Stellenausschreibung: Studentische Hilfskräfte für interFokoS

Das Uni-Projekt interFokoS hat acht Stellen für studentische Hilfskräfte ausgeschrieben, die als Tutoren ab Mitte März die Forschungskompetenz ihrer Kommilitonen stimulieren sollen.

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InterFokoS ist ein Tochterprojekt der Initiative interStudies. Ziel ist die Förderung des Forschenden Lernens in den an der Philosophischen Fakultät angesiedelten Fächern. Ganz konkret geht es um die Vermittlung von Recherche-, Lektüre- und Schreibkompetenz und von Grundlagen des Projektmanagements. InterStudies wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und soll der Verbesserung von Studium und Lehre dienen.

Bis Ende Januar 2014 sollen pro Tutorin insgesamt bis zu 100 Stunden in unregelmäßiger Arbeitszeit geleistet werden. Die Aufgaben reichen dabei von der Bestandsaufnahme häufiger Probleme Studierender über die Erstellung von Übungsaufgaben und ihre praktische Umsetzung bis zur Betreuung studentischer Arbeiten, die Vermittlung von Methoden projektförmigen Arbeitens und schlussendlich die Mitarbeit an der Evaluation von interFokoS.

Gesucht werden Studierende an der Philosophischen Fakultät mit überdurchschnittlichen Kenntnissen im Umgang mit wissenschaftlichen Datenbanken und Recherchetechniken, die Spaß an der Vermittlung von Methoden haben und in der Lage sind, strukturiert zu denken und selbständig zu arbeiten. Die Universität Greifswald bezahlt ihren studentischen Hilfskräften einen Stundenlohn von 8,56 Euro.

Wer Interesse an einer der Stellen hat, wird gebeten, die Bewerbungsunterlagen mit kurzem Motivationsschreiben und Notenspiegel bis zum 17.02.2013 einzusenden. Mehr Details zu den Stellen und den Bewerbungsformalia stehen in der Ausschreibung.

(Foto: Henry Klingberg / pixelio.de)

„Heimatkunde“ bleibt — Ausstellung über Greifswald in den 1980er Jahren bis März verlängert

Das Interesse an Robert Conrads Fotografien vom Greifswald der 1980er Jahre ist ungebrochen. Wie das Pommersche Landesmuseum Anfang Januar mitteilte, zählte die Ausstellung Heimatkunde inzwischen über 12.000 Gäste.

Den Besucherrekord hält damit zwar noch immer die Geburt der Romantik, doch das muss nicht so bleiben, denn die Ausstellung geht nun nochmal in die Verlängerung.

Aufgrund des großen Besucherandrangs wird sie doch nicht wie geplant Ende Januar abgebaut, sondern bis zum 3. März im Pommerschen Landesmuseum bleiben. Wer bislang noch nicht dort war, sollte die Verlängerung als Zeichen betrachten und sich endlich auf den Weg dorthin machen!

Heimatkunde Robert Conrad

Heimatkunde kann von Dienstag bis Sonntag zwischen 10 und 17 Uhr besucht werden. Der Eintritt kostet 6 / 4 Euro (ermäßigt). Hier kann mehr über die Ausstellung von Robert Conrad gelesen werden

(Foto: Robert Conrad, Blick auf den Dom, 1986)

Festgehalten: art-cube macht die Türen zu

Sanglos — aber keineswegs klanglos — verabschiedete sich am Freitagabend der Kunstverein art-cube von seinem zwischengenutzten Domizil in der Langen Straße.

Etwa 40 Leute wohnten den wohlig-dronigen Klangkulissen bei, die Huey Walker und Bassbees durch den nebelgefluteten Raum wabern ließen. Art-cube hat das Licht nun ausgemacht, bleibt aber trotzdem umtriebig. Geplant sind vorerst auswärtige Ausstellungen und eine Kooperation mit der Alten Bäckerei.

Sieg vor Gericht: Alternative Vereine aus MV stoppen Verfassungsschutzbericht

Das Verwaltungsgericht Schwerin hat heute entschieden, dass das Landesinnenministerium den Verfassungsschutzbericht 2011 vorerst nicht mehr verbreiten oder der Öffentlichkeit zugänglich machen darf.

AUCH INTERNATIONALES KULTUR- UND WOHNPROJEKT IM FOKUS DER VERFASSUNGSSCHÜTZER

Es hat sehr viel länger als üblich gedauert, bis die Schweriner Behörde im Oktober des vergangenen Jahres den Verfassungsschutzbericht 2011 veröffentlichte, doch gelohnt hat sich das Warten nicht. Dabei hätte das rechte Terrornetzwerk Nationalsozialistischer Untergrund (NSU), das unter anderem für die Ermordung von Mehmet Turgut in Rostock sowie zwei Banküberfälle in Stralsund verantwortlich war, Anlass genug für eine innerbehördliche Aufarbeitung gegeben.

Innenminister Lorenz Caffier (CDU) räumt im Vorwort des Berichts ein, dass die Frage, wie es dem NSU möglich war, diese Taten zu begehen, ohne in den Fokus der Ermittlungsbehörden zu geraten, “die Arbeitsweise und Zusammenarbeit der betroffenen Behörden ganz grundsätzlich auf den Prüfstand gestellt” habe. Dennoch, so Caffier, dürfe diese Frage „nicht den Blick auf die alltäglichen Herausforderungen durch den politischen Extremismus im Lande verstellen.“

Entsprechend dürftig fielen die im Verfassungsschutzbericht zu Papier gebrachten Erkenntnisse über den NSU aus. Stattdessen gerieten linksalternative Projekte ins Visier der Ermittler. Neben der Politband Feine Sahne Fischfilet — der im Bericht mehr Text als dem NSU zugestanden wurde — tauchten in der Publikation des Innenministeriums auch die beiden Rostocker Projekte Cafe Median und das Peter-Weiss-Haus sowie das Greifswalder IKUWO auf. Die drei linksalternativen Hausprojekte wehrten sich daraufhin mit juristischen Mitteln gegen die Stigmatisierung als Feinde der Verfassung — mit Erfolg, wie sich zeigte!

verfassungsschutzbericht (Screenshot, 09.01.13)

Heute entschied das Verwaltungsgericht Schwerin gegen das Innenministerium und untersagte der Behörde einstweilig die Verbreitung des Verfassungsschutzberichts in digitaler und schriftlicher Form, soweit darin das IKUWO beziehungsweise die anderen beiden Projekte erwähnt werden.

ERWÄHNUNG IST MIT NEGATIVER STIGMATISIERUNG VERBUNDEN

Das Internationale Kultur- und Wohnprojekt aus Greifswald (IKUWO) tauchte in diesem Bericht zweimal auf. Anlass hierfür war einerseits eine Vortragsveranstaltung mit Aktivisten aus Belarus, die über die anarchistische Bewegung in ihrem Land sprachen und die Anwesenden über die aktuelle politische Situation und die massiven staatlichen Repressionen im Lukaschenko-Regime aufklärten, mit denen  politische Aktivisten konfrontiert werden.

Im Verfassungsschutzbericht wird weiterhin über die Gruppe Antifaschistische Aktion Greifswald (AAG) geschrieben, die „maßgeblich an der Bildung des Bündnisses ‚Greifswald nazifrei‘ beteiligt“ gewesen sein soll und die Räumlichkeiten des IKUWO nutzen würde. Die Verfassungsfeindlichkeit dieser Gruppe wurde bislang zwar nicht nachgewiesen, die Stigmatisierung als ’staatsfeindlich‘ funktioniert dennoch — und wird auch unweigerlich auf Projekte und Zusammenschlüsse übertragen, die zusammen mit ihr erwähnt werden.

Das Schweriner Verwaltungsgericht bewertete die Erwähnung des IKUWO im Verfassungsschutzbericht 2011 als Grundrechtseingriff, der geeignet ist, “sich abträglich auf das Bild des Antragstellers in der Öffentlichkeit auszuwirken”. Zudem wurde festgestellt, dass mit der in Aufmerksamkeit erweckender Weise hervorgehobenen Nennung des Kulturprojekts „eine negative Stigmatisierungswirkung verbunden ist.“

ikuwo greifswald graffiti(Montage: Enrico Pense)

Wie schwer in diesem Zusammenhang ein Eintrag im Verfassungsschutzbericht wiegt, bekam vor einigen Jahren die Greifswalder Ortsgruppe der Roten Hilfe zu spüren. Gegen die linke Rechtshilfeorganisation wurde damals eine regelrechte Kampagne losgetreten, in deren Rahmen Veranstaltungsorte wie zum Beispiel das Klex spürbar unter Druck gesetzt wurden, um die Nutzung und Vermietung von Räumen oder Postfächern durch die Rote Hilfe zu unterbinden. All das geschah mit Verweis auf die Erwähnung im Verfassungsschutzbericht, den die wenigsten Stimmungsmacher von damals überhaupt gelesen haben dürften.

VERFASSUNGSSCHUTZ SOLL PRIORITÄTEN ÜBERDENKEN!

Nach dem Behördenversagen in Zusammenhang mit den NSU-Morden und der geschredderten Aufarbeitung staatlicher Unterstützung rechtsterroristischer Strukturen sollten die jährlichen Berichte der Verfassungsschutzbehörden eigentlich nur noch eine untergeordnete Rolle spielen und mit Skepsis betrachtet werden. Das Schweriner Verwaltungsgericht hat heute dazu eine klare Position eingenommen.

Der Berliner Rechtsanwalt Peer Stolle, der alle drei Hausprojekte anwaltlich vertrat, erklärte heute zum Urteil:  „Die Entscheidung verdeutlicht, dass auch der Verfassungsschutz in seiner Arbeit an Recht und Gesetz gebunden ist. Der Möglichkeit, die wertvolle und unverzichtbare zivilgesellschaftliche Arbeit von Jugendprojekten in M-V zu diskreditieren, wurde jetzt ein Riegel vorgeschoben.“ Auch die rechtspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Barbara Borchardt, begrüßt das Urteil: „Aus meiner Sicht ist dies ein Erfolg für zivilgesellschaftliches Engagement in MV.“ Innenministerium und Verfassungsschutzbehörde seien aufgefordert, „künftig von derart rechtswidrigem Verhalten Abstand zu nehmen und gegebenenfalls ihre Prioritätensetzung zu überdenken.

  • Pressemitteilung Verwaltungsgericht Schwerin (24.01.13)
  • Verwaltungsgericht weist Innenministerium in seine Schranken (Pressemitteilung Linke MV, 24.01.13)
  • Verfassungsschutzbericht 2011 ist rechtswidrig (Publikative, 24.01.13)

Paarungsanbahnungen im Netz: Spotted & Bibflirt

Es war ja nur eine Frage der Zeit, dass der neueste Trend der sozialen Netzwerkerei auch in Greifswald ankommen und hier mit Begeisterung aufgenommen würde. Die Rede ist von den sogenannten Spotted-Seiten, über die seit kurzem viel geschrieben wird.

BALZPLATZHEROES

bibflirt

Dahinter steckt ein Import aus dem angelsächsischen Facebook-Bezirk, mit dem das Flirten leichter werden soll. Die Idee dieser Seiten ist simpel: auf einer ortsbezogenen Fanpage, wie zum Beispiel Spotted: Newcastle Robinson Library, werden Anbahnungsgesuche kanalisiert, mit denen zukünftige Ex-Partner vom anonymen Begehr in Kenntnis gesetzt werden —  zumindest, sofern sie das Geschehen auf der öffentlich einsehbaren Annäherungsplattform verfolgen. „Paarungsanbahnungen im Netz: Spotted & Bibflirt“ weiterlesen

Pop am Wochenende: Feine Sahne Fischfilet “Mit Dir”

Die Reihe “Pop am Wochenende” versammelt Greifswalder Musikgeschichte und hält über das klangliche Gegenwartstreiben in der wilden Provinz auf dem Laufenden. 

Feine Sahne Fischfilet drehten nochmal am Rad und veröffentlichten heute ihr zweites Video zum Album Scheitern und Verstehen, das im November 2012 bei Audiolith erschien. „Pop am Wochenende: Feine Sahne Fischfilet “Mit Dir”“ weiterlesen