Tödlicher Unfall im Greifswalder Schwimmbad

Gestern Abend um etwa 18.30 Uhr verstarb im Greifswalder Schwimmbad ein 47jähriger Mann aus Lengerich.

Nachdem der leblose Badegast im Sportbecken wahrgenommen wurde, befreite ihn ein ausgebildeter Rettungsschwimmer, der sich ebenfalls als Gast im Freizeitbad aufhielt, aus dem Wasser. Die sofort eingeleiteten Rettungsmaßnahmen des führenden Schwimmmeisters und des Rettungssschwimmers blieben leider erfolglos. Auch eine anwesende Ärztin unterstützte die Reanimation, doch der alarmierte Notarzt konnte nach seinem Eintreffen nur noch den Tod des Mannes feststellen.

freizeitbad greifswald(Foto: Stadtwerke Greifswald)

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Nach bisherigen Erkenntnissen deuten alle Symptome auf einen Herzinfarkt hin. Die genaue Todesursache wird zur Zeit untersucht.

Die Stadtwerke Greifswald, die das Freizeitbad betreiben, drückten gegenüber den Angehörigen ihr Beileid aus. Unmittelbar nach dem Vorfall wurde der Badebetrieb zwar eingestellt, aber die Schwimmhalle ist seit heute wieder zu den normalen Zeiten geöffnet.

Sintflut: Greifswald geht unter, doch an Wahlkampf denkt niemand

Seit Donnerstag regnete es in Greifswald ohne Unterlass und bis Sonnabend sollen über 100 Liter pro m² auf die Hansestadt niedergegangen sein. Allein am Freitag fielen binnen drei Stunden 60 Liter pro Quadratmeter vom Himmel – was in etwa der durchschnittlichen Niederschlagsmenge des gesamten Julis entsprechen soll.

Reisanbau in Gartensparta

Der Dauerregen überfüllte rasch die Rückhaltebecken und sorgte für vollgelaufene Keller und überflutete Straßen mit Wasserständen von teilweise mehr als einem Meter. Fahrradtunnel wurden unpassierbar und die Gartensparten am Kleinbahnhof sahen aus wie Deutschlands nordöstlichstes Reisanbaugebiet – die hier sonst dominierende nationalbeflaggte Gemütlichkeit wurde einfach hinweggespült.

Von den Wassermassen waren vor allem die Lomonossowallee, die Makarenko-, Tolstoi-, Krull-, Hain-, Feld- und Gützkower Straße sowie die Spiegelsdorfer Wende betroffen. Freitagvormittag wurde schließlich auch die Unterführung am Südbahnhof unpassierbar, wenn man nicht gerade ein Wasserfahrzeug hatte.

Die Feuerwehr war machtlos, denn die Überflutung der Rückhaltebecken machte das sinnvolle Abpumpen des Wassers dorthin unmöglich. Allein am Freitag sollen die Wehren rund 160 Mal ausgerückt sein. Ein Stromschaden sorgte außerdem für einen Ausfall im Pumpwerk des Abwasserwerkes. Noch am Freitag wurde ein Krisenstab aus Technischem Hilfswerk (THW), freiwilligen und professionellen Feuerwehren gebildet, während aus den Gullis das Wasser schoss, wie zum Beispiel in der verlängerten Scharnhorststraße, wo sich ein nicht enden wollender Strom seinen Weg in den Fahrradtunnel bahnte.

Betrübliche Wetteraussichten

Auch am Sonntag waren noch einige der insgesamt neun gesperrten Straßen unpassierbar. Der NDR berichtete, dass die Pegel in den Rückhaltebecken leicht zurückgehen sollen und heute vormittag 50 Einsatzkräfte 20.000 Liter pro Minute abgepumpt hätten, unter anderem in den Stadtgraben. Heute Abend soll entschieden werden, ob die betroffenen Straßen am Montag wieder für den Berufsverkehr freigegeben werden können.

Ob man dieses Unwetter mit der Siebenschläfer-Regel in Verbindung bringen mag oder nicht, spielt erstmal eigentlich keine Rolle.  Metereologe Werner Wehry (FU Berlin) tut es dennoch und beschreibt die Aussichten für die nächste Zeit als „betrüblich“ (Tagesspiegel): Das Wetter sei im Juli umgekippt und würde sich erst ab Mitte August spürbar bessern.

Verpasste Wahlkampfchancen

Die  sintflutartigen Regenfälle überraschten offensichtlich auch die hiesigen Politiker, denen zum Wahlkampfauftakt eigentlich ein grauwolkiges Geschenk vom Himmel fiel. Wie passig wäre Axel Hochschilds Selbstinszenierung als Fluthelfer im Friesennerz gewesen: Eben noch die Lösungsmittelreste von der letzten Aufkleberbereinigung an den Händen und schon in gummibestiefelter Pose neben den pumpenden Feuerwehrmännern.

Derweil schippert Krisenmanager Egbert Liskow über die Fleischerwiese und sieht nach den Rechten, die Stimmung gegen polnische Tiefdruckgebiete schüren, während nur wenige Meter weiter Sebastian Ratjen gemeinsam mit seinen Kraftsportfreunden einen Damm improvisiert, um die Unterführung in der Osnabrücker Straße vor dem Absaufen zu bewahren.

Egbert Liskow

Erwin Sellering hätte Regenschirme verteilt und die bedruckten Fahrradponchos der Grünen, deren Slogan ihre Benutzer deutlich gegen die Begradigung von Flüssen positioniert, wären der Renner gewesen. Chance vertan, denn seit heute regnet es kaum noch!

Kurze Wege, lange Nächte – das Greifswalder Wochenende im Überblick #7

Dieses Wochenende bietet Freundinnen elektronischer Musik ein vergleichsweise üppiges und hochwertiges Party-Ensemble, das in bester Umsonst-und-Draußen-Manier erst am Sonntagabend ausklingen wird, wenn in den Credner-Anlagen das Juliimfreien wiederholt wird.

SONNIG: ALLE FARBEN, THORSTEN TECHON & FREDRIK FUNK

fredrik funk djDie Veranstaltungsreihe Roter Salon bleibt auf Nomadenkurs und wechselt nach dem Umzug vom TV Club in den Caspar-Keller schon wieder die Location: Die nächste Party findet in der Sonne statt, vor der große Banner sonst den aus Richtung Stralsund kommenden Gästen den Weg zur Ü30-Party weisen.

Neben dem vielleicht zuletzt bei der Fusion gehörten Berliner Alle Farben wird das DJ-Kollaborativ Thorsten Techon & Fredrik Funk angekündigt, das von Malmö bereits erste Grüße nach Greifswald schickte und Gästelistenplätze auslobte.

Nach dem verhältnismäßig früh angesetztem Ende der Party steigt in der Tschaika mit dem Lyricker Project die Afterhour.

Fakten: 08.07. | 23 Uhr | Zur Sonne | 7 EUR

DUNKEL: ADHERENCE VII MIT ERIC CLOUTIER (USA)

Im IKUWO darf derweil das dritte Booking aus New York binnen 6 Wochen verkündet werden. Den Rahmen dafür bietet die siebente Folge der Adherence-Reihe. Hinter dieser Serie stecken die DJs und Produzenten Silvio Marquardt, Sander Bekeschus, Patrick Boltze und Simon Trapp, die versuchen, ihre eigene – als mutig definierte Vorstellung elektronischer Musik – umzusetzen.

adherence cloutier„Mit Eric Cloutier spielt in dieser Nacht ein DJ, der diesem Gedanken spielend gerecht wird. Der New Yorker nimmt als Resident eine zentrale Rolle ein in einer der interessantesten Partyreihen auf dem Globus: The Bunker in Brooklyn. Voller Spannung erwarten wir Musik von einem anderen Kontinent, irgendwo zwischen Detroit und Dub Techno — Klänge mit Tiefgang und Seele.“

Auf dem eigentlichen Floor treten Sander Bekeschus, Eric Cloutier und Patrick Boltze nacheinander auf. In den anderen Räumen wird Silvio Marquardt das Programm diktieren.

Der New Yorker, der auf dem Weg von Berlin nach Eindhoven in Greifswald halt macht, versprüht via Facebook schon mal Vorfreude: there could potentially be a big surprise in it for everyone this friday night…

Fakten: 08.07. | 22 Uhr | IKUWO | 5 EUR

FRISCHLUFT: JULI IM FREIEN

Im letzten Jahr wurde unter dem Titel juliimfreien ein Open Air elektronischer Musik in Stadtnähe veranstaltet. Damals feierte man ausgelassen im Museumshafen. Am Sonntag wird die erfolgreiche Veranstaltung wiederholt, diesmal in der Nähe des Tierparks.

juli im freien greifswaldAuf den Rasenflächen in den Credner-Anlagen werden dann von 14 bis 22 Uhr die alten Technohasen neben den jungen Hüpfern des Genres grasen und sich gemeinsam des Sommers erfreuen.

Neben dem Brüderpaar Steffen und Silvio Marquardt werden Alex Q, Verschnibbt & Zugenäht, die drehfreude Kruse und Robin Große an das Pult treten und für Tanzbarkeit bei Tageslicht sorgen.

Zur angemeldeten Veranstaltung haben sich bei Facebook bis dato 231 Gäste angekündigt, ab 500 kommt eine Hundertschaft der Polizei dazu.

Fakten: 10.07. | 14 – 22 Uhr | Credner-Anlagen | Eintritt frei

SPRUNGHAFT: KRACH AM RYCK

Da juliimfreien nicht am Hafen stattfindet, ist dort Platz für den Big Jump. Europaweit sollen am Sonntag nämlich tausende Menschen anlässlich des europäischen Flussbadetags um Punkt 15 Uhr in die Fließgewässer ihrer Umgebung springen, um den Tag zu feiern und damit auf den Wert dieser Ökosysteme aufmerksam zu machen.

Wir stellen vor, wo der Ryck auf seinen 28 Kilometern entlang fließt und zeigen, wie groß das Gebiet ist, das ihn mit Wasser speist. Wir zeigen auch, wie wichtig der Ryck für die Stadt Greifswald, das Umland und für alle Lebewesen im Wasser selbst ist. Eine Grundschulklasse präsentiert Nachbildungen der heimischen Fischarten und die örtliche NABU e.V. Kindergruppe hat Informationsposter dazu erstellt.

Die Universität Greifswald präsentiert sich mit einigen Forschungsergebnissen, z.B. werden alternative Landnutzungskonzepte gezeigt, die auch im Sinne der Wasserrahmenrichtlinie umsetzbar sind. Verschiedene Umweltverbände stellen anschaulich vor, was die Europäische Wasserrahmenrichtlinie ist und warum ihre Umsetzung nicht mehr länger auf sich warten lassen darf.

Schirmherr der Greifswalder Aktion ist der Umweltethiker Prof. Dr. Konrad Ott, Schirmgruppe die Greifswalder Band Krach. Nach der aktivistischen Abkühlung kann beim Ruderclub Hilda geduscht werden. Es wird kolportiert, dass die Stadtwerke das Spektakel gesponsort haben und ebenfalls in Sachen Promotion unterwegs sein werden. Angeblich sollen zahlreiche Picknick-Grills bei einem Torwandschießen zu gewinnen sein. Wer also die Zeiten der am Hafen zuviel benutzten Einweggrills hinter sich lassen will, kann hier draufhalten und zutreten.

Das kollektive Eintauchen ins Ryckwasser fand auch schon im Vorjahr statt, wurde dokumentiert und in eine Art Videotrailer für Sonntag verwandelt. Pack den Badeanzug ein!

Fakten: 10.07. | 15 Uhr | Museumshafen

Lasst die Sonne rein – Uni-AG baut Solaranlage

Vor fast eineinhalb Jahren gründete sich in Greifswald, inspiriert von einer erfolgreichen Leipziger Initiative in gleicher Sache, die AG Uni Solar, um ein ambitioniertes Projekt zu realisieren: den Bau einer aus Mikrokrediten finanzierten Solaranlage in der Hansestadt.

Die Gruppe verfolgt dabei nach eigenen Angaben das Ziel, neben der Realisierung des photovoltaischen Energiespenders vor allem „das Umweltbewusstsein in der Studierendenschaft zu stärken und ihnen [sic!] die Möglichkeit zu geben, sich intensiv mit dem Thema Erneuerbare Energien auseinanderzusetzen und selbst in eine Solaranlage zu investieren“.

Schwierigkeiten bei der Suche nach geeigneten Objekten

Ursprünglich war das Dach der Mensa als Aufstellungsort vorgesehen, jedoch musste aus Gründen der geplanten Sanierung von diesem Objekt genauso Abstand genommen werden wie von den Studierendenwohnheimen am Ernst-Thälmann-Ring. Das Gebäude der Wirtschaftswissenschaftlerinnen in der Loefflerstraße und die Biochemie auf dem neuen Campus sind Landeseigentum und aufgrund fehlender landesrechtlicher Regelungen über die Vermietung von Dachflächen für Photovoltaikanlagen schieden diese Gebäude ebenfalls als mögliche Standorte aus.

uni solar greifswald

Nun kooperiert die AG Uni Solar mit der WVG und hat einen Mietvertrag für die Nutzung eines Daches im Ostseeviertel unterzeichnet, noch im Dezember soll mit dem Bau begonnen werden. Dabei hängt die Größe der Anlage – und damit letztlich der messbare Erfolg der Initiative – von der Menge des Geldes, das vorab eingeworben wird. Denn die Finanzierung erfolgt über Mikrokredite von Studierenden und Mitarbeitern der Universität und die projektbezogenen Einlagen erinnern an den neusten Schrei in Sachen Ökonomie und Internet, dem sogenannten Crowdfunding, bei dem über das Netz zweckgebundene Spenden und Investitionen für verschiedene Projekte gesammelt werden.

Juliane Hille (LHG), Vorsitzende des Vereins Uni Solar, beantwortet die Frage zum prognostizierten Investitionsvolumen und zu einer für die Projektrealisierung notwendigen Mindestsumme: „Anvisiert ist bislang eine Investitionssumme von 20.000 Euro. So viel wollen wir erreichen und als studentische Initiatoren wollen wir natürlich, dass die Studierenden so stark wie möglich am Projekt beteiligt werden.“ Anlagenplanung, Bau und die Betreuung des technischen Betriebs der Photovoltaikanlage obliegen den Greifswalder Stadtwerken. Das städtische Unternehmen wird auch mit einer Eigenbeteiligung in die Solaranlage investieren.

Uni-Solar-Klimasparbriefe ab 250 Euro

Uni Solar arbeitet außerdem mit der Sparkasse Vorpommern zusammen, die für die Abwicklung der Uni-Solar-Klima-Sparbriefe verantwortlich zeichnet. Die Mindesteinlage beträgt hierbei 250 Euro, die für einen Zeitraum von fünf Jahren fest angelegt sind. Ab dem Folgejahr der Investition werden jährlich 3% Zinsen ausgeschüttet, nach Ablauf der Vertragslaufzeit gibt es die gesamte Einlage, die während der Laufzeit durch den Sparkassensicherungsfonds geschützt ist zurück.

Investiert jemand so zum Beispiel 500 Euro risikofrei in die Greifswalder Solaranlage, so erhält diese Person jährlich 15 Euro Zinsen und nach fünf Jahren den gesamten Einzahlungsbetrag, eine vorzeitige Rückzahlung ist allerdings nicht möglich. Das Investitionsmaximum ist auf 2500 Euro begrenzt.

Wer mit der folgenden Finanzvergleichsapplikation von finanzen.de herumspielt, wird feststellen, dass ein Festgeld-Zinssatz von 3% dieser Tage vergleichsweise hoch ausfällt. Am 29. November hat die Einzahlungsphase begonnen und bis zum 15. Dezember kann die Investition in den Klima-Sparbrief an den Schaltern der Sparkasse am Markt abgewickelt werden. Unbedingt mitzubringen sind hierfür ein Studierenden-, bzw. Mitarbeiterausweis.

Kritik am Solar-Projekt

Dieses überaus lobens- und unterstützenswerte Projekt hat aber auch Schattenseiten. Bislang wurde von zwei Seiten Kritik an Aspekten des sonnenhungrigen Unterfangens formuliert. Für Alexander Kendzia (webMoritz) hat die Idee von Uni Solar „durch aktuelle Berichte aus der Energiewirtschaft […] einen faden Beigeschmack. So ist einer Meldung von SPIEGEL online zu entnehmen, dass Verbraucher mit einer Steigerung der Energiepreise durch die starke Subventionierung der erneuerbaren Energien, allen voran Solarenergie, zu rechnen haben. Dadurch sollte sich der Gewinn, der sich mit der Investition in Uni Solar für einen Studenten oder Mitarbeiter der Universität ergibt, je nach persönlichem Energieverbrauch selbst verzehren. Da davon auszugehen ist, dass die Investoren von Uni Solar nicht nur aus monetären Gründen das Projekt unterstützen, sondern eher aus ideellen, ist nicht mit einer sinkenden Zahl von Investoren zu rechen.“ (webmoritz)

Aus den Reihen der jungen Grünen wird das nicht nur positiv bewertete Projekt empfohlen und gelobt. Dabei wird auch noch auf zwei weitere Kritikpunkte eingegangen: „Nun mag man das Projekt aus zwei Blickwinkeln kritisieren: Einerseits wird gegen Solarprojekte im Norden Deutschlands häufig angeführt, sie seien nicht effktiv genug. Aufgrund des Einstrahlungswinkels erreichten die Anlagen einen schwachen Wirkungsgrad, man solle deshalb lieber in andere eneuerbare Energiequellen investieren. Allerdings sind hier Solarzellen zwar weniger rentabel als im Süden, gleichwohl rentieren sie sich nach einiger Zeit. Andereseits stößt gerade der profitorientierte Ansatz des Projekts auf Kritik. Die Risikominimierung, um sicher einen Gewinn einzustreichen, verringere auch die Möglichkeit, größere Effekte für die Energiewende zu erzielen. Jedoch darf nicht vergessen werden, dass es sich erstens um ein studentisches Projekt mit eher finanzschwachen Investor_innen handelt und zweitens die Wirkung durch das Gewinnstreben verbessert wird: Es machen auch Leute mit, die eigentlich nur ihr Geld sicher anlegen wollen, denen der ökologisches [sic!] Nutzen aber egal ist. Sie würden vielleicht auch in Kohlekraftwerke investieren; aber das kann der AG egal sein, denn schließlich tragen sie mit dazu bei, eine möglichst große Anlage zu bauen.“ (wildwuchs)

Die Einschätzung endet mit einem schwungvollen „Global denken, lokal handeln!„, das dieses großartige Projekt aller eingeräumten Abgedroschenheit der Phrase zum Trotz angemessen beschreibt. Das Greifswalder Studierendenfernsehen Moritz TV drehte für die AG einen Werbefilm, der in diesem Kontext nicht fehlen darf.

Solvent = Solar!

Gerade wurde im nahen Lubmin der Bau eines Steinkohlekraftwerks abgewehrt — zumindest vorerst — und allerorten wird dieser Tage über Atomenergie diskutiert und gestritten. Die projektierte Photovoltaik-Anlage ist in diesem Zusammenhang ein konstruktives Schlaglicht im Dunkel der deutschen Energiepolitik. Unverständlich ist nur, wieso dieses Projekt ausschließlich Uni-Angehörigen gegenüber offensteht. Uni Solar kann natürlich nur einen Bruchteil der Energie produzieren, die das geplante Steinkohlekraftwerk in Lubmin hergestellt hätte. Aber diese Energie ist sauber und die Initiative vor allem ein Modellprojekt, dem hoffentlich noch weitere folgen werden. In diesem Sinn: Lasst die Sonne rein!

Um dieses Ansinnen auch von dieser Seite zu unterstützen, werden in den nächsten Tagen Teile der diesjährigen Werbeinnahmen des Fleischervorstadt-Blogs in einem Uni-Solar-Klimabrief angelegt.

Der Kampf gegen illegale Graffiti geht weiter

Normalerweise ziehmt es sich nicht, seine Namensvetter anzugreifen. Im Falle des Wahlgreifswalders Stephan Schmidt aus Frankfurt an der Oder kann allerdings beruhigt eine Ausnahme gemacht werden, nicht zuletzt, da ‚Schmidt‘ eher Sammelbezeichnung als Name ist.

Kostenlose Graffiti-Beseitigung

Der Lehramtsstudent schaffte es mit einer wohlgemeinten Initiative reinigenden Übereifers in eine städtische Pressemitteilung und in die Spalten des Nordkuriers. Er schlug dem Präventionsrat der Stadt Greifswald und den hiesigen Stadtwerken vor, illegale Graffiti auf eigene Faust und unentgeltlich zu beseitigen.

Sein Vorstoß fand Anklang und löste bei den Verantwortlichen regelrechte Euphorie aus. So begeisterte sich Frau Dr. Christine Dembski, die schon seit Jahren in einer Dauerfehde mit urbaner Kunst und dem Vandalismus aus der Spraydose gefangen ist, für die Idee:

„In meiner jahrelangen Tätigkeit als Präventionsbeauftragte ist es mir noch nicht oft  passiert, dass jemand freiwillig angeboten hat, fremde Graffiti-Schmierereien zu beseitigen. Ich finde dieses Engagement für ein sauberes Greifswald toll.“

Auch eine Verantwortliche der Stadtwerke meinte, dass man so ein Angebot „gar nicht ausschlagen“ könne. Der Nordkurier zitiert den ambitionierten Stadtbildreiniger, der nach eigener Aussage aus dem Berliner Raum komme, „wo es eine anerkannte Graffiti-Kultur gibt“. So etwas würde Greifswald gut tun. Schmidt selbst will sich nicht nur um die Reinigung der Flächen, sondern auch um deren Neugestaltung kümmern:

Er hegt die Vorstellung, die von ihm gereinigten und mit einem Grundanstrich versehenen Kästen später selbst kunstvoll zu besprayen. Ob er den Zuschlag dafür erhält, ist noch offen. Seitens der Stadt heißt es, man könne sich eine Art Comic-Geschichte vorstellen, deren einzelne Episoden auf den Kästen dargestellt werden. (Neubrandenblog)

(Foto: A.Zecher/Nordkurier)

Was wird hier eigentlich bekämpft?

Eine Art Geschichte, eine Serie? Das erinnert doch sehr stark an die überdimensionierten und in die Höhe gestemmten vier Buchstaben des Rycks, die den Weg zum Hafen verunzieren. In den Artikeln und der Greifswalder Pressemitteilung wird mehr oder minder deutlich suggeriert, dass es um die Sauberkeit der Stadt schlecht bestellt ist, dass jeder Stromkasten durch häßliche Tags verunziert ist. Aber ist das wirklich so? „Der Kampf gegen illegale Graffiti geht weiter“ weiterlesen

Hochwasser in Greifswald

Der webMoritz berichtet kurz und knapp via Twitter von der Situation am Hafen, wo sich heute ein selten zu erlebendes Schauspiel ereignete. Demnach befindet sich der Pegel schon mehr als einen Meter über dem normalen Wasserstand.

Die Stadt wendet sich mit einer Pressemitteilung an ihre Bürgerinnen und Bürger und erklärt, dass die Stadt bereits nach dem Alarmplan für Hochwasser handle. So sei bereits das Technische Hilfswerk informiert, das im Hochwasserfall die Deichwehr übernimmt und die Pegelstände erfasst.

Auch der Hafenmeister sei vorgewarnt. Er müsste im Notfall die Abschaltung der Stromversorgung für die Segler durch die Stadtwerke veranlassen.

Hochwasser Greifswald

Darüber hinaus sei die Polizei einbezogen, die die Lautsprecherdurchsagen für Wieck-Ladebow und den Bereich um den Museumshafen übernehmen würde. Auch die Gewerbetreibenden im Gefährdungsgebiet seien über die Situation informiert worden.

Wie Matthias Werner weiter sagte, müsste ab einem Stand von 6 Meter 20 der verkürzte Katastrophenstab zusammengerufen werden, um Abwehrmaßnahmen zu koordinieren.

Hochwasser in Greifswald

Das Wasser hat schon fast die Unterkante der Brücke erreicht, für einen Teil der Ryckterrassen heisst es bereits „Land unter“.