Die NPD macht weiter Wahlkampf und soll für kommenden Mittwoch, den 10. August, erneut einen Infostand auf dem Fischmarkt für die Zeit von 9 bis 12 Uhr angemeldet haben. Zuletzt mussten die merkbefreiten Kräfte im November 2010 einsehen, dass eine entsprechende Veranstaltung in der Greifswalder Innenstadt alles andere als erfolgreich verläuft.
Damals kamen die Nazis kaum aus ihrem liebevoll Schlachtschiff genannten Wahlkampfmobil heraus, blieben immer in Bewegung und konnten keinen Infostand im klassischen Sinn durchführen. Diese wenig öffentlichkeitswirksame Hatz interpretierten sie im Nachhinein und in Verehrung der deutschen Sprache als Strategie des Hit & Run. Sogar die Fotos ihrer Aktion mussten gehörig nachbearbeitet werden, damit das Wahlkampfauto seinem Namen Ehre machen konnte.
Haltet Augen und Ohren nach Aktionen offen und bleibt informiert!
Endlich mal wieder was Elektronisches auf die Ohren — gab es ja schließlich auch lange nicht. Dieses Wochenende führt vom Kellerclub Tschaika bis hinaus ins Strandbad Eldena.
Adherence in der Tschaika
Im Keller der Slawistik wird einmal mehr die Adherence-Reihe gastieren, in deren Rahmen das Feld elektronischer Musik unabhängig vom Tanzdiktat gewöhnlicher Parties abgeschritten werden soll. Neben den beiden Residents Sander Bekeschus und Patrick Boltze, der an diesem Abend sowohl den Anfang als auch das Ende der Party beschallen wird, tritt The Marx Trukker auf, der im folgenden Stück schon mal andeutet, mit welcher Hartnäckigkeit er das Publikum zu bearbeiten imstande ist.
Auf den Trümmern der vor einer Woche abgebrannten Strandbar in Eldena geht es am Sonnabend weiter. Die Veranstalter von Danza Electronica erfreuen sich schon im Infotext an der „Lebendigkeit, mit Freunden und Bekannten an wunderschönen Orten Ideologien zu schaffen“ und laden zum sommerlich-leichten Sonnenuntergangsevent.
Auflegende Wegbereiter der Strandideologen sind Michael Peter, Michael Lieb und Silvio Marquardt. Außerdem wird Sander Bekeschus wieder mit einem Live-Set an den Start gehen.
Das Greifswalder Klimabündnis ruft einen Fotowettbewerb aus und prämiert die Einsendung „visionärer Blickwinkel“ mit insgesamt 30 Geld- und Sachpreisen. Unabhängig vom Wohnsitz der Teilnehmenden können Fotos, Collagen oder Montagen, die einen regionalen Bezug zum Thema Klimaschutz mitbringen, eingereicht werden.
Über den Erfolg der Wettbewerbsbeiträge wird eine Jury, bestehend aus Bündnismitgliedern und Sponsoren der Aktion, befinden. Das Siegermotiv wird hierbei mit einem Geldpreis in Höhe von 300 Euro prämiert, die weiteren sieben Plätze erhalten Einkaufsgutscheine von REAL oder dem Naturkostladen Keimblatt. Daneben werden Sachpreise oder freie Eintritte vom Trekkinghaus, dem Pommerschen Landesmuseum, dem Cinesstar, dem Fotoatelier Peters und der Universitäts- und Ratsbuchhandlung ausgelobt.
Die drei von der Jury am besten bewerteten Einreichungen sollen zudem Grundlage für eine Postkartenserie werden, um papierne „Klimagrüße aus Greifswald“ verschickbar zu machen. Der Wettbewerb läuft bis zum 30. September. Bis dahin kann jede Teilnehmende maximal drei Bilder an folgende Adresse schicken:
Herr Michael Haufe
Universitäts- und Hansestadt Greifswald
Stadtbauamt, Abteilung Umwelt
Mendelejewweg 17
17491 Greifswald
E-mail: umwelt [at] greifswald.de
Wie die Kampagne Wake up – Stand up! mit Bezugnahme auf einen Indymedia-Artikel krugfelcher Feder mitteilt, unternahmen am gestrigen Spätnachmittag knapp 50 Antifaschisten einen gemeinsamen Spaziergang durch den Greifswalder Stadtteil Schönwalde II und verteilten dort mehr als 2500 Flyer der Kampagne.
Die NPD versuchte bereits am 1. Mai den Marsch auf Schönwalde II, doch zahlreiche Sitzblockaden verhinderten, dass die Neonazis in diesem Viertel demonstrieren konnten.
Am vergangenen Wochenende gelang es ihnen dann doch: Etwa 30 NPD-Anhänger standen nicht nur im Regen, sondern vor allem etwa 200 protestierenden Bürgerinnen gegenüber, die mit Tuten und Trompeten dafür sorgten, dass die Reden der Neonazis unverständlich und unrezipierbar wurden – erfolgloser hätte der Wahlkampfauftakt kaum gestaltet werden können.
(Fotoausschnitt: Tim Krugfelch)
Verpassen NPD und FDP den Einzug in den Landtag?
Indes wurden im Auftrag des NDR zwischen dem 29. Juli und 2. August 1.001 Wahlberechtigte in Mecklenburg-Vorpommern zur Landtagswahl befragt, die in vier Wochen stattfinden wird.
Dieser Umfrage zufolge ist nicht viel Bewegung in das prognostizierte Ergebnis gekommen: Die SPD (34%) könnte nach wie vor die meisten Stimmen an sich binden, die CDU (30%) würde vier Prozentpunkte weniger erreichen. DIE LINKE (18%) folgt dahinter und gewinnt einen Prozentpunkt, während DIE GRÜNEN (8%) konstant bleiben. NPD (4%) und FDP (3%) wären nicht im neuen Landtag vertreten.
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Einen Monat vor der Wahl liegt SPD weiter vorn (NDR, 04.08,2011)
“Wake Up – Stand Up!” erneut in Greifswald erfolgreich (Kombinat Fortschritt, 04.08.2011)
Seit Januar 2011 existiert an der Universität Greifswald mit der Arbeitsgruppe Umweltmanagement ein Bündnis von Professorinnen, Hochschullehrern, Verwaltungsangestellten und Studierenden, die sich gemeinsam um Umweltschutz an der Alma Mater bemühen und von Deutschlands erster CO2-neutraler Universität visionieren.
DIENSTFAHRRÄDER FÜR DIE ANGESTELLTEN
Dieser ambitionierte Plan wird auf den monatlich stattfindenden Treffen vorangetrieben und auf mehreren Ebenen realisiert, zum Beispiel durch das Sparen von Energie und die Vermeidung unnötiger CO2-Emissionen. Vor etwa zwei Wochen wurden aus diesem Grund 20 Fahrräder beschafft, die den Mitarbeiterinnen der Universität zur Verfügung stehen sollen, um kurze Strecken schnell und vor allem sauber bewältigen zu können.
Der Verleih der Diensträder erfolgt hierbei über ein elektronisches Schließsystem, das über Chipkarten abgewickelt wird, die in der Allgemeinen Verwaltung bei Frau Woidig erhältlich sind. Nun stehen am Hauptgebäude der Uni (Domstraße) und am Beitz-Platz jeweils zehn Diensträder in eigens dafür angefertigten Unterstellmöglichkeiten, die ganz nachhaltig kraft eines Solarmoduls beleuchtet werden.
Ob 20 Fahrräder für mehrere tausend Beschäftigte ausreichen, ist natürlich fraglich. Ein Anfang ist damit allerdings gemacht und auch die Stadtverwaltung plant die Einrichtung einer Fahrradstation am Bahnhof, wo bei Zustandekommen des Projekts nicht nur 200 Abstellplätze entstehen sollen, sondern auch ein Verleih mit 50 Fahrädern. Sollte Greifswald tatsächlich noch Fahrradhauptstadt werden wollen?
WINDKRAFT, SERVERWÄRME UND FORSTWIRTSCHAFT: GRÜNE UNI 2015?
Die Ideen der AG Umweltmanagement klingen verheißungsvoll und sind keineswegs unrealistisch: Mit einer eigenen 3-Megawatt-Windenergieanlage, die sich innerhalb von 7-14 Jahren amortisieren und ab Mitte 2013 auf einer Freifläche der Uni jährlich mehr als 7000 Kilowattstunden Strom erzeugen soll, ist geplant, zukünftig den Strombedarf der Hochschule selbst zu produzieren und einzuspeisen. Im Rechenzentrum soll nach dessen Neubau die Abwärme der Server zum Heizen genutzt werden.
Aus dem Universitätsforst – keine andere deutsche Hochschule besitzt soviel Land – soll der AG zufolge weniger Holz entnommen werden, um mithilfe dieser Wälder auch zukünftig den eigenen CO2-Ausstoß zu kompensieren. Dieser liege aktuell bei etwa 8.000 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr, wovon über die Hälfte durch den Stromverbrauch verursacht seien, ein Fünftel durch Transporte und ein Viertel durch Heizbedarf.
31 TONNEN PAPIER VERBRAUCHTE DIE UNI ALLEIN 2010
Der durch die Universität erzeugte Papierverbrauch lag im Vorjahr bei 6.170.000 Blättern beziehungsweise 31 Tonnen und hierbei wurde die medizinische Fakultät noch nicht mit einbezogen. Deswegen konzentriert sich die AG Umweltmanagement nicht allein auf Nachhaltigkeitsaspekte bei Neubauten, den Bau der beschriebenen Windkraftanlage oder den Wärmetausch im Rechenzentrum, sondern wirbt auch für klimaschonendes Verhalten im universitären Alltagsgeschäft.
So wurden zum Beispiel allen Uni-Angestellten mit dem Rundschreiben Nr. 1: Energie sparen durch cleveres Powermanagement am Arbeitsplatz daran erinnert, in ihren Büros den Energie- und Papierverbrauch zu reduzieren (Dem Dokument ist noch manuell der Dateityp pdf hinzuzufügen). Für den November ist eine Umweltwoche geplant.
Die AG Umweltmanagement trifft sich monatlich und lädt alle Interessierten dazu ein. Die jeweiligen Termine werden genauso wie die Sitzungsprotokolle online bereitgestellt. Das nächste Treffen findet am 22. August im Anbau der alten Augenklinik (Seminarraum 3) um 11 Uhr statt.
Die Stadtverwaltung teilt mit, dass noch immer Wahlhelfer für den 4. September gesucht werden. An diesem Tag finden in Mecklenburg-Vorpommern nicht nur die Landtagswahlen statt, sondern durch das Inkrafttreten der Kreisgebietsreform gilt es außerdem, den Kreistag und den Landrat des neuen Landkreises zu bestimmen.
Abgerundet wird der elektive Akt durch einen Bürgerentscheid über den Namen des neuen Landkreises, der übergangsweise Südvorpommern heißt. Zur Auswahl stehen hierfür die beiden Vorschläge Ostsee-Haffkreis Vorpommern und Vorpommern-Greifswald.
21 EURO AUFWANDSENTSCHÄDIGUNG UND EIN BLICK HINTER DIE KULISSEN REPRÄSENTATIVER DEMOKRATIE
Nach Auskunft des Wahlbüroteams hätten sich bislang rund 50 Freiwillige gemeldet. Für die ordnungsgemäße Durchführung der Wahl werden über 500 Wahlhelfende benötigt, um jeden der 47 Greifswalder Wahlbezirke mit einem Wahlvorstand – jeweils bestehend aus einer Wahlvorsteherin, einem Stellvertreter und bis zu sieben Beisitzenden – ausstatten zu können. Außerdem müssen noch zehn Briefwahlvorstände rekrutiert werden.
Sollte für die Wahl der Landrätin eine Stichwahl notwendig sein, so wird diese am 18. September stattfinden. Hierfür werden ebenfalls Wahlhelferinnen gesucht. Pro Wahltag zahlt die Stadtverwaltung eine Aufwandsentschädigung von 21 Euro. Wer daran interessiert ist, kann sich telefonisch (03834-521331) oder via E-Mail (wahlen(at)greifswald.de) im Wahlbüro melden.
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Weitere Informationen zu den verschiedenen Wahlen am 4. September sind auf der offiziellen Internetseite der Stadt abrufbar. Eine sehr übersichtliche Aufbereitung ist dem NDR mit seinem Wahl-ABC gelungen.
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