EUR + Spende
E-DUB IN DER TSCHAIKA
Die Veranstaltungsreihe Adherence hält am Freitag wieder einmal Einzug in der Tschaika und bietet dort kostenlose Unterhaltung auf kleinstem Raum.
An den Decks werden sich die beiden DJ Gregor Haeder und der unter einem Alias auftretende Sidub abmühen. Es wird elektronische Musik mit „Mut zum Experiment“ angekündigt. Die nunmehr in sechster Folge stattfindende Adherence-Reihe versucht, sich den Erwartungshaltungen des Publikums zu entziehen und auf eigene Spielart die Grenzen des Genres auszuloten.
UMSONST & DRAUSSEN: DAS HOFFEST BEI DER GERMANISTIK
Wie auch schon in den vergangengen Jahren organisieren die Fachschaften der Deutschen Philologie und der Rechtswissenschaften ein gemeinsames Hoffest und realisieren damit die größte studentische Draußen-Sause dieser Art in Greifswald. Hierfür haben via Facebook schon mehr als 620 Leute ihr Kommen angekündigt.
Wer keine Platzangst kennt, auf Fortbewegung im Schneckentempo steht und das Bad in der angetrunkenen Menge sucht, ist bei der kostenlosen Veranstaltung genau richtig. Das begleitende Musikprogramm wird von den lokalmatadorischen Offbeatlern Krach bestritten. Außerdem wurde der Singer/Songwriter Martingo verpflichtet. Das Line-Up wird von der Rockband Lord Bishop Rocks und den Sprechsingenden Smith & Smart komplettiert.
Außer der Konzertbühne wird auch eine DJ-Zone eingerichtet, auf der Selectah Basti und verschnibbt & zugenäht Beat und Tempo diktieren werden, ehe die eintreffende Polizei für ein vorzeitiges Ende der Veranstaltung sorgen wird.
Eine der möglichen Aftershow-Alternativen nach dem Hoffest bieten die Gender Bender Action Days im IKUWO an, wo S.U.P.A. und Frau_bruch dafür sorgen werden, dass sich niemand ernster nehmen muss, als sie ist. Angekündigt als 90ies Chart-Art-Partey darf man Hemmung statt Hirn am Einlass abgeben und im erwünschten „crazy dressup“ selbst ein Glanz werden.