Im November wurde mit der Aktion „MV für Kobanê“ landesweit dazu aufgerufen, Hilfsgüter für die Menschen zu spenden, die im Herbst vor der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) über die türkische Grenze geflohen sind und seither unter widrigen Bedingungen in provisorischen Flüchtlingscamps leben müssen.
Diesem Aufruf folgten innerhalb kurzer Zeit unzählige Menschen, die die Aktion mit Geld- und Sachspenden unterstützten. Zahlreiche Helfer packten mit an, sortierten, verpackten und verluden Hilfsgüter. Ende der vergangenen Woche erreichte der selbstorganisierte Transport nun die türkische Stadt Suruç, die in kaum 6 Kilometer Entfernung vom noch immer umkämpften Kobanê liegt. Mehr als 20.000 Flüchtlinge sind hier gestrandet, weitere 30.000 Vertriebene sollen in der unmittelbaren Umgebung der Stadt leben. „Hilfsgüter aus MV erreichen Kobanê-Flüchtlinge“ weiterlesen →
Minimalfortschritt in der Gützkower Straße: Das Tiefbau- und Grünflächenamt informierte in der vergangenen Woche darüber, dass der Abschnitt zwischen Bahnhofstraße und Wiesenstraße für die Anlieger freigegeben wurde und nun über die Einfahrt aus der Wiesenstraße befahren werden darf — zumindest temporär.
(Foto: Fleischervorstadt-Blog)
Wer daraus den Schluss zieht, dass damit die Bauarbeiten auf dem seit Februar 2014 gesperrten Abschnitt abgeschlossen seien, liegt leider daneben. So konnten vor dem sibirisch-frostigen Jahresende zwar bereits sogenannte Asphalttrag- und -binderschichten aufgetragen werden, doch für das Ausbringen der Deckschicht seien die Nachttemperaturen zu kalt gewesen, so dass die abschließende Asphaltschicht erst im Frühjahr aufgetragen werden soll — „wenn das Asphaltmischwerk wieder öffnet und es die Temperaturen zulassen.“ Immerhin wurde das Pflaster der Gehwege und Parkflächen rechtzeitig erneuert, außerdem funktioniert inzwischen sogar die Straßenbeleuchtung wieder! „Sanierung im Schneckentempo: Ein Stückchen Gützkower Straße bitte!“ weiterlesen →
Heute Abend feiert der poetische Kurzfilm Sibylla Back in Town, den Walter Baumgartner, Hedwig Golpon und Lucas Treise in diesem Jahr über das Leben der 1621 in Greifswald geborenen Barockdichterin Sibylla Schwarz drehten, Premiere. Der Film lässt die von der Gymnasiastin Philine Gebhardt gespielte Bürgermeistertochter für einen Tag zurückkehren. Die „pommersche Sappho“ lustwandelt in ihrem damaligen Sommeridyll Frätow, besucht ihr Elternhaus in Greifswald, flaniert über den Wall, streift über den Marktplatz und begegnet in der Hansestadt dem modernen Vorpommern.
Hat uns doch so ein Ferkel wieder in die überregionale Presse gebracht! Anfang der Woche wurde auf einer Damentoilette im Institut für Fennistik und Skandinavistik unterhalb der Sanitäreinbauten eine Kamera entdeckt, die ganz offenbar mit einem Laptop in einem nahegelegenen Arbeitsraum verbunden war, um das Revier der nordischen Königstigerinnen zu überwachen und die Bewegungsabläufe dieser Spezies lückenlos aufzuzeichnen.
Die Bürgerinitiative „Rettet die Innenstadt und die Fleischervorstadt“ und der Investor Jürgen Sallier haben sich auf einen Kompromiss für die Zukunft der ehemaligen KAW-Hallen am Bahnhof verständigt, bei dem die Gewerbefläche kleiner als ursprünglich geplant ausfallen wird und der studentischen Kultur neue Räume zugesichert werden.
Gestern lud die Bürgerinitiative zu ihrem letzten Treffen in die Polly Faber ein. Als Stefan Fassbinder (Die Grünen) den 75 Anwesenden die mit dem Investor getroffene Einigung für die zukünftige Gestaltung des Gewerbegebiets erläuterte, erntete der Oberbürgermeisterkandidat spätestens an der Stelle Beifall, wo er über die Perspektive für den Elektroclub RoSa WG sprach.
(Foto: Fleischervorstadt-Blog)
Viele derer, die in den vergangenen Monaten für eine Einigung gekämpft haben, sind gestern Abend in die Polly Faber gekommen: die beiden jungen Bürgerschaftsmitglieder Milos Rodatos (Piratenpartei) und Erik von Malottki (SPD), die sich seit Mai an diesem Thema abarbeiten und einen maßgeblichen Anteil an diesem Kompromiss haben, Bauausschussvorsitzender Alexander Krüger (Grüne), die Innenstadthändler Hermann Jesske ( „Das ist gelebte Demokratie, ein toller Tag für Greifswald!“) und Jens Krafczyk, Investor Jürgen Sallier, RoSa-WG-Betreiber Murat Demirkaya sowie zahlreiche Kulturfreunde und vergnügungsinteressierte junge Menschen.
„Ihr habt sehr gute Verhandlungsführer (Jürgen Sallier)
Bereits am 21. November konnten sich Sallier, Grundstückseigentümer Dieter Rex, Alexander Krüger und drei Vertreter der Bürgerinitiative in einem von Fassbinder moderierten Gespräch auf ein Protokoll einigen, dessen sieben Punkte mit dem Stand der letzten Bauausschusssitzung weitgehend identisch sind: Das Einkaufszentrum wird kleiner als in der ursprünglich mit 12000 Quadratmetern projektierten Version. Neben Aldi und Edeka werden eine Discountapotheke, eine dm-Fililale sowie ein paar kleinere Geschäfte in die alten Hallen am Bahnhof einziehen.
Hinzugekommen sind Garantien für studentische Kultur: So werden neben dem Ahoi Klub in der zweiten Etage wohl nun auch GrIStuF und die RoSa WG im ersten Obergeschoss des ehemaligen Stofflagers, das an das Studentenwerk vermietet wird, ein neues Zuhause finden. Dort soll außerdem ein Fahrradladen entstehen. Ferner verpflichtet sich Sallier, kostenfrei eine Fläche für eine Radstation zur Verfügung zu stellen und einen Fußgängerzugang von der Wachsmannstraße zu schaffen.
Ein Vertreter von GrIStuF — der studentische Verein wird in wenigen Wochen schon wieder ohne Räume dastehen — erklärte, dass der Verein mit dieser Lösung „sehr glücklich“ sei. Die RoSa WG bedankte sich inzwischen ihrerseits bei Erik von Malottki und Milos Rodatos für deren unermüdliches Engagement, sowie bei Jürgen Sallier und Stefan Fassbinder für den erzielten Kompromiss.
Einigkeit besteht in der nicht ganz neuen Erkenntnis, dass es wichtiger denn je ist, die Interessen der Anwohner bei der Stadtplanung zu berücksichtigen und diese so früh wie möglich miteinzubeziehen. Angesichts des ungelösten und schließlich vor einer Woche eskalierten Konflikts zwischen einem Demminer Investor und einer anderen Bürgerinitiative, die um die Zukunft des Gebäudes Brinkstraße 16/17 stritten, ist der mit Sallier getroffene Kompromiss ein ermutigendes Signal, zu dem es nicht zuletzt deswegen kommen konnte, weil sich die kommunalpolitischen Mehrheitsverhältnisse in Bürgerschaft und Bauausschuss seit der letzten Wahl im Mai 2014 zuungunsten der CDU entwickelt haben.
Das Bündnis Schon vergessen? organisiert heute eine Gedenkveranstaltung, um an den Tod von Eckard Rütz zu erinnern, der in der Nacht vom 24. zum 25. November 2000 auf dem Mensavorplatz von drei Neonazis ermordet wurde.