Das Wochenende lässt sich gut an und hält eine mannigfaltige Mischung kultureller Angebote bereit. Wer sein erstes DIY-Festival in diesem Jahr erleben will, fährt bis Sonntag zum Wagenplatz Alt Ungnade. Allen anderen seien die Workshops, Lesungen, Theatervorstellungen, Ausstellungen, Konzerte und Partys empfohlen, die an diesem Wochenende in Greifswald stattfinden werden. Eine Übersicht.
Krankheit als Weg /ein kranker Geist in einem kranken Körper / Was weh tut, lebt / oder der Tod klopft an die Tür / Der Körper streikt / und das Immunsystem sagt: Nicht mit mir! / Es wird schlimmer, Schritt für Schritt / Ich geh kaputt, sag, kommst du mit?*
Gediegenes Jazz-Konzert, krautige Psycho-Lounge, gackeriges Theater, Postpunk-Opis, Elektrofischbumms und Nachtflohmarkt. Das Unterhaltungsprogramm des bevorstehenden Wochenendes trotzt Schnee und Kälte und hält für Schneeflüchter das eine oder andere Zerstreuungsangebot bereit. Eine Übersicht. „Kurze Wege, lange Nächte – das Greifswalder Wochenende im Überblick #32“ weiterlesen →
„Nie gehört! Was soll das denn für ein Magazin sein?“ Das Kartenabreißweiblein taxiert uns mit misstrauischen Blicken, als wir ihr unseren selbstgebastelten Journalistenausweis entgegenstrecken. „dein.stadtmagazin, der Greifswald-Guide, der Wissen schafft! Noch nie davon gehört? Wir haben doch vorhin extra mit der Agentur telefoniert!“, entgegnen wir, verzweifelt um eine entspannt-selbstsichere Haltung bemüht. Sie lässt uns passieren, und wir machen uns auf den Weg ins Innere der Stadthalle, wo bereits hunderte von Gästen der bevorstehenden Veranstaltung harren.
IN DER HÖHLE DES LÖWEN
Reiner Calmund, so versprachen die Plakate der WVG, käme nach Greifswald. Um geschlagene zwei Stunden darüber zu referieren, ob man Fußball und Wirtschaft miteinander vergleichen könne. Seit Wochen schon verfolgte uns sein bübisch grinsendes Konterfei bei all unseren Stadtgängen.
Wir mischen uns unter die munter brabbelnde Masse im Foyer, die zwischen Sektausschank und Signiertisch wabert. Jeder einzelne von ihnen hat knapp siebenundzwanzig Euro ausgegeben für — ja, für wen eigentlich? Unser bisheriges Leben haben wir so fußballfrei wie nur irgend möglich gehalten. Vincent erinnert sich: „War im Schulunterricht mal ein Turnier angesagt, verwendete ich alle meine Bemühungen darauf, keinen Ball an den Kopf geschossen zu bekommen. Einem Amerikaner könnte ich auf einem Bierfilz wohl noch eher die Heisenbergsche Unschärferelation als die Abseitsregel erklären. Und selbst beim Tischkicker versage ich jämmerlich und war ernsthaft erstaunt, als mir jemand vor kurzem erklärte, das man mit den Stangen nicht wild herumwirbeln dürfe.“ „Gastbeitrag: Reiner Calmund und wie er die Welt sah“ weiterlesen →
Noch bevor der Morgen graut / werden vereinzelt Stimmen laut / daß man sich zwar nicht sicher sei / doch man sei auf jeden Fall dabei / Man wisse zwar nicht / wann und wie es passiert / und ob man gewinnt / oder ob man verliert / Man sei durchaus bereit ein anderes Leben zu führen / Im Augenblick stünde man zwar noch zwischen den Türen (…) / In der Stunde nach Sonnenuntergang / kündigte sich eine Veränderung an (…) / draußen wo sich die Nacht mit dem Tageslicht bricht / scheint etwas vor sich zu gehen, daß auch mit betrifft*
Die letzten Zuckungen des Spätsommers fallen am Freitagabend mit der Greifswalder Kulturnacht zusammen. In dieser Konstellation eröffnen sich drinnen wie draußen viele Verheißungen, die für wenig Schlaf an einem trotzdem erholsamen Wochenende sorgen werden. Eine Übersicht. „Kurze Wege, lange Nächte – das Greifswalder Wochenende im Überblick #28“ weiterlesen →
Ich dachte es sei früh / und nicht ganz so spät / Ich dachte ich sei es hier / und nicht so weit weg / Ich renne herum / Ich renne hinterher / und wo ich hinkomm / ist schon lang niemand mehr / Sie wollte ein Herz / und ich gab ihr meins / Jetzt hat sie zwei / und ich hab keins / Und wenn du etwas hörst / nachts an deinem Ohr / Es ist nicht dein Herz / es ist nur deine Uhr / (nur deine scheiß Uhr)
Studentisches Massentreiben, psychedelische Rockmusik, Turntablism in der Kiezkneipe, Infoveranstaltungen zu Flüchtlings- und Rohstoffpolitik, Punkrock aus Minsk und mehr — das verlängerte Wochenende hält die unterschiedlichsten Zerstreuungsangebote bereit. Und wer anschließend in den Mai tanzen will, sollte dort aufschlagen, wo auch in den Vorjahren die berühmtesten Mai-Parties stattfanden! „Kurze Wege, lange Nächte – das Greifswalder Wochenende im Überblick #24“ weiterlesen →
Der Forellenfriedhof Ueberlaut präsentiert einen weiteren Abend im Klex, verneigt sich vor dem Regisseur und Produzenten Stanley Kubrick und lädt zur frosteligen Dunkeldisko.
Ab 20 Uhr wird im Klex Stanley Kubricks Lolita (USA/GB, 1962, 147min, Imdb 7,7) gezeigt. Der Schwarzweißfilm entstand nach der Romanvorlage Vladimir Nabokovs und handelt von der sexuellen Obsession des vierzigjährigen Literaturwissenschaftlers Humbert Humbert, der sich nach der erst 12jährige Lolita verzehrt.
Der Filmvorführung schließt sich ab 22.30 Uhr eine von DJ Humbert Humbert and DJane Clare Quilty dirigierte Tanzveranstaltung mit Postpunk, Darkwave und Nympchenpop an. Etwas mehr zum Film wurde beim Forellenfriedhof Ueberlaut vermerkt. Ein Abend für Erwachsene.