Greifswald TV über die 3. Internationale Tortenakademie

Der Regionalfernsehsender Greifswald TV produzierte einen Beitrag über die dritte Internationale Tortenakademie, die am vergangenen Wochenende in der Alten Bäckerei stattfand.

Video (04:08)
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Die ausgestellten Backwaren konnten in Sachen Quantität und Originalität zwar nicht mit dem Wettbewerb des Vorjahres mithalten, aber mit Kleinkind auf dem Arm, Latte Macchiato in der Hand und aufgeregtem Kläffer um einen herum ließ es sich gut aushalten. Und plötzlich liegt ein leiser Hauch von Gentrifidingsda in der Luft.

Insomnale bleibt rastlos

Über 600 Besucher sollen allein die Eröffnung der Insomnale besucht haben, ehe die eintreffende Polizei die Sause für beendet erklärte. Seit knapp einer Woche ist die größte Ausstellung junger Kunst Mecklenburg-Vorpommerns in Gange und mittlerweile sollen 800 Menschen in die Hallen geströmt sein, um die Nabelschau der CDFI-Studierenden zu inspizieren.

Fleischgewordenes Mikado bei der Twisterperformance

Da sich die Insomnale in einem kontinuierlichen Entwicklungsprozess befindet, verändert sie Tag für Tag ihre Gestalt und wächst immerfort. Ein Wiederholungsbesuch wird daher immer wieder Neues zu Tage fördern. Die Hallen sind täglich von 10 bis 20 Uhr geöffnet, dienstags und donnerstags gibt es öffentliche Führungen, die jeweils um 15 Uhr beginnen.

insomnale plakatAuch für die anbrechende Woche werden Insomnale-Veranstaltungen angekündigt. So soll am heutigen Spätnachmittag ab 18 Uhr eine Twisterperformance stattfinden. Twister, das ist dieses hanebüchene Spiel mit den bunten Kreisen aus den Neunzigern, bei dem sich die mitspielenden Menschen in fleischgewordene Mikado-Stäbe verwandeln. Bei der Performance soll die Spielfläche auf gigantische Art überdehnt werden – man darf gespannt sein, wie viele Leute sich dafür begeistern lassen.

Begeisterungswürdig ist auf jeden Fall die Öffentlichkeitsarbeit der Organisationsgruppe, die allen Pannen zum Trotz kaum einen Kanal ungenutzt lässt, um auf die Kunstausstellung aufmerksam zu machen. Den neuen Medien sei dank, konnte auch das späte Eintreffen der Werbemittel die rege Publikumsnachfrage nicht bremsen.

INSOMNALE HÖREN – DER PODCAST ZUR AUSSTELLUNG

Jetzt wurde unter dem Titel Insomnale Hören sogar ein eigener Insomnale-Podcast produziert, dessen erste Folge vor zwei Tagen veröffentlicht wurde. Im Podcast-Interview reflektiert die Kunststudentin und Mitorganisatorin Nicole Krosch ihre Eindrücke der zurückliegenden Wochen.

An dieser Stelle muss auch auf einen neuen Beitrag von Greifswald TV hingewiesen werden. Hierfür wurden einige ältere Interview-Fetzen wiederverwendet und mit aktuellen Eindrücken und Wortschnipseln zusammengeschnitten. Empfehlenswert ist er vor allem für diejenigen, die es bis dato noch nicht auf das Insomnale-Gelände geschafft haben.

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Insomnale-Programm:

  • 15.6. | 14 Uhr, Kunstwissenschaftliches Kolloquium / Landesmuseum
  • 18.6. | 21 Uhr, Konzert: Naked Neighbours on TV
  • 21.6. | Fête de la Musique
  • 22.6. | 20 Uhr, Filmnacht
  • 23.6. | 20 Uhr, Preisverleihung (Theater), danach FSR Party (Insomnale)
  • 24.6. | 21 Uhr, Multimediale Lesung
  • 26.6. | 20 Uhr, Finissage

Mehr Text und Bild:

Insomnale im Netz:

Frank und frei: Disziplinierungsmaßnahme innerhalb der Greifswalder CDU-Fraktion

Rechtsanwalt Frank Hardtke (CDU) ist raus aus dem Fraktionsvorstand. So schnell hatte der Vorsitzende des Untersuchungsausschusses Technisches Rathaus – ein Gremium auf der Suche nach den Gründen für die massive Kostensteigerung des gleichnamigen Großprojektes – wohl nicht mit dem Misstrauen seiner Parteikollegen gerechnet.

Die Greifswalder CDU-Fraktion ist ihm gegenüber jetzt ganz auf Liebesentzug eingestellt und hat in den letzten 48 Stunden ihre Aufmerksamkeit von der hiesigen Anti-AKW-Bewegung abgewandt und nun auf den Juristen gerichtet. Die Vermutung der darüber zuerst berichtenden Ostsee-Zeitung, Hardtke hätte seine Fraktion „intellektuell überfordert“, wird in einer eilig veröffentlichten Pressemitteilung entschieden zurückgewiesen.

frank hardtke abgewählt!(Originalfoto: David Voessing/webMoritz)

Im gleichen Absatz der stürmischen Verlautbarung wird mitgeteilt, dass von dem Rechtsanwalt „nur eine Anregung zu einer Beschlussvorlage in der Bürgerschaft gekommen“ sei – zur Stellungnahme bezüglich der Kampfsportart „MMA“. „Das überraschende Engagement Hardtkes für diese „Sportart“ hat tatsächlich einige Fraktionsmitglieder „geistig irritiert““, so die Pressemitteilung weiter.

PROBLEM, PROBLEM: FEHLENDE LOYALITÄT UND „ZUKUNFTSORIENTIERTE KRITIKFREUDIGKEIT“

Als Abwahlgrund wird Hardtke fehlendes Engagement und häufige Abwesenheit bei den Fraktionssitzungen vorgehalten. Die Ostsee-Zeitung zitierte am 14. April den Präsidenten des Unternehmerverbandes Vorpommern, Gerold Jürgens, der meinte, „es wäre der Greifswalder CDU zu wünschen, dass sie kritische Visionäre nicht ausgrenzt, sondern sich mit solchen Köpfen auf einen Neuanfang besinnt – weg von den alten Zöpfen“ und hält den Vorwurf fehlenden Engagements „schlicht für vorgeschoben, um den eigentlichen Grund zu verbergen“. Nach Einschätzung Jürgens‘ dürfte „die zukunftsorientierte Kritikfreudigkeit“ des Professors der CDU Greifswalder ein Dorn im Auge gewesen sein.

Dafür, dass Hardtkes „zukunftsorientierte Kritikfreudigkeit“ zum Problem wurde, spricht auch ein Satz, welcher in der ungewohnt langen und durchstrukturierten Pressemitteilung beinahe unterzugehen droht: „Darüber hinaus wurde fehlende Loyalität als Abwahlgrund benannt.“ Gleich im nächsten Punkt beeilt man sich allerdings zu dementieren, dass die Tätigkeit von Hardtke als Vorsitzender des Untersuchungsausschusses etwas mit seiner Abwahl zu tun hätte – wer nicht auf Linie bleibt, lernt eben fliegen.

putin versus hochschild

Die Grünen nehmen Frank Hardtke in Schutz und stellen fest, dass seine Zustimmung zur Fernwärmesatzung und dem damit verbundenen Klimaschutzkonzept als Ganzem – gegen die Mehrheit seiner Fraktion – vielleicht einige stärker getroffen habe, als man annehmen möchte. „Frank und frei: Disziplinierungsmaßnahme innerhalb der Greifswalder CDU-Fraktion“ weiterlesen

Absahnen #7: Theaterkarten gewinnen

Wer sich die Komödie Der nackte Wahnsinn, die im Greifswald Theater noch dreimal im Dezember und einmal im Januar aufgeführt werden wird, sehen will und nicht zuviel Geld ausgeben möchte, kann bis zum 03.12. um 12 Uhr unter der Telefonnummer 03834/886690 anrufen und an einem Gewinnspiel teilnehmen, um Karten für dieses Stück zu ergattern.

theater vorpommern wahnsinn(Foto: Theater Vorpommern)

Zu beantworten ist die Frage, wie der Name der Komödie lautet, die das unter anderem von Marco Bahr, Anja Taschenberg, Elke Zeh und Lutz Jesse gespielte Tourneetheater im Nackten Wahnsinn aufzuführen versucht. Die Antwort findet man auf der oben verlinkten Seite oder in folgendem Video:


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GTV veröffentlicht Rückblick auf die Arndt-Debatte

Der Lokalsender Greifswald TV blickt in einer zwölfminütigen Sendung auf die Debatte über den umstrittenen Namenspatron der Universität Greifswald, Ernst Moritz Arndt, zurück. Dabei gelingt etwas, das die Ostsee-Zeitung nicht zu schaffen vermochte: eine ausgewogene Darstellung der Auseinandersetzung zwischen Umbenennungsgegnern und -Befürwortern.

Der Rückblick wird – fast schon ein wenig knoppistisch angehaucht — vom webMoritz-Chefredakteur Carsten Schönebeck klug kommentiert, beginnt mit der öffentlichen Lesung von Arndt-Texten vor der Mensa und endet mit der Senatsentscheidung am 17. März. Man sollte sich den Beitrag unbedingt ansehen.

Die Bedeutung von Ausgewogenheit

Wieso Ausgewogenheit bei diesem erstaunlich emotional behandelten Thema notwendig ist, konnte man dieser Tage in der Greifswalder Ostsee-Zeitung lernen. Dort wurde über einen Kommentar von Geographie-Professor Klüter zum Abstimmungsergebnis berichtet. Dieser OZ-Artikel wurde mit der Überschrift Arndt-Debatte: Klüter vergleicht Entscheidung mit Nazi-Beschluss versehen.

Die ersten Reaktionen erfolgten prompt und stehen exemplarisch für den Umgang mit Arndt-Kritikern in Greifswald:

  • Er beschimpft ganze Berufsrichtungen (in gewisser Hinsicht als nicht mehr zurechnungsfähig)“ (Lothar Brandt aus Neuenkirchen)
  • Die Aktivisten von „Uni ohne Arndt“ (UoA) geben sich mit der demokratischen Entscheidung nicht zufrieden und versuchen
    weiter, Menschen zu manipulieren.
    “ (Simone Paluske aus Greifswald)
  • Bei diesen Äußerungen kann man Herrn Prof. Klüter nur nahelegen, dringend ein Seminar für Demokratie und Toleranz zu besuchen […] Es ist nicht möglich, einen solchen Menschen als ein moralisches Vorbild unserer Gesellschaft zu akzeptieren“ (Axel Hochschild, CDU)

Vielleicht wäre das Echo weniger volkszornig ausgefallen, hätte man für den Artikel eine sachlichere Überschrift entwickelt oder ihn am Ende gar abgedruckt. Eigentlich ist es fast schon verwunderlich, dass die Ostsee-Zeitung noch keine ihrer berüchtigten Online-Umfragen mit der Abstimmung über eine Entlassung Klüters durchgeführt hat.