Am Wochenende stehen dem KLEX hoher Besuch und der Esprit eines Kapitels Deutschpunkgeschichte ins Haus, denn mit der – trotz Unterbrechungen beinahe 18 Jahren existierenden – Coburger Band Rawside, wird die alte Schule aufgefahren. Von der Originalbesetzung der Band ist allerdings nur noch Sänger Henne übrig geblieben.
Rawside waren auf drei Ausgaben des Deutschpunk-Kompilats Schlachtrufe BRD vertreten (IV, V, VII) und veröffentlichten gerade ihr jüngstes Album Widerstand.
Die Anarcho-HC-Punker erhalten am Sonnabend Unterstützung in Sachen Wuttransfer von Tesla Cessna, einem frischen und energievollen Punkprojekt aus Greifswald, das schon im November beim Polenmarkt zu überraschen wusste, absoluter Geheimtip!
In der gestern ausgestrahlten Sendung der Kriminalaufklärungsserie Aktenzeichen X, Y…ungelöst wurden die Raubüberfälle auf Greifswalder Filialen der Drogeriekette Schlecker behandelt.
Die örtliche Polizei gab via Pressemitteilung bekannt, dass es im Juni 2009 zu insgesamt fünf Überfällen auf die Filialen in Eldena und in der Peter-Warschow-Straße gekommen ist. Der mit einem Messer bewaffnete Täter forderte von den anwesenden Verkäuferinnen dabei jedes Mal die Öffnung der Kassen.
Da in den vergangenen eineinhalb Jahren offenbar noch kein Fahnungserfolg erzielt wurde, erhofft sich die Polizei durch die der Ausstrahlung folgenden Hinweise eine neue Spur. Der „vorwiegend mit einem dunklen Freizeitanzug und einer Pudelmütze ohne Bommel“ bekleidete Täter soll zwischen 1,80 und 1,90 Meter groß und von schlanker Statur sein. Hinweise nimmt die Polizeidirektion Anklam entgegen (03971-2510).
Hier ist der nicht in Greifswald gedrehte Beitrag des inzwischen immerhin 43 Jahre alten Kriminalfernsehformats.
Die Drogeriekette Schlecker wurde in den vergangenen Jahren immer wieder aufgrund der Arbeitsbedingungen in den Filialen kritisiert. Dabei ging es um die Kooperation mit Leiharbeitsfirmen und die chronische Unterbesetzung der Läden mit zumeist weiblichen Angestellten, die sehr häufig ganz alleine arbeiten würden. Bundesweit soll es jeden Tag zu einem Überfall auf eine Filiale der Drogeriekette kommen.
Die Greifswalder Gruppe von Amnesty International widmet sich dieser Tage den Flüchtlingen, die unter gefährlichen Bedingungen gen USA aufbrechen, um ein neues Leben zu beginnen.
Seit dem 10. Janur beheimatet die Volkshochschule die WanderausstellungUnsichtbare Opfer – Migrantinnen und Migranten auf ihrem Weg durch Mexiko. Hier werden Fotografien über Transitmigration durch Mexico gezeigt. Die Ausstellung knüpft an eine im April 2010 in Mexiko-Stadt gestartete Amnesty-Kampagne an und macht das Schicksal tausender Flüchtlinge sichtbar.
Am 13. Januar wird im Rahmen dieser Ausstellung der preisgekrönte Film Sin Nombre (2009, MX/USA, 96min) gezeigt werden. Er handelt vom mexikanischen Gangmitglied El Caspar, der sein kriminielles Milieu und seine Heimat verlassen will. „Film: „Sin Nombre“ – Transitmigration durch Mexiko“ weiterlesen →
Heute Abend findet in der Alten Bäckerei endlich wieder eine Vernissage statt. David Reichenbach wird mit Lichtgeburten photographische Zeichnungen präsentieren.
„Ausgangspunkt dieser Arbeiten ist die Photographie in ihrem ursprünglichen Sinne als Zeichnen mit Licht. Um der „Zeichnung“ gerecht zu werden, erfolgt jedoch eine Beschränkung auf die Linie, die sich einerseits als mittels Kamera und Film fixierter Lichtstrahl in der Dunkelheit ergibt.
Andererseits erlaubt jedoch auch der direkte Einsatz der Chemikalien auf dem Papier unter Lichteinwirkung das Hervorbringen tiefdunkler Linien. Und so ist es hier wie da das Licht, welches am Schnittpunkt von Photographie und Zeichnung Dinge aus dem Dunkel holt und Spuren sichtbar werden lässt.„
Die Gewerkschaftliche Hochschulgruppe DGB Campus Greifswald und der Geographenkeller veranstalten heute einen Vortragsabend und laden zur Beschäftigung mit und der Kritik an Studentenverbindungen ein.
Das Thema wurde in der Vergangenheit immer wieder kontrovers diskutiert. Vor mehreren Jahren waren zwei Mitglieder der als rechtskonservativ bis rechts eingeschätzten Burschenschaft Rugia immer wieder bei NPD-Veranstaltungen aktiv, vor einem guten Jahr griffen drei bewaffnete Rugianer das IKUWO an. Wenige Wochen zuvor wurde im Anschluss an eine antifaschistische Demonstration das Haus der Markomannia von zugereisten Teilnehmerinnen mit Steinen attackiert.
Erst gestern Abend stand ein von Alexander Schmidt gestellter Antrag im StuPa zur Diskussion, der dem AStA einerseits die Aufklärung über Studentenverbindungen untersagen sollte und andererseits durchgesetzt hätte, dass die noch verbliebenen Exemplare des bereits existierenden Aufklärungsflyers vernichtet würden (die beiden Seiten dieses Flyers sind hier und hier abrufbar). Dieser Antrag wurde nicht angenommen.
Kritischer Überblick aus antifaschistischer Sicht
Der Referent des heutigen Abends ist Jörg Kronauer, Mitautor des Buchs Studentenverbindungen in Deutschland: Ein kritischer Überblick aus antifaschistischer Sicht. Er wird unter dem Vortragstitel Saufen, Schlagen Seilschaften – zur Kritik des Verbindungs(un)wesens über die Wurzeln und den Werdegang studentischer Verbindungen referieren und ihre gesellschaftliche Bedeutung diskutieren.
„Das in den Verbindungen gepflegte Gesellschaftsbild gilt als konservativ und von einem eigenen Eliteanspruch geprägt, die Geschlechterrollen sind klar verteilt, Rituale beherrschen einen großen Teil des Zusammenlebens. Die Beziehungen, die in einer Studentenverbindung geknüpft werden, sind auf lebenslange Dauer angelegt. Häufig schaffen es Mitglieder von Verbindungen, begünstigt durch gute Kontakte ihrer „Alten Herren”, bis nach „ganz oben”, sei es in der Justiz, der Politik, der Wirtschaft oder in den Medien.
Auch wenn sich einige Verbindungen gegen den Vorwurf wehren, rechts zu sein, fanden doch viele Rechtskonservative und Nazis ihre politischen Anfänge in studentischen Korporationen. Immer wieder werden auch Angehörige von Burschenschaften im Nazimilieu aktiv. Gleichzeitig entsprechen die studentischen Verbindungen heute wieder einem gesellschaftlichen Trend zum Konservatismus und zu nationalistischer und militaristischer Ideologie. Schließlich sind die Verbindungen mitunter auch einfach durch die gemeinsamen Wohnmöglichkeiten, die sie bieten, für Erstsemester an einem neuen Studienort attraktiv.“
Der gleiche Vortrag fand bereits gestern in Rostock statt.
Der Lack ist ab, der Glanz vergangen und für die leerstehende Immobilie in der Brinkstraße hat die letzte Stunde geschlagen.
Das ist irgendwie gemein und Ironie der Geschichte, denn früher schlug hier normalerweise die letzte Stunde sehr spät, und zwar aus den Boxen. Damals, als die Miniaturplatte noch dem als WBS 70 beziehungsweise Elektro-Pröger bekannten Kulturraum Obdach bot, wurde hier regelmäßig die Nacht zum Tag gemacht. Gestört höchstens durch eine Stippvisite von Mira-Besuchern, deren Plaisierkaserne inzwischen allerdings auch verdrängt wurde. Alles geht den Bach runter!
Um die letzten Erinnerungsfetzen zu versammeln, seien an dieser Stelle alle gebeten, eine Inventur der eigenen Bildarchive durchzuführen und dabei Fund- und Schmuckstücke der guten wilden WBS-Zeit einzusenden, die dann zusammengeführt veröffentlicht werden können.
Und um in der allgemeinen Trauerstimmung nochmal kräftig am Tränendrüsenstöpsel zu rütteln, sind in der folgenden Galerie einige Innen- und Außenansichten des nun abgerissenen Hauses versammelt. WBS 70, rest in peace!