KAW-Hallen: Investor und Bürgerinitiative einigen sich auf Kompromiss

Die Bürgerinitiative „Rettet die Innenstadt und die Fleischervorstadt“ und der Investor Jürgen Sallier haben sich auf einen Kompromiss für die Zukunft der ehemaligen KAW-Hallen am Bahnhof verständigt, bei dem die Gewerbefläche kleiner als ursprünglich geplant ausfallen wird und der studentischen Kultur neue Räume zugesichert werden.

Gestern lud die Bürgerinitiative zu ihrem letzten Treffen in die Polly Faber ein. Als Stefan Fassbinder (Die Grünen) den 75 Anwesenden die mit dem Investor getroffene Einigung für die zukünftige Gestaltung des Gewerbegebiets erläuterte, erntete der Oberbürgermeisterkandidat spätestens an der Stelle Beifall, wo er über die Perspektive für den Elektroclub RoSa WG sprach.

Kompromiss Greifswald KAW-Hallen

(Foto: Fleischervorstadt-Blog)

Viele derer, die in den vergangenen Monaten für eine Einigung gekämpft haben, sind gestern Abend in die Polly Faber gekommen: die beiden jungen Bürgerschaftsmitglieder Milos Rodatos (Piratenpartei) und Erik von Malottki (SPD), die sich seit Mai an diesem Thema abarbeiten und einen maßgeblichen Anteil an diesem Kompromiss haben, Bauausschussvorsitzender Alexander Krüger (Grüne), die Innenstadthändler Hermann Jesske ( „Das ist gelebte Demokratie, ein toller Tag für Greifswald!“) und Jens Krafczyk, Investor Jürgen Sallier, RoSa-WG-Betreiber Murat Demirkaya sowie zahlreiche Kulturfreunde und vergnügungsinteressierte junge Menschen.

„Ihr habt sehr gute Verhandlungsführer (Jürgen Sallier)

Bereits am 21. November konnten sich Sallier, Grundstückseigentümer Dieter Rex, Alexander Krüger und drei Vertreter der Bürgerinitiative in einem von Fassbinder moderierten Gespräch auf ein Protokoll einigen, dessen sieben Punkte mit dem Stand der letzten Bauausschusssitzung weitgehend identisch sind: Das Einkaufszentrum wird kleiner als in der ursprünglich mit 12000 Quadratmetern projektierten Version. Neben Aldi und Edeka werden eine Discountapotheke, eine dm-Fililale sowie ein paar kleinere Geschäfte in die alten Hallen am Bahnhof einziehen.

Hinzugekommen sind Garantien für studentische Kultur: So werden neben dem Ahoi Klub in der zweiten Etage wohl nun auch GrIStuF und die RoSa WG im ersten Obergeschoss des ehemaligen Stofflagers, das an das Studentenwerk vermietet wird, ein neues Zuhause finden. Dort soll außerdem ein Fahrradladen entstehen. Ferner verpflichtet sich Sallier, kostenfrei eine Fläche für eine Radstation zur Verfügung zu stellen und einen Fußgängerzugang von der Wachsmannstraße zu schaffen.

Ein Vertreter von GrIStuF — der studentische Verein wird in wenigen Wochen schon wieder ohne Räume dastehen — erklärte, dass der Verein mit dieser Lösung „sehr glücklich“ sei. Die RoSa WG bedankte sich inzwischen ihrerseits bei Erik von Malottki und Milos Rodatos für deren unermüdliches Engagement, sowie bei Jürgen Sallier und Stefan Fassbinder für den erzielten Kompromiss.

Einigkeit besteht in der nicht ganz neuen Erkenntnis, dass es wichtiger denn je ist, die Interessen der Anwohner bei der Stadtplanung zu berücksichtigen und diese so früh wie möglich miteinzubeziehen. Angesichts des ungelösten und schließlich vor einer Woche eskalierten Konflikts zwischen einem Demminer Investor und einer anderen Bürgerinitiative, die um die Zukunft des Gebäudes Brinkstraße 16/17 stritten, ist der mit Sallier getroffene Kompromiss ein ermutigendes Signal, zu dem es nicht zuletzt deswegen kommen konnte, weil sich die kommunalpolitischen Mehrheitsverhältnisse in Bürgerschaft und Bauausschuss seit der letzten Wahl im Mai 2014 zuungunsten der CDU entwickelt haben.

Neueröffnung des dm-Markts in der Greifswalder Innenstadt

Am Freitag wird in der Langen Straße 90 die von vielen Greifswaldern lang herbeigesehnte dm-Filiale eröffnet.

Die Drogeriekette kündigte schon im Februar 2013 die Nutzung des Standorts zwischen Markt und Fischmarkt an, der bis Ende 2012 viele Jahre von Komma10 bespielt wurde, doch bis die klaffende Angebotslücke in Greifswalds zentraler Einkaufsstraße gestopft werden konnte, sollten fast zwanzig Monate vergehen.

Zur Filialeröffnung wird von Freitag bis Sonnabend ein typisches Begleitprogramm aufgeboten, zu dem unter anderem das Comedy-Duo Los Lachos, ein luftballonformender Kinderanimateur, Schminkberatung sowie ein Gewinnspiel, bei dem beispielsweise ein Fahrradgutschein im Wert von 1200 Euro verlost wird, gehören.

(Foto: Fleischervorstadt-Blog)

Weiterhin wird eine Alnatura-Bar angekündigt, an der mit Flammkuchen und verschiedenen — von dm-Mitarbeiterinnen aus Bio-Zutaten zubereiteten — Canapés um die Aufmerksamkeit der zukünftigen Kunden gebuhlt wird, ehe am kommenden Montag die „10%-Rabattwoche“ beginnt.

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Wo wächst mein Gemüse? – Neugründung Solidarischer Landwirtschaft in Greifswald

Gastbeitrag von Deborah 

Mit Gift belastete Nahrungsmittel, vom Wind verwehte Ackerböden, lange Transportwege für Gemüse und Tiere, riesige monotone Flächen, die für kaum mehr als eine Kulturpflanze Lebensraum bieten – wenn diese und andere Konsequenzen konventioneller Agrargroßbetriebe verhindert werden sollen, müssen Lebensmittel ökologisch und kleinbäuerlich erzeugt werden. Doch die Hege und Pflege von Tieren und Pflanzen ist arbeitsaufwendig und Nahrungsmittel sollen möglichst immer billiger werden.

Solidarische Landwirtschaft Schafherde

Um diesem finanziellen Druck in der Landwirtschaft zu entkommen und Verbraucher/innen wieder mit der Produktion ihrer Nahrungsmittel zu verbinden, entstand das Konzept der Solidarischen Landwirtschaft (Solawi, engl. CSA – Community-Supported Agriculture). Hierbei werden die landwirtschaftlichen Erzeugnisse nicht konventionell vermarktet, sondern ein Kreis von Mitgliedern sichert den Landwirten/innen oder Gärtnern/innen vor Beginn der Saison einen festen monatlichen Beitrag für das Wirtschaftsjahr zu. Im Gegenzug erhalten die Mitglieder die erzeugten Lebensmittel ohne zusätzliche Kosten. „Wo wächst mein Gemüse? – Neugründung Solidarischer Landwirtschaft in Greifswald“ weiterlesen

Das war der 6. Fleischervorstadt-Flohmarkt

Gestern Nachmittag fand der inzwischen sechste Stadtteilflohmarkt in der Fleischervorstadt statt und lockte hunderte Schaulustige in das Viertel.

Die Begeisterung für diese Veranstaltung ist offensichtlich ungebrochen. Auf den Straßen und in den Gärten der Fleischervorstadt wurden mehr als einhundert Stände aufgebaut, an denen neben allerlei Gebrauchtwaren auch Kaffee, Kuchen und kulinarische Spezialitäten feilgeboten wurden. Das Wetter spielte mit und machte niemandem einen Strich durch die Rechnung.

Weitere Eindrücke des Fleischervorstadt-Flohmarkts wurden in dieser ausführlichen Bilderstrecke festgehalten:

Der Stadtteilflohmarkt wird seit 2009 vom Quartiersbüro Fleischervorstadt organisiert, das Ende Juni 2014 seine Arbeit einstellen wird. In diesem Jahr wurde die Verantwortung für die Organisation des Flohmarkts erstmals in die Hände der sogenannten „Fleischervorstadt Gestalten“ gelegt. Dabei handelt es sich um einen Zusammenschluss interessierter Anwohnender, die gemeinsam die gesetzten Impulse des Stadtteilmanagements weiterführen wollen, um dafür zu sorgen, dass die Fleischervorstadt nach wie vor ein lebendiges und lebenswertes Viertel bleibt.

Wer über die Aktivitäten der „Fleischervorstadt Gestalten“ informiert bleiben möchte, kann sich per E-Mail den Newsletter abonnieren (flohmarkt [ät] 17vier.de).

Fleischervorstadt-Flohmarkt 2014: Infos und Laufplan

Am Sonntag wird in der Fleischervorstadt der 6. Stadtteilflohmarkt stattfinden, für den in den vergangenen Wochen mehr als einhundert Stände angemeldet wurden. Damit bleibt das wohl etablierteste Projekt des Quartiersmanagements Fleischervorstadt auf Erfolgskurs.

Doch in diesem Jahr wurde die Organisation des Flohmarkts nicht vom Quartiersbüro übernommen, sondern in die Hände der Bewohner und Bewohnerinnen des Viertels gelegt, die sich seit dem vergangenen Herbst als „Fleischervorstadt Gestalten“ regelmäßig treffen, um vom Stadtteilmanagement gegebene Impulse auch nach dessen Ende im Juni 2014 fortzuführen und zu verstetigen.

Laufplan Stadtteilflohmarkt Greifswald 2014(Laufplan)

MEHR ALS EINHUNDERT STÄNDE BETEILIGEN SICH AM FLOHMARKT  „Fleischervorstadt-Flohmarkt 2014: Infos und Laufplan“ weiterlesen

Anmeldung zum 6. Fleischervorstadt-Flohmarkt hat begonnen

Am 4. Mai ist es wieder soweit: Aus der Fleischervorstadt wird zum sechsten Mal ein großer Flohmarkt, der sich über das gesamte Viertel ausdehnt und zum mehrstündigen Flanieren einlädt. Im vergangenen Jahr beteiligten sich mehr als 100 Stände an diesem Spektakel und es ist nicht zu erwarten, dass die Begeisterung in diesem Jahr abflauen wird.

Foto vom Stadtteilflohmarkt in der Fleischervorstadt in Greifswald(Foto: Fleischervorstadt-Blog, 2013)

Alle Bewohner und Bewohnerinnen der Fleischervorstadt sind herzlich dazu eingeladen, von 13 Uhr bis 18 Uhr am Stadtteil-Flohmarkt teilzunehmen — sei es vor der Haustür, in der leergeräumten Garage oder im eigenen Garten. Damit alle Interessierten an diesem Sonntag im Mai auch den Weg zu den Ständen finden, wird wieder ein Laufplan erstellt und verteilt. Die Anmeldung ist per E-Mail (Flohmarkt[at]17vier.de), telefonisch (03834-7735-10 Literaturzentrum) oder — täglich ab 12 Uhr im Café Koeppen (Bahnhofstraße 4/5) — auch persönlich möglich. Anmeldeschluss ist der 4. April.

Der Stadtteil-Flohmarkt ist eines der etabliertesten Projekte des Quartiersbüros Fleischervorstadt, das seine Arbeit Ende Juni 2014 einstellen wird. Seit dem vergangenen Herbst bemühen sich die beiden Quartiersmanagerinnen darum, dass die angestoßenen Impulse von engagierten Anwohnern aufgenommen werden, die die Fleischervorstadt zukünftig selbstorganisiert beleben wollen. Der Flohmarkt ist das erste Projekt, das diese sogenannten „Fleischervorstadt-Gestalten“ mit Unterstützung des Quartiersbüros organisieren.