Am Sonnabend findet bundesweit der erste Tag der Städtebauförderung statt, an dem Bürgerinnen über Projekte, Strategien und Ziele der Stadtsanierung informiert werden sollen, damit strukturelle Erfolge anhand konkreter Projekte erfahrbar und die Bürger zu Beteiligung und Mitgestaltung ermuntert werden.
In Greifswald werden am Tag der Städtebauförderung ab 11 Uhr verschiedene Veranstaltungen durchgeführt. So werden zum Beispiel Rundgänge durch die im Bau befindliche Kollwitz-Schule und Führungen über die historischen Wallanlagen angeboten. Auch die Museumswerft ist mit von der Partie, mit einem ähnlichen Programm wie am Tag des Denkmals: Von 11 Uhr bis 17 Uhr gibt es dort Führungen durch die Werft und durch den Heineschuppen, der seit März saniert wird. Im Stundentakt bietet sich außerdem die Möglichkeit einer kleinen Hafenrundfahrt und auch der Stümofen wird wieder geheizt — an der Vorwärts fehlt schließlich noch die eine oder andere Planke.
Das komplette Programm am Tag der Städtebauförderung in Greifswald findet man hier.
Kino auf Segeln: „Höhere Gewalt“
Während der offizielle Ausklang des Städtebauförderungstags in der Innenstadt mit ihren länger geöffneten Geschäften stattfindet, endet der Tag in der Museumswerft cineastisch-maritim: das „Kino auf Segeln“ zeigt am Ryck den Film Höhere Gewalt (SWE, 2014, 118 Minuten, FSK 12) von Ruben Östlundt.
(Foto: Fleischervorstadt-Blog, 2014)
Das Kino auf Segeln entwickelt sich seit dem vergangenen Jahr vom Geheimtipp zum gut besuchten Filmspektakel unter freiem Himmel, bei dem die Filme vor dem Hintergrund der Greifswalder Stadtsilhouette auf das Segel eines Schiffs projiziert werden — authentischer geht es kaum! Momentan arbeiten die Filmaktivistinnen daran, Geld für eigene Klappstühle zu sammeln, damit der Kinogenuss nicht durch fehlende Sitzplätze geschmälert werden muss. Vor wenigen Tagen starteten sie in dieser Sache eine Crowdfunding-Kampagne, die ersten Spenden für diesen guten Zweck wurden bereits eingeworben. Für die Vorführung von Höhere Gewalt wird sicherlich eine Lösung des Bestuhlungsproblems gefunden sein, eine wärmende Decke wirkt zusätzlich vergnügungsfördernd.
In dem schwedischen Beziehungsdrama geht es um eine Familie, die ihren Skiurlaub in den französischen Alpen verbringt. Während des Essens kommt es zur Katastrophe: „Als eine Lawine den Berg hinabstürzt und die Aussichts-Terrasse des Restaurants unter sich zu begraben droht, ergreifen die Gäste samt Familienvater Tomas kopf- und rücksichtslos die Flucht – während allein Mutter Ebba die Kinder zu beschützen versucht und sich von ihrem Gatten im Stich gelassen fühlt. Zwar geht alles glimpflich aus und die Lawine rauscht vorbei, aber das Familiengefüge ist dennoch in seinem Kern erschüttert. Besonders der Status von Tomas wird in Frage gestellt, wobei sich jedoch auch die Freunde der Familie nach und nach selbst fragen: Was hätte ich getan?“
Fakten: 09.05. | 20.30 Uhr | Museumswerft | 4/3,50 EUR (erm.)