Erster Prozess gegen Hausbesetzerin der Brinkstraße

Sechs Wochen lang besetzten mehrere junge Leute im Herbst 2014 ein Häuserensemble in der Brinkstraße 16/17, ehe sie von einem Großaufgebot der Polizei geräumt wurden. Am Dienstag beginnt vor dem Greifswalder Amtsgericht der erste Prozess gegen eine der Besetzerinnen.  „Erster Prozess gegen Hausbesetzerin der Brinkstraße“ weiterlesen

Verdacht der Vergewaltigung im BT 22

Seit der Vergewaltigung einer Partybesucherin in Greifswald sind kaum zwei Monate vergangen, nun ermittelt die Polizei abermals wegen sexualisierter Gewalt im Greifswalder Club BT 22.

Logo Polizei MVWie die Polizei heute mitteilt, wurden die Beamten am Abend des 10.01.2016 darüber informiert, dass sich im Neubrandenburger Klinikum eine 21-jährige Frau befindet, die angibt, in dem Greifswalder Club BT 22 vergewaltigt worden zu sein. Nach Polizeiangaben soll sich die Geschädigte dort in der Nacht vom 09.01.2016 zum 10.01.2016 mit Freunden bei einer Veranstaltung aufgehalten haben. Dort sei sie von zwei männlichen Gästen immer wieder belästigt worden. Trotz der Aufforderung, sie in Ruhe zu lassen, soll sie in einen Raum gezerrt worden sein. Einer der Tatverdächtigen habe dann sexuelle Handlungen an ihr vorgenommen. Als sie körperlichen Widerstand geleistet habe, ließ der Unbekannte von ihr ab und beide Männer entfernten sich. Die 21-Jährige begab sich dann in Neubrandenburg zum Klinikum, wo sie nach ambulanter Behandlung wieder entlassen werden konnte. „Verdacht der Vergewaltigung im BT 22“ weiterlesen

Jahresrückblick: Das war 2015

Im vergangenen Jahr wurde in Greifswald gespalten und verbunden, bis sich die Balken bogen. Einerseits gab es Anlässe genug für eine ungesunde Portion Pessimismus, andererseits stimmen bestimmte Entwicklungen hoffnungsfroh. Ein Jahresrückblick mit Schlaglichtern aus Kommunalpolitik und Subkultur in der Hansestadt.

Kommunalpolitik: Historische Wende bei der Oberbürgermeister-Wahl

Selten erfuhr Greifswalder Kommunalpolitik so viel Aufmerksamkeit wie die Oberbürgermeisterwahl im Frühsommer. Das schlug sich zwar kaum in der Wahlbeteiligung nieder, sorgte dafür aber für bundesweite Öffentlichkeit. Der Gemeinschaftskandidat von Grünen, Linken, SPD und der Piratenpartei, Stefan Fassbinder, konnte sich in einer Stichwahl gegen seinen Konkurrenten Jörg Hochheim (CDU) mit einer hauchdünnen Mehrheit von nur 15 Stimmen durchsetzen. Doch wer dachte, dass sich der historische Wechsel im Rathaus so reibungslos vollziehen ließe, wurde alsbald durch die drei Einsprüche von CDU-Mitgliedern beziehungsweise parteinahen Einzelpersonen eines Besseren belehrt.

wahlparty-greifswaldJubel auf der Wahlparty von Stefan Fassbinder (Foto: Fleischervorstadt-Blog, 06/2015)

Eine verrutschte Fußmatte, die zwischenzeitlich nicht mehr als Türöffner dienen konnte und so den Wählenden einen der drei Eingänge ins Wahllokal temporär versperrte, wurde kurz darauf zur bundesweit belächelten Ikone der christdemokratischen Intervention. Aufgrund dieser Panne will der unterlegene Kandidat Hochheim nun vor Gericht. Die Verhandlung ist für den 19. Januar angesetzt. Kurz vor Weihnachten soll die CDU indes den anderen vier Parteien ein Angebot unterbreitet haben, um die Klage abzuwenden. Doch das Parteienbündnis erklärte in einer gemeinsamen Pressemitteilung, dass man zu keinem Handel bereit sei, „um dadurch die Rücknahme der Klage gegen das Ergebnis der OB-Stichwahl zu erreichen. Das verstößt gegen jegliche demokratischen Regeln. Wir kaufen keine Wahlergebnisse.“ Stefan Fassbinder hat am 1. November 2015 die Amtsgeschäfte von seinem Vorgänger Arthur König (CDU) übernommen. „Jahresrückblick: Das war 2015“ weiterlesen

Sportskanonen des Jahres 2015: “Union Racing International”

Der diesjährige Titel Sportskanone des Jahres geht an die sechs Schüler des Humboldt-Gymnasiums, die im September in Singapur als Team “Union Racing International” Weltmeister wurden. 

Im September fuhren die sechs Schüler Christian Krüger, Malte Langosch, Tom Fischer, Luca Fleßa, Devansh Dhard und Kasper Sunn Pedersen vom Greifswalder Alexander-von-Humboldt-Gymnasium nach Singapur zur Weltmeisterschaft von „F1 in Schools“ und kamen als Weltmeister zurück. Als Weltmeister!

sportskanonen f1 schools greifswald

Die sechs Weltmeister aus Greifswald

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Abrakadabra: Kunstdiebstahl empört Künstlerin

„Natürlich könnte ich mich darüber freuen, dass dich dieses Bild so ergriffen hat, dass du es unbedingt besitzen musstest. Es freut mich aber nicht. Du hast es gestohlen, es hat also keinen Wert für dich. Du solltest dich in Grund und Boden schämen, du Schwein!“

Diese deutlichen Worte brachte die Künstlerin swinx in der Adventszeit auf einen Flyer, mit dem sie sich darüber echauffierte, dass in der ersten Jahreshälfte zwei ihrer Werke aus einer Ausstellung in einer bekannten Greifswalder Kulturkneipe gestohlen wurden.

kunstdiebstahl swinx greifswald Im Begleittext erklärt die Künstlerin, dass in dem Bild Abrakadabra (Abbildung links, 15x30cm) „2 Stunden Vorarbeit, 12 Arbeitsstunden, 3 Trocknungsstunden, eine einmalige, nicht kopierbare Umsetzung und meine Seele“ steckten. Doch nicht nur Abrakadabra verschwand auf wunderliche Weise — aus der Ausstellung wurde auch noch ein zweites Bild gleicher Größe entwendet (Abbildung rechts, 15x30cm).

Künstler beklauen geht gar nicht! Und wer die Kunstschaffenden in der eigenen kleinen Stadt um ihre Werke erleichtert, handelt zudem reichlich kurzsichtig. Mögen die beiden Bilder ihren Betrachtern von nun an mit rügendem Blick gegenüberstehen und an diesen Verrat erinnern, Abrakadabra! Die Künstlerin ist für Informationen zum Verbleib beider Bilder dankbar und freut sich über sachdienliche Hinweise an post[ät]swinxgrafix.de.

Das Völkchen von Greifswald und sein Anführer

Ein Gastbeitrag von Harry Finckelthaus (Greifswald)

„Greifswald wehrt sich“ und „Frieden, Freiheit, Demokratie, Gerechtigkeit“ nennen sich zwei Bewegungen, die seit Monaten vereint versuchen, in Greifswald eine „Bürgerbewegung“ auf die Beine zu stellen. „Wir sind das Volk“ rufen sie, aber es klingt dünn. Im Schnitt kommt auch nach einem Vierteljahr Anstrengung auf jeden Polizisten ein „Bewegter“, 120 oder 130. Sie sind weder rechts noch links, sagen sie, erst recht wollen sie keine Nazis sein. Obwohl ihr Anführer keine Gelegenheit auslässt, die Gegendemonstranten als „linksfaschistisch“ oder „linksgrün versiffte Chaoten“ zu titulieren.

ffdg greifswald

Unter den Gegendemonstranten des Bündnisses „Greifswald für alle“ läuft eine Diskussion, man solle niemanden Nazi nennen, der es nicht ist. Wäre es nicht besser, über ihre Inhalte zu reden als über die Frage, wie man sie nennen soll? Diese rein akademische Diskussion über den Namen, Nazi oder nicht, führt nicht weiter. Am Montagabend zogen 120 „Bewegte“ (nach Angaben der Polizei) von der Hans-Beimler-Straße zum Theatercafé und dann auf anderem Weg zurück. Ich habe mir angehört, was ihr Anführer Norbert Kühl seinen Anhängern zu sagen hatte.

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