Toilettengate an der Greifswalder Skandinavistik

Hat uns doch so ein Ferkel wieder in die überregionale Presse gebracht! Anfang der Woche wurde auf einer Damentoilette im Institut für Fennistik und Skandinavistik unterhalb der Sanitäreinbauten eine Kamera entdeckt, die ganz offenbar mit einem Laptop in einem nahegelegenen Arbeitsraum verbunden war, um das Revier der nordischen Königstigerinnen zu überwachen und die Bewegungsabläufe dieser Spezies lückenlos aufzuzeichnen.

Skandinavistik Uni Greifswald Kamera(Montage: Fleischervorstadt-Blog, Originalfoto: Gryf1921, Wikimedia)

Nach Polizeiangaben richtet sich ein dringender Tatverdacht gegen „Toilettengate an der Greifswalder Skandinavistik“ weiterlesen

KAW-Hallen: Investor und Bürgerinitiative einigen sich auf Kompromiss

Die Bürgerinitiative „Rettet die Innenstadt und die Fleischervorstadt“ und der Investor Jürgen Sallier haben sich auf einen Kompromiss für die Zukunft der ehemaligen KAW-Hallen am Bahnhof verständigt, bei dem die Gewerbefläche kleiner als ursprünglich geplant ausfallen wird und der studentischen Kultur neue Räume zugesichert werden.

Gestern lud die Bürgerinitiative zu ihrem letzten Treffen in die Polly Faber ein. Als Stefan Fassbinder (Die Grünen) den 75 Anwesenden die mit dem Investor getroffene Einigung für die zukünftige Gestaltung des Gewerbegebiets erläuterte, erntete der Oberbürgermeisterkandidat spätestens an der Stelle Beifall, wo er über die Perspektive für den Elektroclub RoSa WG sprach.

Kompromiss Greifswald KAW-Hallen

(Foto: Fleischervorstadt-Blog)

Viele derer, die in den vergangenen Monaten für eine Einigung gekämpft haben, sind gestern Abend in die Polly Faber gekommen: die beiden jungen Bürgerschaftsmitglieder Milos Rodatos (Piratenpartei) und Erik von Malottki (SPD), die sich seit Mai an diesem Thema abarbeiten und einen maßgeblichen Anteil an diesem Kompromiss haben, Bauausschussvorsitzender Alexander Krüger (Grüne), die Innenstadthändler Hermann Jesske ( „Das ist gelebte Demokratie, ein toller Tag für Greifswald!“) und Jens Krafczyk, Investor Jürgen Sallier, RoSa-WG-Betreiber Murat Demirkaya sowie zahlreiche Kulturfreunde und vergnügungsinteressierte junge Menschen.

„Ihr habt sehr gute Verhandlungsführer (Jürgen Sallier)

Bereits am 21. November konnten sich Sallier, Grundstückseigentümer Dieter Rex, Alexander Krüger und drei Vertreter der Bürgerinitiative in einem von Fassbinder moderierten Gespräch auf ein Protokoll einigen, dessen sieben Punkte mit dem Stand der letzten Bauausschusssitzung weitgehend identisch sind: Das Einkaufszentrum wird kleiner als in der ursprünglich mit 12000 Quadratmetern projektierten Version. Neben Aldi und Edeka werden eine Discountapotheke, eine dm-Fililale sowie ein paar kleinere Geschäfte in die alten Hallen am Bahnhof einziehen.

Hinzugekommen sind Garantien für studentische Kultur: So werden neben dem Ahoi Klub in der zweiten Etage wohl nun auch GrIStuF und die RoSa WG im ersten Obergeschoss des ehemaligen Stofflagers, das an das Studentenwerk vermietet wird, ein neues Zuhause finden. Dort soll außerdem ein Fahrradladen entstehen. Ferner verpflichtet sich Sallier, kostenfrei eine Fläche für eine Radstation zur Verfügung zu stellen und einen Fußgängerzugang von der Wachsmannstraße zu schaffen.

Ein Vertreter von GrIStuF — der studentische Verein wird in wenigen Wochen schon wieder ohne Räume dastehen — erklärte, dass der Verein mit dieser Lösung „sehr glücklich“ sei. Die RoSa WG bedankte sich inzwischen ihrerseits bei Erik von Malottki und Milos Rodatos für deren unermüdliches Engagement, sowie bei Jürgen Sallier und Stefan Fassbinder für den erzielten Kompromiss.

Einigkeit besteht in der nicht ganz neuen Erkenntnis, dass es wichtiger denn je ist, die Interessen der Anwohner bei der Stadtplanung zu berücksichtigen und diese so früh wie möglich miteinzubeziehen. Angesichts des ungelösten und schließlich vor einer Woche eskalierten Konflikts zwischen einem Demminer Investor und einer anderen Bürgerinitiative, die um die Zukunft des Gebäudes Brinkstraße 16/17 stritten, ist der mit Sallier getroffene Kompromiss ein ermutigendes Signal, zu dem es nicht zuletzt deswegen kommen konnte, weil sich die kommunalpolitischen Mehrheitsverhältnisse in Bürgerschaft und Bauausschuss seit der letzten Wahl im Mai 2014 zuungunsten der CDU entwickelt haben.

Schon vergessen? Gedenkveranstaltung für getöteten Obdachlosen in Greifswald

Das Bündnis Schon vergessen? organisiert heute eine Gedenkveranstaltung, um an den Tod von Eckard Rütz zu erinnern, der in der Nacht vom 24. zum 25. November 2000 auf dem Mensavorplatz von drei Neonazis ermordet wurde.

Gedenkveranstaltung für Eckhard Rütz 2014

Damals erklärten die zu verhältnismäßig milden Freiheitsstrafen verurteilen Täter vor Gericht, dass sie „Schon vergessen? Gedenkveranstaltung für getöteten Obdachlosen in Greifswald“ weiterlesen

Zwei Wochen Schlafmangel: Deutsch-polnisches Kulturfestival „PolenmARkT“ beginnt

Der Monat November ist gewiss kein Zeitraum, in dem sich Greifswald von seiner gastlichen Seite zeigt — die Stadt fühlt sich in dieser Zeit schlicht zu kalt, zu dunkel und zu ungemütlich an. Eine kurze Aufhellung der Tristesse dieses schlimmsten aller Monate wird durch den alljährlich stattfindenden Polenmarkt besorgt, der morgen Abend beginnen wird.

Polenmarkt Greifswald 2014Das deutsch-polnische Kulturfestival findet seit 1997 jedes Jahr in Greifswald statt und hat sich seitdem von einer studentischen Initiative zu einem festen Bestandteil des Greifswalder Kulturlebens etabliert. Der diesjährige Polenmarkt wird morgen Abend um 18 Uhr mit einer Lesung von Jacek Dehnel aus Gdańsk, „dem“ jungen Star der polnischen Literaturszene, offiziell im Krupp-Kolleg eröffnet. Wer sich für das östliche Nachbarland interessiert, sollte sich auf ein zwölf Tage andauerndes und abwechslungsreiches Programm mit Kostproben aus der polnischen Musikszene, literarischen und künstlerischen Ausstellungen, Lesungen für Kinder und Erwachsene, Filmvorführungen, Theaterinszenierungen und wissenschaftlichen Vorträgen einstellen. Doch noch bevor es richtig losgeht, finden bereits schon heute Abend finden zwei Vorveranstaltungen im Theater Vorpommern und in der Kulturbar statt! „Zwei Wochen Schlafmangel: Deutsch-polnisches Kulturfestival „PolenmARkT“ beginnt“ weiterlesen

Spendenaufruf: Greifswald für Kobanê!

Im Rahmen einer Spendenaktion werden in Mecklenburg-Vorpommern bis zum 28. November Hilfsgüter für die Flüchtlinge aus der seit September von den IS-Milizen belagerten Stadt Kobanê gesammelt, die mit einem LKW von Rostock an die syrisch-türkische Grenze gebracht werden sollen.

Greifswald für Kobane

WINTERKLEIDUNG, SCHUHE UND DECKEN FÜR DIE FLÜCHTLINGE VON KOBANÊ 

Durch den Einmarsch der IS-Milizen in Nordsyrien und der bis heute andauernden Belagerung der syrisch-türkischen Grenzstadt Kobanê, wurden bis heute mehr als 150.000 Menschen zur Flucht in die benachbarte Türkei gezwungen, die seitdem zum großen Teil in provisorisch eingerichteten Zeltlagern campieren müssen. Von der türkischen Regierung kommt wenig Unterstützung, so dass viele dieser Flüchtlinge auf externe Hilfe angewiesen sind, um den nahenden Winter zu überleben. „Spendenaufruf: Greifswald für Kobanê!“ weiterlesen