V-Day: „One Billion Rising“ in Greifswald

Am Donnerstag findet zum 15. Mal der V-Day statt. Der internationale Aktionstag soll über alle Grenzen hinweg Gewalt gegen Frauen problematisieren und wird weltweit begangen. Auch in Greifswald wird es im Rahmen der globalen Demonstration One Billion Rising Aktionen geben.

Weltweit wird jeder dritten Frau im Laufe ihres Lebens Gewalt angetan

one billion rising logo

Die Idee des „Aufstands der Milliarde“ ist, dass am 14. Februar eine Milliarde tanzender Frauen in einem Akt grenzüberschreitender Solidarität die Erde zum Beben bringen werden, um “ ins öffentliche und ins individuelle Bewusstsein zu rufen, womit Frauen sich tagtäglich auseinandersetzen müssen.“ Das sind leider sehr häufig Gewalterfahrungen, die jeder dritten Frau im Laufe ihres Lebens widerfahren!

Unter dem Motto Steht auf! Streikt! Tanzt! sollen sich am V-Day alle „Töchter, Mütter, Großmütter, Schwestern, Liebende und Freundinnen“ zum One Billion Rising erheben. Frauen und Männer sollen auf den Straßen aller Länder ein unübersehbares „Nein!“ zur Gewalt gegen Frauen und Mädchen tanzen. Im hochgradig amerikanischen Mobilisierungsvideo wird der Impuls, der um die Erde gehen soll, filmisch überdeutlich umgesetzt. Die Botschaft ist klar.

Achtung, die erste Hälfte des Kurzfilms ist relativ heftig!

Eruptionen bis nach Vorpommern!

Allein in Deutschland sollen am 14. Februar in über 190 Städten im Rahmen des One Billion Rising Aktionen stattfinden, mit denen das Ende dieser Gewalt gefordert wird. Am V-Day kann man sich natürlich auch in Greifswald beteiligen und gemeinsam mit anderen diese globale Demonstration unterstützen, auf dass die verstärkten Eruptionen bis nach Vorpommern spürbar sind! Treffpunkt ist am Donnerstagnachmittag auf dem Fischmarkt, alles Weitere wird man sicher schon dort mitkriegen.

Als naheliegender Protest- und Aktivierungssong muss an dieser Stelle natürlich auf das Stück One Billion hingewiesen werden, mit dem sich unlängst die Berliner Rapperin Sookee, die vor eineinhalb Jahren auch im IKUWO auftrat, für den V-Day stark machte. Mehr Infos über One Billion Rising gibt es hier.

Fakten: 14.02. | 16.30 Uhr | Fischmarkt

Greifswalder Inszenierung „Das Fest“ gehört zu den wichtigsten Stücken 2012!

Bis zum 7. Februar ließ das Theaterportal nachtkritik.de seine Leserinnenschaft über die besten Inszenierungen des zurückliegenden Jahres abstimmen. Zur Wahl stand dabei 48 Stücke, unter anderem Ute Koschels Umsetzung des dänischen Dogma-Klassikers Das Fest. Die Inszenierung am Theater Vorpommern gehörte bei der Abstimmung, an der über 4000 Wählende teilnahmen, zu den zehn besten Stücken.

nachtkritik logoIn einem Artikel zur Auswertung der Wahl konstatiert Nachtkritiker Wolfgang Behrens einen Überraschungserfolg zahlreicher vermeintlicher Außenseiter —  zum Beispiel des St. Pauli Theaters, des Staatstheaters Nürnberg, des Theater Vorpommerns und des Theaters Biel-Solothurn — gegenüber den etablierten Schwergewichten der Branche. Die Gründe hierfür vermutet er in der engen Bindung zwischen dem Publikum und den überregional weniger beachteten lokalen Theatern. Im Fall der Greifswalder Inszenierung kommt laut Behrens diesen Bindungen aufgrund der Nichtverlängerungen vieler Ensemble-Mitglieder eine noch gewichtigere Rolle zu.

Die zehn Gewinner der Abstimmung, die damit symbolisch am virtuellen nachtkritik-Theatertreffen 2013 teilnehmen, sind:

  • Das Fest von Thomas Vinterberg und Mogens Rukov (Theater Vorpommern Greifswald)
  • Der (kommende) Aufstand nach Friedrich Schiller (Oldenburgisches Staatstheater)
  • Der Revisor von Nikolai Gogol (Residenztheater München)
  • Glaube Liebe Hoffnung von Ödön von Horváth (Wiener Festwochen, Volksbühne Berlin)
  • Immer noch Sturm von Peter Handke (Staatstheater Nürnberg)
  • Krieg und Frieden nach Leo Tolstoi (Ruhrfestspiele Recklinghausen, Centraltheater Leipzig)
  • Mit wem soll ich jetzt schweigen nach Peter Bichsel (Theater Biel-Solothurn)
  • Murmel Murmel von Dieter Roth (Volksbühne Berlin)
  • P project von Ivo Dimchev (ImPulsTanz Wien, HAU Berlin)
  • The King’s Speech von David Seidler (St. Pauli Theater Hamburg)

Festgehalten: Solidarität mit Tim!

Etwa 60 Personen versammelten sich heute Nachmittag auf dem Greifswalder Marktplatz, um ihrer Solidarität mit Tim H. Ausdruck zu verleihen. Dieser wurde im Januar vom Verwaltungsgericht Dresden zu einer Haftstrafe von 22 Monaten ohne Bewährung verurteilt.

Ihm wurde vorgeworfen, im Februar 2011 bei den Protesten gegen den jährlich stattfindenden Naziaufmarsch in Dresden die Worte „Kommt nach vorne“ in ein Megaphon gesprochen und damit eine koordinierende Rolle beim Durchbruch einer Blockade gespielt zu haben. In seiner Urteilsbegründung erklärte der Richter, dass der wegen Körperverletzung, besonders schweren Landfriedensbruchs und Beleidigung nun verurteilte Tim H. sich anrechnen lassen müsse, was andere getan hätten.

solidarität mit tim(Foto: Fleischervorstadt-Blog)

Der Prozess erregte bundesweite Aufmerksamkeit — nicht nur wegen der Höhe des Strafmaßes, sondern vor allem wegen des Fehlens eindeutiger Beweise dafür, dass es sich bei der Person am Megaphon überhaupt um den nicht vorbestraften Familienvater Tim H. gehandelt habe. In Folge des Urteils, das ein weiteres Steinchen im sächsischen Repressionsmosaik ist, fanden in mehreren Städten Demonstrationen für Tim statt. Gruppen und Einzelpersonen solidarisierten sich mit dem Justizopfer und sandten ihm unterstützende Grüße — nun auch aus Greifswald. Kommt nach vorne!

Mehr zum Prozess:

  • Linken-Mitarbeiter hart verurteilt (taz, 16.01.13)
  • Haftstrafe wegen Anti-Nazi-Demo: Linke Nummer (Spiegel Online, 17.01.13)
  • Gefängnisstrafe für angebliche Megafondurchsagen (addn, 17.01.13)
  • Revision im Urteil gegen Tim (addn, 22.01.13)
  • Streit um die Straße (Neues Deutschland, 28.01.13)
  • Der Mann mit dem Megaphon (Jungle World, 31.01.13)

Arte Tracks über Feine Sahne Fischfilet

Ein Fernsehtipp für die sonntägliche Prokrastination: Arte Tracks berichtet in einem ausführlichen Beitrag über Feine Sahne Fischfilet und bringt die Jugend vom Lande auf den Kulturkanal.

arte logo

Das Portrait der Band wird durch Kommentare von Publikative-Blogger Patrick Gensing ergänzt und wurde unter anderem im IKUWO aufgenommen. Es geht um die Kriminalisierung alternativer Jugendkultur durch den Verfassungsschutz, um neonazistische Angriffe auf Kulturzentren, um den Umgang mit Angst und um die Klärung der Frage, wer diese Band hören sollte und wer nicht. Arte, Hallo?!

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Gehört „Das Fest“ zu den zehn wichtigsten Inszenierungen des vergangenen Theaterjahres? Nachtkritik bittet zur Wahl

Die nachtkritik, eines der bedeutendsten deutschen Internetportale in Sachen Theater, ruft  ihre Leserinnenschaft zum virtuellen Urnengang auf und bittet  zur Abstimmung über die zehn wichtigsten Inszenierungen der vergangenen zwölf Monate.

Im Vorfeld verständigten sich Korrespondenten und Redakteure der Plattform demokratisch auf 48 Inszenierungen, die ihnen wichtig erschienen und auf die nun bei der Abstimmung bis zu zehn Stimmen verteilt — und nicht kumuliert — werden können. Zur Wahl steht dabei auch die Umsetzung des Dogma-Klassikers Das Fest, den Gastregisseurin Uta Koschel im Frühjahr 2012 in Greifswald inszenierte.

Katja Klemt Hannes Rittig Das Fest Uta Koschel(Vincent Leifer, Theater Vorpommern)

Nachtkritikerin Juliane Voigt sah bei der Premiere einen „finalen Gipfelsturm des durch den designierten Intendanten gekündigten Personals an diesem Haus“ — es war der letzte große gemeinsame Streich der Ensemble-Mitglieder, deren Arbeitsverträge vom neuen, nach Frischwind jagendem Intendanten Dirk Löschner nicht verlängert wurden. Die Abstimmung von nachtkritik läuft bis zum 7. Februar und ist hier zu finden. Mitwählen darf jeder, eine Registrierung ist dafür nicht notwendig. Die Ergebnisse werden am darauffolgenden Tag bekanntgegeben.

Eine wirklich lesenswerte Besprechung des Stückes schrieb Gastkolumnist Ferdinand Fantastilius im März 2012  für den Fleischervorstadt-Blog. Sie erschien unter dem Titel Familien, Feste und Verdrängung: Uta Koschel inszeniert “Das Fest” am Theater Vorpommern.

„Heimatkunde“ bleibt — Ausstellung über Greifswald in den 1980er Jahren bis März verlängert

Das Interesse an Robert Conrads Fotografien vom Greifswald der 1980er Jahre ist ungebrochen. Wie das Pommersche Landesmuseum Anfang Januar mitteilte, zählte die Ausstellung Heimatkunde inzwischen über 12.000 Gäste.

Den Besucherrekord hält damit zwar noch immer die Geburt der Romantik, doch das muss nicht so bleiben, denn die Ausstellung geht nun nochmal in die Verlängerung.

Aufgrund des großen Besucherandrangs wird sie doch nicht wie geplant Ende Januar abgebaut, sondern bis zum 3. März im Pommerschen Landesmuseum bleiben. Wer bislang noch nicht dort war, sollte die Verlängerung als Zeichen betrachten und sich endlich auf den Weg dorthin machen!

Heimatkunde Robert Conrad

Heimatkunde kann von Dienstag bis Sonntag zwischen 10 und 17 Uhr besucht werden. Der Eintritt kostet 6 / 4 Euro (ermäßigt). Hier kann mehr über die Ausstellung von Robert Conrad gelesen werden

(Foto: Robert Conrad, Blick auf den Dom, 1986)