Franz im Glück: schwarze Traumhochzeit verbindet Greifswalder Christdemokraten

In der Mittagssonne vor dem Rathaus Sekt gesoffen und anschließend mit dem Auto über den Fischmarkt zum Essen gekurvt — der Auftakt des hochsommerlichen Wochenendes muss sich auch für die anwesenden Greifswalder Christdemokraten sehr gut angefühlt haben.

Anlass der Feierlichkeit war die Vermählung von Franz-Robert Liskow und Janine Hochheim, beide Kinder kommunalpolitischer Schwergewichte. Liskow Senior ist nachgerücktes Landtagsmitglied, Kreischef der CDU und Präsident der Greifswalder Bürgerschaft. Jörg Hochheim (CDU) ist Baudezernent und Vize-Oberbürgermeister, außerdem sitzt er dem Kreis-Finanzausschuss vor.

ganz links: MdL Egbert Liskow, ganz rechts: Jörg Hochheim, Foto: Fleischervorstadt-Blog

Dass eine Ehe das Band zwischen zwei einflussreichen Familien enger schmieden kann, ist ja aus dem Geschichtsunterricht oder — ganz popkulturell — aus der amerikanischen Fernsehserie Game of Thrones bekannt. Doch entgegen allen Spekulationen über die Vertiefung politischer Allianzen durch das gegenseitige Aufstecken von Edelmetallen darf in diesem Fall angenommen werden, dass die erfolgreiche Tänzerin den ambitionierten Jungpolitiker in erster Linie aus Liebe auf dem Weg in die Fußstapfen seines Vaters begleitet, bis dass der Tod sie scheide.

ÄPFEL, STÄMME, RINGE WERFEN

Diesen Weg hat der Junior, der sich vor wenigen Jahren noch für „Tennis, JU, mein[en] Audi, Bier trinken und Frauen“ interessierte, schon ein gutes Stück weit beschritten. Heute ist Franz-Robert Liskow Landesvorsitzender der Jungen Union und sitzt in der Greifswalder Bürgerschaft, wo er allerdings noch nicht für Akzente sorgen konnte — zumindest, wenn man von der Idee absieht, eine Fläche des Karl-Marx-Platzes nach seinem Vorbild Helmut Kohl umzubenennen.

Offenbar fallen die Äpfel aber auch bei den Liskows in Stammnähe und der Filius weiß inzwischen, hier und da durch polemische Positionen aufzufallen, zum Beispiel beim Thema Höchstgeschwindigkeitsbegrenzungen. Der begeisterte Autofahrer lehnt „Bevormundung und Gleichmacherei durch Tempolimits“ entschieden ab, sie seien nicht nur „Eingriff in die individuelle Freiheit der Autofahrer“, sondern auch „Angriff auf die Absatzmöglichkeiten der deutschen Automobilhersteller“.

Soviel zur politischen Agenda des Jungvermählten und seiner Angetrauten, denen jetzt hoffentlich schöne Flitterwochen bevorstehen. Sollte der honigmondige Ausflug des schwarzen Traumpaares zufällig nach Bern, Zürich, Warschau oder Wien führen, können die beiden ja einen Flug von Heringsdorf buchen und damit dem dauersubventionierten Flughafen — einem der politischen Lieblingsprojekte des dort geborenen Vaters von Franz-Robert Liskow — eine Verdopplung der Passagierzahlen spendieren. Herzlichen Glückwunsch zum Ringewerfen und alles Gute für die Ehe!

  • Das ist die schwärzeste Hochzeit Vorpommerns (Nordkurier, 20.07.2013)
  • Tempolimits in Mecklenburg-Vorpommern? Nein Danke! (Pommern-Blog, 11.04.2013)

Aufgewacht: Stadtverwaltung geht das Müllproblem am Hafen an

Der Museumshafen hat sich in den vergangenen Jahren zu einem Lieblingsplatz vieler Greifswalder entwickelt. Die wachsende Popularität des Areals hat allerdings auch ihre Schattenseiten, von denen Notiz nehmen kann, wer sich morgens, nach einem regenfreien Abend, dort umsieht und die zurückgelassenen Müllberge begutachtet.

Mülltonne Museumshafen

Es ist augenscheinlich, dass die beiden fest installierten Abfallbehälter nicht die Kapazitäten haben, um den Müll von hunderten Menschen aufzunehmen. Dieses Problem besteht seit Jahren, doch eine Lösung war bis zur vergangenen Bürgerschaftssitzung am 13. Mai nicht in Sicht. Dort wollte die SPD eine Beschlussvorlage zur Abstimmung bringen, die die Stadtverwaltung dazu auffordert, Maßnahmen gegen die Abfallproblematik zu prüfen und durchzuführen. Nachdem Baudezernent Jörg Hochheim (CDU) mit dem Aufstellen zweier Mülltonnen mit einem Fassungsvermögen von jeweils 120 Litern eine rasche Lösung versprach, zog die SPD ihren Antrag zurück.

Inzwischen wurden am Museumshafen zwei Müllplätze eingerichtet, in denen Grillasche und Abfall entsorgt werden können; ein dritter Platz entstand in den Credner Anlagen am Tierpark. Die Mülltonnen bleiben dort bis Oktober aufgestellt und werden nun regelmäßig geleert. Ob diese Maßnahmen gegen das Abfallproblem wirksam sind, wird sich in den nächsten Wochen und Monate zeigen.

Unfreiwillige Sanierung des Bahngleises Greifswald-Ladebow

Mit dem Beginn der Abrissarbeiten an der Betonbrücke über den Ryck wurde die Bahnstrecke von Greifswald nach Ladebow vor eineinhalb Wochen wieder zum Thema. Der Betrieb auf dieser Strecke wurde vor elf Jahren eingestellt. Nachdem 2005 Verhandlungen mit der Deutschen Bahn AG über die Reaktivierung des Gleises erfolglos blieben, kaufte die Stadt ihr den 5,5 Kilometer langen Abschnitt zu einem symbolischen Preis ab. 2009 forderte die Bundesnetzagentur die Stadt dazu auf, das Gleis wieder befahrbar zu machen.

abriss brücke ryck(Foto: Fleischervorstadt-Blog)

EINZIGARTIG UND SCHÖN: 4 SCHNELLMONTAGE-FERTIGBRÜCKEN FÜR 536.000 EURO  „Unfreiwillige Sanierung des Bahngleises Greifswald-Ladebow“ weiterlesen

180 Menschen demonstrierten beim One Billion Rising in Greifswald

Etwa 180 Menschen folgten heute Nachmittag in Greifswald dem Aufruf zur Teilnahme an der weltweit stattfindenden Aktion One Billion Rising und protestierten gegen Gewalt gegen Frauen.

Den frostigen Temperaturen begegneten die Initiatorinnen mit einer Art Public Learning israelischer Volkstänze, für das sich zahlreiche Männer und Frauen erwärmen konnten, während anderen dieses Demonstrationsformat weniger zugänglich war.

In den Redebeiträgen wurde verdeutlicht, wie allgegenwärtig Gewalt gegen Frauen ist und dass diese auch heute noch überall stattfindet. Deswegen sind Institutionen wie das bedrohte Greifswalder Frauenhaus, für dessen Unterstützung gleichsam geworben wurde, traurigerweise noch immer notwendig.

Der V-Day in Greifswald war zwar ein sichtbares Signal, doch das Problem mit gegen Frauen gerichteter Gewalt ist damit keineswegs gelöst. Beim Frauenhaus könnte man schon mal anfangen und die Symptome lindern!

Straze: Petruswerk will nun doch verkaufen

Nun doch noch Bewegung in Sachen Straze? Wie Greifswald TV berichtet, hat das Petruswerk Bereitschaft signalisiert, das Haus an die Stadt zu verkaufen, die es wiederum an die Bürgerinititative veräußern könnte.

Das Angebot von 350.000 Euro ist der niedrigste Preis, den das Petruswerk in den letzten gut vier Jahren für den Gebäudekomplex, den sie für bedeutend weniger Geld kaufte, verlangt hat. Jetzt ist die BI gefragt, mit ihrem Konzept zu überzeugen!